Kontaminierte Delfine sind Sondermüll
(PR-inside.com 13.06.2008 00:34:13) - (Hagen/Westf.) - Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) veröffentlichte jetzt wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse, aus denen sich ergibt, dass Delfinfleisch teilweise um das 48-fache eines Grenzwertes von 0.4 ppm mit Quecksilber belastet ist.
Die Meldungen über mysteriöse Delfin-Massensterben reißen nicht ab. Mindestens 55 Delfine sind in der vergangenen Woche aus bisher ungeklärter Ursache im Gestrüpp des Gezeitenmeeres der Mangrovenwälder in Madagaskar umgekommen. Mehr als 20 Delfine strandeten in der südwestenglischen Grafschaft Cornwall. Auf den Kanaren wurden im Mai 12 tote Delfine angespült. In Texas wurden am Strand innerhalb von 48 Stunden 21 verendete Delfine gefunden - an gleicher Stelle wurden im letzten Jahr rund 70 tote Delfine registriert. Auch an der spanischen Mittelmeerküste starben im vergangenen Jahr mehr als 35 Meeressäuger. In China wurden zum wiederholten Mal tote Schweinswale im Mündungsgebiet des Jangste aufgefunden. Das weltweite Delfinsterben war noch nie so hoch.
Forscher in Florida stellten fest, dass sich in dem Delfinfleisch verendeter Exemplare Rückstände von erheblichen Mengen Feuerhemmender Stoffe wie Polybrombierte Diphenylether (PBDE) aus der Produktion von Plastik- und Schaumstoffen befanden. Quecksilber und PBDE gelten als hochgradig toxisch, potenziell krebserregend und verursachen Impotenz. Die Schadstoffbelastungen fördern die Virenentwicklung im Körper der Wale und Delfine.
Richard OBarry, WDSF-Mitbegründer, legte jetzt wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse des japanischen Lebensmittel-Forschungsinstituts der Regierung (Japan Food Research Laboratories) vor, welches die lebensbedrohlichen Quecksilberbelastungen mit bis zu 11.9 ppm (ppm=parts per million) bei in Supermärkten gekauftem Delfinfleisch nachgewiesen hat. In Japan liegt der gesetzliche Grenzwert bei 0,4 ppm.
Jürgen Ortmüller, Vorsitzender des WDSF: Das derzeitig weltweite Delfinsterben ist nur der Anfang des Leidens der intelligenten Meeressäuger und der Fleisch konsumierenden Bevölkerung. Das Fleisch der Wale und Delfine ist so hochgradig kontaminiert, dass es als Sondermüll entsorgt werden müsste. Wale und Delfine stehen in der Nahrungskette ebenso wie der Mensch ganz oben. Island und Norwegen exportieren kontaminiertes Walfleisch nach Japan. In japanischen Gewässern werden jährlich über 22.000 Delfine abgeschlachtet und vermarktet. Die japanische Walfangflotte jagt alljährlich im Nordpazifik und Südpolarmeer mehr als tausend Wale für angeblich wissenschaftliche Untersuchungen. Tatsächlich landet das Delfin- und Walfleisch in den Regalen der Supermärkte und in Schulkantinen.
Ein Großteil des Fleisches der Wale, der Delfine und Tausende von Tonnen gefangener Fische werden inzwischen als Tierfutter verwendet, weil die Schwermetallbelastungen die gesetzlichen Grenzwerte überschreiten und gelangen so auf Umwegen in die Nahrungskette der Menschen.
Das WDSF macht die weltweite Verklappung von Giftmüll und radioaktiver Stoffe in den Ozeanen für die hochgradigen Giftbelastungen und das Massensterben der Meerestiere verantwortlich und hofft auf den Schutz der Wale auch im Sinne der Verbraucher bei der anstehenden Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Chile. Die Berichterstatterin der IWC für die Bundesregierung, Mechthild Rawert, will sich für Wal-Schutzgebiete einsetzen. Ortmüller meint allerdings: Das Meer hat keine Grenzen. Für Schutzgebiete ist es zu spät, wenn nicht die Ursachen der Meeresverseuchung abgestellt werden.
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