Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum - Bibel- und Religionsforschung allgemein

Die Rolle der Frau in Islam, Christentum und Judentum

Die Rolle der Frau in Islam, Christentum und Judentum

Hallo @ll,

gestern bin ich auf eine interessante Webseite gestoßen:

http://www.answering-christianity.de

Vorab sehr wichtig - lest die Texte auf dieser Webseite möglichst ganz ohne Vorurteile bzw. ohne vorgefasste Meinung gegenüber dem Islam und lest sie bitte bis zum Schluss, was etwas Geduld erfordert, da viele Texte dort ziemlich lang sind.

Natürlich habe ich mir zuerst den "Frauentext" angesehen. :-)

Was mir sofort auffiel - im Juden- und im Christentum bzw. in der Bibel wird die Schuld am Sündenfall und Vertreibung aus dem Paradies so ziemlich allein der Eva angelastet, im Koran nicht. Hier wird vor allem Adam angesprochen, die Schuld jedoch beiden, eben dem Adam und der Eva gemeinsam angelastet.

Voriges Jahr bin ich durch Zufall im Internet auf ein afghanisch-deutsches Forum gestoßen. Was mich dort etwas verwunderte - viele muslimische Frauen sehen im Propheten Mohammed einen Befreier der Frauen. Nachdem ich jetzt auf o. g. Webseite gelandet war, verstehe ich warum.

Mit dem Islam scheint etwas Ähnliches geschehen zu sein, wie mit dem ursprünglichen Christentum. Bei beiden Religionen wurde anscheinend in den Anfangszeiten uns Frauen wesentlich mehr Achtung entgegengebracht, als das später und teilweise auch heutzutage der Fall ist. Im o. g. Text wurde auch angesprochen, dass heutzutage in den meisten moslemischen Gesellschaften die Frauen sehr an Achtung verloren haben, während im Judentum die Frauen nie Achtung hatten (Einzelheiten hierzu entnehmt bitte dem Text auf der von mir verlinkten Seite).

An was ich jedoch beim Durchlesen des betreffenden Textes spontan denken musste - unter "Gotische Zeitrechnung" schrieb ich u. a., dass manche Forscher davon ausgehen, dass der Islam ursprünglich der Arianismus gewesen ist. Wenn ich mir, jetzt erst einmal von der Rolle der Frau in ursprünglichem Islam und ursprünglichen Christentum ausgehend, die Gemeinsamkeiten der beiden ursprünglichen Religionen ansehe, halte ich das für immer wahrscheinlicher.

So steht in o. g. Text z. B., dass Aisha, die jüngste Frau Mohammeds, eine Gelehrte war, von der sich auch Männer belehren ließen. Ähnliches wird inzwischen (endlich) von Maria Magdalena gesagt. Irgendwann im Verlauf des Islam wurde die Frau wieder unterdrückt genauso wie im Christentum. So ziemlich alle christlichen Gruppierungen, welche noch die urchristlichen Traditionen pflegten und bei denen der Frau große Achtung entgegengebracht wurde, wie z. B. Katharer oder Montanisten, wurden von der Römischen Kirche gnadenlos vernichtet.

Was sich bei den Moslems diesbezüglich abspielte, wissen wir leider nicht, aber das Endergebnis ist das Gleiche - Erniedrigung und Unterdrückung der Frau. Da dies bei beiden Religionen aber schon einmal anders war, könnte es meiner Ansicht nach durchaus sein, dass der Islam einst einer der "Überreste" (ist jetzt nicht herablassend oder negativ gemeint) des arianischen Christentums gewesen ist. Das würde auch erklären, warum die Sarazenen im 9. Jh. u. Z. die Christen in ihren besetzten Gebieten nicht "nur" ihren Glauben ausüben ließen, sondern äußerten, dass Allah und der Christengott derselbe Gott seien.

Liebe Grüße,
Eva

Wenn der Mensch nicht über das nachdenkt, was in ferner Zukunft liegt, wird er das schon in naher Zukunft bereuen (Konfuzius)