Re: Neue Bully&Rick Staffel?
Hab mir gerade die TV-Spielfilm gekauft, hier das Interview:
MIAMI WEISS
Die Verwandlungskünstler Bully Herbig und Rick Kavanian sind zurück - als "Bully&Rick"
Ein gutes Jahr für den Humor: 1987 laufen sich die Teenager Michael Herbig, genannt Bully und Richard Kavanian, genannt Rick, in München zum erstenmal über den Weg. Es folgt die Inkubationszeit, in der Herbig eine Fotografenlehre macht, Kavanian erst mal Psychologie, Politik und Nordamerikanische Kulturgeschichte studiert, bevor 1991 der Komik-Urknall erfolgte. Bully und Rick arbeiten als Autoren und Komiker zusammen: Erst beim Radio ("Langemann und die Morningcrew), dann in sechs Staffeln der "bullyparade" auf Pro Sieben.
Es folgen die Kinokomödien "Der Schuh des Manitu", (T)Raumschiff Surprise-Periode1" und zuletzt "Hui Buh- das Schloßgespenst".
Am 18. September startet auf Pro Sieben die zweite Staffel der Sketchreihe "Bully&Rick", für die das verrückte Paar an achtzig Drehtagen in 206 verschiedene Rollen und Kostüme schlüpfte.
In einem eurer Sketche kauft ihr Macho-Badehosen. Was habe ich mir darunter vorzustellen?
Bully: Ich will die Pointe nicht verraten, aber mit so einer Macho-Badehose kann man am Strand großen Eindruck schinden, vorzugsweise bei den Frauen. Das ist in dem Sketch auch das Ziel der Figuren Brad und Pitt, die eine überschaubare Intelligenz besitzen.
Rick, wie oft hast du Bully schon als richtigen Macho erlebt?
Rick: Bis zu seiner Hochzeit: hin und wieder. Seit seiner Hochzeit: täglich.
Bully: Ist das echt wahr?
Rick: Nein, Quatsch.
Bully: Man muß Macho erst mal definieren. Ist das einer mit Goldkette, offenem Hemd und Cabrio? Oder ist das einer, der die Frau zum Bierholen in den Keller schickt?
Rick: Ich finde, es ist einer, der das Mannsein als Macht wahrnimmt und Frauen herumkommandiert.
Wie viel Macho steckt in Rick?
Bully: Ich empfinde Rick als das genaue Gegenteil vom Macho. Das steckt uns beiden nicht in den Genen. Ich werde nie vergessen, was mir vor Jahren mal auf so einer Medien-Party passiert ist. Ich war mitten im Gespräch, als auf einmal ein knapp bekleidetes Mädel auf unserem Tisch tanzte und direkt vor uns mit ihrem zugegebenermaßen knackigen Hintern wackelte. Das war...
Rick: Eine Unverschämtheit!
Bully: Nein, es war...
Rick: Obszön!
Bully: Es war einfach nur seltsam. Bei der ersten Gelegenheit, als die Frau abgelenkt war, bin ich ins Hotel geflohen. Ich will damit nur sagen, daß ich mit sowas überfordert bin. Ich bin froh, daß ich unter der Haube bin und fühle ich mich da auch sehr gut aufgehoben.
Die Treue hältst du auch Pro Sieben, durch einen Exklusivvertrag bis 2008. Macht der Sender dir Vorschriften oder läßt er dir freie Hand?
Bully: Pro Sieben belohnt uns mit einer wahnsinnigen Ruhe. Ich fühle mich dem Sender verbunden, weil er uns vor zehn Jahren mit der "bullyparade" eine Chance gegeben hat. Spätestens seit dem Erfolg von "Der Schuh des Manitu" sagt man sich bei Pro Sieben: Naja, den Jungen können wir schon machen lassen. Wir genießen da großes Vertrauen. Mir ist natürlich klar, daß das eine Ausnahmesituation ist.
Rick, du gehst bald mit deinem ersten Stand-up-Comedy-Programm auf Tournee. Ist das eine Erholungskur von Bully´s rasantem und peniblem Regiestil?
Rick: Das mag vielleicht so wirken, aber das ist schon seit Jahren mein großer Herzenswunsch. Ich habe mich nur nie getraut.
Eine Bühne, ein Mikrophon, sonst nichts. Reizt dich das auch, Bully?
Bully: Nein. Ich ziehe zwar meinen Hut vor dieser Königsdisziplin der Comedy. Aber ich wollte schon immer Filme machen.
Wer waren deine Vorbilder?
Bully: Alfred Hitchcock, Steven Spielberg, George Lucas. Wegen diesem Trio mache ich heute Filme.
Rick: Alles keine Komiker. Interessant.
Bully: Aber Entertainer. Ein Film wie "Indiana Jones" ist ja auch humoristisch angehaucht.
Rick, welche großen Vorbilder haben dich geprägt?
Rick: Peter Sellers, Robin Williams und als Dritter fällt mir Steve Martin ein. Als Komiker.
Bully: Monty Python nicht?
Rick: Doch, stimmt. Peter Sellers hat in den 50er Jahren Gas gegeben, da hat kein Mensch verstanden, was er eigentlich will. In den 60ern waren das Monty Python. Ich stehe auf Humor, der fantasievoll und überhöht ist, voller Wendungen, mit denen kein Mensch rechnet.
Wie in "Bully&Rick". Werdet ihr davon eine dritte Staffel drehen?
Bully: Vorläufig nicht. Wir können solch einen Aufwand vorerst nicht mehr stemmen. Rick geht auf die Bühne. Ich bin mit meinem Animationsfilm beschäftigt, der im nächsten Jahr anläuft.
"Lissi und der wilde Kaiser": Sind auch die Figuren aus der "bullyparade" alle dabei?
Bully: Ja. Lissi, Franz und der Feldmarshall. Rick und ich haben für eine Arbeitsfassung alle Rollen gesprochen. Später wird man dann auch unseren Freund Christian Tramitz hören können.
Im Oktober wird die Asche des toten Schauspielers James Doohan, der den Scotty in "Star Trek" gespielt hat, ins All geschossen. Wäre das auch ein Abgang für euch?
Bully: Wie? Die wollen wirklich seine Asche ins All schießen?
Ja, in einer Kapsel, die in 110 Kilometer Höhe verglüht.
Rick: Es gibt doch auch die bizarre Geschichte vom Schriftsteller Hunter S. Thompson. Der hat sich 2005 erschossen und vorher verfügt, daß Johnny Depp seine Asche mit einer Kanone in den Himmel ballert.
Bully: Nein!
Rick: Ich schwöre es. Das war so.
Bully: Ich stelle mir gerade vor, wie ich dich mit der Kanone wegschieße.
Rick: Du meinst also ernsthaft, daß du mich überleben wirst?
Bully: Davon gehe ich aus.
Rick: Oder wir sterben gleichzeitig.
Bully: Okay. Dann lassen wir uns mit der Doppelläufigen in den Himmel ballern.
Michael Scholten