Die letzte Expedition des Oberst Fawcett
Hallo @ll,
Oberst Fawcett war u. a. von der Existenz von Ruinenstädten alter, unbekannter Kulturen und von der Existenz der "Weißen Indianer" (erwähnte diese schon öfters unter anderen Themen) überzeugt. Er hatte in seiner Wahlheimat Brasilien als Landvermesser gearbeitet und war Hobby-Archäologe. Immer wieder versuchte er finanzielle Mittel von Forschungsorganisationen aufzutreiben um entsprechende Expeditionen durchzuführen. Schließlich gelang es ihm einen Sponsor zu finden.
1921 brach er zu einer Expedition in den Dschungel von Bahia auf. Fawcetts Sohn Brian veröffentlichte 1950 unter dem Titel "Geheimnisse im brasilianischen Urwald" Expeditions-Aufzeichnungen seines Vaters. Interessant hierbei ist, dass darin über diese vorletzte Expedition im Jahr 1921 nur sehr wenig, im Vergleich zu Aufzeichnungen von anderen Expeditionen Fawcetts, berichtet wird. Fawcett war 1921 allein zu dieser Expedition aufgebrochen. Dabei soll er Hinweise auf alte Ruinenstädte gefunden haben, die bis dato (und bis heute) nicht (zumindest offiziell) entdeckt wurden.
Einige Jahre später brach er zu seiner letzten Expedition auf. Bei den Vorbereitungen hierzu hörte immer wieder, dass Indianer von geheimnisvollen "Leuchtenden Türmen" berichten.
Über das Dokument 512 habe ich schon an anderer Stelle geschrieben. Dennoch, zum besseren Verständnis, noch kurz hierzu: Dokument 512 ist das letzte Lebenszeichen einer portugisischen Expedition um 1753 herum. Auch diese Expedition verschwand spurlos im Dschungel. Sie berichtete vorher aber noch von geheimnisvollen Ruinenstädten und ebenfalls von "weißen Indianern".
Fawcett wollte die im Dokument 512 genannte Ruinenstadt finden und erforschen. Außerdem war er auf der Suche nach einer Ansiedlung, die er "Z" nannte. Bis heute konnte man nicht in Erfahrung bringen, was er mit "Z" genau meinte - eine Ruinenstadt, eine noch immer bewohnte Ansiedlung? Man weiß nur, dass mit dieser Ansiedlung (?) die "weißen Indianer" in Verbindung gebracht werden. Es gab zu Zeiten Fawcetts (zum Teil bis heute) einige Eingeborenenstämme, die davon sprachen, mit diesen "weißen Indianern" Kontakt zu haben. So sprechen die Arawerté von Stämmen der Aratin und Aratima, die im Südwesten ihres Siedlungsgebietes wohnen und "Häuser wie die Zivilisierten" haben. Andere Stämme berichten von den Asurini, welche sie als "gewaltige, bärtige Riesen" beschreiben und manchmal hinzufügen, dass diese gar keine Indianer sind, sondern Weiße mit blauen Augen und blondem Haar, die sich aus unbekannten Gründen tief in die Urwälder zurückgezogen haben sollen.
Im April 1925 brach Fawcett von Cuyaba aus zu seiner letzten Expedition auf. Täglich schickte Fawcett Berichte an die NANA, seinen Sponsor. Gleich am Anfang wurde ein Expeditionsteilnehmer von einem Insekt gestochen. Die Wunde entzündete sich und die Expedition kam dadurch langsamer voran. Am 30.05.1925 schreibt Fawcett in einem Brief an seine Frau, dass seine beiden Führer umgekehrt sind, weil sie nicht mehr weiter in indianisches Gebiet eindringen wollen. Das war das letzte Lebenszeichen von Fawcett, obwohl später immer wieder von verschiedenen Leuten behauptet wurde, Fawcett gesehen zu haben. Erst 1928 machte man sich Gedanken über Fawcetts Expedition und schickte einen Suchtrupp unter der Leitung von George Dyott aus. Als dieser bei den gefürchteten Nafaqua-Indianern ankam, entdeckte er einige Gegenstände von Fawcetts Expeditionsteilnehmern. Die Nafaqua berichteten, dass Fawcett mit seiner Gruppe vorbeigezogen und von ihnen bis zum Rio Kuluene begleitet wurde.
Im weiteren Verlauf der Suche entdeckte Dyott Kunstgegenstände, die besser zur Inka-Kultur als zu den Kulturen der Urwaldindianer passten und vermutlich von Fawcett zurück gelassen worden waren. Dyott schloss daraus, dass Fawcett und seine Expeditionsmitglieder von feindlichen Indianern umgebracht worden waren und brach die Suche ab.
Später wurde immer wieder berichtet, dass Fawcett und seine Leute von Indianern gefangen gehalten werden, nachgegangen ist man dem aber nicht wirklich, obwohl die Berichtenden soviel Einzelheiten kannten, dass man eine rein erfundene Geschichte weitgehend ausschließen kann (erinnert irgendwie an Tatunca Nara und die verschollenen Leute, die mit ihm in den Dschungel wollten).
Hatte also Fawcett etwas entdeckt, was ihm und den meisten anderen, die nach diesen "verschollenen Städten" suchen zum Verhängnis wurde? Vieles spricht dafür. So verschwand auch Hugh McCarthy um 1950 herum, als er den Spuren von Fawcetts Expedition folgen wollte und über Tatunca Nara alias Günther Hauck' s mysteriöser Rolle im Zusammenhang mit dem Mord an Karl Brugger und dem Verschwinden von mindestens drei Personen im Dschungel, nachdem sie nach Akakor bzw. Akahim geführt werden wollten, habe ich hier im Forum schon viel geschrieben.
Es spricht meiner Ansicht nach immer mehr dafür, dass es im Amazonasurwald ein "Geheimnis" gibt, dessen Entdeckung für die Entdecker eigentlich immer zum Verhängnis wird. Was ist also dort wirklich im Dschungel?
Liebe Grüße,
Eva
Alle sagten "das geht nicht", dann kam einer, der wusste das nicht und machte es.