Die Anderswelt der Kelten
Hallo @ll,
in der keltischen Mythologie war die Anderswelt in erster Linie das Totenreich, welches man sich als paradiesische Insel jenseits des Meeres oder als "grünes Land" unter der Erdoberfläche, welches man durch alte Grabmonumente (!!!) betreten kann, vorstellte - so jedenfalls die wissenschaftliche Meinung der Anthropologen bzw.Keltenforscher.
Persönlich denke ich bei der Anderswelt nicht zwingend an Jenseitsvorstellungen. Schon die lateinische Bezeichnung "ORBIS ALIA" (Betonung auf "Alia") finde ich hochinteressant, lässt sie doch ebenso hochinteressante Spekulationen zu (vor allem auch im Vergleich/ Hinblick auf die griechische Baruch-Apokalypse).
Die meisten keltischen Stämme teilten die Anderswelt in ein helles oberirdisches Reich - Albion - und ein dunkles, unterirdisches Reich - Dumnon.
Zieht man Verbindungslinien zu anderen Kulturen und/oder Mythen gibt es, wie so oft, sehr interessante Übereinstimmungen. Im Isais-Mythos (s. a. hier im Forum) stammt Isais von einer "Ebene", welche als "Grünland" bezeichnet wird. Die Verbindung zum "grünen Land" der Kelten ist meiner Ansicht nach hier gegeben. Dann die weltweiten Mythen der "Tunnelsysteme" und bei den Aborigines gibt es ebenfalls einen Mythos, dass der Ursprung menschlichen Lebens unterirdisch zu suchen ist.
Namensvergleiche z. B. von Avalon weisen anscheinend darauf hin, dass die Namen des keltischen Jenseits sehr alt sind und die Jenseitsvorstellungen (wenn es denn welche waren) ebenfalls.
Einen Ortsnamen der keltischen Anderswelt finde ich besonders auffällig - Hy Breasil. Er beschreibt ein fernes, paradiesisches Land jenseits des Meeres, beherrscht von Bresal Etarlam.
Als ich das gelesen habe, musste ich spontan an Brasilien denken. Natürlich ist der Einwand begründet, dass der Name "Brasilien" von den Portugiesen stammt, aber auch in Portugal gab es einst Kelten.
Unter anderen Themen hier im Forum erwähnte ich schon öfters, dass meiner Ansicht nach der Seeweg Europa-Amerika (und umgekehrt) schon sehr lange bekannt war und die Kontakte nie wirklich abrissen und es schon sehr lange Kontakte zwischen, vor allem meso- und südamerikanischen Völkern, und Europa/ Afrika gegeben hat.
Wenn z. B. im Popol-Vuh der Maya von zwei jungen Männern die Rede ist, welche die nicht gerade ungefährliche Reise über's Meer nach Osten machen wollen, um sich vom dortigen Sonnenkönig zum Herrscher über das Maya-Land machen zu lassen, gehe ich davon aus, dass das - vor-historische - Maya-Reich eine vermutlich afrikanische oder europäische Kolonie von einem uns heute noch unbekannten "Hochkultur-Reich" in Afrika oder Europa gewesen ist.
Die Sage vom Stammesführer Quetzalcoatl (nicht der gleichnamige Gott), welcher vor seinen Feinden über's Meer floh weist meiner Ansicht nach ebenfalls darauf hin, dass zumindest in vorgeschichtlicher Zeit bis zu den Anfängen der Antike o. g. Seeweg noch bekannt war, dieses Wissen aber spätestens zur Zeit der Römer aus unbekannten Gründen erst einmal verschüttet war bzw. nur "Eingeweihten" bekannt gewesen ist.
Auch könnte dieses vor-historische Maya-Reich wesentlich größer gewesen sein als das uns bekannte Maya-Reich. Auch die immer noch geheimnisvollen Tolteken, die nach Meinung vieler Forscher sich mit den Maya vermischten bzw. in diesen aufgingen und so eigentlich auch zu den Vorfahren der Maya zählen könnten hier gemeint sein.
- Ende Teil 1 -
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