Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum - GW 2007 bis 2008

Fische reden

Fische reden

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Clownfische reden mit den Zähnen

Die aus dem Trickfilm "Findet Nemo" bekannten Clownfische können sich über Laute miteinander verständigen. Forscher haben nun herausgefunden, welche Technik sie dabei anwenden: Sie bewegen Kiefer und Zähne.

Dass Clownfische reden können, ist für Kinder völlig selbstverständlich. Schließlich plappert der kleine bunte Fisch im Trickfilm "Findet Nemo" am laufenden Band. In Wahrheit beherrschen Clownfische natürlich keine Sprache, kommunizieren aber trotzdem. Mit Bewegungen ihrer Kiefer und dem Aufeinanderreiben der Zähne erzeugen sie verschiedene Zirp- und Knackgeräusche. Wie das genau funktioniert, haben Forscher aus Belgien und den USA nun aufgeklärt und im Fachblatt "Science" vorgestellt. Die von den Tieren erzeugten "Zirp"- und "Popp"-Geräusche werden demnach sowohl bei der Balz als auch bei Revierstreitigkeiten eingesetzt.


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wo jeder Zweifel zuvor den letzten Funken Glauben besiegt hat.

Re: Fische reden

Das fand ich auch noch interessant:

Wale sprechen Dialekt

Mit schwimmenden Lauschgeräten haben Wissenschaftler Walen beim Plauschen zugehört. Sie entdeckten Arten an unerwarteten Orten - und machen eine verblüffende Entdeckung: Blauwale sprechen Dialekt, je nachdem, in welcher Ecke des Ozeans sie zu Hause sind.

ie Blauwale des Ostpazifiks sind gewissermaßen die Oberbayern der Weltmeere. Die Tiere kommunizieren dort mit "tiefen, pulsierenden Klängen, gefolgt von einem Ton", erklärt David Mellinger von der Oregon State University. Andere Blauwale klingen anders, weniger guttural - je nachdem, wo sie wohnen. Blauwale im Nordwestpazifik singen anders als die im westlichen Pazifik, und beide wiederum haben einen anderen Sound als die in den Meeren rund um die Antarktis.

"Die Populationen haben unterschiedliche Kombinationen von Takt, Klangfarben und Tonhöhen", sagt Mellinger. "Die Unterschiede sind wirklich erstaunlich." Die Wale singen in regional begrenzten Dialekten - warum ist aber unklar. "Wir wissen nicht, ob es genetische oder andere Ursachen hat", sagt Mellinger.

Es gibt auch "Hybrid-Klänge", bei denen sich die verschiedenen Dialekte überlappen, erklärt der Meeresbiologe. Man wisse aber nicht, ob diese "Teil einer gemeinsamen 'Sprache' sind, mit der Wale miteinander kommunizieren, oder ob sie von verwirrten Jungtieren stammen, die die Kommunikation noch nicht in ihrer ganzen Komplexität beherrschen", so Mellinger.

Ein großes Team von Wissenschaftlern von verschiedenen US-Universitäten und Meeresforschungsinstituten hat vor einiger Zeit einen großen Lauschangriff auf die Wale der Weltmeere gestartet. Mit autonomen, schwimmenden Hydrophonen horchen sie den Meeressäugern hinterher.

Bis Mitte der Neunziger gab es vor allem eine Quelle für Hörproben aus den Ozeanen: Das Sound Surveillance System (SOSUS) der US-Marine. Ursprünglich wurde dieses System installiert, um militärische U-Boot-Aktivitäten im Nordpazifik zu beobachten. Als der Kalte Krieg zu Ende ging, wurden die fest installierten Hydrophon-Anlagen für Forschungszwecke geöffnet. Zunächst wurden sie vor allem eingesetzt, um nach Seebeben zu horchen.


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Re: Fische reden

Das Singen der Eisberge

Von Markus Becker

Forscher haben im Atlantik bizarre Geräusche aufgefangen, die sich über tausende Kilometer ausbreiten. Der geisterhafte Gesang stammt von Eisbergen - und ist den Geräuschen von Vulkanen verblüffend ähnlich.

Sie klingen wie dumpfe Schläge, trauriges Wimmern, irre Schreie: Geräusche, die deutsche Wissenschaftler in der Nähe der Antarktis aufgenommen haben und die zunächst für Rätselraten sorgten. Dann aber gelang es, einen der seltsamen Klänge zu einem gewaltigen Eisberg zurückzuverfolgen.

Am 22. Juli 2000 knallte B-09A - ein bis zu 400 Meter hoher Riese mit einer Fläche von 25 mal 15 Kilometern - auf einen Felsvorsprung des flachen Meeresbodens. Der Aufprall löste den Berechnungen der Forscher zufolge ein lokales Erdbeben der Stärke 3,6 aus. Volle 16 Stunden dauerte der infernalische Lärm im Meer. In den Wochen darauf schrammte der Eisberg, getragen von Meeresströmungen, am Rand des kontinentalen Eisschelfs entlang und löste weitere Erschütterungen sowie eine Reihe katastrophaler Eisberg-Abbrüche aus.

Was die Wissenschaftler aber noch mehr verblüffte: In einigen wichtigen Punkten glichen die geisterhaften Geräusche exakt den Tönen, die Vulkane vor einer Eruption durchs Gestein schicken. "Die Geräusche waren von einem Vulkantremor nicht zu unterscheiden", erklärt Vera Schlindwein, Geophysikerin am Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut, im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Das Team des AWI und der Fielax Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung veröffentlicht seine Erkenntnisse jetzt im Fachblatt "Science" (Bd. 310, S. 1299).

Bevor ein Vulkan ausbricht und die Erde mit glühendem Gestein bombardiert, sendet er in aller Regel eine Reihe von Vorzeichen aus, zu denen auch seismische Erschütterungen gehören. "Wie ein Tremor in einem Vulkan entsteht, ist weitgehend unverstanden", sagt Schlindwein. Wissenschaftler haben etwa Gassäulen in den Schloten oder Eigenschwingungen der Magmablasen unterhalb der Vulkane verdächtigt. "Aber diese Theorien können nicht alle Beobachtungen erklären", so Schlindwein.

Ausgerechnet die Eisberge könnten nun helfen, das Rätsel zu lösen und möglicherweise auch die Vorhersage von Vulkanausbrüchen präziser zu gestalten. Denn die deutschen Forscher sind überzeugt, dass die seismischen Signale das Resultat elastischer Vibrationen sind: Wasser wird mit hohem Druck durch die Tunnel und Risse im Innern des Eisbergs gepresst und versetzt die Wände in Schwingung.

Dass die Geräusche denen von Vulkanen so ähnlich sind, ist laut Schlindwein ein "extrem starkes" Indiz dafür, dass bei den Feuerbergen ein ähnlicher Mechanismus am Werk ist. Eisberge aber sind bei weitem leichter zu studieren als ihre steinernen Brüder an Land. "Ein Eisberg ist wesentlich leichter zugänglich, das ganze System ist besser zu erforschen", betont die Forscherin. Bei Vulkanen etwa könne man nie genau wissen, wie zäh das Magma im Innern des Berges ist. "Die Viskosität von Wasser kennen wir dagegen genau."

Der nächste Schritt sei nun, einen Eisberg mit Seismometern auszustatten und über längere Zeit zu beobachten. Konkrete Pläne für eine Expedition gebe es aber noch nicht.


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Re: Fische reden

Hallo Lilu,

danke für die sehr interessanten Beiträge hier; zeigen sie doch, dass die Tierwelt nach wie vor unterschätzt wird. Auch die Ähnlichkeiten des "Gesangs" zwischen Eisbergen und Vulkanen sind sehr interessant. Wir glauben immer, schon fast alles über unseren Planeten zu wissen, dabei kennen wir nur einen winzigen Bruchteil.

Liebe Grüße,
Eva

Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut (Laotse)
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Apathie ist die größte Gefahr für unsere Zukunft (Jane Goodall)

Re: Fische reden

Ja, das sehe ich auch so, dass wir nur einen winzigen Bruchteil dieser Welt hier kennen.

LG
Lilu


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