Dobermann und Hunde Forum - Krankheiten

Kastration

Re: Kastration

Super, ich denke darüber muss man auch mal gesprochen haben.

Ich finde vieles verwirrend. Egal welche Frage man hat, jeder Tierarzt, Hundehalter....sagt was anderes. Ich wende mich lieber an euch wenn ich was höre, denn ich weiss ihr habt auch Dobis und ihr habt euch bestimmt auch schon mit vielen Themen beschäftigt und denkt mit dem Herz an euer Tier




Lebe heute, nicht morgen und erst recht nicht gestern.

Re: Kastration

So, hier nun die Infos über die Kastration beim Rüden

Kastration des Rüden ja oder nein?

Operation
Unter Kastration versteht man die operative Entfernung beider Hoden. Durch diesen Eingriff wird der Rüde zeugungsunfähig gemacht.
Rund ein Viertel der Rüden leidet an einem gesteigerten Sexualtrieb. Vorwiegend Zwergrassen sind davon betroffen. Eine Kastration (Frühkastration) als mögliche Therapie dieser Verhaltensstörung bleibt umstritten. Sobald die Hunde in die Pubertät kommen, entwickeln sie einen zwanghaften Drang zum Besteigen von Objekten. Sie besteigen mehrmals täglich Spielsachen, Kissen, Menschen, Artgenossen und machen typische Kopulationsbewegungen. Die Hypersexualität soll in erster Linie durch erzieherische Massnahmen korrigiert werden, indem das Besteigen von Anfang an nicht toleriert, sondern konsequent bestraft wird. Zwerghunderüden neigen auch zu Hysterie, was auch gegen eine Kastration spricht.

Gründe
Rüden werden in erster Linie kastriert, um unerwünschten, geschlechtsgebundenen Verhaltensweisen entgegenzuwirken. Erst an zweiter Stelle steht der Wunsch der Unfruchtbarmachung, v.a. wenn männliche und weibliche Tiere im gleichen Haushalt leben.
Ein weiterer Grund für die Kastration ist der bei jedem intakten Rüden auftretende weisse, schleimige Ausfluss aus der Vorhaut. Dieser Ausfluss läuft zwar unter dem Begriff "Präputialkatarrh", ist aber als völlig normales Phänomen zu beurteilen. Es bestehen grosse individuelle Unterschiede hinsichtlich Menge der abgesonderten Flüssigkeit. Eine übermässige Produktion stellt für viele Besitzer ein hygienisches Problem dar. Mit Spülungen wird nur ein kurzfristiger Erfolg erziehlt, weshalb sich einige Besitzer für die Kastration entscheiden. Danach hört der Ausfluss innerhalb von wenigen Tagen auf.
Medizinische Gründe, weshalb ein Rüde kastriert werden muss, umfassen Veränderungen der Hoden und der Prostata (z.B. Vergrösserung, Entzündungen oder Zyten). Nicht abgestiegene Hoden müssen frühzeitig entfernt werden, weil das Risiko, dass daraus Tumoren entstehen, sehr gross ist.

Zeitpunkt
Bei Rüden ist der Zeitpunkt der Operation weniger bedeutungsvoll als bei den Hündinnen. Rüden werden oft erst als ausgewachsene Tiere kastriert, weil erst dann das als störend empfundene Sexualverhalten voll ausgeprägt ist und nun ausgeschaltet werden soll. Grundsätzlich gilt, dass der Effekt der Kastration auf das Verhalten umso geringer ist, je später die Operation erfolgt.
Vorteile
Mit der Kastration wird eine irreversible Ausschaltung der Sexualfunktion erreicht. Meistens ist jedoch nicht die Fruchtbarkeit, sondern ein aggressives Verhalten der Grund für die Kastration. In diesem Zusammenhang ist die Unterscheidung der verschiedenen Aggressionsarten wichtig, weil nicht alle durch die Kastration gleichermassen beeinflusst werden. So hat z.B. die Kastration keinen Effekt auf die Aggressivität im Zusammenhang mit Futter oder auf die Aggressivität auf Grund von Angst. Konflikte und Beissereien mit männlichen Artgenossen dagegen lassen sich durch die Kastration mehr oder weniger vermeiden, wobei das Alter des Rüden zum Zeitpunkt der Operation von grosser Bedeutung ist. Je älter nämlich der Rüde bei der Kastration ist und je länger er sein Imponiergehabe bereits praktiziert hat, umso geringer ist der Kastrationserfolg.
Das Streunen und das Markieren im Haus wird in den meisten Fällen durch die Kastration völlig zum Verschwinden gebracht.
Wie vorgängig erwähnt sistiert der Ausfluss aus der Vorhaut nach der Kastration vollständig.
Nachteile
Auch bei den Rüden führt die Kastration zu einem gesteigerten Appetit. Wird nicht konsequent dieselbe Menge weitergefüttert, oder mit zunehmendem Alter sogar eher etwas weniger, so führt dies zu Übergewicht.
Im Gegensatz zur Hündin kann sich die Kastration beim männlichen Tier auf das Skelettwachstum auswirken. Bei Kastration vor Erreichen der Geschlechtsreife dauert das Knochenwachstum länger und der Rüde wird geringfügig grösser.
Bei Spaniel-, Langhaardackel- und Irish Setterrüden wird die Fellqualität durch die Kastration in gleicher Weise, jedoch seltener beeinträchtigt als bei den Hündinnen.
Obwohl das Verhalten von frühzeitig kastrierten Rüden gegenüber ihren Artgenossen in der Regel sehr friedfertig ist, zeigen die sexuell intakten Rüden z.T. einen sehr unangenehmen Umgang mit den kastrierten Rüden. Viele kastrierte und somit "geschlechtsneutrale" Rüden werden von ihren Artgenossen intensiv beschnuppert und bestiegen. Dieses Dominanzgebahren wird von den kastrierten Hunden aber meistens nicht toleriert, und sie nehmen bereits eine aggressive Abwehrhaltung ein, wenn sich ein interessierter Rüde sich nähert.

Re: Kastration

Danke,sehr aufschlußreich.


LG Lucy,Drago und Britta