ich stelle dieses eher weniger bekannte Gedicht an den Anfang, da es meiner Meinung nach, in sehr komprimierter Form, das gesamte Schaffen Goethes darstellt.
hier in der Ur und späteren Version (mit kleinen Detailveränderungen)
also lese und Tip zum vielleicht besseren Verständnis - das Goethe dem Anschein nach, vieles überarbeitete, aber trotzdem beide Versionen veröffentlichte, ist bekannt. man sollte das jedoch immer als Eins betrachten. unter anderem einer der Weisheiten, die aus diesem kurzen Vers hervorgehen.
zur weiteren Geschichte Entstehung,Widmung et.c. hier der entsprechende Link - http://de.wikipedia.org/wiki/Gingo_biloba
Ur-Fassung Original Brief
spätere, leicht geänderte, bzw. ergänzte Version
Ginkgo Biloba
Dieses Baumes Blatt, der von Osten Meinem Garten anvertraut, Gibt geheimen Sinn zu kosten, Wie's den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen, Das sich in sich selbst getrennt? Sind es zwei, die sich erlesen, Dass man sie als eines kennt?
Solche Fragen zu erwidern Fand ich wohl den rechten Sinn. Fühlst du nicht an meinen Liedern, Dass ich eins und doppelt bin ?
Johann Wolfgang von Goethe 1815 (1749 - 1832)
ps. an den Admin - wenn gewünscht, können passende, sinnvolle Beiträge, auch ältere, durchaus hierher verschoben werden
lg. Sweety
Re: Johann Wolfgang von Goethe
Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält, in derber Liebeslust, Sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andere hebt gewaltsam sich vom Dust (= Staub) Zu den Gefilden hoher Ahnen. (Faust I, Vers 1112 1117)
Vielfach missgedeutet als die menschliche Zerreißprobe zwischen dunklen und hellen Mächten. Lösung: Goethe einfach so nehmen, wie er`s sagt: er spricht von z w e i Seelen, nicht von e i n e r , die sich zwischen Gut und Böse zerreißt.
Missinterpretiert also als e i n e Seele, die sich zwischen Gut und Böse aufreibt. - Es geht jedoch um z w e i Seelen in einem Menschen, die nicht mehr miteinander auskommen, sich trennen wollen, wobei die eine irdisch bleiben will und die andere sich zum Himmel erheben will - so meine Interpretation dessen.
Wenn es siamesische Zwillinge gibt, warum soll es nicht auch siamesische Seelen in einem Menschen geben dürfen ?
Ach, wie war das noch gleich mit Nostradamus, der sinngemäß mit seinen Füßen ... .
Drivethesee
Re: Johann Wolfgang von Goethe
...die wahren Geheimnisse, sind immer Unten zu finden.
da guck keiner so genau hin.
lg. Sweety
...Spieglein Spieglein sage mir, ist das die einz'ge Welt im Hier ??
Re: Johann Wolfgang von Goethe
Lieber Drivethesee,
das Problem mit dem Riesen ist nicht die Last die er stellvertretend für alle, auf seinen Schultern trägt. sondern vielmehr in dessen französisch/latainischen Wurzeln zu finden
die dahinterstehende Symbolik ist mir durchaus klar.sowohl als auch....tzzz, ick nu wieder
lg. Sweety
was man liebt bekommt man nicht, was man bekommt liebt man nicht....cest la vie :-)
ps. das mit den Seelen deute ich so, das beide sich zwar nicht wirklich leiden können, aber beide voneinander abhängig sind in der Form, das eine nicht ohne die andere kann. nach aussen hin müsste die Person an extremen Stimmungsschwankungen leiden.vermutlich das volle Programm von totaler Traurigkeit bis zu urplötzlichen Wutausbrüchen sollte alles drin sein. auch wird es einen guten Grund geben, warum jede Seele an ihrer Welt festhält. viel kommt da ja nich in Frage...
Re: Johann Wolfgang von Goethe
"...die wahren Geheimnisse, sind immer Unten zu finden. Sweet Samarita"
Was steht denn nun jetzt da unten Geheimes d.M.n. ?
Würde mich dann doch sehr interessieren.
Drivethesee
Re: Johann Wolfgang von Goethe
...na denn musste eben mal gucken, was der Herr Geheimrat Goethe sich da hat einfallen lassen.
Etwas zu kapieren, ohne das einem je erklärt wurde wie das geht ist so, als würde man es neu erfinden.
Re: Johann Wolfgang von Goethe
Das ich Eins und doppelt bin.
Drivethesee
Re: Johann Wolfgang von Goethe
nun ja fast. wie man sieht, sind sich die Zwei Teile eines Ginkoblattes zwar sehr ähnlich, jedoch identisch sind sie nicht. hat sich richtig Mühe gegeben mit seinem Heftpflaster oder
lg. Sweety
...Eins und doppelt und eine Klammer, die auf das linke Blatt zeigt.
Etwas zu kapieren, ohne das einem je erklärt wurde wie das geht ist so, als würde man es neu erfinden.
Re: Johann Wolfgang von Goethe
Hmmm, ungern aber ich kann den Vorhang mal n' klitze kleines bisserl beiseite nehmen.
Goethe will den Leser darauf hinweisen, das man sich bei dem entsprechenden Vers bzw. Versen....sind ja zwei wegen Doppelt...hihi, ähm...wo war ich...ach ja - man möge sich bitte Links orientieren in diesem Vers. der nach meiner flüchtigen Sichtung "..noch" in Unser aller zukunft liegt ;-)
also ganz so, wie Goethe schon in seinem Faust hat durchblicken lassen. Zitat - es war schon immer mein Wunsch, dieses hohe Werk in mein geliebtes Deutsch zu übertragen. oder hier - und das geheimnisvolle Buch, Aus Nostradamus eigner' Hand, ist es dir nicht Geleit genug ...... ?
Ps. na aber sicher isset dat...hehe
lg.
Etwas zu kapieren, ohne das einem je erklärt wurde wie das geht ist so, als würde man es neu erfinden.
Re: Johann Wolfgang von Goethe
Wissenden - Sinn - anvertraut - Blatt .. lies mal in der ersten Zeile jeweils das dritte Wort von unten beginnend nach oben bis zum Anfang, also: Wissenden - Sinn - anvertraut - Blatt.
Letztlich kann man vieles daraus machen - klar beweisen können wird man es nie, so auch nicht mit diesem Wissenden - Sinn - anvertraut - Blatt.
Dichtung ist und bleibt daher "wahre Kunst", solange nicht ein Schlüssel klar hinterlegt ist.