Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum - Konventionelle Archäologie, Anthropologie und Paläonthologie

Grösste Ur - Geschichtliche Sensation....(Homo Floresiensis)

Re: Grösste Ur - Geschichtliche Sensation....

Hallo @ll,

ein Forscherteam fand heraus, dass das Gehirn von Homo Floresiensis am ehesten dem des Homo Erectus entspricht. Damit belegen Dean Falk und seine Kollegen, dass es sich bei Homo Floresiensis nicht um einen kranken bzw. entwicklungsgehemmten Homo Sapiens handelt, sondern um eine neue Menschenart.

Das Verhältnis von Körper- zu Hirngröße gleicht dagegen eher dem Australopithecus, wenn das Gehirn auch eher dem Homo Erectus gleicht. Das Gehirn von Homo Floresiensis weist z. B. einen deutlich erweiterten Schläfenlappen auf. Dieses Hirnmerkmal spricht dafür, dass Homo Floresiensis trotz kleinem Gehirn in der Lage war, höhere geistige Leistungen zu vollbringen.

So war es Homo Floresiensis z. B. nachweislich gelungen, das Meer zu überqueren und damit die indonesische Insel zu erreichen. Man vermutet, dass er auch Werkzeuge und Feuer benutzte.

Liebe Grüße,
Eva

"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw

Re: Grösste Ur - Geschichtliche Sensation....

Hallo @ll,

der Gelehrtenstreit um Homo Floresiensis geht weiter. Die neueste Vermutung - Homo Floresiensis ist weder verwandt (oder stammt ab von) mit Homo Sapiens oder Homo Erectus, sondern gehört zu den Australopiteken (ich hoffe, ich habe das jetzt richtig geschrieben).

Die Werkzeuge dagegen, die man neben den sieben Skeletten fand, sollen jetzt nicht vom vermeidlich primitiven Australopitekus, sondern natürlich von Homo Sapiens stammen, der eben schon früher Indonesien bzw. die Insel Flores erreichte, als bisher angenommen.

Es ist schon erstaunlich, wie dogmatisch die Wissenschaft agiert. Hier kann sie vielen Religionen schon Konkurrenz machen. Meiner Auffassung nach sollten Wissenschaftler aufgeschlossen für neue Erkenntnisse sein und nicht eine alte Lehrmeinung zum unumstösslichen Dogma erheben. Man hat es anscheinend schon "so lieb gewonnen", den Homo Sapiens als "Krone der Schöpfung" zu sehen, dass man keine andere, evtl. forschrittliche Menschenart "neben ihm duldet".

Ich denke, dass Homo Floresiensis eine forschrittliche Menschenart gewesen ist, die bereits hochwertige Werkzeuge herstellte und gute Jagdtechniken besaß - kurzum es durchaus mit Homo Sapiens hatte aufnehmen können. Schließlich kommt es nicht (immer) auf die Größe des Gehirns an, sondern auf die Vernetzung.

Homo Floresiensis starb vermutlich durch eine Naturkatastrophe aus.

Ich finde es jedenfalls sehr schade, dass man durch wissenschaftlichen Dogmatismus wieder einmal neue Erkenntnisse wegzudiskutieren versucht bzw. nicht mit der nötigen Aufgeschlossenheit behandelt.

Liebe Grüße,
Eva

"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw

Re: Grösste Ur - Geschichtliche Sensation....

Hallo @ll,

neue Funde scheinen zu bestätigen, dass Homo Floresiensis weder ein Homo Sapiens noch ein Homo Erectus gewesen ist.

Die Wissenschaftler vermuten, dass Homo Floresiensis ein Australopithecus afarensis gewesen ist, wenn es auch leichte Abwandlungen zu diesem gibt. Beide besaßen beide unter anderem ausgesprochen lange Arme. Die Gesichtsform, die Zähne und auch die Form des Schädelinneren sind beim Homo Floresiensis dagegen wesentlich fortschrittlicher, weswegen die Hobbits der Gattung Homo (Mensch) zugeordnet wurden.

Wurde meiner Ansicht nach auch Zeit, dass man endlich anerkennt, dass Homo Floresiensis eine eigene Art gewesen ist, die seit ca. 100.000 Jahren bis ca. 12.000 v. Chr. auf Flores gelebt hat.

Liebe Grüße,
Eva

"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw

Re: Grösste Ur - Geschichtliche Sensation....

Hallo @ll,

beim Stöbern in meinem Archiv habe ich eine interessante Meldung vom Juli 2004 gefunden.

Damals wurde in Kenia ein ungewöhnlicher Knochenfund gemacht - ein kleiner Schädel, der nicht eindeutig zu Homo Erectus zugeordnet werden konnte.

Zugeordnet wurde der Fund zwar trotzdem zu Homo Erectus. Das Alter ist ca. 930.000 Jahre. Allerdings passten die geringen Ausmaße des Schädels nicht zu der Größe der an gleicher Stelle gefundenen Faustkeile.

Der Schädel stammte von einem jungen Mann und war ca. 30 % kleiner als der Schädel eines Homo Erectus.

Damals sprach man jedoch nur von der Vielfalt innerhalb einzelner Arten.

Ich kann mir vorstellen, dass dieser Schädel auch zur Gattung Homo Floresiensis zugeordnet werden müsste. Schade, dass darauf noch kein Wissenschaftler (offiziell?) gekommen ist. Untersuchungen in dieser Richtung wären sicher interessant.

Was meint ihr - könnte auch dieser Fund von einem Homo Floresiensis stammen?

Liebe Grüße,
Eva

"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw

Re: Grösste Ur - Geschichtliche Sensation....

Die Anfänge des Schmucks reichen weit in die Steinzeit zurück

Die ältesten Schmuckstücke stammen aus der Zeit der späten Neanderthaler zwischen etwa 115000 und 35000 Jahren. Zu den sehr seltenen Funden dieser Art gehören ein Fuchszahn mit angefangener Durchbohrung von La Quina in der Charente (Frankreich) sowie ein durchbohrter Schwanzwirbel vom Wolf und ein anderes durchbohrtes Knochenstück vom Wolf aus der Bocksteinschmiede im Lonetal in Baden-Württemberg (Deutschland). Diese Funde belegen, daß auch manche Neanderthaler schon Anhänger als Schmuck getragen haben. Vielleicht gab es darüber hinaus damals auch Schmuckstücke aus Holz, Federn, Leder oder Geflecht, die sich nicht erhalten haben. usw ...

http://www.fortunecity.de/lindenpark/wittgenstein/30/SchmuckderUrzeit.html#
Gruss .

Re: Grösste Ur - Geschichtliche Sensation....

Hallo @ll,

im Streit um Homo Floresiensis konnte ein Teilerfolg für die Befürworter "Neue Menschenart" erzielt werden.

3D-Bilder des Gehirns von Homo Floresiensis könnten darauf hindeuten, dass es sich nicht um einen an der Erbkrankheit "Mikrozephalie", welche das Gehirn verkleinert, leidenden Menschen sondern tatsächlich um eine neue Menschenart handelt.

Wenn man bedenkt, dass dieser Streit sich schon mehrere Jahre dahin zieht, kann einem schon der Gedanke kommen, dass auch in der konventionellen Wissenschaft gilt "Was nicht sein kann was nicht sein darf".

Liebe Grüße
Eva

Wenn der Mensch nicht über das nachdenkt, was in ferner Zukunft liegt, wird er das schon in naher Zukunft bereuen (Konfuzius)

Re: Grösste Ur - Geschichtliche Sensation....

Hallo @ll,

immer mehr kristallisiert sich heraus, dass Homo Floresiensis eine eigene Menschenart gewesen ist.

Genaue Analysen haben u. a. ergeben, dass aufgrund der Fußknochen des Flores-Menschen vieles darauf hindeutet, dass er von einem Vorfahren (!) des Homo Erectus abstammt, welcher Afrika viel früher verließ als bisher angenommen.

Nun, würde die Wissenschaft nicht so auf die "Out-of-Africa-Theorie" fixiert sein wäre man wohl schon einen Schritt weiter. Schließlich spricht immer mehr gegen jene Theorie. Ich denke auch, dass Homo Floresiensis eine eigene Art gewesen ist, die sich vielleicht sogar in Asien entwickelt hat.

Liebe Grüße,
Eva

Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern als ihr treu zu bleiben. (Friedrich Hebbel)
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Bezweifle niemals, dass eine kleine Gruppe fürsorglicher, engagierter Leute die Welt verändern kann; tatsächlich sind es die Einzigen, die es je haben." (Margaret Mead)

Re: Grösste Ur - Geschichtliche Sensation....

Noch immer scheinen sich Wissenschaftler nicht einig darüber zu sein, ob Homo floresiensis eine eigene Art war oder nicht.

Einige Forscher sind inzwischen der Ansicht, dass Homo floresiensis sich aus dem, nach Lehrmeinung, vor 1,4 Mio. ausgestorbenen Homo habilis entwickelt hat. Auch ein noch unbekannter Frühmensch wird nicht ausgeschlossen, aus dem Homo floresiensis sich entwickelt hat.


Bin gespannt, ob ich das noch erlebe, dass sich die Wissenschaftler hier einig werden.

Liebe Grüße,
Eva

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Viele kleine Leute, in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern. (Spruchweisheit der Mandika, Afrika)

Re: Grösste Ur - Geschichtliche Sensation....

Nach mehreren Jahren wird anscheinend immer mehr klar, dass Homo floresiensis eine eigenständige Menschenart gewesen ist. Wissenschaftler fanden dafür neue Indizien:

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2013/07/homo-floresiensis-weitere-beleg-fur.html

http://www.wissenschaft.de/kultur-gesellschaft/anthropologie/-/journal_content/56/12054/1755721

http://www.archaeologie-online.de/magazin/nachrichten/homo-floresiensis-doch-eine-eigene-species-26503/

Für meinen Teil war ich schon immer der Ansicht dass Homo floresiensis eine weitere, eigenständige Menschenart gewesen ist. Dass einige Wissenschaftler sich bis heute gegen diese Erkenntnis sträuben ist für mich nicht wirklich verständlich.

Liebe Grüße,
Eva

Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird (Albert Schweitzer)

Re: Grösste Ur - Geschichtliche Sensation....

Hat man voriges Jahr - siehe Vorbeitrag - meiner Ansicht nach fast schon bewiesen, dass Homo Floresiensis eine eigenständige Menschenart war, wird das jetzt schon wieder in Zweifel gezogen. Angeblich soll es sich jetzt um einen Homo sapiens mit Down-Syndrom handeln.

Also so weit ich das in Erinnerung habe gab es mehrere Skelette - hatten die alle das Down-Syndrom? Also ich verstehe wirklich nicht, was daran so schlimm ist, dass es bis vor etwa 12.000 Jahren noch eine weitere Menschenart gegeben hat. Was soll dieses - in meinen Augen recht unwissenschaftliche - Herumgeeiere???

Liebe Grüße,
Eva

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