Donaukurier von heute + Leserbrief
67. Presssack goes WM (3): Wo ist Hugl?
Von Mathias Petry
Es soll ja auch im Ingolstädter Raum Leute geben, die mit einem der Außenseiter mitfiebern: Nein, nicht Klinsis Buben. Sondern: die Schweiz. Wie die sich für die WM qualifiziert hat, war begeisternd. Wenn jetzt noch der Hugl dabei wäre! Armes Frankreich.
Ja, der Hugl. Ein Mann für Bruno Morawetz. Wo ist Hugl, würde der sagen, wenn er ein Schweizer Spiel kommentieren dürfte. Und wieder: Wo ist Hugl? Oder vielleicht: Wer ist Hugl?
Tatsächlich kennt man den Mann nicht, wenn man kein eingefleischter Eintracht-Frankfurt-Fan ist, und wer ist das schon in bayerischen Landen. Ein paar Zugereiste vielleicht. Gut, Schweizer kennen ihn. Und Türken. Denn Hugl, der Gute, ist beidfüßig und beidhändig, was man nicht von jedem Spieler behaupten kann. Wo ist Hugl? Das fragten sich beim entscheidenden Qualifikationsspiel der Schweiz gegen die Türkei niemand mehr, als er sich provozieren ließ und eindrucksvoll bewies, dass Fußball ein Kontaktspiel ist. Eine Spur zu eindrucksvoll vielleicht, denn die Eindrücke, die seine Fäuste hinterließen, führten zu einer laaaaangen Sperre.
Wie das wohl gegen Frankreich gelaufen wäre für die Schweiz, mit dem Mann von der Eintracht? Wie wäre das müde Sicherheitsgekicke des 98er Weltmeisters abgestraft worden? Mit Hugl. Ja, der Hugl. Ojeee, Hugl.
Ohne ihn läuft nun alles wie erwartet. Die Schweiz und Frankreich werden im Gleichschritt ins Achtelfinale marschieren; die Eidgenossen vielleicht noch mit Unterstützung eines anderen Frankfurters, dem Christoph Spycher, nämlich. Und das ist das nicht völlig glücklich Machende an dieser WM, und die Frankfurt-Fans mögen es verzeihen: Wenn Spieler eines Mittelmaß-Teams der deutschen Mittelmaß-Liga ganze Nationalmannschaften nach vorne bringen können, lässt das tief blicken, was das Niveau des Turniers anbelangt.
Nicht einmal die Brasilianer sind richtig gut. Die kochen alle nur mit Wasser, sagt man jetzt, auch wenn die Brasilianer bei der Küchenarbeit immer noch ungeheuer elegant aussehen. Nur die Ruhe, liebe Leute, die WM geht ja erst los. Das war´s noch nicht. Ihr werdet schon sehen: Die Hugls dieser Welt kommen schon noch aus den Löchern. So wird´s sein. So, und nur so.
Mein Leserbrief:
Tatsächlich kennt man den Mann nicht, wenn man kein eingefleischter Eintracht-Frankfurt-Fan ist, und wer ist das schon in bayerischen Landen. Ein paar Zugereiste vielleicht. Gut, Schweizer kennen ihn. Und Türken. Denn Hugl, der Gute, ist beidfüßig und beidhändig, was man nicht von jedem Spieler behaupten kann. Wo ist Hugl?
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Sehr geehrter Herr Petry,
völlig davon abgesehen dass man den Spieler Benjamin Huggel schreibt und es Ihnen somit hier schon an der nötigen Sorgfalt mangelt möchte ich Sie als Vorsitzender des zweitgrössten Eintracht Frankfurt-Fanclubs in Bayern (mit Wohnort Kelheim) auf unseren EFC Bayrische Bembel Regensburg hinweisen.
Wir umfassen derzeit 34 Mitglieder und nur ein verschwindend geringer Teil davon sind Exilhessen. Sehr viele von uns haben Ihr Herz an den sympathischen, in Vergangenheit oft chaotischen, Verein vom Main verloren, und dass trotz Ihrer bayrischen Wurzeln und obwohl sie sonst durchaus bayrisches Brauchtum pflegen.
Ihre oben zitierte Behauptung ist also nicht einmal annähernd korrekt und es scheint nicht wirklich eingehende Recherche Ihrerseits stattgefunden zu haben.
Mit freundlichen Grüßen & ein Vergelts Gott
Stefan Schnell
Friedhofstr. 11
93309 Kelheim
Tel.: 09441/294786
Links:
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