Von diesem Buchtitel hatte ich bisher noch gar nichts gehört. Hier ein Bericht von Lars. A. Fischinger
Streit um die Jesus-Briefe
Sensationsautor Michael Baigent behauptet in seinem aktuellen Buch Sensationelles: 1961 seien in Jerusalem zwei Briefe von Jesus persönlich gefunden worden, in denen der Messias von sich selber behauptet, dass er nicht der Sohn Gottes sei!
Seit nunmehr rund 2000 Jahren streitet sich die Menschheit um eine Person. Um Jesus von Nazareth, der angebliche Messias und Sohn Gottes, der nach einigen Jahren als Wanderprediger in Jerusalem als Gotteslästerer von den Römern ans Kreuz geschlagen und getötet wurde. Doch nach drei Tagen dann das Wunder, denn der Gottessohn sei, so die Lehre der Kirche, von den Toten wieder auferstanden und in den Himmel aufgefahren. Immer wieder aber wird in Büchern und anderen Veröffentlichungen behauptet, dass dieser Jesus nicht der Sohn Gottes gewesen sein kann. Vielmehr, so die Spekulationen, sei er ein ganz normaler Mensch gewesen. Und seit dem Roman "Sakrileg" von Dan Brown, das sich auf den Bestseller "Der Heilige Gral und seine Erben" von Lincoln, Baigent und Leight von 1982 stützt, ist auch die These weltweit bekannt, das Jesus eine Ehefrau und Kinder hatte und die Kreuzigung in Wahrheit überlebt hat.
Doch seit einiger Zeit sorgt ein neues Buch des umstrittenen Autors Michael Baigent für Aufruhe bei den Lesern. Während die einen das Buch für eine Sensation halten, sind andere sicher, dass es ein Lügenwerk ist, das jedoch von Baigent selber in seinem Buch als wahr verkauft wird.
"Die Gottesmacher" heißt der deutsche Titel des Buches von Baigent und verspricht dem Leser im Untertitel "Die Wahrheit über Jesus von Nazareth und das geheime Erbe der Kirche". Doch sensationell und reißerisch klingt der Originaltitel der Veröffentlichung: "Die Jesus-Papiere, die größte Vertuschung der Geschichte enthüllt" (The Jesus-Papers, Exposing the Greatest Coverup in History). Worum geht es in dem Buch?
(Fortsetzung nächster Post)
<hr>Wirklicher Glaube beginnt dort,<br>wo jeder Zweifel zuvor den letzten Funken Glauben besiegt hat.
Re: "Ich bin nicht Gottes Sohn"
Jesus: "Ich bin nicht Gottes Sohn"
Sensationsautor Baigent behauptet in seinem Buch, es lägen in einer deutschen Großstadt in einem Safe zwei Briefe von Jesus persönlich, die er an den Hohen Rat in Jerusalem geschrieben hat. Jesus wollte sich in den beiden Briefen verteidigen und legt dar, dass er nicht der Sohn Gottes sei. Es handle sich um ein Missverständnis und er selber habe das auch so nie von sich behauptet! Er sagte lediglich, dass jeder Mensch auf der Erde von Gottes Geist beseelt wurde.
Angeblich, so sollen es die Fundumstände der Briefe in Jerusalem ergeben haben, stammen die Texte aus dem Jahr 34 nach Christus. Demnach habe Jesus in diesem Jahr noch gelebt. Da der Inhalt der Jesus-Briefe explosiven Zündstoff für die Kirche enthält, soll sogar Papst Johannes XXIII. persönlich dafür eingetreten sein, dass die Dokumente vernichtet werde.
Der jüdische Geschäftsmann, der im Besitz der Papiere sein soll, war jedoch nur damit einverstanden, die brisanten Dokumente 25 Jahre lang nicht zu veröffentlichen. Doch Sensationsautor Baigent durfte die Papiere angeblich persönlich sehen und zitiert, um seinem Buch Wahrheitsgehalt zu verleihen, auch einige anerkannte Experten. Leider sind diese nicht mehr am Leben und könnten zum Sachverhalt nicht mehr befragt werden.
Fraglos wären Briefe von Jesus persönlich, die dann auch noch beinhalten, dass er selber von sich sagt, er sei nicht der Sohn Gottes, eine Zeitbombe für die Kirche und den Vatikan. Doch Michael Baigent legt in seinem Enthüllungsbuch keine stichhaltigen Beweise für diese unglaubliche Aussage vor. Existieren diese Briefe überhaupt?
Wirklicher Glaube beginnt dort, wo jeder Zweifel zuvor den letzten Funken Glauben besiegt hat.
Re: "Ich bin nicht Gottes Sohn"
Zahlreiche Widersprüche
Baigent erklärt in seinem Buch auch die Fundumstände der Papiere. Anfang der Sechzigerjahre, so heißt es, habe der Finder der Briefe in der Altstadt von Jerusalem ein Haus gekauft, das im frühren Bezirk des berühmten Jerusalemer Tempels steht.
Kurz darauf begann er, den Boden im Keller des Hauses aufzugraben und erreicht nach einiger Zeit auch Erdschichten aus der Zeit des Jerusalemer Tempels. Im Jahre 1961 dann war es soweit, und er fand die beiden Briefe von Jesus in seinem ausgeschachteten Keller. Aufgrund anderer Funde konnte er diese auf ungefähr 34. nach Christus datieren.
Dem Historiker und Autor Michael Hesemann ist diese ganze Sache nicht geheuer. Er verweist zum Beispiel in seinem aktuellen Buch "Die Dunkelmänner" auf dem Umstand, dass es ein "unglaublicher Zufall" ist, dass der angebliche Finder genau über dem frühren Archiv des Jerusalemer Rates ein haus gekauft haben will. Ebenso verweist er darauf, dass "in der 150jährigen Geschichte archäologischer Ausgrabungen in Jerusalem nicht das kleinste Schnipselchen Papyrus entdeckt" wurde!
Das Klima in Jerusalem sei für den Erhalt von Textilien und Papieren aus der Zeit Jesus denkbar ungeeignet. Derartige Materialen seinen alle inzwischen zerfallen.
Ebenso ist die Datierung auf das Jahr 34 ein Ding der Unmöglichkeit. Datierungen mit etwa der Radiokarbonmethode liefern, was jeder Archäologe bestätigen kann, niemals derart genau Jahresangeben. Derartige Dokumente können mit dieser Methode lediglich auf rund 50 Jahre genau datiert werden.
Auch Münzgeld hätte keine so exakte Datierung ermöglich. In den Tagen Jesus nutze man Kupfergeld, dass um 100 vor Christus geprägt wurde.
Trotzt den Widersprüchen und offenen Fragen um diese Briefe ist Baigent überzeugt, eine Sensation entdeckt zu haben, die bei Veröffentlichung Umbrüche in der Kirche zufolge hätten. Was also hat es mit diesen angeblich existieren Papieren in Wahrheit auf sich? Existieren sie wirklich oder schwindelt Baigent in seinem Buch? Oder war der Autor zu gutgläubig und ihm wurde vom angeblichen Finder der Briefe ein Märchen erzählt?
(Das Bild zeigt den früheren Jerusalemer Tempel. In diesem Bereich sollen die Briefe gefunden worden sein)
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Re: "Ich bin nicht Gottes Sohn"
Hallo Lilu,
klingt nach einem sehr interessanten Buch. Dennoch denke ich nicht, dass diese Briefe existieren. Falls es sie gegeben hat, wurden sie sicher schon vernichtet damit dem kirchlichen Dogma nicht widersprochen werden kann.
Liebe Grüße, Eva
Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut (Laotse) ---------------------------------------------------------------------------- Apathie ist die größte Gefahr für unsere Zukunft (Jane Goodall)
Re: "Ich bin nicht Gottes Sohn"
Ja, interessant klingt es. Werde es mir demnächst besorgen und mal lesen. Habe eh schon lange ncihts mehr gelesen.
LG Lilu
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