Rafael Cordero trauert um seinen Hund - ein Jäger erschoss das Tier in der Kreuzfelder Kiesgrube, als es dort gewildert haben soll. Der Jäger gibt sich aber nicht zu erkennen. Unstrittig ist: "Jaques" ist tot. Der gut sieben Jahre alte Hund starb in der Kreuzfelder Kiesgrube. Eine Kugel aus dem Gewehr eines Jägers brachte ihn zur Strecke. Strittig ist dagegen, ob der Hund dort zu Recht erschossen wurde und ob es die Pflicht eines Jägers ist, den Hundebesitzer anschließend darüber zu informieren.
Zwei Wochen lang fahndete Rafael Cordero nach seinem Hund "Jaques", der seit dreieinhalb Jahren zur Familie gehört habe. Cordero fragte bei der Polizei, fragte in Tierheimen, fragte bei Tierärzten bis nach Oldenburg, fragte bei Förstern, fragte bei Jägern in der Umgebung - keine Spur von dem sieben Jahre alten Tier, einem Hund der Rasse Podengo, den der Kreuzfelder von der Tierhilfe in Hamburg bekommen hatte. Erst seine Nachfragen bei Johann-Peter Wandhoff, dem Besitzer der Kreuzfelder Kiesgrube, brachten Gewissheit. Der bestätigte schließlich, dass der Hund erschossen wurde - als er Wild hinterher gejagt sei. War Jacques hinter Rehen her?
Das sei gar nicht möglich, sagt dagegen Cordero, der unmittelbar an der Kiesgrube wohnt. Zwar räumt er ein, dass sich sein Hund öfters mal für einige Minuten im Vorfeld der Kiesgrube aufgehalten habe. Zwar habe es sich um einen Jagdhund gehandelt, doch das Tier habe einen Hüftschaden gehabt: "Der bekam allenfalls einen kurzen ,Freudensprint' hin." Keinesfalls hätte er die Geschwindigkeit eines Rehs erreichen können. Das sei Wandhoff auch bekannt gewesen. Dennoch habe dieser nicht zu seinen Jägern gesagt: "Erschießt mir nicht den Hund meines Nachbarn", ärgert sich Cordero.
Glaubt man Wandhoff, selbst Jäger, muss der Rüde aber doch recht fix gewesen sein. Der Hund sei beim Wildern erlegt worden, beharrte Wandhoff im Gespräch mit dem sh:z. An dem Geschehen seien mehrere Jäger beteiligt gewesen. "Wenn er nicht hinter Wild hergewesen wäre, hätten wir ihn nicht erschossen", beteuert Wandhoff. Jäger meldete sich nicht
Wie es wirklich war, lässt sich für einen Außenstehenden wohl nicht klären. Klar ist allerdings, dass Jäger freilaufende Hunde nicht mehr einfach zur Strecke bringen dürfen. "Früher durften wir schießen, wenn ein Hund außerhalb des Einwirkungsbereichs seines Herrn war", erläuterte der Vorsitzende der Kreisjägerschaft, Otto Witt. Das habe sich mittlerweile geändert. Gemäß Landesjagdgesetz müsse ein Hund "sichtbar Wild verfolgen oder reißen". Nur dann dürfe geschossen werden.
Das sieht auch Rafael Cordero ein. "Wenn mein Hund gewildert hätte, würde jedes Gericht sagen: Herr Cordero, gehen Sie wieder nach Hause und trauern Sie um Ihren Hund." Doch ihn empört, dass er bis heute nicht weiß, wer seinen Hund erschossen habe. Dabei hätte der Schütze es einfach gehabt, ihn als Halter zu ermitteln: "Am Halsband war eine Hundemarke mit Chip und eingravierter Telefonnummer befestigt." Es sei "perfide", dass der Hund einfach über den Haufen geschossen werde und der Jäger nicht dazu stehe, kritisiert Cordero, der seinen Unmut darüber auch in einem Aushang am Gartentor kund tut. "Jacques war ein Familienmitglied"
Dazu gibt es allerdings keine gesetzliche Regelung, erklärt Otto Witt. Wenn, dann gibt es also höchstens eine moralische Pflicht, den Halter zu informieren. Das hätte er auf jeden Fall getan, erklärt Wandhoff - auch wenn sich Cordero nicht von sich aus an ihn gewandt hätte. Es habe allerdings einige Tage gedauert, bis er herausgefunden habe, dass dessen Hund in der Kiesgrube zur Strecke gebracht worden sei. Natürlich tue es ihm leid, dass der Hund nun tot sei. Allerdings sieht Wandhoff die Schuld dafür beim Hundehalter, der seine Pflichten nicht erfüllt habe. Damit habe er zudem eine Anzeige riskiert, denn vermutlich sei es Corderos Hund gewesen, der zuvor in der Kiesgrube einen Rehbock und zwei Rehkitze gerissen habe.
Rafael Cordero ist auch ohne juristisches Nachspiel bedient. "Das ist ein Familienmitglied gewesen", sagt er. Ein neuer Hund könne ihn jedenfalls im Moment nicht über den Verlust hinwegtrösten.
Re: Jäger erschießt Familienhund
Wenn das Jägerschwein jedes Leben im Wald schon zerstört hat, sucht er woanders nach hilflosen Tieren!
Re: Jäger erschießt Familienhund
J A G E N I S T M O R D E N ! ! ! ! !
Re: Jäger erschießt Familienhund
Richtig, EVALETTO.
Jäger sollen gemeidet und ausgegrenzt werden, eine normnales soziales Wesen haben solche Unmenschen nicht verdient.
Einen schönen Start in die Woche,
Euer Admin
Re: Jäger erschießt Familienhund
Jäger sind Mörder!
die unschuldige Waldtiere und auch Katzen und Hunde und selbst entlaufenen Mehrschweinjechen ja auch entflogene Vögel aus purer Mordlust tötren weil sie das eregt. Wann hört endlich das sinnlose morden in der Fauna und Flora auf!!!
WARUM!!!
Re: Jäger erschießt Familienhund
Jäger sind keine Mörder!
Jäger sind verpflichtet durch Hege die Bewahrung und Pflege der heimischen Tier- und Pflanzenwelt zu schützen. Gleichfalls sind sie berechtigt in ihrem Jagdgebiet durch ein "nachhaltiges Jagen" für einen gesunden und artenreichen Wildbestand sorgen. Sie tragen Sorge dafür das es keine Überpopulation der Wildtiere gibt.
Demnach sind sie meiner wenig wert geschätzten Meinung nach Tierliebhaber und keine Tiermörder.
Ihr nennt Euch überall Tierfreunde aber macht einen gewaltigen Terz, wenn ein Jäger einen wildernden Hund, der mal wieder seinem unaufmerksamen, verantwortungslosen Herrchen abgehauen ist, erschiesst um das Reh, den Bock, die Wildsau zu schützen?
Dann kann ich also davon ausgehen, das ihr sowas wie Pseudotierfreunde seid, deren Liebhaberei sich ausschließich auf Hunde begrenzt? Kommt hin - schießlich seid ihr ja auch Veganer.
Auch Jäger besitzen gemeinhin Hunde. Gut ausgebildete und meist gehorsame Tiere, die ihren Besitzer durch Wald und Flur begleiten und dies auch noch an der LEINE! Also sind sie auch Hundefreunde oder wollt ihr das bestreiten?
Vielleicht denkt ihr nächstens, wenn ihr Euren Hund mal wieder im Wald zum Stöbern schickt, darüber nach das es auch einem Förster sehr weh tut, wenn er ein von Hunden gehetztes, zerfetztes, totes Wildtier findet!
Zum vorliegendem Fall: Nicht jeder Jäger darf in jedem Jagdgebiet jagen gehen, das meine ich zumindestens mal irgendwo gelesen zu haben. Und auch jeder Jagdpachtinhaber sollte wissen wer in seinem Revier zur Jagd unterwegs ist. Es dürfte also eigentlich nicht allzu schwer sein herauszufinden, wer an diesem besagtem Tag dort unterwegs war.
Und auch hier gab es wieder den verantwortungslosen Hundehalter, der sich nun damit herauszureden versucht, sein Hund sei gar nicht in der Lage, schnell zu sprinten. Den hat die Gier gepackt, der Blutdurst war da, der Jagdinstinkt geweckt. Durch das dadurch enstandene Adrenalin war der Hund zu Höchstleistungen imstande und hat mich Sicherheit das Wild gehetzt. Der Abschuss war berechtigt, da gibt es für keinerlei Zweifel!
LG und einen schönen Tag! Tamaya
Re: Jäger erschießt Familienhund
@ Tamaya:
Jägerlüge Nr. 1 Jäger schützen Wald und Feld vor Wildschäden.
FALSCH!
Die Jagd provoziert ganz im Gegenteil vielfach Wildschäden. Rehe sind z.B. von ihrer Natur her Bewohner von Wiesen und dem Waldrand. Erst die Jagd treibt die Tiere in den Wald hinein, wo sie dann keine - für sie lebenswichtigen - Gräser und Kräuter finden und ihnen nichts anderes bleibt, als an Knospen zu knabbern. Durch die Jagd werden die Tiere unnötig aufgescheucht, was ihren Nahrungsbedarf und damit die Fraßschäden oft weiter erhöht. Das verbreitete Argument, Wildtiere verursachten erhebliche Schäden, dient nur als Vorwand der Jäger, längere Jagdzeiten oder höhere Abschussquoten durchzusetzen. Oft sind die von Jägern verursachten Personen- und Sachschäden höher als der landwirtschaftliche Schaden durch Wildtiere.
Wie das Standardwerk »Vom Widersinn der Jagd« des Zoologen Carlo Consiglio von der Universität Rom nachweist, sind Verbissschäden in den meisten Fällen minimal und betreffen meist deutlich weniger als 2% an Pflanzen bzw. des Holzertrags. Außerdem können Schonungen und Jungwaldanpflanzungen z.B. durch Schutzzäune oder Netze vor Verbiss geschützt werden. Eine Studie für die Minister für Agrarwirtschaft in Brüssel zeigt des Weiteren auf: Wildschäden könnten fast vollständig vermieden werden, wenn der Mensch die Wildfütterung über das ganze Jahr ausdehnen würde (Ueckermann: Einfluss der Fütterung auf den Schälumfang des Rotwildes, 1985). Schließlich könnten die Behörden auch Schäden ersetzen, wie es z.B. im Falle von Manöverschäden durch Truppenübungen üblich ist.
In unbejagten Gebieten Europs, wie z.B. im Schweizer Nationalpark (seit fast 100 Jahren jagdfrei) nimmt die Größe des Waldes ständig zu!
Re: Jäger erschießt Familienhund
supi Cat
Re: Jäger erschießt Familienhund
Das Lieblingsbeispiel der Realitätsverweigerer: Der Schweizer Nationalpark. Man macht sich scheinbar nicht einmal die Mühe, überhaupt mal danach zu googeln - denn dann würde man feststellen, dass es sich dabei um ein hochalpines Berggebiet handelt, das nichts mit unserer Kulturlandschaft zu tun hat und überhaupt nicht von den Hauptschädlingen der Forst- und Landwirtschaft bewohnt wird. (Natürlich wird in dem Nationalpark auch keine Land- oder Forstwirtschaft betrieben). Als Vergleichsbeispiel ist er also so geeignet wie die Galapagosinseln.
Als jagdfreies Modellgebiet für Deutschland ist da eher Oostvaadersplassen geeignet, hier ein schönes Video: http://www.youtube.com/watch?v=xi85x1VuNhI
Glückliche Tiere, blühende Landschaften...
Re: Jäger erschießt Familienhund
Und hier werden die fröhlichen Tiere des jagdfreien Nationalparks auf LKWs geladen, scheinbar sind sie vor Glück über die fehlende Bejagung einfach tot umgefallen. http://www.youtube.com/watch?v=V50dvZlMSQQ&feature=related Die anderen sind durch die fehlenden Jäger so zahm geworden, dass man sich ihnen auf wenige Meter nähern kann!
Böse Zungen berichten tatsächlich, ohne Jagd würden sich Tiere übermäßig vermehren und ihren eigenen Lebensraum wegfressen. Ungeheuerlich.