Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum - Na 2003 bis 2008

Einmal Ein-Euro-Jobber, immer Ein-Euro-Jobber

Re: Einmal Ein-Euro-Jobber, immer Ein-Euro-Jobber

Hallo Wanderer, hallo @ll!

Nach Durchlesen des von Dir verlinkten Artikels würde ich sagen, dass das Problem der Welt eben der Kapitalismus ist. Die dort genannten Länder hatten ja auch nie einen wirklichen Kommunismus, sondern einfach eine Ein-Parteien-Diktatur. Wirklicher Kommunismus würde meiner Ansicht nach die ideale Gesellschaft bilden.

Im wirklichen Kommunismus wäre z. B. auch die von Dir propagierte Besitzlosigkeit enthalten, da alles ja allen gehört. Jeder arbeitet dann zum Wohl aller, was dann auch sein Wohl ist. Kennst Du die Science-Fiction-Serie "Star Trek - Deep Space Nine"? Die (irdische) Gesellschaft, die dort dargestellt wird, stellt für mich die Idealform des menschlichen Zusammenlebens dar. Es gibt zwar noch Geld, aber einfach nur zur Vereinfachung des Tauschhandels. Man strebt nicht mehr nach Besitz, sondern nach Wissen. Die Armut wurde vollständig eleminiert, weil die Versorgung der Menschen, einschließlich der medizinischen, zentral gesteuert ist und jede/r die best mögliche Versorgung erhält. Dadurch wurde auch die Kriminalität weitgehend eleminiert. Schwerpunkt ist zwar Wissenschaft und Forschung und es gibt auch noch eine Armee, die Sternenflotte, aber auf der Erde gibt es keine Kriege unter Menschen mehr. Man arbeitet zusammen, um das Wohl aller Menschen immer weiter zu verbessern.

Was nun das Grundeinkommen betrifft, es wäre meiner Ansicht nach der erste Schritt in die richtige Richtung. Was nicht nur von Politikern, sondern von allen Menschen weitgehend ausgeblendet wird, ist der technologische Fortschritt und die immer weiter steigende Produktivität. Immer mehr wird automatisiert und das wäre auch nicht weiter schlimm, wenn der Reichtum gerecht verteilt werden würde. Es ist ja nicht so, dass Deutschland ein armes Land ist, nur die Verhätnismäßigkeit passt nicht mehr. Immer mehr Großunternehmen fahren satte Gewinne ein, aber diejenigen, nämlich die einfachen MitarbeiterInnen, die diese Gewinne mit erwirtschaftet haben, gehen leer aus und müssen schon seit mehreren Jahren zumindest faktische Lohnkürzungen hinnehmen, während Vorstände und Manager und Aktionäre immer höhere Einkommen/ Dividenden, also sich immer größere Teile des erwirtschafteten Gewinns, einverleiben. Das müsste geändert werden. So müsste man zum Grundeinkommen auf jeden Fall einen Mindestlohn, der für eine Vollzeitbeschäftigung nicht unter 1500,-- Euro liegen dürfte und einen Maximallohn einführen.

Wir müssen einfach weg vom Profitdenken hin wieder zu einem Gemeinschaftsdenken. Dass dies kein einfacher Weg wird, ist schon klar.

Deine Befürchtungen über "Abstumpfung" teile ich nicht. Denn die "neuen Jobs", die dann entstehen, wären in erster Linie im sozialen Bereich und dem heutigen "Ehrenamt" zu suchen.

Zum Beispiel kommt jetzt langsam wieder der Beruf der Gesellschafterin auf. Durch Kleinfamilie und Singledasein vereinsamen immer mehr ältere Menschen. Hauptberufliche, selbständig arbeitende Gesellschafterinnen kümmern sich um diese Menschen, vorausgesetzt, die können das bezahlen. Ich habe von einer Gesellschafterin gelesen, dass sie 17,-- Euro die Stunde verlangt. Ein alter Mensch mit einer kleinen Rente kann sich das nicht leisten. Gibt es aber ein Grundeinkommen von mindestens 1.000,-- Euro, könnte die Gesellschafterin im sog. Non-Profit-Sektor arbeiten und der/die RenterIn müsste dafür nichts bezahlen.

Im Jugendsport z. B. fehlen massenweise Betreuer - auch das wäre so ein Bereich und für Jüngere oder auch körperlich topfite "über-40-Jährige" bietet sich z.B. die Freiwillige Feuerwehr an, die ebenfalls vielerorts händeringend Mitglieder sucht.

Durch die Kürzungen in den Haushalten wurden viele soziale Projekte eingestellt oder "auf Eis gelegt", was so ziemlich das Gleiche bedeutet. Hier gebe es eine Menge zu tun und für die durch die Zusammenlegung aller Sozialleistungen frei gewordenen Beamten und Angestellten bliebe auch noch genug übrig. Es gibt so viel zu tun in der Kinder- und Jugendarbeit, in Projekten für Senioren, im Umweltschutz usw. Solche Tätigkeiten würden sich meiner Ansicht nach wohltuend auf das menschliche Zusammenleben auswirken.

Anfangen könnte man bei den Menschen, die die Wirtschaft ohnehin nicht mehr haben will - nämlich bei den Arbeitssuchenden ab 40. Wer 40 Jahre alt ist, hat meist mindestens 20 Jahre gearbeitet (Frauen oft nicht, dafür leisten/ leisteten die meisten von ihnen Erziehungs- und Familienarbeit, was endlich auch einmal anerkannt werden sollte.) Nach 12 Monaten Arbeitslosigkeit heißt es für diese Menschen fast alles "versilbern", was man sich erarbeitet hat, um überhaupt dieses "verhartzte Verelendungsgeld" zu bekommen, was ihnen keinerlei Teilhabe an der Gesellschaft mehr ermöglicht, sich von BA-Mitarbeitern schikanieren lassen zu müssen und oft stumpfsinnige 1-Euro-Jobs annehmen müssen (wie das hier im Forum angesprochene immer wieder streichen einer extra aufgestellten Wand) und dürfen oft genug noch in den Plattenbau (zwangs-)umziehen.

Diese Menschen können nie mehr ein selbstbestimmtes Leben führen, weil sie nach einiger Zeit nicht einmal mehr den "äußeren Anforderungen" entsprechen können. Der Zahnarztbesuch ist gestrichen, neue Kleidung nicht mehr drin und auch nicht der Frisör. Wer z. B. einst als Sekretärin oder Ingenieur gearbeitet hat und das gerne wieder möchte, muss entsprechend "gepflegt" erscheinen, das kann er aber nicht, weil das Geld dafür nicht da ist und (erarbeitetes) "Vermögen" hat er ja nicht mehr. Auch die Möglichkeit, sich (beruflich) fortzubilden ist mit ALG II nicht mehr drin (bei uns kostet z. B. ein Sprachkurs bei der VHS um die 200,-- Euro, ein Computerkurs zwischen 250,-- und 1.000,-- Euro - kein ALG-II-Empfänger kann sich das leisten) - Ende der Fahnenstange!

Würde man aber diesen Menschen ein entsprechendes Grundeinkommen (zur Zeit mindestens 1.000,-- Euro) zahlen und ihnen die Möglichkeit geben, einer selbstgewählten sozialen Tätigkeit im "Non-Profit-Sektor" nachzugehen hätten diese Menschen endlich wieder eine Aufgabe und wieder Teilhabe an der Gesellschaft. Der Abstieg ins gesellschaftliche/ soziale "Nirwana" wäre aufgehalten und könnte sogar rückgängig gemacht werden.

Deinem Schlusssatz betreffend "Instanz" stimme ich voll und ganz zu. Leider trifft er meiner Ansicht nach auf keine politische Führung zu, die sich alle im Gegenteil immer mehr als "Sprachrohr" der Wirtschaftslobby heraus kristallisieren.

Liebe Grüße,
Eva

Alle sagten "das geht nicht", dann kam einer, der wusste das nicht und machte es.

Re: Einmal Ein-Euro-Jobber, immer Ein-Euro-Jobber

Hallo Eva,
der Kapitalismus ist einfach nur ein Wort, daß die wirklichen üblen Menscheneigenschaften gar nicht mal streift, denn unter Kapitalisten ist man u. U. stolz darauf, so genannt zu werden.
Nein, ich kenne diese Technikutopien nicht, aber es genügt sicher, mal die Spielfilme gesehen zu haben. Die Unmengen an Material und Energie, die für so einen Unfug benötigt würden, bietet ein ganzes Universum nicht. Für mich sind das gut versteckte Ausbeutungsphantasien. Aber dies wäre ein anderes Thema. Ich weiß, was Du meinst.
Aber wir müssen vielleicht bei ganz einfachen, irdischen Dingen beginnen. Du zählst den ganzen Rosenkranz heutiger, viel zu komplizierter Gesellschaftsverhältnisse auf – das Komplizierte ist für mich etwas, worin man viele Gemeinheiten verstecken kann. Man kann sie erst nach viel Zeitaufwand, Mühen und seltsamen Gehirnverrenkungen herausfinden. Womit leider noch nichts gewonnen ist, denn das Komplizierte dient ja dazu, Gemeinheiten von Personen zu entkoppeln und diese Gemeinheiten dann Umständen, Ermessensspielräumen, Gesetzen, Sachzwängen oder was sonst noch zuzuschreiben. Macht bedeutet doch, einerseits seine Person glänzen zu lassen, andererseits aber so zu stellen, daß man ihr keinerlei direkten Bezug zu unmenschlichen Verhältnissen nachweisen kann. Damit wären wir wieder bei den Verbrechensstrukturen.

Wie aber, liebe Eva, fängt Macht, Gemeinheit und Verbrechen an?

Lass uns mal abseits von eingetretenen Spuren untersuchen, was mit Menschen passieren könnte, die in einem naturmäßigen oder ursprünglichen Zustand existieren. Ich denke mal, das Komplizierte erschliesst sich in seiner abgrundtiefen Unsinnigekeit besser, wenn man das Einfache zu verstehen sucht.

Das Wichtigste wäre erstmal, daß die Existenz eines jeden Menschen gewisse Rechte nach sich zieht: Essen, Trinken, Kleidung, Behausung, Körperpflege, Sorge für Gesundheit oder allgemein Unversehrtheit im Rahmen des Menschenmöglichen und Absehbaren.
Gut. Eine Gruppe hätte Salz, andere nicht, eine Gruppe hätte Erze, andere nicht, eine Gruppe hätte fruchtbares Land, andere nicht. So könnte man noch viele Dinge aufzählen ...

Ja, liebe Eva, und nun?

Re: Einmal Ein-Euro-Jobber, immer Ein-Euro-Jobber

Hallo Wanderer,

Dein Beispiel beschreibt meiner Auffassung nach die Menschheit kurz nach dem "Sesshaft-Werden". In den Anfängen löste man diese "Ressourcen-Probleme" noch durch friedlichen Tauschhandel, erst später kam die Zeit der Krieger und Eroberer, die meiner Ansicht nach bis heute anhält, auch wenn die wirklichen "Krieger" und "Eroberer" heutzutage weitgehend Designer-Anzüge tragen und in klimatisierten Büros sitzen.

Somit wäre meine Antwort auf Deine letzte Frage, dass gegen friedlichen "Tauschhandel", in dem das Geld einfach nur ein Hilfsmittel zur Erleichterung desselbigen ist, nichts einzuwenden wäre. Leider ist aber das Geld heutzutage kein Hilfsmittel zum Tauschhandel mehr, sondern ein reines Machtinstrument. Um das zu ändern müsste man eben erst das Denken in der Gesellschaft ändern, aber wie?

Liebe Grüße,
Eva

Alle sagten "das geht nicht", dann kam einer, der wusste das nicht und machte es.

Re: Einmal Ein-Euro-Jobber, immer Ein-Euro-Jobber

Hallo Eva,
lass uns mal die "moderne" Welt ausblenden, das Geld, die Nadelstreifen etc.
Ob Menschen sesshaft sind oder nicht, spielt keine Rolle – Mensch ist immer Mensch. Auch heute noch gibt es Nomaden, Nichtsesshafte. Vielleicht sogar mehr denn je, denkt man an Berufspendler und global agierende Menschen, die von einem Jetlag zum nächsten taumeln, den Zugverspätungen vorauseilend oder in Bettelbanden gezwungen, als Lustsklaven/innen weltweit verschickt und so weiter.
Das Sesshafte, scheint mir, ist eher ein Sonderfall. Denn die Sesshaften ergreift bei jedem Urlaubs- und Ferientermin eine seltsame Zugvogelzwangsneurose.

Was mir eigentlich wichtig ist, wäre herauszufinden, wie Deine Begriffe Macht, Ressourcen, Krieger & Eroberer, Geld und Machtinstrumente überhaupt möglich werden konnten oder können.
Denn das sind ja Dinge, die nicht einfach so da sind, auch wenn es heute Vielen so scheint. Sie kommen mit jedem Menschen, der entsprechend handelt, stets neu in die Welt. Sie sind vielen ein real erscheinendes Trugbild. Man kann es nicht anfassen, aber spüren wie einen Alptraum.

Daher lass und mal eine Kurve zurück machen: Wir haben Menschen, die auf unterschiedlichem Grund sitzen. Das kann man, nebenbei bemerkt, auch anders als lediglich äusseres "Besitztum" ansehen – Menschen besitzen unterschiedliche innere Qualitäten.

Also: Du hast das, er hat dies und ich hab jenes. Wie geht man damit um?

Ich bin mir nämlich gar nicht so sicher, ob Dein anfänglicher Tauschhandel wirklich so friedlich war.

Es grüßt der Wanderer

Re: Einmal Ein-Euro-Jobber, immer Ein-Euro-Jobber

Hallo Wanderer,

was die Anfänge des Tauschhandels betrifft - ich war nicht dabei bzw., wenn ich nach meinem Glauben gehe, kann ich mich nicht daran erinnern. So muss ich mich einfach auf die konventionelle Forschung stützen. Hier hat man inzwischen herausgefunden, dass die ersten Ackerbauern in Mittel- und Südeuropa ganz friedlich eingewandert sind und gut mit den bereits hier lebenden Menschen auskamen. Sie brachten ihre Technik mit und beeinflussten auch die Sprache.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt einmal wieder vor allem bei den männlichen Forumsteilnehmern und -lesern unbeliebt mache - das friedliche Zusammenleben damals lag vielleicht auch daran, dass die ersten Ackerbaukulturen weitgehend matriachalisch gegliedert waren, wie man inzwischen herausgefunden hat.

Frauen, wenn sie sich nicht gerade in einer "Männerwelt" durchboxen müssen (wie das z.B. heutzutage der Fall ist), setzen ganz andere Prioritäten als Männer. Da geht es weniger um Macht sondern mehr um Nachhaltigkeit, weil man auch mehr den Nachwuchs im Blickwinkel hat. Das heißt auch, man richtet den Blick mehr in die Zukunft und auf zukünftige Generationen. Man geht also sparsamer mit Ressourcen um, versucht sich friedlich zu einigen und bemüht sich so zu leben, dass auch nachfolgende Generationen noch ein gutes bzw. im Idealfall besseres Leben haben. Die Hopi z. B. waren einst ebenfalls mehr matriachalisch gegliedert, was sich bis heute, wenn auch mehr im Hintergrund als vor ca. 500 Jahren, fortsetzt. Die Hopi zählen nachweislich zu den friedlichsten Völkern der Erde, das sollte schon ein wenig zu denken geben, finde ich.

Der Wandel vom Matriachat zum Patriachat vollzog sich bei den ersten Ackerbaukulturen nach neuesten Forschungen hauptsächlich aus zwei Gründen, erstens durch das Aufkommen der Viehzucht, die "Männersache" war und schließlich immer mehr Bedeutung als der Ackerbau bekam und durch Krieger aus dem Osten, wie z. B. den Indogermanen, die anfingen das Land in Besitz zu nehmen. Ab diesem Zeitpunkt beginnen auch nachweislich viele Kriege um Land und Macht und eine immer weiter fortschreitende Unterdrückung der Frau, was wiederum zur Folge eine immer größere Geringschätzung von Eigenschaften hatte, die man bis heute vornehmlich als "weiblich" bezeichnet wie z.B. Mitgefühl, Selbstlosigkeit oder Kompromissbereitschaft. So gesehen ist die Welt ziemlich im Ungleichgewicht und darum wohl so "brutal" geworden.

Einen weiteren Grund sehe ich darin, dass der Mensch sich aus einem Herdentier entwickelt hat, aber bis heute nicht wirklich aus der "tierischen Existenz" herausgekommen ist trotz seines großen Intellekts. Auch die Überbevölkerung dürfte eine Rolle spielen - es leben einfach zu viele Menschen auf einem Fleck und da die Menschen sehr verschieden sind - das Innere bzw. den Charakter, den Du auch angesprochen hast - kommt es unwillkürlich zu Spannungen und eben zu Entladungen wie z. B. Krieg. Dasselbe, wenn auch nicht sehr schmeichelhaft für uns, hat man z. B. bei Ratten festgestellt. Werden es zu viele Tiere, kommt es dort auch zu "Kriegen" und großen Aggressionen. Leider hat es der Mensch bis jetzt nicht geschafft, sich endgültig über diese "tierische Existenz" zu erheben, im Gegenteil, es gibt Tierarten, die sind inzwischen sozialer als Menschen.

Dabei wäre es heutzutage überhaupt kein Problem auch ca. 8 Mrd. Menschen vollwertig zu ernähren und die Grundbedürfnisse wie eben Nahrung, Kleidung, medizinische Versorgung, Bildung usw. zu erfüllen - nur mit dem Umdenken haperts, weil das Machtstreben nach wie vor eine der stärksten Triebfedern der Menschheit ist. Dennoch könnte man dies meiner Ansicht nach überwinden, aber wo ansetzen?

Liebe Grüße,
Eva

Alle sagten "das geht nicht", dann kam einer, der wusste das nicht und machte es.

Re: Einmal Ein-Euro-Jobber, immer Ein-Euro-Jobber

Hallo Wanderer,

habe noch etwas vergessen :-).

Was die "inneren Qualitäten" jedes einzelnen Menschen und den Umgang damit betrifft, denke ich, dass man hier die (positiven) Qualitäten fördern und anerkennen sollte, dass jeder Mensch seinen Beitrag zur Gemeinschaft leisten kann. Man sollte die Menschen mehr nach ihren Interessen und Begabungen einsetzen und weniger Wert auf Schulnoten etc. legen.

Nur weil z. B. jemand nicht die Möglichkeit hatte - z. B. aus finanziellen Gründen - ein offiziell anerkanntes Studium zu absolvieren heißt das noch lange nicht, dass er z. B. kein guter Physiker wäre. Anstatt z. B., aufs Thema bezogen, "Sozialhilfekarrieren" zu fördern oder die Leute in stumpfsinnige 1-Euro-Jobs oder unsinnige Fördermaßnahmen zu stecken, sollten sie individuell nach ihren Begabungen und Interessen gefördert werden. Das würde meiner Ansicht nach ebenfalls das friedliche Zusammenleben fördern. Denn jeder Mensch braucht Anerkennung, das liegt einfach in unserer Natur. Bekommt er diese nicht hat das meist negative Folgen, die bis hin zur Schwerst-Kriminalität führen können.

Natürlich kann man jetzt berechtigt fragen, was dann mit so "undankbaren Aufgaben", wie Putzen, Müllabfuhr usw. passieren soll. Hier sollte man, soweit möglich, weiter automatisieren und was man nicht automatisieren kann, sollte in der Gemeinschaft erledigt werden wie z. B. jeder ist einmal mit der Müllabfuhr dran. Das ist natürlich auch schon wieder eine Utopie, aber kein unmögliches Unterfangen, zumal es solche Gesellschaftsformen im Kleinen schon gibt, wie z. B. im israelischen Kibbuz.

Liebe Grüße,
Eva

Alle sagten "das geht nicht", dann kam einer, der wusste das nicht und machte es.

Re: Einmal Ein-Euro-Jobber, immer Ein-Euro-Jobber

Hallo Eva,
hoffentlich verstehen wir uns recht – eigentlich geht es mir gar nicht um ein Kaleidoskop menschlicher Sümpfe. Lass uns doch mal herausfinden, was die Grundpotentiale von Menschen sind, wie sie sich ordnen, gestalten, und wie sie sich ins negative Gegenteil kehren können.

Übrigens gibt es auch weibliche Brutalität. Ich erinnere an Maggy Thacher, im Dunkel der Geschichte finden sich eine Menge an skrupellosen Herrscherinnen, Kaiserinnen, Pharaoninnen und was es sonst noch an Geschwerl gibt. Denke auch mal an die Nibelungensaga. Überhaupt finden sich in antiker und mittelalterlicher Literatur eine Menge Bilder zu dem Thema. Aber nach meiner Auffassung geht es da nicht nur um Weiber oder nur um Männer, sondern eher um die Verstrickungen der Menschen, wenn sie Charakterzüge negativ ausbilden.
Wir dürfen heute ja nicht denken, daß Frauen mit ihrer Emanzipation etwas erreicht hätten. Im Gegenteil, sie leben teils wie Männer (beruflich karrieremäßig) und teils wie Frauen (daheim in Ehe, Partnerschaft und Familie), haben daher eigentlich mit beigetragen, ein gewisses System zu festigen. Und sie haben sich dadurch gleich zwei Lasten auferlegt.
Daß Indianer wirklich so friedlich waren, halte ich für ein hartnäckiges Gerücht. Bevor Europäer dort hin kamen, haben die Leute sich nicht gerade zimperlich beharkt. Und das Bild vom Edlen Wilden ist eher dem Ideal eines Rousseau und seinen Jüngern geschuldet, als der Wirklichkeit. Immerhin gab es in Amerika schon lange lange vor der europäischen Eroberung lokale, menschengemachte Umweltkatastrophen, der Südwesten der USA bietet dafür einige Zeugnisse. Aber lassen wir das, es gibt dort viele Negativbeispiele, die Menschen weltweit sind sich jeweils in nichts voraus, was ihrem Frevel und Niedertracht angeht. Und denke bitte nicht, daß es in weiblichen Gesellschaften besser aussähe, die Bandagen werden dort dann nicht physisch brutal angelegt, sondern seelisch.
Das alles sind Schubladen, Eva. Und wir können deren im großen Gebäude der Weltgeschichte eine Unmenge finden, was Gelegenheit böte, nie zu einem Ende zu kommen. Oder gar mal zu des Pudels Kern.
Lass uns meinetwegen alle Schubladen aufreissen, auskippen und alles am Boden verstreuen, es bringt nicht weiter, denn wie sehen dann nur Sonderfälle, Abweichungen, Verirrungen, Verwirrendes, das den klaren Blick verstellt.

Daher stellen wir uns einfach nur 2 oder 3 Menschen vor, von denen jeweils einer was hat, was die anderen brauchen. Wie sollen die miteinander klarkommen und welche menschlichen Eigenschaften wären nötig und welche könnten sich herausbilden? Mal ganz neutral und ohne all den ganzen Sermon, den uns die Weltgeschichte bis auf heute zu bieten hatte. Dabei kann es uns im Grunde sogar völlig wurscht sein, ob die in einem Raumschiff herumsausen, im Urwald hausen oder sonstwo existieren.

Sogar die Beamten und sonstige "Schlümpfe", die entweder verantwortlich oder ausführend für momentan menschenverachtende Gesetze sind, liessen sich in dieses Gedankenexperiment einbeziehen.

Einen angenehmen Tag.

Re: Einmal Ein-Euro-Jobber, immer Ein-Euro-Jobber

Hallo Wanderer,

so ganz kann ich einiges nicht einfach im Raum stehen lassen. Aber ich werde versuchen, mich kurz zu fassen. :-)

Das Volk der Hopi kann nicht mit anderen Indianer-Völkern, wie z. B. Navajos oder Sioux verglichen werden. Die Hopi haben in ihrer ganzen Geschichte nur einmal Gewalt angewendet, nämlich als sie sich gegen die Zwangschristianisierung im 16. Jahrhundert gewehrt haben. Sie nannten die christliche Kirche "Sklavenkirche", weil sie entsprechend von den Missionaren behandelt wurden. Das löste eine Art Bruderkrieg unter den Hopi selbst aus. Schließlich vertrieben sie die Missionare, zündeten errichtete Kapellen an, beendeten den Bruderkrieg und kehrten erst einmal zu ihrem angestammten Glauben zurück. Selbst als sie ständig von den Navajos attackiert wurden, haben sie nie gegen diese Krieg geführt. In den Anfängen der USA gab es noch eine Wehrpflicht, in die auch die unterworfenen Indianer mit einbezogen wurden. Die Hopi kämpften - mit friedlichen Mitteln - dafür, als Wehrdienstverweigerer ohne entsprechende Sanktionen anerkannt zu werden - mit Erfolg.

Auch zu den Herrscherinnen etc. muss ich noch etwas anmerken. Diese Frauen wuchsen ja bereits in einem Patriachat auf. Um an die Spitze kommen zu können, mussten sie quasi männlicher als jeder Mann werden. Kein Wunder also, dass sie sich nicht anders verhielten als ihre männlichen "Kollegen". Heutzutage sieht man das z. B. gut bei Angela Merkel. Kurz - ich meinte eigentlich archetypische Eigenschaften unabhängig vom biologischen Geschlecht. Jeder Mensch trägt schließlich männliches und weibliches in sich; während aber Frauen zunehmend ihre männliche Seite entdeckt haben, möchten die meisten Männer meiner Ansicht nach ihre weibliche Seite gar nicht kennenlernen und die es wollen, z. B. Elternzeit nehmen oder Teilzeit arbeiten, um mehr Zeit für die Familie zu haben, werden nur zu oft z. B. vom Arbeitgeber daran gehindert. Dieses Ungleichgewicht widerum führt meiner Meinung nach eben dazu, dass Frauen, wenn sie andere Interessen als "nur" Küche und Kinder haben dem archetypischen männlichen Prinzip nachlaufen müssen. So ist es in unserer Gesellschaft so ziemlich unmöglich, mit archetypischen weiblichen Eigenschaften an die Spitze zu kommen.

Was nun die drei Personen unabhängig von der Gesellschaft und/ oder Zeitalter betrifft, kann das meiner Ansicht nach nicht unabhängig davon beurteilt werden. Man wächst ja in eine bestimmte Gesellschaft hinein, wird von klein auf mit den "Regeln" dieser Gesellschaft konfrontiert.

Auch käme es meiner Ansicht nach darauf an, was der eine hat, was die beiden anderen brauchen. Es käme auch darauf an, wieviel davon vorhanden ist, wie gut oder schlecht es sich teilen lässt und ob es z. B. gleichwertigen Ersatz dafür geben würde.

Wenn es sich gut teilen lässt, wäre der Idealfall, es gleichmäßig unter den Dreien aufzuteilen. Lässt es sich das nicht, kommt es vermutlich auf den Charakter der Beteiligten an, ob eine friedliche oder gewalttätige Lösung gefunden wird bzw. auf die Gesellschaft, in der die Drei aufgewachsen sind bzw. angehören. Fähig ist der Mensch zu Vielem, aber ob mehr positiv oder negativ kommt meiner Ansicht nach einfach auf sehr viele Faktoren an. Vielleicht kannst Du mir noch etwas verdeutlichen, worauf Du hinauswillst?

Liebe Grüße,
Eva

Alle sagten "das geht nicht", dann kam einer, der wusste das nicht und machte es.

Re: Einmal Ein-Euro-Jobber, immer Ein-Euro-Jobber

Hallo Eva,
wegen viel Arbeit musste ich eine Pause im Gespräch einlegen.
Also warum denn müssen Frauen dem "Männlichen" hinterher? Ich sehe dafür fast keinen anderen Grund als den der Herrschsucht. Jeder, der mal in Partei- Gewerkschafts- oder sonstigen Organisationen tätig war, wird sicher mal den Geschmack des Herrschens verkostet haben, daran geschnuppert, diesem vielleicht gar erlegen gewesen sein. Warum? Weil man ja in sich Ideen trägt, wäre doch fein, wenn die eine oder andere meiner Ideen sich durchsetzen könnte. Man setzt dann je nach Schulungsgrad verschiedene Mittel zur Durchsetzung ein. Am Ende heraus kommen dann so genannte Kompromisse, Zeugnisse der Durchsetzungskraft vieler Köche am Breitopf. Die Demokratie gefährdet die Freiheit, aber sie scheint eine wackelige und auch gefährliche Gleichheit zu schaffen. Hingegen sind die Menschen gar nicht gleich, wie diese schon lange andauernde Diskussion vom Entdecken des Weiblichen im Mann oder des Männlichen im Weib zeigt. Würden sich denn an den grundlegenden Ursachen von Beherrschung etwas ändern? Die Körper gewissermassen die biomechanischen Anzüge, die meinen, herrschen zu müssen, wären dann vielleicht mal weiblich, weswegen die Herrschsucht noch lange nicht aus der Welt ist. Die nämlich befällt beide Geschlechter.
Es ist einfach sehr unüberlegt, Herrschsucht mit Männlich zu verwechseln. Wenn Frauen nun also meinen, "männlich" herrschsüchtig tun zu müssen, verkennen sie ihre Weiblichkeit und deren Möglichkeiten. Die nämlich, die Männer auf den Teppich zurückzuholen und sie dem Herrschen zu entfernen. Frauen können dem Mann ja eine Gefährtin sein. Man sollte halt mal nachdenken, was Gefährte sein eigentlich bedeutet. Aber wenn in Frauen die Herrsucht auch wie in den Männern schlängelt und züngelt, und dies vielleicht sogar noch raffinierter verborgen, wie soll es dann besser werden? Die alte Geschichte von Adam und Eva hat doch was. Das Dominieren gibt es zunächst gar nicht, erst ab einem bestimmten Zeitpunkt ... Das übrigens war nicht nur damals, sondern geschieht seither im Grunde bei allen Menschenpaaren. Man muss halt mal ein Gespür für sich und andere entwickeln. Erste Liebe, erste Versuche. Frauen versuchen Männer sich so hinzubiegen, wie sie sie gerne hätten. Männer versuchen, aus Frauen sexwillige Schnurrekätzchen zu machen. Das Herrschen bringt Beide zu Fall und Enttäuschung, innerer Nacktheit und einem Gefühl, aus dem Paradies der eigenen Vorstellungen gefallen zu sein.
Daher – besser würde ich finden, wenn man sagte, man solle sich erkennen, wie man wirklich ist. Aus einem Mann oder einer Frau jedoch kann man nie ein Wesen des anderen Geschlechtes machen. Dies könnte sogar die gegenseitige Anziehung und das Interesse aneinander zerstören. Es gibt ja Menschen, die androgyne Wesen glauben, an dergleichen menschliche Vorgeschichten etc. Fein nachgefühlt könnte man darinnen eine besonders raffinierte Art der Hybris entdecken.
Aber das sind Nebenschauplätze, ebenso wie der mit den Indianern. Unterhalte Dich mit Indianern und sie werden Dich auslachen oder sich ihrer dauernden Idealisierung durch Weisse überdrüssig, abwenden. Ich sprach ja von den Verhältnissen vor den europäischen Eroberungen, und da war bei Weitem nicht alles Gold was wir uns so hinidealisiert haben. Umgekehrt geht es natürlich auch - Indianer verbreiten in Europa Mythen, Legenden und Lügen, die einer Nachprüfung nicht standhalten. In regelmäßigen Abständen erscheint in Europa ein Ureinwohner Mittelamerikas mitsamt seiner Truppe. Als er noch jünger war, hat man ihm richtig anmerken können, sehr präsent fühlen können, daß in ihm ein rechter Wüterich steckt, heute ist er alt, deshalb erscheint er milde, aber dieses Feuer brennt immer noch in ihm. Naja, er verzapft aber immer noch, daß es niemals Menschenopfer gegeben habe, eine Lüge der Weissen. Heute jedoch sind Menschenopfer zweifelsfrei nachgewiesen, man hat ja mittlerweile wirklich wunderbare, sehr exakte wissenschaftliche Untersuchungsmethoden.

Gut – wir wollten ja sehen, wie das mit den Unterschieden im Besitz ist und ob es überhaupt einen Besitz an sich geben kann.
Wir haben festgestellt, daß Hunger, Durst, Nachtheit, dem Wetter ausgesetzt sein, Bedürfnisse des Menschen erzeugen. Und aus diesen das Recht, sich das zu nehmen, was einem nötig ist. Aber schon das Wort Recht bringt uns in die Näher der gewaltsamen Auseinandersetzung, denn wenn man nun aus der Natur der Bedürfnis ein Recht ableitet, unterstellt man einem anderen Menschen, eventuell Unrecht zu begehen an einem selber. Der Egoismus hätte durch diese Art des Denkens sehr schnell Eingang gefunden, nicht wahr? Und dieses Recht samt seinem Egoismus öffnen der Herrschsucht und Habgier Tür und Tor.
Eigentlich nämlich ist ja Platz und Angebot an Notwendigem genug auf der Erde - für alle Menschen. In jedem Menschen existiert ein feines Gespür für rechtes Maß und Ziel. Daher auch dafür, was anderen Menschen nötig ist. Man müsste aber dies Empfinden und Denken sehr früh in den Menschen entwickeln, dann wäre die Härte von Recht bzw. Gesetz im Grunde überflüssig. Man würde vielleicht mehr danach fragen, was kann man Andren Gutes und Nötiges tun, anstatt vorerst an sich selber zu denken und dann vielleicht mal an andere. Aber so gehen Menschen zuerst mal aufeinander zu mit dem Ressentiment, der nimmt mir was weg. Man sieht sich nicht als gegenseitige Bereicherung.

So funktioniert unternehmerisches Denken, so funktioniert diktatorisches Denken. Der Mitmensch ist die Zecke, die Wanze, die Ursache des eigenen Übels, er ist der überflüssig Fresser, der Kostenfaktor. Der Mitmensch ist nach diesem Denken immer derjenige, der zu viel auf der Welt ist, der einem im Weg ist, der weg muss. Wenn man Glück hat, bekommt man einen jämmerlichen Euro für das, was man anderen Menschen an (Zwangs-) Diensten zu leisten hat. Wenn man Glück hat, bekommt man eines der Krümelchen, die für die Hunde vom reich gedeckten Tisch fallen. Es sind nicht mehr die Juden, es betrifft zunehmend alle Menschen. Und wenn es nicht die Fremden sind, dann lügt man sich Unterstellungen zurecht. Die sind zu faul, die wollen nicht, die haben doch eh zu viel und dergleichen mehr.

Lies das Buch "Der Deutschlandclan" von Jürgen Roth und Du wirst wissen, daß das, worauf Viele große Stücke halten, nämlich auf Recht und Gesetz, ein Mittel für Verbrecher ist, anderen Menschen wegzunehmen. Sollte man hingegen nicht sehen, wo der Bruder bleibt?

Viele Menschen sehen, daß Vieles völlig daneben läuft, aber ich zweifle daran, daß viele Menschen wissen, was man dagegen tun kann, ohne stets in neuen Gesetzen und Rechtsansprüchen ihre unheilvolle Zuflucht zu suchen.

In dem Sinne, schöne warme Tage!

Re: Einmal Ein-Euro-Jobber, immer Ein-Euro-Jobber

Zitat: Wanderer
Viele Menschen sehen, daß Vieles völlig daneben läuft, aber ich zweifle daran, daß viele Menschen wissen, was man dagegen tun kann, ohne stets in neuen Gesetzen und Rechtsansprüchen ihre unheilvolle Zuflucht zu suchen.

In dem Sinne, schöne warme Tage!Hallo@all

Die Menschen sehen nicht was "schiefläuft". Sie haben keine Möglichkeit dies zu sehen. Und sie haben keine Möglichkeit, etwas zu ändern.

Die Menge macht es nicht mehr aus. Diese Zeiten sind seit dem Eintritt der Industrialisierung vorbei.....nein, die Industrialisierung hat die Macht des Volkes getötet.....also bereits um 1900.

Was wir heute erleben, ist ein "Nachbeben".

Alle Erkenntnisse der Wissenschaft und somit Technik beruhen auf dem Nachbeben, das uns Nicola Tesla hinterlassen hat....es mag zwar fantastisch klingen, so ist es aber.

Die "New World Order" ist also keine neue Idee, sondern ein Nachbeben der Revolution.....die jedoch diesmal nicht vom Volke ausgeht, sondern den Aussätzigen - den politisierenden Konzernen.

Da der Einzelne sein Gesicht verloren hat und zur Nummer geworden ist (number - the mark of the beast), spielt er eine "kommunistische" Rolle......in einem kapitalistisch-totalitären System.

Was wir tun ist, dem "König" Geld Opfer zu bringen.....uns selbst.

Es spielt keine Rolle, ob nun die 0.1 euro Baumwollshirts in China oder Amerika hergestellt werden.....die Waage muss so geeicht sein, dass auf der einen Seite 10-20 Individuen mit 6 Milliarden "Nummern" im Gleichgewicht sind.

Die Bewegung, die in so einem System entsteht, nennen wir "gesellschaftlicher Wandel". Doch es ist ein Anti-Robin Hood System.

Und umso weniger man hat, desto einfacher das Leben.

Irgendwann, wenn man am Minimum angekommen ist, ist der Mercedes nur noch ein Traum.....wo es doch früher nur eine Frage von paar Jahren sparen war.

Wenn das Brot 2 Euro kostet, man aber 500 verdient, dann ist es ein Luxusartikel. Die Hose für 200 Euro ein Traum und das Haus für 500.000 undenkbar.

Durch Geld kann man nämlich Menschen vom Denken abbringen.
Indem man es ihnen wegnimmt und so den Wert des Geldes steigert.
Nicht der Produkte: irgendein Mensch wird den Nike-Schuh schon für 75 Euro im Monat herstellen....wenn das Brot dort aber nur 10 cent kostet?

Alles wunderbar also.

Deflation hebt Inflation auf, und wenn dann noch die Maschinen alles herstellen (damit 99% der Arbeit von Maschinen erledigt werden können, brauchen wir nur noch ca. 10-15 Jahre), braucht man keine "Nummern" mehr.

Und irgendwann wird sich wohl einer Denken: "Hmmm, warum streichen wir nicht einfach 99% der Nummern aus?".
Wir befinden uns auf dem sicheren Weg ins "1984" und nur noch weniges kann dies verhindern.

Re: Einmal Ein-Euro-Jobber, immer Ein-Euro-Jobber

Hallo Wanderer,

freue mich sehr, mal wieder von Dir zu lesen. :-)

Zitat:
Man setzt dann je nach Schulungsgrad verschiedene Mittel zur Durchsetzung ein. Am Ende heraus kommen dann so genannte Kompromisse, Zeugnisse der Durchsetzungskraft vieler Köche am Breitopf. Die Demokratie gefährdet die Freiheit, aber sie scheint eine wackelige und auch gefährliche Gleichheit zu schaffen. Hingegen sind die Menschen gar nicht gleich, wie diese schon lange andauernde Diskussion vom Entdecken des Weiblichen im Mann oder des Männlichen im Weib zeigt. Eine gefährliche Gleichheit schafft die Demokratie meiner Ansicht nach nicht. Das Problem sehe ich eher darin, dass wir keine wirkliche Demokratie haben (so wie es auch nie einen wirklichen Kommunismus gegeben hat). Wirkliche Demokratie würde nämlich bedeuten, dass tatsächlich alle Macht vom Volke ausgeht und die Politiker dem Volk zu dienen haben und nicht umgekehrt, wie wir es heutzutage haben.

Zitat:
Würden sich denn an den grundlegenden Ursachen von Beherrschung etwas ändern? Die Körper gewissermassen die biomechanischen Anzüge, die meinen, herrschen zu müssen, wären dann vielleicht mal weiblich, weswegen die Herrschsucht noch lange nicht aus der Welt ist. Die nämlich befällt beide Geschlechter.Es gibt genügend Menschen, die nicht herrschen aber respektiert werden wollen. Bei herrschsüchtigen Menschen würde sich natürlich nichts ändern, das sehe ich so wie Du.

Zitat:
Es ist einfach sehr unüberlegt, Herrschsucht mit Männlich zu verwechseln. Wenn Frauen nun also meinen, "männlich" herrschsüchtig tun zu müssen, verkennen sie ihre Weiblichkeit und deren Möglichkeiten. Die nämlich, die Männer auf den Teppich zurückzuholen und sie dem Herrschen zu entfernen. Männer neigen, jetzt ganz sachlich gesehen, im Grunde schon vom biologischen Aufbau her (Testosteron) eher zur Herrschsucht als Frauen. Dieser biologische Unterschied kann aber von der Kultur, in der man aufwächst vergrößert oder vermindert werden. Da kommen wir dann wieder zum respektieren. Es gibt heutzutage keinen einzigen Staat auf unserem Planeten, wo wir Frauen wirklich gleichberechtigt sind oder gar als gleichwertig angesehen werden.

Auch die Türkei hat z. B. die Gleichberechtigung von Mann und Frau in ihrer Verfassung festgeschrieben und wie sieht die Realität aus? Am nähesten dran ist noch Schweden als so ziemlich einziger Staat auf der ganzen Welt. Zu einer wahren Gleichberechtigung würden z. B. auch gleiche Löhne und Gehälter für die gleiche Arbeit unter gleichen Arbeitsbedingungen (z. B. Arbeitszeit) gehören, aber wie sieht es bei uns in Deutschland aus? 23 % weniger Lohn im Durchschnitt für Frauen. Das sagt schon einiges aus finde ich. Darum können eben Frauen in den seltensten Fällen ihre (herrschsüchtigen) Männer wieder auf den Teppich holen. Im Gegenteil - die Gewalt gegen Frauen hier in der Bundesrepublik nimmt stetig zu.

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Erste Liebe, erste Versuche. Frauen versuchen Männer sich so hinzubiegen, wie sie sie gerne hätten. Männer versuchen, aus Frauen sexwillige Schnurrekätzchen zu machen. Das Herrschen bringt Beide zu Fall und Enttäuschung, innerer Nacktheit und einem Gefühl, aus dem Paradies der eigenen Vorstellungen gefallen zu sein. Was jetzt rein die Herrschsucht betrifft, stimme ich Dir durchaus zu. Schließlich sind auch Frauen keine Engel. Unsere Gesellschaft ist jedoch nach wie vor hierarchisch aufgebaut, ein Erbe unserer tierischen Herkunft. Und so lange die Evolution des Menschen keine höhere Stufe erreicht, in der es so etwas wie Herrschsucht bzw. Hierarchien nicht mehr gibt sehe ich eigentlich nicht ein, warum nur Männer Anführer sein sollten. Frauen können das genauso und das sollte man endlich einsehen. Es ist auch nicht einzusehen, warum Männer ständig als das "wertvollere Geschlecht" angesehen werden. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen gibt es negative und positive Persönlichkeiten (vereinfacht ausgedrückt). "Nur" vom biologischen Aufbau her ein Mann zu sein ist für mich kein Grund, sich als der wertvollere Mensch anzusehen.

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Daher – besser würde ich finden, wenn man sagte, man solle sich erkennen, wie man wirklich ist. Hier stimme ich Dir voll und ganz zu.

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Aus einem Mann oder einer Frau jedoch kann man nie ein Wesen des anderen Geschlechtes machen. Dies könnte sogar die gegenseitige Anziehung und das Interesse aneinander zerstören. Hier stimme ich Dir nur bedingt zu. Abgesehen vom biologischen Unterschied gibt es noch ein paar kleine Unterschiede in der Psyche, aber das meiste, was als "männlich" oder "weiblich" definiert wird ist nichts anderes als von Klein auf anerzogenes Rollenverhalten. Würde man Jungen und Mädchen völlig gleich, also quasi geschlechtsneutral erziehen, wäre wohl so manche/r überrascht, wieviele Frauen als männlich definierte und wieviele Männer als weiblich definierte Eigenschaften aufweisen würden, wenn sie sich vollkommen frei von anerzogenem Rollenverhalten entwickeln könnten.

Das fängt bei Krabbelkindern schon an - Studien haben ziemlich eindeutig festgestellt, dass Mädchen im Krabbelalter viel früher von ihren "Exkursionen" abgehalten werden als Jungen. Wem das zu trocken ist, sollte mal Familien mit zwei kleinen Kindern, ein Mädchen und einen Jungen, beim Sonntagsspaziergang beobachten. Der Junge kann eindeutig jünger als das Mädchen sein, sagen wir mal 4 Jahre alt, das Mädchen 6 Jahre alt, er läuft trotzdem meist voraus oder hinterher, während das Mädchen brav an der Hand geführt wird. Auch das sagt eine Menge aus finde ich.

Was nun die Indianer betrifft - warst Du schon einmal in einem Hopi-Reservat und hast Dich mit Ihnen unterhalten? Oder vielleicht persönlich viel Zeit mit einem Nachfahren mittelamerikanischer Indianer verbracht?

Was nun das Recht betrifft, in der heutigen Zeit kommt man leider nicht ohne Gesetze aus. Anarchie ist eine feine Sache, vorausgesetzt man erkennt, dass die eigene Freiheit da endet, wo die des Mitmenschen anfängt und hierbei hapert es heutzutage ganz gewaltig. Ein Beispiel die Straßenverkehrsordnung. Trotz dieser wird nach wie vor rücksichtslos durch Ortschaften gerast, auf der Autobahn gedrängelt, die Vorfahrt genommen usw. Wie würde das wohl erst ausarten, wenn es keine Straßenverkehrsordnung geben würde? Der übertriebene Egoismus ist leider nach wie vor fester Bestandteil im menschlichen Leben und darum braucht es leider Gesetze, weil es sonst nur noch Mord- und Totschlag geben würde.

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Eigentlich nämlich ist ja Platz und Angebot an Notwendigem genug auf der Erde - für alle Menschen. In jedem Menschen existiert ein feines Gespür für rechtes Maß und Ziel. Daher auch dafür, was anderen Menschen nötig ist. Man müsste aber dies Empfinden und Denken sehr früh in den Menschen entwickeln, dann wäre die Härte von Recht bzw. Gesetz im Grunde überflüssig. Hier stimme ich Dir weitgehend zu - nur sieht die Realität leider nach wie vor ganz anders aus. Ich sehe das aber wie Du, dass dies geändert werden könnte, wenn man schon sehr früh dieses Gespür im Menschen entwickelt.

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Man würde vielleicht mehr danach fragen, was kann man Andren Gutes und Nötiges tun, anstatt vorerst an sich selber zu denken und dann vielleicht mal an andere. Aber so gehen Menschen zuerst mal aufeinander zu mit dem Ressentiment, der nimmt mir was weg. Man sieht sich nicht als gegenseitige Bereicherung.Auch hier stimme ich Dir weitgehend zu, mit der Einschränkung, dass nicht alle Menschen so sind. Hier sollte man etwas mehr differenzieren. Das gilt auch bei Unternehmern und Managern - nicht jeder Unternehmer ist ein Ausbeuter und es wäre nicht fair, solche Unternehmer mit den "Profitgeiern" in einen Topf zu werfen.

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Wenn man Glück hat, bekommt man einen jämmerlichen Euro für das, was man anderen Menschen an (Zwangs-) Diensten zu leisten hat. Wenn man Glück hat, bekommt man eines der Krümelchen, die für die Hunde vom reich gedeckten Tisch fallen. Es sind nicht mehr die Juden, es betrifft zunehmend alle Menschen. Und wenn es nicht die Fremden sind, dann lügt man sich Unterstellungen zurecht. Die sind zu faul, die wollen nicht, die haben doch eh zu viel und dergleichen mehr.Hier ebenfalls weitgehende Zustimmung meinerseits allerdings mit vorgenannter Einschränkung, dass nicht alle so sind.

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Viele Menschen sehen, daß Vieles völlig daneben läuft, aber ich zweifle daran, daß viele Menschen wissen, was man dagegen tun kann, ohne stets in neuen Gesetzen und Rechtsansprüchen ihre unheilvolle Zuflucht zu suchen.Das Problem ist, dass viele Menschen es nicht sehen wollen. Darum können die Herrschenden auch so fröhlich weiter machen. Wenn aber Menschen sich aufraffen, der Realität ins Auge zu blicken und auch den Mut haben, für ihre Sache möglichst friedlich zu kämpfen kann etwas bewirkt werden. So geschehen z. B. in Nepal, in Frankreich, in Italien.

Liebe Grüße,
Eva

Alle sagten "das geht nicht", dann kam einer, der wusste das nicht und machte es.