Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum - Unser Sonnensystem

Mysteriöser Merkurkrater

Mysteriöser Merkurkrater

Hallo @ll,

seit einiger Zeit ist die Sonde "Messenger" auf erfolgreicher Merkur-Mission.

Einige Aufnahmen der Sonde vom Merkur stellen Forscher vor ein Rätsel. Einige der aufgenommenen Krater zeigen merkwürdig dunkle Ränder. Ein Krater zeigt zudem noch einen auffallend glänzenden Boden.

Zwei besonders auffällige Krater befinden sich im Caloris Becken, welches vor Jahrmillionen selbst durch eine Kollision des Merkur mit einem Kometen oder Asteroiden entstanden ist. Beide Krater zeigen die auffallend dunklen Ränder. Einer davon zeigt in seinem Innern zudem ein bislang unbekanntes glänzendes Material. Ein Wissenschaftlerteam entwickelte zu den dunklen Rändern zwei Theorien:

Es könnte sich um dunkle unterirdische Erd- und Gesteinsschichten des Caloris Beckens handeln, die durch den die Krater verursachenden Einschläge freigelegt und so sichtbar wurden. Da jedoch auch außerhalb des Caloris Beckens solche dunklen Kraterränder gefunden wurden, wäre vor genannte Annahme nicht nur auf das Caloris Becken beschränkt.
Beim Einschlag freigesetzte Energie brachte Teile der felsigen Oberfläche des Merkur zum Schmelzen. Diese haben sich beim Abkühlen zu einer dunklen glasartigen Substanz formiert.

Beide Theorien können aber nicht das glänzende Material im Innern des einen Kraters erklären.

Die Wissenschaftler meinen, dieses glänzenden Material hätte am ehesten Ähnlichkeit mit gefrorenem Eis, welches in der Sonne glitzert. Nur ist es aufgrund der hohen Ortstemperatur auf der Merkuroberfläche, zur Zeit der Aufnahme rund 400 Grad Celsius, vollkommen unmöglich, dass es sich bei dem Material um Eis handelt. Die meisten Forscher nehmen an, dass es sich auch bei diesem Material um eine einst unterirdische Bodenschicht handeln könnte. Kurzum - zur Zeit rätseln die Wissenschaftler noch immer, was sich da genau im Inneren des Kraters befindet.

Was meint ihr, was das sein könnte?

Liebe Grüße,
Eva

Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht übersteigt, erst dann wird die Welt endlich wissen, was Frieden heisst. (Jimi Hendrix, Musiker, (1942-1970))
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Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluß vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, daß man Geld nicht essen kann. (Weisheit der Cree-Indianer)

Re: Mysteriöser Merkurkrater

Hallo Eva

Zitat:
Was meint ihr, was das sein könnte?Diese Frage ist doch wohl nicht wirklich ernst gemeint, oder?

Nichts für Ungut, doch wenn es sich hier um ein Material handelt, was uns völlig unbekannt ist, wir nicht einmal deren chemische Zusammensetzung kennen und wie es sich unter bestimmten Umweltbedingungen oder Einflüssen verhält oder vielleicht auch verändert, zudem dann auch noch auf einem fremden Planeten befindet, deren eigene Entwicklungsgeschichte wir ebenfalls nicht kennen (wir kennen ja nicht mal genau unsere eigene Erdgeschichte), wie sollten wir dann nur ansatzweise hier Vermutungen anstellen nur aufgrund einiger weniger optischer Hinweise?

Man kann ein Rätsel nicht lösen, wenn es unlösbar ist, weil das Rätsel selbst halt noch unvollständig ist.

LG
Lilu


"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
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weil Sachverständige es lehren, oder auch,
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Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
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Albert Einstein (1879-1955)

Re: Mysteriöser Merkurkrater

Hallo Lilu,

die Frage war durchaus ernst gemeint. Die Wissenschaftler spekulieren schließlich auch. Wie wäre es mit "Querdenken"?

Liebe Grüße,
Eva

Die Welt hat Platz für jedermann, aber nicht für jedermanns Gier (Indira Gandhi)
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Das Versagen einer Elite beginnt damit, dass sich die Falschen dafür halten. (Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger, deutscher Chemiker)

Re: Mysteriöser Merkurkrater

Hallo @ll,

anhand der neuen Aufnahmen der Merkur-Sonde Messenger sind Wissenschaftler der Arizona State University auf ein über den ganzen Planeten verteiltes unbekanntes Material gestoßen, welches auf eine komplexe mineralogische Struktur unter der Planetenoberfläche hindeutet.

Bei früheren Vorbeiflügen wurde dieses, sich auf Aufnahmen dunkel-bläulich abzeichnende Material nur an vereinzelten Orten (wie dem im Eingangsbeitrag genannten Krater) entdeckt. Inzwischen wissen die Wissenschaftler dank der Messenger-Mission, dass sich dieses Material nahezu über den ganzen Planeten verteilt.

Außerdem schließen die Wissenschaftler darauf, dass Merkur keine einheitlich in ebenmäßigen Schichten gelagerte geologische Struktur aufweist. Bei dem Material selbst wird vermutet dass es sich um opake Mineralien wie Ilmenit (kommt zahlreich auch auf dem Mond vor) handelt, Silikatgestein wäre eine zweite Möglichkeit.

Die Forscher hoffen nun, wenn 2011 die Messenger-Sonde den Merkur permanent umkreisen und die geologische Zusammensetzung der Planetenoberfläche eingehend erkunden wird, dann näheres über dieses Material zu erfahren.

Liebe Grüße,
Eva

Die Welt hat Platz für jedermann, aber nicht für jedermanns Gier (Indira Gandhi)
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Wenn eine Idee anfangs nicht absurd klingt, besteht keine Hoffnung für sie! (Albert Einstein)

Ungeklärter Ausfall der Merkursonde Messenger

Hallo @ll,

anscheinend sind nicht nur Marssonden von merkwürdigen Ausfällen betroffen.

Am 29.09. d. J. , 23.55 h MESZ passierte die US-Raumsonde Messenger zum dritten Mal den Planeten Merkur. Die dichteste Annäherung der Sonde an den Planeten betrug 228 km. Messenger sollte, wie beim Vorbeiflug 2008, mit den Bordinstrumenten Bilder der Oberfläche und Messdaten im Zeitraum der dichtesten Annäherung aufnehmen. Dies gelang nur teilweise, da aus bis dato ungeklärten Gründen die Sonde vier Minuten vor der dichtesten Annäherung alle nicht zum "Überleben" benötigten Geräte ausschaltete.

Die Abschaltung erfolgte, als Messenger sich im Schatten von Merkur befand und für die Stromversorgung auf die Bordbatterien zurückgreifen musste. Kurzzeitig war auch der Funkkontakt Erde - Sonde unterbrochen. Zwar wurde dies von den Wissenschaftlern erwartet, aber die Signale der Sonde brachen früher als berechnet ab. Erst einige Stunden später, nach dem abgeschlossenen Vorbeiflug, gelang es den Wissenschaftlern mit Funkbefehlen die Sonde wieder in Betrieb zu nehmen. Bilder und Messdaten von Merkur während der dichtesten Annäherung gab es deshalb nicht.

Im März 2011 soll Messenger in eine Umlaufbahn des Merkur eintreten um den Planeten zu kartieren und seine dünne Atmosphäre und sein schwaches Dipolmagnetfeld detailliert zu untersuchen.

Liebe Grüße,
Eva

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Die Bürger werden eines Tages nicht nur die Worte und Taten der Politiker zu bereuen haben, sondern auch das furchtbare Schweigen der Mehrheit. (Bertholt Brecht)

Re: Mysteriöser Merkurkrater

Beim dritten Vorbeiflug im Oktober d. J. fotografierte die Sonde Messenger den bereits früher mit irdischen Teleskopen entdeckten sog. "hellen Fleck" auf dem Merkur aus der Nähe.

Bis dato ist den Wissenschaftlern unklar, um was es sich bei dem "hellen Fleck" handeln könnte. Die meisten Wissenschaftler gehen von einer noch unbekannten geologischen Erscheinung aus.

Auf diesen neuen Fotos vom "hellen Fleck" entdeckten die Astronomen im Zentrum desselbigen eine unregelmäßige Vertiefung, die auf vulkanische Prozesse hindeuten könnte.

Auch hier erhoffen sich die Wissenschaftler mehr Erkenntnisse 2011, wenn Messenger eine permanente Umlaufbahn um Merkur einnehmen wird.

Liebe Grüße,
Eva

Es ist besser, ein kleines Licht zu entzünden, als über Dunkelheit zu klagen. (Konfuzius)
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Viele kleine Leute, in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern. (Spruchweisheit der Mandika, Afrika)