die Cassini-Sonde hat einen halbkreisförmigen, hellen Fleck mit einem Durchmesser von knapp 500 km auf Titan fotografiert.
Wissenschaftler rätseln noch, was diese Struktur in der H-förmigen Xanadu-Region darstellt. Sie erscheint sowohl auf Aufnahmen im sichtbaren Licht von den Titan-Vorbeiflügen im Dez. 2004 und Febr. 2005, als auch auf Aufnahmen mit dem Infrarot-Spektrometer vom 31. März und 16. April 2005. Besonders hell leuchtet der Fleck im langwelligen Infrarotlicht.
Einige Forscher vermuten, dass Wärmeentwicklung, verursacht durch Meteoriteneinschlag oder Vulkanausbruch, den Fleck entstehen ließen, andere Wissenschaftler vermuten eine Wolke, die durch Luftströmungen über eine Erhebung auf der Oberfläche entstanden ist. Allerdings waren alle bisher auf Titan beobachteten Wolken wesentlich kurzlebiger und haben eine andere Farbe. Eine weitere Erklärung ist, dass die Oberfläche des Saturnmondes an dieser Stelle nicht wie üblich aus Eis, sondern aus einem anderen Material bestehen könnte. Auch Gebirge wurden schon in Erwägung gezogen. Letzteres wird jedoch am unwahrscheinlichsten angesehen, da Cassini bis jetzt nur einige 100 m hohe Erhebungen auf Titan entdeckt hat.
Im Juli 2006 können die Forscher die Wärmetheorie überprüfen. Dann liegt beim Cassinivorbeiflug der helle Fleck auf der Nachtseite von Titan. Sollte er wärmer sein als die Umgebung, müsste er besonders hell hervortreten.
Quelle: wissenschaft.de
Ich finde das sehr interessant. Wer weiß, was wirklich diesen hellen Fleck verursacht - vielleicht ist es ja keine natürliche Struktur. :-) Sollte dies jedoch tatsächlich festgestellt werden, denke ich, erfährt die Öffentlichkeit es als Letztes, wenn überhaupt.
Liebe Grüße, Eva
"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw
Re: Rätselhafte Struktur auf dem Saturnmond Titan
Hallo @ll,
nach neuesten wissenschaftlichen Meldungen soll es sich bei der Struktur um einen Eisvulkan handeln, der große Mengen Methan in die Atmosphäre abgibt.
Besonders auffällig sei, dass der Eisvulkan "aus Sicht der Cassinisonde" die Form eines Schneckenhauses hat. Er ist mehrere 100 m hoch und eine der ungewöhnlichsten Strukturen/ Erhebungen die man bis jetzt auf einem Saturnmond gefunden hat.
Also ich bin noch immer nicht ganz überzeugt davon, dass es sich um eine natürliche Formation handelt. :-)
Liebe Grüße, Eva
"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw
Re: Rätselhafte Struktur auf dem Saturnmond Titan
Liebe Eva, schneckenförmig erinnert mich ganz stark an meine Gravitationsspirale. Durch das gefrorene Methan wird vielleicht das Gravitationsfeld sichtbar.
Wie der Zufall es will hatte ich vor kurzem die Idee, dass man an Hand von gefrorenen Gasen eigentlich die Gravitationsspirale erkennen müsste. Also bei Eisplaneten. Bisher hatte ich aber noch keine entsprechenden Hinweise im Internet entdeckt. Für mich ist nun wieder einmal ein Pluspunkt für meine Gravitationstheorie zu verbuchen. Danke für deinen wertvollen Hinweis. Liebe Grüße HerzMitRanken
Re: Rätselhafte Struktur auf dem Saturnmond Titan
Hallo HMR,
freut mich, dass ich Dir helfen konnte. :-)
Vielleicht hast Du Recht. Ich kann mir das ganz gut vorstellen. Was jedoch Titan betrifft, denke ich immer noch, dass es vielleicht keine natürliche Struktur ist. Die Forscher tappen ja selbst im Dunkeln. Man nimmt nur an, dass es sich bei dieser Struktur um einen Eisvulkan handelt. Vielleicht gibt es ja bald mehr Infos hierzu.
Liebe Grüße, Eva
"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw
Re: Rätselhafte Struktur auf dem Saturnmond Titan
Hallo @ll,
Auswertungen des Materials von der Sonde "Cassini" ergaben, dass Titan ein erdähnliches Landschaftsbild hat. Es gibt Berge mit Höhlensystemen, Ebenen mit Dünen, Flüsse, die sich durch Täler schlängeln.
Die Wissenschaftler waren doch etwas überrascht von der erdähnlichen Strukturierung der Landschaft. Interessant ist jedoch, dass die Berge nicht aus festem Material zu bestehen scheinen. Die Radardaten deuten auf poröses Wassereis hin. Die Forscher nehmen an, dass Methanregen das Material ausgewaschen hat und somit auch die zerklüfteten Oberflächen und die Höhlensysteme geschaffen hat. Wind, Regen und Flüsse haben nach Ansicht der Wissenschaftler die Landschaft auf Titan ähnlich geprägt wie auf der Erde.
Da für fließendes Wasser die Temperaturen zu niedrig sind, gehen die Forscher davon aus, dass die Flüsse auf Titan aus Methan bestehen. Diese Flüsse münden in schwarze Gebiete, die für Methanseen gehalten werden. Ob das so stimmt, sollen weitere Überflüge in den nächsten zwei Jahren klären.
Liebe Grüße, Eva
Alle sagten "das geht nicht", dann kam einer, der wusste das nicht und machte es.
Re: Rätselhafte Struktur auf dem Saturnmond Titan
Neue Auswertungen der Cassini-Mission haben ergeben, dass Titan eine ähnliche Atmosphäre hat wie die frühe Erde. Festgestellt hat man das durch Laborversuche, die sich auf Messdaten der Sonde Cassini stützen.
Auf der frühen Erde könnten somit jedes Jahr u. a. 100 Mio. Tonnen organisches Material entstanden sein, welches eine der Grundlagen für die Entstehung von Leben sein könnte.
Wer weiß, wenn Titan einen ähnlichen Prozess durchläuft, wäre er ein "Kandidat" für beginnendes Leben. Andererseits, im Hinblick auf die rätselhafte Struktur - vielleicht lebt dort ja schon etwas. :-)
Liebe Grüße, Eva
Alle sagten "das geht nicht", dann kam einer, der wusste das nicht und machte es.
Re: Rätselhafte Struktur auf dem Saturnmond Titan
Hallo @ll,
der Saturnmond Titan wird, finde ich, immer interessanter.
Messungen der Raumsonde Cassini ergaben, dass die obere Atmosphäre Titans komplexe organische Moleküle, genannt Tholinen, enthält und als dichter, orangefarbener Smog den Saturnmond umgibt. Die langkettigen Moleküle werden direkt in der Atmosphäre "zusammen gebaut".
Ausgangspunkt sind die einfachen Stickstoff (N) und Methan(CH4)-Verbindungen, die Hauptbestandteile der Titan-Atmosphäre.
Durch das ultraviolette Licht der Sonne und geladene Teilchen, die von Saturn in die Atmosphäre Titans gelangen, werden die Moleküle gespalten und formen einfache Kohlenwasserstoffe wie Ethen oder Kohlenstoff-Stickstoff-Verbindungen, wie z. B. Blausäure (HCN). Einie Moleküle werden durch die Zusammenstöße auch ionisiert, wobei sowohl positiv als auch negativ geladene Teilchen entstehen. Auch Benzol entsteht den Messungen zufolge in der oberen Atmosphäre.
Die Forscher nehmen an, dass Titan die Quelle größerer aromatischer Verbindungen (wie Benzol) sein könnte, die auf anderen Saturnmonden zu finden sind. Aus dem vielfältigen Gebräu in der Titan-Atmosphäre entstehen gewaltige Kettenmoleküle, die aus hunderten von Atomen bestehen.
Da zu den Tholinen auch die Vorläufer von Aminosäuren und Proteinen gehören, erhoffen sich die Wissenschaftler durch Beobachtung von Titan Aufschlüsse über die Entstehung des Lebens auf der Erde zu finden.
Liebe Grüße, Eva
Wenn der Mensch nicht über das nachdenkt, was in ferner Zukunft liegt, wird er das schon in naher Zukunft bereuen (Konfuzius)