es ist einige Zeit vergangen, seit man den britischen Waffenexperten David Kelly Juli 2003 tot im Wald fand und den Fall als Selbstmord zu den Akten legte.
Aber es kamen Zweifel an der Selbstmordthese (ich glaube auch nicht, dass Kelly Selbstmord beging). Sanitäter, die Kelly seinerzeit tot auffanden, glaubten nicht an Selbstmord. Ihre Begründung: Es gab zu wenig Blut. Normalerweise ist es so, dass das Blut überall hinspritzt, wenn sich jemand eine Aterie durchschneidet. Aber genau das konnten die Sanitäter nicht feststellen. Kellys Kleidung und auch sein Körper wiesen kaum Blutspuren auf. Auch Experten sind der Meinung, dass 0,57 l Blutverlust nicht ausreichen, dass ein Mensch stirbt. Eine vollständig aufgeschnittene Arterie soll sich außerdem wieder sehr schnell verschließen.
Doch trotz dieser Indizien, die gegen einen Selbstmord Kellys sprechen und der Forderung einer Medizinergruppe, den Fall wieder aufzurollen, sieht der zuständige Untersuchungsrichter keinerlei Anlaß dafür. Der Antrag wurde abgewiesen.
Das wundert mich nicht wirklich, es ist doch immer dasselbe - Barschel, Möllemann, Kelly, der Anschlag vom 11.09.2001, alles Fälle, die wohl nie richtig aufgeklärt werden, da anscheinend von höchsten Stellen die Wahrheit unter Verschluß gehalten wird.
Liebe Grüsse, Eva
"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw
Re: Wurde David Kelly doch ermordet?
Hallo @ll,
eigentlich hatte man den Fall David Kelly als Selbstmord bereits ad acta gelegt. Nun will der liberaldemokratische Abgeordnete Norman Baker, der eigene forensische Untersuchungen durchgeführt hat, den Fall wieder aufrollen. Grund - neue Untersuchungen der vermeintlichen Selbstmordwaffe, einem Gärtnermesser, mit dem sich Kelly die Pulsadern aufgeschnitten haben soll, ergaben, dass sich auf dem Messer keinerlei Fingerabdrücke befinden. Auch die Art der tödlichen Verletzung lässt Baker an der Selbstmordtheorie zweifeln. Es sei nämlich die Ellenarterie durchtrennt worden. Diese Arterie jedoch ist nur sehr schwer zugänglich, da sie von Nerven und Sehnen "geschützt" wird. Somit soll es fast unmöglich sein, dass jemand durch einen einzigen Schnitt durch diese Arterie verblutet, weil in der Regel die Blutgerinnung den Blutausfluss stoppt, bevor es zu einem tödlichen Blutverlust kommt. Außerdem wäre sehr viel Kraft von Nöten gewesen um mit so einem eher stumpfen Messer wie im Fall Kelly die Sehnen zu durchtrennen.
Unabhängige Mediziner hegten schon nach Vorlage des abschließenden Berichtes Zweifel an der Selbstmordtheorie. Sie zeigten auch Unstimmigkeiten im Odduktionsbericht auf, wie, dass weder die Schnittwunde noch die gefundenen Medikamente zum Tod geführt hätten.
Ob Baker sich durchsetzen kann und der Fall wieder aufgerollt wird, ist sehr fraglich, da trotz der fehlenden Fingerabdrücke die offizielle Erklärung für Kellys Tod vorerst nicht geändert wird.
Ich muss Norman Baker für seinen Mut bewundern. Auch ich denke, dass Kelly ermordet wurde. Wenn das stimmt, dann dürfte Baker als durchaus einflussreiche Persönlichkeit wohl jetzt selbst in Lebensgefahr schweben. Hoffe also, dass er sich rechtzeitig durchsetzen kann und der Fall Kelly doch noch wieder aufgerollt wird, wenn das auch extrem unwahrscheinlich ist. Denn wenn es Mord war, waren meiner Ansicht nach hochgestellte Persönlichkeiten mit verwickelt und die werden wohl alles daran setzen, dass an dem "Selbstmord" nichts geändert wird.
Liebe Grüße, Eva
Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut (Laotse) ---------------------------------------------------------------------------- Apathie ist die größte Gefahr für unsere Zukunft (Jane Goodall)