Ein Sieg über uns selbst
Weltmeister der Herzen. Dieser Titel glänzt in purem Gold. Im Sommer unseres Lebens hat unsere Elf den schönsten Fußball aller 32 Teams gespielt. Im Sommer unseres Lebens haben wir in den Stadien, vor den Leinwänden und auf den Straßen gefeiert, als wären wir die lockerste und coolste Nation auf diesem Planeten. Haben als Land die bleierne Starre der vergangenen Jahre mit einem Tritt auf den Müllhaufen der Geschichte gekickt.
Und die Welt applaudiert uns. Von zwei besiegten Vorurteilen spricht die "New York Times". Erstens: Die Deutschen können nicht feiern. Zweitens: Die Deutschen spielen langweiligen, ergebnis-orientierten Fußball.
Es ist die Magie von Jürgen Klinsmann, die das bewirkt hat. Klinsi, der kämpferischste aller Kämpfer, hat nicht nur mal eben eine Mannschaft auf Platz 3 geführt. Klinsi, der Querdenker, hat nicht nur mal eben den deutschen Fußball wachgeküsst.
Dank Klinsi, dem Weltbürger, haben wir uns einfach mal selbst besiegt.
Wir Deutsche können viel mehr, als wir uns zutrauen. Wir Deutsche sollten öfter mal das Jammern lassen und einfach das Unmögliche probieren. Mit Feuer im Herzen und einem Lächeln auf den Lippen. Das ist die Methode Klinsi. Im Sommer unseres Lebens haben wir hoffentlich kapiert, wie das funktioniert.