Die Geschichte, die ich schreiben wollte... (HUMOR/SLASH)
Autor: ManOfManyNames
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Titel: Die Geschichte, die ich schreiben wollte...
Altersfreigabe: 18
Teil: 1/1
Spoiler: Keiner
Inhalt: Ich saß am Computer und wollte eine FF schreiben, aber der Rest des Universums wollte mich nicht lassen.
Hauptdarsteller: Joyce, Sheila Rosenberg, Ich, die Kaffeetasse, Kamesloffsky, der Konzertflügel
Disclaimer: Die Figuren aus BtVS gehören Joss, die Kaffeetasse mir, der Konzertflügel Kamesloffsky
Kommentar: Diese FF ist all denen gewidmet, die immer schon mal selber FF schreiben wollten, aber es - aus welchen Gründen auch immer - bisher nicht getan haben.
Sie ist zur Anregung gedacht.
Und zur Warnung.
Kommentar2: Das Genre ist nicht nur Humor, sondern auch Slash, allerdings eher verhalten. Das die Altersfreigabe trotzdem bei 18 liegt hat seinen Grund darin dass ich nun mal ein Feigling bin ;-)
Die Geschichte, die ich schreiben wollte...
Da saß ich nun am Computer, fest entschlossen wieder einmal eine Buffy-Fan-Fiction zu schreiben und bemühte mich, Ideen aus dem Äther zu fischen. Leider hatte ich zu dem Zeitpunkt nur eine klare Vorstellung : Das Pairing.
Joyce Summers und Sheila Rosenberg.
Warum ausgerechnet die beiden?
Nun ja, Buffy/Spike und Buffy/Angel FFs gibt es zu Tausenden und wenn man auffallen will muss man schon irgendwie aus der Masse hervorstechen. Und diese beiden Charaktere sind noch relativ unverbraucht, es ist noch nicht viel über sie gesagt und geschrieben worden.
Leider merkte ich sehr schnell, was der Grund dafür war : Es ist sehr schwer, etwas zu finden, was sich überhaupt über die beiden (noch dazu zusammen) sagen lässt.
Egal, erst mal eine unverfängliche Eröffnungsszene finden, der Rest ergibt sich dann bestimmt von selber.
'Hallo.' sagte Joyce Summers und trat aus dem Türrahmen um ihrem Besuch den Weg frei zu machen. Sheila Rosenberg - Willows Mutter - lächelte etwas unsicher und betrat das Summershaus.
Die beiden hatten sich seit jener Nacht, in der sie ihrer Töchter beinahe als Hexen verbrannt hatten, nicht mehr gesehen - genau genommen hatten sie den Kontakt zueinander vermieden, um nicht an jenes Ereignis erinnert zu werden - aber nun, da die Töchter aus dem Haus (wenn auch nicht aus der Stadt) aufs College waren, schien es doch schön, einmal ein vertrautes Gesicht um sich zu haben.
'Gib mir den Mantel.' sagte Joyce, um gar nicht erst unangenehmes Schweigen aufkommen zu lassen. 'Geh doch schon mal ins Wohnzimmer und'
"Töte! Geh hin und töte das erste Lebewesen, das Du findest!!!"
Ich blickte um mich.
Natürlich - die Kaffeetasse veranstaltete wieder diese alberne "Der-Geist-spricht-durch-mich"-Nummer. Das tut sie nur, weil sie so gern im Mittelpunkt steht.
Aber soll ich mir etwa von einer Vierfünfundneunzig-Tasse Befehle geben lassen?
Wer bin ich denn?
"Sei still! Ich muss arbeiten. Damit Du was warmes in den Hohlraum bekommen kannst."
"Ach was, Du bekommst doch sowieso kein Geld für diese Geschichten."
Verdammt, sie beobachtet das alles schon zu lange als dass ich sie noch täuschen könnte. Oder...
"Vielleicht. Aber dann mache ich es eben für Ruhm, Beifall, Ehre und eindeutige Angebote hübscher Frauen."
"Was Du bisher ebenso wenig bekommen hast."
Haben Sie schon mal eine Tasse hämisch grinsen sehen?
Ich auch nicht, aber in dem Augenblick kam es mir so vor, als würde ich.
"Das heißt dann wohl, dass ich mich noch mehr anstrengen muss. Also lass mich in Ruhe arbeiten."
Ich wendete demonstrativ den Blick zurück zum Bildschirm und schrieb weiter. Mal sehen... die beiden gehen also ins Wohnzimmer zu Kaffee und Kuchen. Sie setzen sich und reden miteinander... aber worüber?
'Das Haus ist sehr still geworden, seitdem Buffy ins Studentenwohnheim gezogen ist. Manchmal bedauere ich, nicht noch ein Kind zu haben.'
Und damit wäre die Anspielung Nummer 1002 auf Dawn auch eingebaut. *grins*
'Ich finde es ganz schön, nach achtzehn Jahren wieder etwas Ruhe im Haus zu haben.'
Ähä... Moment, sowas soll die Frau sagen, die drei Monate nicht gemerkt hat, dass sich ihre Tochter die Haare kurz geschnitten hat? Egal, das überlesen bestimmt alle, merkt ja keiner.
"Ich hab's gemerkt! Ich hab's gemerkt!"
"Egal, Du bist eine Kaffeetasse. Und Du bist MEINE Kaffeetasse, also kannst Du es nicht herumerzählen."
Die Kaffeetasse versuchte, mir den Löffel rauszustrecken, scheiterte und war wieder still. Gut, dann also weiter mit der Geschichte.
Ich lasse die beiden noch ein wenig Smalltalk machen und hoffe, dass mir bald etwas einfällt, was die Handlung voranbringt.
"Welche Handlung?" Langsam wird die Kaffeetasse lästig.
"Die, von der Du nichts mitbekommen wirst, wenn ich Dich in die Kühltruhe sperre um Eiskaffee zu machen."
Es ist bestimmt nicht leicht, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, wenn man nur die Mimik eines Henkeldurchgriffs zur Verfügung hat, aber der Kaffeetasse war ihre Bestürzung trotzdem deutlich anzumerken.
"So macht man doch keinen Eiskaffee."
"Vielleicht, aber ich bin bereit es zu versuchen. Außer ich kann ungestört und zügig weiterschreiben." Ohne auf Antwort zu warten - die ich sowieso nicht haben wollte, im Gegenteil - war ich wieder am Schreiben.
Joyce griff nach der Zuckerdose - und berührte Sheilas Hand die dasselbe Ziel hatte. Für einen Moment lang erstarrten die beiden Frauen, wobei sie sich fest in die Augen blickten.
Hmmm... ob das wohl bedeutet?
"Ja, genau das bedeutet es... ist doch immer so bei Deinen Geschichten."
"Ach halt's Maul und tu Deinen Job."
Als ich die Tasse zum Mund führen will merke ich, dass sie schon leer ist. Ich hege den Verdacht, die Kaffeetasse schwitzt den Kaffee von selber aus, nur um mich zu ärgern. Leider kann ich es nicht beweisen, aber sie wird schon sehen, ja, das wird sie. Auf in die Küche.
"Ist der Kaffee noch heiß?" frage ich die Kaffeemaschine.
"Brandheiß." Ein diabolisches Grinsen zeichnet sich auf meinem Gesicht ab.
"Sehr gut!!!"
"Hat sie wieder zu allem ihren Kommentar abgeben müssen?"
"Hat sie. Nun wird sie merken, was sie davon hat, ja, das wird sie." antworte ich und fülle die Tasse mit der dampfend-heißen Flüssigkeit. Ich zähle von 21 an rückwärts, erst dann gebe ich Milch zu - ich will mir doch nicht den Mund verbrennen.
Zurück an den Computer mit der wimmernden Kaffeetasse in der Hand, da klingelt es. Streng sehe ich die Kaffeetasse an - sie ist eine nicht unbegabte Geräuschimitatorin - aber es ist wirklich das Telefon.
"Hallo?"
"Hier ist Missy Tea."
"Missy Tea? Missy was bitte?"
"Hier ist Miss E.T., ist mein Mann da?"
"Nein, ich hab ihn heute noch nicht gesehen."
"Können Sie ihm bitte etwas ausrichten, wenn er noch kommen sollte?"
"Sicher."
"Fein, dann sagen Sie ihm bitte, er soll so schnell es geht nach Hause telefonieren."
"Gut, das werde ich machen, auf Wiedersehen."
Ich kenne diesen Herrn E.T. zwar nicht, aber schließlich ist es nicht ausgeschlossen, dass er hier noch auftaucht, also warum soll ich mich da mit seiner Frau lange rumstreiten? Ich hab anderes zu tun, zum Beispiel eine FF zu schreiben.
Ok, Joyce und Sheila haben sich gerade unbeabsichtigt berührt, sie schauen sich in die Augen, was nun?
Warum kommt immer Slash dabei raus, wenn ich zwei Frauen in einer FF habe?
"Hormone." Ertönt es von da, wo die Dampf- und Kaffeeduftwolke aufsteigt. "Eindeutig die Hormone."
Ich setze zu einer scharfen Entgegnung an, als es wieder klingelt - diesmal an der Tür.
"Ja bitte?"
"Tag Herr Kamesloffsky, wir bringen den bestellten Konzertflügel."
"Fein. Schade nur, dass ich keinen Konzertflügel bestellt habe. Und dass ich nicht Herr Kamesloffsky bin, der wohnt einen Stock höher, tut mir leid für Ihre Bandscheiben."
Die sechs Männer im Treppenhaus stöhnen und heben den mitgebrachten Konzertflügel wieder an. Gerade als ich die Tür schließe, sehe ich sechs andere Männer, die einen anderen Konzertflügel von oben heruntertragen.
Es wäre bestimmt interessant gewesen, zu sehen, wie sie aneinander vorbei kamen.
Egal, die Geschichte muss vorangehen.
Joyce zog ihre Hand zurück - langsam. Dann deutete sie wage auf die Zuckerdose.
'Bitte, nimmt Dir - was du haben willst.' Sie war erstaunt über den Klang ihrer eigenen Stimme.
Ich war auch erstaunt über den Klang meiner eigenen Stimme, die jetzt aus dem Anrufbeantworter ertönte. Schon komisch, wie fremd man sich selber "von außen" anhört.
"Hier ist keiner...
...
...
...
Hier ist nie einer gewesen.
...
Hier kann überhaupt keiner sein, denn seine Mutter benutzte immer STAR-Antibabypillen (C). Wenn Sie trotzdem eine Nachricht hinterlassen wollen, nur zu."
Eine trockene, röchelnde Stimme antwortete : "Sieben Tage."
Ich entschloss mich, doch noch abzuheben.
"Sieben Tage und dann was?"
"Sieben Tage und Du stirbst."
Das gab mir zu denken.
"Bist Du das, Thorsten? Willst Du mich wieder mal einladen, nächste Woche Deine ungenießbaren und völlig verbrannten Pfannkuchen zu essen?"
"Nein, Du stirbst, weil Du das Video gesehen hast." Die Stimme lies einen Hauch von Ärger erkennen - sie war wohl nicht auf Nachfragen eingestellt. Ihr Pech, denn ich hatte auf einmal eine ganze Reihe an Fragen.
"Welches Video?"
"Das mit dem Ring."
"Welchem Ring?"
"Der Nasenring."
"Der Nasenring?"
"Ja."
"Und warum muss ich wegen eines Videos über einen Nasenring sterben? Hab ich die Rückgabefrist überzogen?"
"Nein, wer das Video sieht, der muss nach einer Woche sterben, so ist das eben."
"Aber ich habe das Video gar nicht gesehen, ich habe nicht einmal einen Videorekorder. Nur einen DVD-Player. Wenn es also noch keine DVD-Veröffentlichung davon gibt, dann KANN ich es gar nicht gesehen haben."
Einen Moment herrschte Schweigen, nur unterlegt vom Rauschen der Telefonleitung. Dann erklang die Stimme wieder, wesendlich normaler diesmal und deutlich hörbar verunsichert.
"Ist da nicht Kamesloffsky?"
"Nein, Kamesloffsky wohnt einen Stock höher und hat darum am Ende der Telefonnummer eine 7, keine 6 wie ich."
"Ohh, ohhh, ähä, das tut mir leid, entschuldigen Sie bitte."
"Schon gut, so was kann ja mal vorkommen. Aber im Moment haben Sie sowieso keine Chance, Kamesloffsky zu erreichen, er bekommt gerade einen Konzertflügel geliefert."
"Einen Konzertflügel?"
"Ja. Die Anschaffung hätte er sich besser sparen sollen, nicht wahr?"
"In der Tat."
Wir brachen beide in herzliches Lachen aus, dann meinte die Stimme: "Nochmals Entschuldigung bitte und leben Sie Wohl."
"Schon gut, es war sehr interessant, mit Ihnen zu sprechen." antwortete ich und legte auf. In Gedanken machte ich mir eine Notiz heute noch meine Freunde anzurufen und zu fragen, ob einer eine neue Wohnung suchte. Immerhin wusste ich ja, wo bald eine frei werden würde - noch dazu in der Mietpreisbindung.
Aber das war noch Zukunft, in der Gegenwart hatte ich immer noch eine FF zu schreiben.
Und eine Kaffeetasse in die Schranken zu weisen. Mal sehen...
"Weist Du eigentlich, was der Vorteil einer Kaffeetasse gegenüber einem Konzertflügel ist?"
"Nein."
"Eine Kaffeetasse kann man viel leichter aus dem Fenster werfen, wenn man Ruhe haben möchte."
So, damit sollte ich auch wirklich Ruhe haben, bis ich mit der FF fertig bin.
Sheila griff nach dem Teller mit Keksen, der auf dem Tisch stand und griff sich einen Keks heraus. Einen dreieckigen mit Schokoladenüberzug.
'Ich würde gern dieses dunkle Dreieck kosten.' Sagte sie und fuhr mit der Zungenspitze über eine Ecke des Kekses. 'Wenn Du nichts dagegen hast.'
Joyce spürte eine Hitzewelle in sich aufsteigen, als hätte die Zunge bereits die Spitze IHRES dunklen Dreiecks berührt.
'Bitte, nur keine Scheu. Es... es ist bestimmt noch ein anderes da, das ich verna... essen kann.' Sie war erstaunt darüber, was für Sachen ihr von den Lippen kamen - und welche Bedeutung sie selber heraushörte.
Sheila blickte auf den Teller während sie an der Ecke des Kekses knabberte.
'Ich sehe hier keinen mehr, aber vielleicht findest Du ja etwas in der Keksdose.'
"Ohh, wie symbolisch, wie Du sexuell anstößige Symbole in die symbolfreien, unsexuellen Szenen integrierst."
"HALT DAS MAUL! Oder ich füll Dich bis zum Rand mit Zwiebelsaft und lass Dich drei Jahre auf der Fensterbank stehen!!!"
Diese Drohung schien endlich zu wirken... jedenfalls konnte ich nun ungestört weitermachen und beinahe ohne mein Zutun ging die Story voran.
'Ohh, ja.' stöhnte Sheila Rosenberg und presste ihre Schenkel noch fester zusammen um Joyce Kopf und besonders ihre Zunge an der Stelle zu fixieren, an der sie gerade war. 'Nie hätte ich gedacht, dass es [b]so gut sein könnte - noch dazu auf einem Konzertflügel.'[/b]
Wie bitte?
Hat sich der Konzertflügel jetzt auch noch in meine FF verirrt? Das darf doch alles einfach nicht wahr sein.
Der letzte Satz wird jedenfalls gestrichen.
Und überhaupt... HLA (1), schön und gut, aber es muss noch was anderes passieren, sonst unterscheidet sich dieses Geschichte nur durch das Pairing von den anderen, die ich schon geschrieben habe. Also...
'Ohh, ja.' stöhnte Sheila Rosenberg und presste ihre Schenkel noch fester zusammen um Joyce Kopf und besonders ihre Zunge an der Stelle zu fixieren, an der sie gerade war. 'Nie hätte ich gedacht...'
In diesem Moment hörte sie wie die Haustür geöffnet wurde und gleich darauf Buffys Stimme : 'Mom? Bist Du da?'
Sicher wäre Miss Rosenberg unter anderen Umständen vor Schreck vom Schlag getroffen worden, aber die unvergleichlich kunstvolle Behandlung, die sie gerade erfuhr, ließ sie nur denken 'Ohh, hoffentlich bringt sie es zu Ende, ehe Bunny hier reinkommt. Hoffentlich hört sie unter der Bettdecke nichts und hört nicht auf.'
Sie hörte Schritte, die die Treppe heraufkamen und
Ich hörte das Klingeln der Türglocke - hoffentlich war das nicht Kamesloffsky, der mir noch schnell seinen Konzertflügel verkaufen wollte, ehe er ihn selbst nicht mehr brauchte.
Vor der Tür war niemand... seltsam, auch keine kleinen Kinder zu sehen, die fluchtartig das Weite suchten. Aber irgendjemand musste doch geklingelt haben, es sei denn...
Ich rannte zum Computer zurück, aber es war zu spät!
Die Kaffeetasse, diese nicht unbegabte Geräuschimitatorin, hatte die Türklingel vorgetäuscht und sich dann, als ich nicht im Raum war, todesmutig auf die Tastatur gestürzt.
Und so kam es, dass meine FF dazu verdammt wurde, ewig unvollendet zu bleiben.
Tut mir leid.
P.S.: Hat jemand Interesse an einem fast neuen Konzertflügel?
Ich weis, wo bald einer aus einem Nachlass zu haben sein wird. ;-)
(1) Hot Lesbian Action