Im April soll die Aussaat des Gen-Mais MON810 in Deutschland beginnen
Re: Im April soll die Aussaat des Gen-Mais MON810 in Deutschland beginnen
Es gibt moralische, rechtliche, wissenschaftliche, also zahlreiche vernünftige Gründe, den Anbau des Gentechnik-Maises in Deutschland zu verbieten: Verbraucherablehnung, wirtschaftliche Schäden, neue wissenschaftliche Studien zu Risiken des Anbaus und nicht zuletzt diverse EU-Länder, die ein Anbauverbot bereits durchgesetzt haben. All dies wurde in den letzten Wochen und Monaten durch aktuelle Studien belegt und politisch bestätigt (siehe Hintergrund MON 810). Doch Frau Aigner will sich nicht entscheiden oder kann sich nicht durchsetzen. Stattdessen bekundet sie immer wieder ihre kritische Haltung und fordert Dinge, die sich rechtlich nicht durchsetzen lassen, wie die Schaffung von rechtlich verbindlichen gentechnikfreien Regionen. Wenn Frau Aigner das Anbauverbot bis Mitte April nicht durchsetzt und die Aussaat verhindert, vergibt sie eine große Chance, nämlich den Wählerinnen und Wählern glaubhaft zu vermitteln, dass sie ihre Sorgen ernst nimmt. Im Gegenteil wird wieder einmal dem Druck der Gentechnik-Lobby nachgegeben. Was also tun? Noch ist es nicht zu spät, um den Druck auf Aigner zu erhöhen. Schreiben Sie an Frau Aigner, beteiligen Sie sich an der Campact-Mitmachaktion und erzählen Sie anderen von der Möglichkeit eines Anbauverbots. Alle wichtigen Infos zum MON 810 finden Sie hier:
http://www.keine-gentechnik.de/index.php
LG Lilu
"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen für wahr zu halten, weil Sachverständige es lehren, oder auch, weil alle es annehmen.
Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten. Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf, ohne Vorurteile."
Albert Einstein (1879-1955)
Re: Im April soll die Aussaat des Gen-Mais MON810 in Deutschland beginnen
Hallo @ll,
hurra - wenigstens ein Etappensieg! Frau Aigner hat den Anbau von Gen-Mais MON810 in Deutschland verboten.
Dennoch kann man sich nicht darauf verlassen, dass dies nach der Bundestagswahl auch so bleibt. Außerdem möchte die Firma Monsanto - da sieht man wieder einmal, wieviel Macht solche Konzerne inzwischen haben - gegen das Verbot klagen.
Außerdem stehen noch andere Agro-Gentechnikpflanzen zur Aussaat für Versuchszwecke an, so wie die "Cholera-Impfstoff-Kartoffel" zum Beispiel.
Der Kampf geht also weiter, freue mich aber dennoch riesig über diesen Etappensieg!
Unter diesem Link findet ihr noch eine Studie zu MON810:
Wenn eine Idee anfangs nicht absurd klingt, besteht keine Hoffnung für sie! (Albert Einstein) ----------------------------------------------------------------------------- Bezweifle niemals, dass eine kleine Gruppe fürsorglicher, engagierter Leute die Welt verändern kann; tatsächlich sind es die Einzigen, die es je haben." (Margaret Mead)
Re: Im April soll die Aussaat des Gen-Mais MON810 in Deutschland beginnen
Ja, das ist in der Tat eine sehr gute Nachricht. Wollen wir hoffen, dass dies so bleibt, denn Monsanto will ja gegen das Anbauverbot klagen. Und wollen wir nicht hoffen, dass die Gründe für das Verbot woanders liegen, als offiziell bekundet und man dadurch Monsanto nicht an den Verhandlungstisch locken möchte, um mehr Geld am Ende einstreichen zu können und das Verbot womöglich zurückgezogen wird.
Auf jeden Fall eine sehr erfreuliche Nachricht.
LG Lilu
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Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten. Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf, ohne Vorurteile."
Albert Einstein (1879-1955)
Re: Im April soll die Aussaat des Gen-Mais MON810 in Deutschland beginnen
Hallo Lilu,
dass es auch um Geld gehen könnte daran habe ich noch gar nicht gedacht. Befürchte, dass es vor allem ein Wahlgeschenk ist und sobald schwarz-gelb (CDU/CSU und FDP) an der Regierung sind, alles wieder rückgängig gemacht wird. Freue mich dennoch über diese Entscheidung.
Liebe Grüße, Eva
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Re: Im April soll die Aussaat des Gen-Mais MON810 in Deutschland beginnen
Hier mal noch einige Hintergründe zu dem Thema:
»Monsanto« erleidet in Deutschland eine überraschende Niederlage
F. William Engdahl Die deutsche Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat »Monsanto«, dem weltgrößten Hersteller von gentechnisch verändertem Saatgut und entsprechenden Pflanzenschutzmitteln, eine wirklich überraschende Niederlage zugefügt. Die Entscheidung von Ilse Aigner, der CSU-Bundeslandwirtschaftsministerin, den Anbau von GVO-Mais von »Monsanto«, dem berüchtigten Mon 810, zu verbieten, bedeutet eine wichtige Trendwende bei dem Versuch, GVO-Saatgut in der EU zu verbreiten. Dass diese Entscheidung fiel, obwohl »Monsanto« mit allen Mitteln versucht hatte, die Debatte im Bundestag zu seinen Gunsten zu beeinflussen, macht sie umso bemerkenswerter.
Nachdem im Bundestag eine erhitzte Debatte über den erstmaligen bundesweiten Anbau gentechnisch veränderten Saatguts in Deutschland geführt worden war, hatten Monsanto und die GVO-Agrobusiness-Lobby bereits angekündigt, die seit langem beantragte Genehmigung sei sicher. Angeblich hatten Monsanto und seine Lobby die Stimmen der CDU, einer Befürworterin der GVOs. Der Vorsitzende der Schwesterpartei CSU, Horst Seehofer, hatte sich in seiner Amtszeit als Bundeslandwirtschaftsminister offen für die GVOs eingesetzt. Auch die dem »Freihandel« freundlich gesonnene FDP ist ein starker Verfechter der GVOs, sodass nur eine Minderheit aus Linker SPD und Grünen dagegen war.
Wenn Aigner sich nun in letzter Minute anders entschieden hat, dann nur aus einem Grund: in Bayern breitet sich rasant eine Stimmung gegen die GVOs aus, und zwar nicht nur unter Landwirten, sondern auch bei den Verbrauchern, und diese Basis-Bewegung könnte sich wahlentscheidend auswirken. Aus der Erfahrung der zahlreichen Vorträge, die ich in den vergangenen Jahren gehalten habe, um mein Buch Saat der Zerstörung: Die dunkle Seite der Gen-Manipulation vorzustellen, kann ich nur bestätigen: Die Wut der normalen Bürger über die Politiker, die sich gegenüber den Interessen von Unternehmen wie Monsanto korrupt verhalten, obwohl deren Produkte womöglich gesundheitsschädlich sind, ist enorm groß. Seehofer, ein Vollblutpolitiker, wie er im Buche steht, spürt diese Stimmung daher nun Aigners überraschende Entscheidung. Es gibt keine andere Erklärung.
Wenige Tage bevor die Debatte im Bundestag angesetzt wurde, war das Ergebnis einer mehrjährigen »unabhängigen« Studie veröffentlicht worden, bei der man die Wirkung der Fütterung von Monsantos Mon 810-Mais und nicht-gentechnisch verändertem Mais an zwei Gruppen von Kühen untersucht hatte. Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten veröffentliche die Ergebnisse der 25-monatigen Studie, die im Wesentlichen besagten, man habe keine messbaren Unterschiede bei der Fütterung von Monsantos Mon 810-Mais an Kühen und nicht gentechnisch verändertem Mais an eine Kontrollgruppe einer gleich großen Anzahl von Kühen ermitteln können. Die Studie wurde natürlich sofort propagandistisch ausgeschlachtet, um die Freigabe für den Anbau von Mon 810 in ganz Deutschland zu erwirken. Allerdings gab es dabei ein Problem: diese »wissenschaftliche« Studie war manipuliert worden, um das gewünschte Resultat zu erhalten und Monsanto war unmittelbar an der Versuchsanordnung beteiligt.
Das Misstrauen gegen Monsanto und andere GVO-Unternehmen wächst überall in Deutschland und in der EU.
Wie sich herausstellte, war die von der TU München durchgeführte Studie von Monsanto so manipuliert worden, dass sie exakt das (für Monsanto) erwünschte Ergebnis erbrachte: dass nämlich GVO-Mais und nicht gentechnisch veränderter Mais gleichermaßen in Ordnung seien. Da heißt es zum einen in der Studie, »aufgrund von Krankheit oder Unfruchtbarkeit wurden Kühe durch jüngere Kühe ersetzt. Im Verlauf des 25-monatigen Versuchs wurden in beiden Gruppen jeweils neun Kühe ersetzt.« Das klingt zunächst neutral. Ist es aber nicht. Zunächst einmal könnte kein Landwirt überleben, wenn innerhalb von 25 Monaten die Hälfte seiner Kühe stürbe oder unfruchtbar wäre. Warum eine so extrem hohe »Mortalitäts«-Rate bei dem Versuch auftrat, wurde der Leiter der Studie der TU München, Professor Hans-Ulrich Wehler vom Wissenschaftszentrum Weihenstephan, gefragt, als er die Ergebnisse der Studie am 9. August 2007 in Gestratz vorstellte. Als er gefragt wurde, wie viele Kühe denn nun im Verlauf der Studie »ersetzt« worden waren, musste er an Herrn Dr. Andreas Thierfelder, den Chef der Monsanto Agrar Deutschland GmbH verweisen! Das geht aus einem Augenzeugenbericht von Werner Lettmaier von genfrei-sued hervor (genfrei-sued(AT)t-online.de). Kurz gesagt: Monsanto entschied darüber, wann und warum Kühe ausgetauscht wurden. Das spricht wohl kaum für eine »wissenschaftliche« Studie. Allein die Ausfallrate von 50 Prozent der Kühe ist Grund genug, die Ergebnisse als wissenschaftlich wertlos zu verwerfen.
Vielleicht hat Frau Aigner davon Wind bekommen. Wie dem auch sei, mit seiner Entscheidung, den Anbau von Mon 810 zu verbieten, befindet sich Deutschland innerhalb der EU in guter Gesellschaft: Frankreich, Österreich, Griechenland, Ungarn und Luxemburg haben Mon 810 ebenfalls verboten, weil es keinen eindeutigen wissenschaftlichen Beweis dafür gibt, dass dieser genmanipulierte Mais für Tiere und Menschen unschädlich ist.
Re: Im April soll die Aussaat des Gen-Mais MON810 in Deutschland beginnen
Hallo Lilu,
danke für die Info. Mal sehen wie das alles nach der Bundestagswahl aussieht.
Liebe Grüße, Eva
Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern als ihr treu zu bleiben. (Friedrich Hebbel) ----------------------------------------------------------------------------- Bezweifle niemals, dass eine kleine Gruppe fürsorglicher, engagierter Leute die Welt verändern kann; tatsächlich sind es die Einzigen, die es je haben." (Margaret Mead)
Re: Im April soll die Aussaat des Gen-Mais MON810 in Deutschland beginnen
Hallo @ll,
nun ist es soweit - gestern hat Monsanto beim Braunschweiger Verwaltungsgericht gegen das Anbauverbot geklagt und möchte eine Eilentscheidung haben, damit doch noch dieses Jahr mit der Aussaat begonnen werden kann.
Es ist wirklich erstaunlich - auch Frankreich, Ungarn, Österreich und Luxemburg gehören zur EU, dort klagt Monsanto aber nicht. Aber mit Deutschland kann man es ja machen! Zumal sich Monsanto auf EU-Recht beruft.
Würde mir wirklich wünschen, dass, falls das Gericht für Monsanto entscheidet unsere PolitikerInnen die Courage hätten und dann aus der EU austreten bzw. das ankündigen, falls EU-Recht uns dazu zwingt, diesen Agro-Genschrott doch noch hinnehmen zu müssen.
Campact hat jetzt eine Internet-Unterschriftenaktion gestartet, welche direkt an den Monsanto-Konzern gerichtet ist. Ich habe schon unterschrieben, da ich jedes Wort dieses kurzen Schreibens voll "unterstreichen" kann und dazu stehe.
Wer mitmachen möchte - hoffentlich viele - hier die entsprechende Webadresse:
http://www.campact.de/gentec/sn5/signer
Liebe Grüße, Eva
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Re: Im April soll die Aussaat des Gen-Mais MON810 in Deutschland beginnen
Darüber haben die Medien kaum berichtet. Der deutsche Botschafter ist vom US-Botschafter ganz offensichtlich "gerügt" worden wegen des deutschen Monsanto-Genmaisverbotes. Er wurde nach Washington "einbestellt".
"Klage eingereicht Berliner Genmais-Verbot verärgert Amerikaner Der Streit über das deutsche Verbot des Anbaus von Genmais der Sorte MON810 zieht immer weitere Kreise: So hat die neue US-Regierung den deutschen Botschafter in Washington einbestellt und ihm seinen Unmut über die Entscheidung von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) mitgeteilt. Der US-Konzern Monsanto hat unterdessen Klage gegen das Anbauverbot eingereicht." Aus und näheres dazu im Handelsblatt.
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Albert Einstein (1879-1955)
Re: Im April soll die Aussaat des Gen-Mais MON810 in Deutschland beginnen
Hallo Lilu und @ll,
wundert mich nicht, dass die Medien hierüber kaum berichteten - könnte ja die "Obama-Euphorie" in Deutschland zum Erliegen bringen.
Im Grunde ist das ganze Anbauverbot ohnehin eine Farce - jetzt wurde der Anbau der "Amflora-Kartoffel" von BASF - produziert Klebstoff - zu Versuchszwecken genehmigt und Monsanto darf zu Versuchszwecken u. a. eine neue Genmaissorte in Deutschland anbauen, die gleich mehrfach genverändert ist und damit in meinen Augen ein noch größeres Risiko als MON810 darstellt.
Jedenfalls zeigt dies mir ganz deutlich, dass wir in der Tat in einer Wirtschaftsdiktatur leben und das Volk alles andere als der Souverän, wie es lt. Grundgesetz eigentlich sein sollte, in unserem Land ist. Den Protest gegen den Gen-Schrott sollte man trotzdem nicht aufgeben, warum sollen wir es den Konzernen so leicht machen? Die sollen ganz klar merken, was die BürgerInnen wirklich wollen! Und vielleicht finden sich doch einmal mutige PolitikerInnen, die sich für das Volk gegen die Konzernherrschaft stellen - man soll ja niemals "niemals" sagen...
Liebe Grüße, Eva
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Re: Im April soll die Aussaat des Gen-Mais MON810 in Deutschland beginnen
Washington wirft Berlin wegen des GVO-Verbots »Majestätsbeleidigung« vor
F. William Engdahl In der Endphase des Römischen Reiches erfanden die Kaiser das Konzept der »Majestätsbeleidigung«, mit dem sie jeden Untertanen verurteilten, der die Majestät beleidigte, was als Verbrechen gegen die Würde eines herrschenden Souveräns oder gegen einen Staat gewertet wurde. Die Regierung Obama in Washington hat jetzt auf dieses imperiale Gesetz der Römer zurückgegriffen, denn sie hat den deutschen Botschafter einbestellt, um ihn zu befragen, wie die deutsche Regierung es wagen könne, sich dem imperialen Willen zu widersetzen und den Anbau von gentechnisch verändertem Mon810-Mais von »Monsanto« zu verbieten.
Das ungeheuerliche Vorgehen der Obama-Regierung bedeutet nicht nur einen Affront gegen das souveräne Recht eines Staates, über die Politik der nationalen Nahrungssicherheit selbst zu bestimmen. Es offenbart auch, was wirklich hinter Washingtons Unterstützung für die GVO-Getreidesorten steht: Für die US-Außenpolitik ist es im Rahmen der sogenannten »Full Spectrum Dominance« von höchster Priorität, weltweit GVOs durchzusetzen. Für Washington geht es dabei nicht um bessere Ernteerträge oder den Einsatz von weniger Pflanzenschutzmitteln. Es geht schlicht und einfach um Kontrolle: um die Macht über die Versorgung der Welt mit Saatgut.
Mein Buch Saat der Zerstörung: die dunkle Seite der Gen-Manipulation hat zu einer erhitzten internationalen Debatte geführt, denn ich habe darin die These aufgestellt, bei der Verbreitung der GVOs gehe es vor allem um Geopolitik und nicht etwa um Landwirtschaft oder einfache Unternehmensgewinne. Ich habe insbesondere gezeigt, welche Rolle dabei das US-Landwirtschaftsministerium und die letzten drei Präsidenten gespielt haben, die die Verbreitung von GVO-Saatgut zum strategischen nationalen Ziel erklärt haben. Wer noch immer Zweifel hegt: Die nur als imperial zu bezeichnende Reaktion der verärgerten Obama-Regierung über die Entscheidung der deutschen Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner, den Anbau von Monsantos gentechnisch verändertem Mon810-Mais zu verbieten, macht unmissverständlich deutlich, worum es bei der Verbreitung der GVOs wirklich geht. Angeblich hat es Henry Kissinger schon in den 1970er-Jahren mit den folgenden Worten zum Ausdruck gebracht: »Wer die Nahrungsmittel kontrolliert, der kontrolliert die Menschen.«
Nur Stunden nach Bekanntgabe der Entscheidung der Bundesregierung in Berlin, das Monsanto-Produkt zu verbieten, bestellte Obamas Handelsrepräsentant Ron Kirk den deutschen Botschafter Klaus Scharioth zu einem Treffen ins Ministerium, in dem er das Missfallen der Regierung Obama über das Verbot von Mon810 zum Ausdruck brachte. Gleichzeitig gab Monsanto, der weltweit größte Produzent von GVOs und Inhaber der Patente für Mon810, bekannt, dass das Unternehmen beim Verwaltungsgericht in Braunschweig Klage eingereicht habe.
(Fortsetzung nächster Post)
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Re: Im April soll die Aussaat des Gen-Mais MON810 in Deutschland beginnen
Monsantos GVO-Desaster in Südafrika
Nur Tage nach der überraschenden Entscheidung von Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner kam es zu einem weiteren Rückschlag für den Genmais von Monsanto. Laut einem Bericht, der am 28. März in der südafrikanischen afrikaans-sprachigen Zeitung Rapport (Mielie-moles oor baie koppe kaal) veröffentlicht wurde, gab es in Südafrika, wo es Monsanto gelungen war, den Fuß für GVO-Getreide in die Tür zu bekommen, katastrophale Missernten für Genmais von Monsanto.
Bei Genmais von Monsanto gab es in Südafrika eine katastrophale Missernte.
Die Aussaat auf über 82.000 Hektar Genmais von Monsanto in Südafrika führte zu einer praktisch sterilen Ernte. Die Zeitung berichtet, auf dem Maisfeld seien zwar wunderbare grüne Stängel gewachsen, doch die hätten praktisch keine Maiskolben getragen. 280 der 1.000 Farmer, die sich bereit erklärt hatten, Genmais von Monsanto anzubauen, haben den Bericht inzwischen bestätigt. Der Monsanto-Konzern hatte damit geworben, sein Genmais werde einen höheren Pro-Hektar-Ertrag bringen.
Von dem Desaster sind etwa vier Prozent der gesamten südafrikanischen Maisernte betroffen. Verschiedene Organisationen fordern ein sofortiges Verbot für den weiteren Anbau von Genmais von Monsanto in Südafrika. Das Afrikanische Zentrum für Biologische Sicherheit schätzt, dass einige Farmer Ernteeinbußen von bis zu 80 Prozent zu verzeichnen hatten. Das deutet darauf hin, dass es sich bei der Herstellung des Saatguts bei Monsanto nicht um einen zufälligen Fehler gehandelt haben kann, wie das Unternehmen behauptet. Es ist ungewöhnlich, dass das Unternehmen jetzt »freiwillig« den betroffenen Farmern eine Entschädigung angeboten hat; offensichtlich versucht man, die Auswirkungen des Desasters unter Kontrolle zu halten.
Mais ist ein Grundnahrungsmittel in Südafrika. Etwa 2,8 Millionen Hektar Mais wurden dort im Jahre 2008 angebaut, davon schätzungsweise 57 Prozent Genmais, vor allem von Monsanto. Südafrika ist das einzige Land im südlichen Afrika, das GVOs zugelassen hat. Während der Regierungszeit von US-Präsident George W. Bush hat die USAID wiederholt versucht, unter dem Deckmantel der »Nahrungsmittelhilfe« die Verbreitung von GVOs stillschweigend in ganz Afrika durchzusetzen.
(Fortsetzung nächster Post)
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