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Masurische Schiffahrt (Geschichte)

Masurische Schiffahrt (Geschichte)

Die Masurenschiffahrt:

 Ein kleiner Überblick über die Geschichte der masurischen Schiffahrt. Die Namen habe ich nicht alle ins Deutsche übersetzt, sondern Original belassen. Im Masuren Waterway Guide, sind die Namen alle in der ursprünglichen deutschen Form eingebaut.

 Masurenschifffahrt:

 Als Ideengeber der masurischen Schifffahrt gilt Winrich von Kniprode, Hochmeister des Dt. Ordens. 1379 ließ er aus Elblog (Elbing) ein speziell für ihn gebautes Boot herbeibringen und begab sich auf Forschungsfahrt. Die in Ryn (Rhein) begonnene Fahrt führte über masurische Seen und Flüsse Pisa, Narew und Weichsel nach Malbork (Marienburg). Im 15. Jh. nutzte man Seen zum Flößen des in Puszcza Piska (Johannisburger Heide) gewonnenen Holzes aus. Die ersten Versuche, die masurischen Seen für Schifffahrt und Binnentransport zugänglich zu machen, begannen erst im 18. Jh., als Friedrich II. den in Masuren lebenden Arianer Jözef Naronski beauftragte, Seekarten und Pläne von Kanalverbindungen zu erstellen. Nach dessen Tode setzten das Werk sein Sohn Jan Naronski und Samuel Suchodolski fort. In der 2. Hälfte d. 18. Jh. begann man Pläne durchzusetzen; es entstanden Kanäle Gizycki, Kula, Szymonski, Miodunski, Grunwaldzki, Tatcki. Dank dessen konnten auf Pisa und Wegorapa Barken mit einer Ladefähigkeit von 100 t gefahren werden. In den 40er Jahren d. 19. Jh. entstand Jeglinski-Kanal und Schleuse Karwik. 1845 startete das Dampfschiff „Masovia" unterm Kommando von Kpt. Jankowski in seiner ersten Fahrt auf den Großen Masurischen Seen. Mit dem Bau weiterer Schleusen wurden immer mehr Gewässer der Masurischen Seenplatte nicht nur für Güter- sondern auch für Passagierschifffahrt zugänglich. Beide Weltkriege brachten große Schäden an Wasserbauten. 1945 gründete man die Staatliche Gewässerverwaltung, deren Aufgabe es war, die vorhandenen Fahrwasser zu reinigen und befahrbar zu machen. Ein Jahr später wurden Wracks dt. Touristenschiffe herausgeholt. Nach einer Generalüberholung kehrten sie unter poln. Namen auf die Seen zurück. 1947 gründete man die Warschauer Schifffahrtsfiliale auf der Weichsel. In ihrem Auftrag wurden in Werften zwei Schlepper repariert, man projektierte auch weitere Schiffe. 1956 ließ man das erste in Gizycko (Lötzen) gebaute Schiff „Mazury" vom Stapel laufen. Anstelle der Schifffahrtsfiliale entstand das staatl. Unternehmen Zegluga Mazurska, dessen Nachfolgerin die 1991 gegründete Zegluga Mazurska Sp. z o.o. ist.

Re: Masurische Schiffahrt (Geschichte)

Lieber *******!

Als ich in Ihren Newsletter schaute, fand ich ganz erfreut die von Ihnen eingestellte Karte der Masuren mit den deutschen Ortsnamen. Gut so! Diese historischen Namen, die auf die Erstbesiedlung zurückgehen, sollten hoch gehalten werden!
Im Osten Östrreichs haben wir ja das gleiche Problem, siehe Ödenburg. Stemmen wir uns weiter gegen den zunehmenden Einfluß von Ungarn und anderen Slawen!

Grüße,

Ferdl

Re: Masurische Schiffahrt (Geschichte)

Mein lieber Herr Ranacher!

Ich will Ihnen ja Ihre politische Überzeugung nicht nehmen (sonst müßte ich sie vielleicht behalten, und das möchte ich nicht )

Anscheinend ist es noch niemendem aufgefallen, aber Ihre Darstellung enthält zwei bemerkenswerte sachliche Fehler:

Die Ungarn waren zwar, ob sie wollten oder nicht, im Ostblock, sind aber keineswegs Slawen.

Wer die angesprochenen Ostgebiete zuerst besiedelt hat, verliert sich in der Geschichte. Seit der Altsteinzeit lassen sich menschliche Spuren nachweisen (als es noch keine Germanen gab), die deutlichsten Spuren vor der deutschen Landnahme sind jedoch ausgerechnet von den Slawen erhalten, die zuvor für rund 500 Jahre die Gegend besiedelten. Sogar Ortsnamen, z.B. die auf -ow uder -itz enden, gehen auf diese Zeit zurück.

Also schön bei der Sache bleiben!

Tschüss,

Lars Ranacher, Kapitän a.D.


Re: Masurische Schiffahrt (Geschichte)

Nachtragen sollte ich vielleicht noch, daß es auf unserer Erde wohl keine reinen Volksstämme (mehr) gibt, und es ist gut so. Die "slawische" Besiedlung betrifft primär die angrenzenden Gebiete in den neuen deutschen Bundesländern; Ostpreußen war immer ein Vielvölkergebiet, in dem a u c h Slawen wohnten. Später wurde diese Tatsache mißbraucht, um - ganz im Sinne des großen Bruder"volkes"- nachzuweisen, daß das urslawisches Gebiet sei.

Ähnlichen Hintergrund hatte auch die bevorzugte Behandlung der Sorben in der DDR. Während sonst jegliches Lokalkolorit tabu war, durften die Sorben als Verwandte des Brudervolks sogar ihre Sprache behalten. Sogar öffentliche Verlautbarungen wurden im Wendland zum Teil zweisprachig gedruckt.

Sie sehen, Herr Ranacher, die Sache ist sehr kompliziert. Freuen Sie sich lieber über die kulturelle Vielfalt- auch in Österreich!

Tschüß,

Lars Johannsen, Kapitän a.D.

Re: Masurische Schiffahrt (Geschichte)

Masurische Schiffahrt

Lieber Lars,

Lieber Ferdl,

Vielen Dank für Ihr Interesse an den Masuren.

Als Europäer habe ich die Karte mit den deutschen Namen eingestellt, da jetzt laut Gesetz auch beide Namen, also die polnischen und die deutschen (ostpreußischen) Namen verwendet werden dürfen.

Ansonsten wurde ja Polen unter Österreich, Preußen und Russland mehrmals aufgeteilt und hatte eine sehr wechselvolle leidvolle Geschichte.

Sicher ist Österreich ein Vielvölkerstaat gewesen und ist es auch heute noch, speziell in Wien. Dabei ist auch noch daran zu erinnern, das der Islam schon zu Kaisers Zeiten eine zugelassene und anerkannte Religion war.

Zurück zu den Masuren, es war 966 ein Slawenfürst der die lateinische Schrift einführte und damit auch dieses Gebiet für das christliche Abendland rettete, denn damit war es dem von Byzanz beherrschten slawischen Ritus entzogen.

Man hat von Polen ein ganz falsche Vorstellung, dort ist zumindest in den Fremdenverkehrsgebieten, alles sehr modern und fortschrittlich, denn die geistige Elite hatte den WWII hauptsächlich in der Diaspora in England überlebt.