Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum - Grenzwissenschaften allgemein

Das Phänomen der Pareidolie

Das Phänomen der Pareidolie

oder wie das menschliche Gehirn beschaffen ist.

Was könnte man Erkenntnistheoretisch daraus lernen ?

Etwas das so manch eine Erkenntnis die der eigenen Einbildung ist ??

http://de.nachrichten.yahoo.com/wie-kommt-der-elefant-auf-den-mars-.html

Gruß,
Drivethesee


Re: Das Phänomen der Pareidolie

Hallo Drivethesee,

Zitat: Drivethesee
Etwas das so manch eine Erkenntnis die der eigenen Einbildung ist ??Manchmal schon, aber sicher nicht immer. Das kommt wahrscheinlich auch, wie so vieles, auf die gerade gegebene Gesamt-Situation an.

Liebe Grüße,
Eva

Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird (Albert Schweitzer)

Re: Das Phänomen der Pareidolie

Zitat:
Etwas das so manch eine Erkenntnis die der eigenen Einbildung ist ??Unser Gehirn hat Funktionen, dazu gehört auch ständiges Assoziieren und vergleichen, was ganz wichtig ist und unabdingbar notwendig, wenn wir Erkenntnisse machen möchten. Und ganz so einfach wie hier dargestellt mit der Abbildung des Elefantenbildes ist es dann doch nicht, oder würdest du, nur weil die Oberflächenstruktur eines Gebietes auf dem Mars den Kopf eines Elefanten ähnelt, künftig behaupten: Auf dem Mars lebt ein Riesenelefant?
Erkenntnisse können niemals Einbildungen sein (wenn dann schon eher könnte eine Wahrnehmung eine Einbildung sein, wenn die Wahrnehmung verzerrt wird und uns somit ein gesammelter Wissenswert "geliefert" wird, der dem Tatsächlichen, dem Existierenden nicht entspricht und selbst das wird schwierig sie als Einbildung einzustufen - auch hier wohl ehe, DASS wir uns einbildeten etwas wahrgenommen zu haben, was der Wirklichkeit nicht entspricht...Eine Einbildung bedeutet ja eher, dass wir glauben, z.B. etwas wahrgenommen zu haben, wir stellten uns vor, dass wir wahrgenommen haben usw. ... und in diesem spezifischen Falle stellten wir uns ja nicht vor, dass wir das Bild eines Elefanten wahrnehmen konnten, es sah ja tatsächlich wie das Bild eines Elefantenkopfes aus - würden wir nun die Erkenntnis daraus schließen, dass dies auch ein Elefant wäre, wäre das keine Einbildung, sondern eine falsche Erkenntnis, weil wir hier ab diesem Zeitpunkt aufgehört hätten zu denken. Würden wir weiter nachdenken, würden wir wohl zu der Erkenntnis gelangen, dass diese strukturelle Abbildung nur eine Ähnlichkeit mit dem äußeren Erscheinungsbild eines Elefanten hat usw. usf.), selbst wenn wir Erkenntnisse machen, die sich später als zum Zeitpunkt einer Erkenntnis als falsch und evtl. auch als "falsch" erweisen.

Zitat:
Was könnte man Erkenntnistheoretisch daraus lernen ?Meiner Ansicht nach, dass Erkenntnis nichts Unumstößliches ist und auch oft nichts Endgültiges. Das kann es für uns nur dann sein, wenn wir nach einer Erkenntnis aufhören zu denken und diese Erkenntnis dogmatisieren würden.
Erkenntnis ist etwas, was stufenartig erzeugt wird, durch gesammelte Hinweise, Erfahrungswerte, Erlebniswerte, Wissenswerte usw. Wenn wir weiter lernen, weiter nachdenken und gewonnene Erkenntnisse nicht als endgültig betrachten, so können und werden oft später neue Erkenntnisse alte Erkenntnisse ablösen. Da muss die Zwischenerkenntnis nicht zwangsläufig falsch gewesen sein, sondern nur in dem Sinne "falsch", weil wir die Zwischenerkenntnis benötigten, um später zur neuen Erkenntnis zu gelangen. Das ist halt ein ewiger Entwicklungsprozess.

Ich schrieb einmal:

Erkenntnis ist nicht offenherzig.
Sie begegnet uns
als Belohnung
aus einem Versteck.


Dazu stehe ich heute noch. Und es gibt unendlich viele Verstecke. Manche Erkenntnisse sind so gut versteckt, dass wir sie nur mit viel Mühe, Fleiß, Geduld und vor allem mit einem wachen Verstand entdecken/erfahren können oder eine gelebte Lebenszeitspanne dafür gar nicht ausreicht. Natürlich gehören meistens noch viel mehr Attribute dazu, die uns helfen, Erkenntnisse zu sammeln.
Ich denke, wir sollten einfach stets offen bleiben, was Erkenntnisergebnisse betrifft, damit meine ich, dass wir immer im Hinterkopf die Möglichkeit und die Wahrnehmung beibehalten, dass dieses gemachte Erkenntnisergebnis nicht das letzte Ergebnis in einer Erkenntniskette bedeuten muss. So ist unser Gehirn dann darauf ausgerichtet, neue Wissenswerte bzgl. eines Themas weiter aufzunehmen, zu sammeln und gegebenenfalls neu einzuordnen.


LG
Lilu


"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
weil alle es annehmen.

Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
ohne Vorurteile."

Albert Einstein (1879-1955)

Re: Das Phänomen der Pareidolie

Sicher ist die Gesamt-Situation unbedingt zu bedenken, in der sich etwas ereignet oder darstellt. Pauschalisieren kann man das Phänomen der Pareidolie somit nicht, da stimme ich unbedingt zu.

Lilu`s Aussagen dazu würde ich mit dem Kernsatz: "Stets alles wieder neu hinterfragen" beschreiben wollen. Damit ist kein übertriebener Kritizismus meinerseits gemeint, sondern ein stets waches Auge für alle auch schon all zu schön gefestigen "Erkenntnisse".

Wie ja auch des eigene Weltbild, was man als Mensch so hat, stets Veränderungen unterworfen ist und keineswegs eine Konstante darstellt... .

Alles ist stets im fließen begriffen.. , wie die indianische Philosophie es sinngemäß beschreibt.

Gruß,
Drivethesee