wir werden uns bei dem Thema wohl nie näher kommen! Macht nix.
Nur mal zu deinem letzten Satz hier:
Zum Abschluss - wenn Du der Meinung bist, dass Du Dich nicht mehr änderst und anscheinend auch nichts mehr dazu lernst, ist das Deine ganz persönliche Sache. Du solltest aber auch hier nicht von Dir auf andere schließen (siehe mein Beispiel über die 72jährige Italienischschülerin in meinem vorherigen Beitrag) - nichts für ungut. :-)
Du zitierst hier wieder Einzelbeispiele. Habe ich auch genug davon. Das ist ok, doch sicherlich nicht die Masse. Bzgl. meines "mich ändern und dazulernen":
Hab´s mir jetzt nicht mehr alles durchgelesen, aber ich habe damit sicherlich ausdrücken wollen, dass ich mich grundsätzlich nicht mehr ändern kann. Ich versuche immer mit der Zeit zu gehen; so gut es mir gelingt. Aber du kannst einen 40-50-jährigen nicht einfach 90 oder gar 180° umdrehen. Auf jeden Fall "laufe" ich nicht jedem neuen Trend bedingungslos und ohne Überlegung hinterher. Das Gleiche gilt auch für neue politische oder wirtschaftliche "neue" Muster. Was auch sicher nicht gut wäre. Habe aber sicherlich nie behauptet, dass ich nichts mehr dazulernen will. Das ist voll gegen meine Ideologie. Wenn du dich erinnerst, habe ich vor 2 Jahren noch so manche Std. als Gasthörer an der Uni Giessen abgesessen. Sicherlich nicht um mir die Zeit zu vertreiben.
Hallo @all, hier im Zusammenhang bzgl. des Vorhergeschriebenen eine neue Studie, über die Zukunft, welches dann auch die Arbeit betrifft. Hier vorab ein Satz aus den beschriebenen Szenarien, welcher Eva freuen dürfte:
...die Stressgesellschaft von heute eine neue Langsamkeit entdeckt, glauben die Autoren der Studie. Schnelligkeit und Kraft der Jugend als Motor der Gesellschaft werden von der "Weisheit der Alten" abgelöst. Die Gesellschaft orientiert sich an traditionell-konservativen Werten. Verantwortung, Toleranz und klare Moralvorstellungen kennzeichnen das Zusammenleb...
der ganze Beitrag unter : http://de.biz.yahoo.com/050929/299/4pist.html
Wer weis schon wie es werden wird!?
Einen lieben Gruß
dilla
Willst du die Welt verändern, dann musst du dich erst mal selber verändern! (dilla)
Re: Das Ende der (erwerbsmäßigen) Arbeit?
Hallo Dilla,
ein sehr interessanter Link. Allerdings fürchte ich, es wird zu Szenario 2 kommen - großer Unterschied zwischen Arm und Reich, damit verbunden steigende Kriminalität und eine Rückkehr ins Mittelalter. Der Grundstein dafür ist ja schon gelegt worden und könnte nur dann "entfernt" werden, wenn die Menschen endlich umdenken.
Gerade habe ich gestern in der Zeitung gelesen, dass z. B. nicht nur Papst Benedikt die Harry-Potter-Bücher kritisiert, sondern die Vorsitzende der Partei "Christliche Mitte" diese Bücher als "Teufelszeug" ansieht und am liebsten vom Markt nehmen würde. Diese Frau nennt sich selbst auch noch "Therapeutin" und arbeitet mit Exorzisten zusammen und dann der steigende Einfluß der christlich-fundamentalistischen Kreationisten. In den USA bestimmen sie schon zum Teil das Lehrprogramm in Schulen und Unis und auch in Europa finden sie immer mehr Anhänger. So gesehen wird es wohl weniger neue Götzen, sondern eine Rückkehr zu einem fundamentalistischen Christentum geben, welches dann wohl wieder wissenschaftliche Erkenntnisse verhindert, wie die Kreationisten das ja schon tun. Dabei benutzen sie aber vorgeblich wissenschaftliche Methoden, um zu beweisen, dass die Erde höchstens 10.000 Jahre alt ist und alles von Gott so hingestellt wurde, wie wir es vorfinden. Die Evolutionstheorie wird verteufelt und wirkliche, seriöse Wissenschaft verhindert. Ist der Schritt zurück ins Mittelalter erst endgültig vollzogen, wird meiner Ansicht nach eine erneute Rückentwicklung des Menschen stattfinden und die Zeitschleife beginnt leider wieder von vorne.
Selbst mir fällt es langsam schwer, noch eine positive Zukunft zu sehen. Auf ein neues Mittelalter kann ich gut und gerne verzichten. Leider ist es bis 2020 nicht mehr allzu weit. Aber wer weiß - vielleicht geschehen ja noch Wunder und es kommt ganz anders als man denkt.
Ich würde auch Szenario 1 nicht ganz so gut finden. Was mir in unserer Zeit fehlt, sind Mittelwege. Ständig fällt man von einem Extrem ins andere, dabei weiß man doch, dass z. B. in Unternehmen die besten Teams gemischte Teams sind. Junge Menschen haben mehr einen Blick für Details, ältere Menschen sehen mehr das große Ganze - also eine ideale Kombination wie ich finde. Warten wir es also ab. Ich werde trotzdem weiter versuchen mitzuhelfen, dass z. B. die sog. Reformen bzw. der Sozialabbau gestoppt und wenigstens teilweise umgekehrt wird. Und da ist ja auch noch die "Macht der Gedanken"... :-)
Liebe Grüße, Eva
"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw
Re: Das Ende der (erwerbsmäßigen) Arbeit?
Hallo @ll,
unter nachstehendem Link findet ihr einen Bericht aus der FTD-Online, der endlich einmal nicht über den "demografischen Faktor" "jammert", sondern endlich einmal eine positivere Sichtweise über "Ältere" bringt:
http://www.ftd.de/me/cl/24367.html?mv=nit
Nachstehend noch ein Text, der nach einem Text von Martin Niemöller verfasst wurde und die Gedanken von leider noch immer dem größten Teil der ArbeitnehmerInnen und die Konsequenzen aus dieser Haltung heraus sehr gut beschreibt:
Zitat:
Und als man ihnen sagte, es wird niemand mehr eingestellt, schwiegen alle, denn sie hatten ja ihren Arbeitsplatz.
Und als man ihnen sagte, die Befristeten werden nicht verlängert, dachten sie: Die finden schon wieder was.
Und als man ihnen sagte, die Auszubildenden werden nicht übernommen, dachten sie: Wenigstens haben sie 'ne Ausbildung.
Und als man ihnen sagte, die Hälfte der Belegschaft wird entlassen atmeten sie tief durch, denn es war ja nicht ihr Arbeitsplatz.
Und als man ihnen sagte:" Ihr seid entlassen!" war niemand mehr da, der sich mit ihnen gegen das Unrecht wehren konnte!
Ich finde, das trifft es sehr gut! Wir bräuchten dringend wieder etwas mehr Solidarität in unserer Gesellschaft und die Einsicht, dass es, wie Rifkin und Werner es beschreiben, keine Vollbeschäftigung mehr geben wird. Darum müssen endlich wirkliche Alternativen her, damit jeder wieder würdevoll leben kann bzw. brauchen wir endlich ein neues Verständnis von "Arbeit".
Liebe Grüße, Eva
"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw
Re: Das Ende der (erwerbsmäßigen) Arbeit?
Hallo @ll,
da in den Mainstreammedien kaum etwas von Personen wie Götz Werner und Gruppen, die sich für ein "bedingungsloses Grundeinkommen" stark machen erwähnt wird, hier einige Links dazu:
Link zu der Seite von Götz Werner
http://www.freiheitstattvollbeschaeftigung.de
Auf dieser Seite und der von Götz Werner findet ihr weitere Verlinkungen zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen". Lest es euch durch - das meiste von dem halte ich für eine wirkliche Alternative, die schon lange überfällig ist. Nur so wird meiner Ansicht nach Deutschland wieder voran kommen und nicht durch noch mehr Kürzungen in den Sozialsystemen.
Liebe Grüße, Eva
"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw
Re: Das Ende der (erwerbsmäßigen) Arbeit?
Hallo @ll,
hier zwei kleine Auszüge aus dem "Aufruf zu einer Initiative für Arbeit und soziale Sicherheit" - auch hier geht es um das Bürgergeld oder Grundeinkommen:
"....Warum soll eigentlich diesen durch den Schicksalsschlag der Arbeitslosigkeit geschädigten Menschen noch zusätzlich Schaden zugefügt werden, indem ihnen (zu große) Einkommenseinbußen auferlegt werden und sie Verunglimpfungen (wie z. B. Faulenzer und Schlimmeres) und bösen Unterstellungen (z. B. die, dass die Arbeitslosen ohne solche hohen Einkommenseinbußen und anderen Repressalien nicht aus der sozialen Hängematte kommen würden) ausgesetzt sind? Sie werden als Schuldige öffentlich "an den Pranger gestellt", wenn solche Verunglimpfungen und bösen Unterstellungen sogar in den Massenmedien verbreitet werden. Dies geschieht insbesondere dann, wenn Unternehmer, Politiker, Beamte u. a. für die Arbeitslosigkeit Verantwortliche solche Bosheiten von sich geben, um von der eigenen Ideenlosigkeit, den deshalb oft "kopflosen" Taten und den anderen- ihnen eigenen - Unfähigkeiten ablenken wollen, weil sie weiterhin ihre (meist sehr gut bezahlten) verantwortlichen Positionen behalten wollen."
Das trifft genau den Punkt finde ich, allerdings sollten sich auch einfache Bürger mal "an die Nase fassen", denn noch viel zu viele von ihnen beteiligen sich nur zu gerne an diesen "modernen Hexenjagden" - leider.
Auch das zweite Zitat trifft es meiner Ansicht nach sehr gut:
"Viele Menschen können es nicht mehr hören, dass in den Medien z. B. immer wieder behauptet wird, Einbrüche bis zu 20 % im Einzelhandel (die dazu führen, dass Geschäfte schließen müssen) seien die Folge von freiwilliger Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Vielen Verbrauchern fehlt schlicht das nötige Geld um als Nachfrager in Erscheinung treten zu können.
Die Umverteilung von unten nach oben wurde auch in den vier Jahren rot/grüner Regierung nicht nachhaltig gestoppt oder gar umgekehrt. Durch die prozentualen Einkommenssteigerungen, und eine falsche Besteuerung (....) weitete sich die Einkommensschere immer stärker.
Potentielle Verbraucher in Deutschland, in Europa und in der ganzen Welt können nicht deshalb, weil die Produktionskapazität der Weltwirtschaft zu gering ist, ihren Bedarf nicht befriedigen, sondern weil die Einkommen so verteilt sind, dass sie nicht als Nachfrager auftreten können...."
Den kompletten Text findet ihr unter
http://www.willensbekundung.net/ und dann auf "Projekte" klicken.
Auch ein Besuch auf der Seite http://www.wirsinddeutschland.org (etwas längere Ladezeit) rentiert sich meiner Ansicht nach. Diese Gruppierung setzt sich vor allem für eine lebendige Demokratie in Deutschland ein und möchte mehr Volksentscheide erreichen. Man kann dort eine Petition mit unterzeichnen, die die Einführung von mehr Volksbegehren fordert.
Liebe Grüße, Eva
"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw
Re: Das Ende der (erwerbsmäßigen) Arbeit?
Hallo @ll,
gestern gab es in der ARD einen Talk mit dm-Chef Götz Werner, wo er intensiv auf seinen Vorschlag vom "bedingungslosen Grundeinkommen" eingegangen ist.
In dieser Runde, an der u. a. Oskar Lafontaine und Lothar Späth teilnahmen wurde sehr schnell klar, dass auch hier eine Umsetzung des "bedingungslosen Grundeinkommens" mehrheitlich abgelehnt wird, weil man nach wie vor nur erwerbsmäßige Arbeit als Arbeit ansieht.
Die Finanzierung rein über eine sehr hohe Mehrwertsteuer halte ich nach wie vor für problematisch aber abgesehen davon könnte uns so ein wirklich existenzsicherndes Grundeinkommen von 1.000,-- bis 1.500,-- Euro wirklich aus der Krise helfen, davon bin ich überzeugt.
So z. B. nahm auch ein privater Arbeitsvermittler teil, der sich auf die Vermittlung von Arbeitnehmern ab 40 spezialisiert hat. Er hat bestätigt, was auch ich schon oft hier geschrieben habe - nicht erst ab 50, sondern schon ab 40 hat man ein Riesenproblem einen Arbeitsplatz zu finden, von dem man seine Existenz bestreiten kann, imgrunde bekommt man als arbeitslose/r "ab-40-Jährige/r" nicht einmal mehr einen Minijob.
Aber ALG-II-Empfänger in diesem Alter müssen sich als Schmarotzer und Schlimmeres bezeichnen lassen und sich Schikanen seitens der BA hinnehmen. Hier denke ich sollte man mit einem "bedingungslosen Grundeinkommen" anfangen.
Liebe Grüße, Eva
Alle sagten "das geht nicht", dann kam einer, der wusste das nicht und machte es.