Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum - Natur und Umwelt (I)

Medikamentenverseuchte Umwelt am Beispiel von Kamerun

Medikamentenverseuchte Umwelt am Beispiel von Kamerun

Hallo @ll,

über Medikamentenrückstände, die in Kläranlagen oft nur schlecht oder gar nicht abgebaut werden können, wurde schon öfters berichtet.

Was aber passiert in Regionen, die gar keine Kläranlagen haben und recht sorglos mit Medikamenten umgehen? Ein extremes Beispiel wurde jetzt aus Kamerun bekannt, es geht um das Schmerzmittel Tramadol. Dieses ist ein rein synthetisches Mittel und wurde von einem Schweizer Pharmaunternehmen 1977 auf den Markt gebracht. Umso erstaunter war man, als Kameruner Forscher 2013 davon berichteten, dass sie große Mengen von Tramadol in Rinde und Wurzeln eines dort häufig vorhandenen Baumes gefunden hatten.

Ein neues Forschungsteam der Universität Dortmund konnte das Rätsel lösen. Sie fanden Tramadol nicht nur in betreffenden Bäumen, sondern auch in anderen Pflanzen, im Boden und sogar im Wasser. Darüber hinaus entdeckten die Wissenschaftler drei Abbauprodukte von Tramadol, die von mit Tramadol behandelten Säugetieren ausgeschieden werden Die Lösung - die Bauern dort in der Region verfüttern Tramadol in größeren Mengen an ihr Vieh und nehmen es selbst als Aufputschmittel. Ersteres führt dazu, dass dort beträchtliche Konzentrationen überall in der Umwelt vorhanden sind.

Wir schaffen es noch, die Umwelt endgültig zu ruinieren, da bin ich ganz sicher.

Liebe Grüße,
Eva

Der Mensch erfand die Atombombe, doch keine Maus der Welt würde eine Mausefalle konstruieren. (Albert Einstein)

Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf. (Johann Wolfgang v. Goethe)