Körperliche Fitness - was ist das eigentlich?
Fitness ist heute in aller Munde und fast jeder hat einen Tipp
wie er sich fit hält. Aber was ist Fitness eigentlich? Fitness ist mehr
als nur eine bestimmte Fähigkeit - wer körperlich fit ist, hat folgende
Fertigkeiten trainiert: Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit
und Koordination.
Die Zeiten, in denen man meinte, dass Fitness nur mit Anstrengung
und Qual etwas zu tun hat sind heute Gott sei Dank vorbei. Das heißt
nicht, dass man nicht immer wieder den inneren Schweinehund"
überwinden muss, aber Sport und Aktivität soll Spaß machen, die
Lebensqualität und damit auch die Lebenslust steigern. Sportliche
Aktivitäten fördern die Gesundheit, vermitteln wichtige Erfahrungen wie
z. B. Disziplin für den Alltag und wirken sich positiv auf unsere
psychische Verfassung aus. Als Erfolgsrezept hat sich dabei ein
gesundes Maß und Mittel bewährt. Das Ziel eines optimalen Trainings:
Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Training des Muskelapparates
(Krafttraining) und des Herz-Kreislauf-Systems (Ausdauertraining).
Alle Fähigkeiten trainieren
Spitzensportler trainieren in der Regel nur einseitig bestimmte
Fähigkeiten. So kann es passieren, dass ein Gewichtheber in der Lage
ist Hunderte von Kilos zu stemmen, aber nicht die nötige Ausdauer für
einen 5-Kilometerlauf besitzt. Oder der Marathonläufer, der
Schwierigkeiten hat, beim Umzug Kisten zu heben. Wer also keinen
Leistungssport betreibt kann sich den Luxus erlauben die
unterschiedlichen Fertigkeiten angemessen zu trainieren.
Sportliche Anfänge
Wer länger keinen Sport mehr getrieben hat und seine Fitness
langfristig steigern möchte, sollte am besten mit dosiertem
Ausdauertraining beginnen.
Für den Erfolg der Bemühungen ist der richtige Abstand zwischen
den Trainingseinheiten wichtig - nicht zu lange, aber auch nicht zu
kurz. Der Grund ist einfach: Der Körper passt sich nämlich nach dem
Training den neuen Anforderungen an, damit er beim nächsten Mal
dieselbe Anstrengung leichter bewältigen kann. So entsteht ein
Kreislauf der langfristig zu mehr Ausdauer bzw. Kraft führt.
Der sportliche Reiz muss über der individuellen Reizschwelle
liegen, das heißt die körperliche Anstrengung darf nicht zu leicht
sein, sonst wird der Körper keine Anpassung an das neue Niveau
vornehmen.
Eine Überbelastung im Training ist jedoch ungesund und kann im schlimmsten Fall auch zu Verletzungen führen.
Ausdauer
Ausdauer ist eine bestimmte Leistung über einen möglichst langen
Zeitraum. Voraussetzung für Ausdauerleistungen ist ein gesundes und
vitales Herzkreislaufsystem. Empfehlenswerte Sportarten um die Ausdauer
zu trainieren sind zum Beispiel Biken, Schwimmen, Inline-Skating,
Nordic Walking oder Walking. Zum Training von Beweglichkeit, Kraft,
Koordination und Schnelligkeit eignen sich neben den genannten
Sportarten besonders Ballspiele, wie Tischtennis, Federball und evtl.
auch Tennis.
Damit ein Training effektiv ist, muss es regelmäßig - mindestens
2 bis 3mal die Woche für 30 Minuten - durchgeführt werden. Wichtig
dabei: nicht zu schnell Schwimmen, Laufen oder Walken. Ein Gespräch
während des Trainings sollte immer noch möglich sein, frei nach dem
Motto "Laufen ohne zu schnaufen". Um keine Verletzungen zu riskieren
muss die Muskulatur vor dem Training gedehnt werden.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt beim Training ist die Regeneration,
denn in der der so genannten Regenerationsphase findet die eigentliche
Anpassung statt, das Training kann so optimal wirken. Verzichtet man
darauf, kann es zu Ermüdung und damit zu einer Minderung der Leistung
kommen. Folgt jedoch in einem angemessenen Zeitraum kein neues Training
mehr, verliert der Körper mit der Zeit die erworbene Leistung wieder.
Kraft
Muskeln die nicht gebraucht werden, bilden sich zurück. Im
Umkehrschluss heißt dies: wer sich körperlich nicht betätigt hat ein
größeres Risiko für z. B. Rückenbeschwerden. Unsere Muskulatur stützt
nämlich das gesamte Knochengerüst. Sind also die Muskeln untrainiert,
ist auch das Knochengerüst sowie Sehnen und Bänder stärker belastet.
Körperliche Aktivität stellt deshalb eine wesentliche Voraussetzung für
die Gesundheit des gesamten Bewegungsapparat und unserer Knochen dar.
Mit richtig dosiertem Kraft- und Ausdauertraining lässt sich auch dem
altersbedingten Verlust an Knochenmasse, der Osteoporose
entgegenwirken.
Beweglichkeit
Kinder haben ganz im Gegensatz zu Erwachsenen - keine
Schwierigkeiten die große Zehe in den Mund stecken oder im
Schneidersitz zu sitzen. Hier ist Beweglichkeit gefragt: sie ist
ebenfalls eine Voraussetzung um sportliche Leistungen zu erbringen. Wie
kann die Beweglichkeit gesteigert werden? Stretching ist eine einfache
und ideale Methode um Verspannungen und Haltungsschäden
entgegenzuwirken. Dabei sollte die Bewegung soweit durchgeführt werden,
bis eine deutliche Dehnung zu spüren ist. Die Dehnung sollte über
mindestens 3 bis 4 Atemzüge angehalten werden, anschließend lockern und
die Übung noch etwa 2-4mal wiederholen. So bleiben Sehnen, Bänder und
Gelenke elastisch.
Koordination
Eine Handlung beginnt nicht erst mit ihrer sichtbaren Ausführung.
Bevor wir sehen was passiert wird das Problem schon im Vorfeld erfasst
und nach der besten Lösung gesucht: die Feinabstimmung der Muskeln, die
Bewegung in die letztendliche Richtung, die Koordination der
Sinnesorgane und Muskeln. Diese Fähigkeit ist deshalb so wichtig, damit
das Training zielgerichtet abläuft und genau die Muskeln und Organe
beansprucht werden, die beansprucht werden sollen. Das Zusammenspiel
von motorischen und sensorischen Systemen bezeichnet man übrigens auch
als Sensomotorik.
Schnelligkeit
Schnelligkeit ist die Fähigkeit auf einen Reiz hin schnellstmöglich
zu reagieren und Bewegungen bei geringen Widerständen mit höchster
Geschwindigkeit durchzuführen.
Um die Schnelligkeit zu verbessern, braucht am allerdings die
richtige Technik. Deshalb ist es sinnvoll erst die Technik zu erlernen
und dann die Schnelligkeit zu verbessern. Bei allen
Schnelligkeitsübungen ist es wichtig, dass der Körper immer zuerst
aufgewärmt wird.
Erfolg setzt voraus: Motivation, Disziplin und Regelmäßigkeit
Allen Aktivitäten geht eine Motivation voraus. Warum trainiere ich?
Welchen Nutzen bringt es mir? Nur wer ein bestimmtes Ziel vor Augen
hat, wird immer wieder üben und üben. Das Ziel kann sich während des
Trainings auch verändern, denn man kann immer noch etwas besser werden
und entsprechend seine Ziele höher stecken. Motivation ist die eine
Seite der Medaille, Disziplin und Regelmäßigkeit die andere, denn nur
wer über einen gewissen Zeitraum konsequent sein Ziel verfolgt, wird
mit Sicherheit auch Fortschritte erzielen. Hier gilt wie bei allen
Aktivitäten Übung macht den Meister.