Ich bin die kleine Nienburgerin, auch unter dem Titel Nienburgerin und Kalenberger bekannt, ist ein in Nienburg verortetes Volkslied.
Es ist seit spätestens 1912 in Liederbüchern nachgewiesen
In dem Volkslied besingen abwechselnd die kleine Nienburgerin und der Calenberger Bauer ihre Kleidung.
Solche Wechselgesänge entstanden früher oft an Landesgrenzen und haben eine volkskundliche Bedeutung; man bezeichnet sie als Nachbarschaftsneckereien. Das Lied ist in acht Strophen unterteilt.
Das Lied gehört zu einer Gruppe von Scherzliedern, die seit Anfang des 19. Jahrhunderts in vielen landschaftlichen Varianten überliefert sind.
Reizvoll an der Nienburger Version ist, dass die Kleinstädterin in Standarddeutsch, der Bur auf Plattdeutsch singt.
Eine ähnliche Variante ist in Westfalen auch als kleine Limburgerin überliefert.
Re: Weser Radweg
Rezeption
Anlässlich ihres 950-jährigen Stadtjubiläums schrieb die Stadt Nienburg 1975 einen Wettbewerb für ein Denkmal der zentralen Figur des Liedes aus. Sieger wurde der Entwurf der aus Herford stammenden Bildhauerin Marianne Bleeke-Ehret, den die Künstlerin als
Da der Entwurf der Kleidung der im Lied beschriebenen Frau nicht gerecht wird, war er zunächst umstritten. Nach Sicherstellung der Finanzierung durch eine Spendenaktion wurde der Entwurf dennoch als Bronzestatue ausgeführt und 1979 in der Fußgängerzone aufgestellt .
Die 1,65 m große und vier Zentner schwere Skulptur gilt seither als eines der Wahrzeichen der Stadt Nienburg.
Als Symbolfigur der Stadt Nienburg ist sie auch Teil der Deutschen Märchenstraße, die von Hanau über Nienburg nach Bremen führt.
Auch ihr Gegenstück, der Calenberger Bur, wurde als Bronzeskulptur in der Nienburger Altstadt verewigt.
Die heute bekannte überlieferte Melodie wird täglich um 9:15 Uhr, 12:15 Uhr und 18:15 Uhr von einem aus zehn Glocken bestehenden Glockenspielan der Seitenfront des Posthofes gespielt, das der Rotary-Club Nienburg-Neustadt 1980 stiftete.
Ab 1994 wurde jährlich eine kleine Nienburgerin gewählt, um bei verschiedenen Anlässen gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft die Stadt zu repräsentieren.
Voraussetzung für die Wahl war unter anderem, dass die Kandidatin Konfektionsgröße 36 hatte,
um in das im Lied besungene Biedermeierkostüm zu passen.
Die Wahl ist letztmals 2011 nachgewiesen.
Heute wird sie nicht mehr durchgeführt, da die jungen Damen durch berufliche oder schulische Ausbildung die Repräsentationspflichten oftmals nicht wahrnehmen konnten.
Re: Weser Radweg
Den Bur haben wir nicht gefunden,
dafür aber einen Glasbläser
Re: Weser Radweg
1989 entstandene lebensgroße Plastik.
Der Glasballonbläser Anton Weiser stand Modell für die Bronzeskulptur auf der Langen Straße/Ecke Burgmannshof.
Die 1989 entstandene lebensgroße Plastik ist ein Geschenk des Traditionsunternehmens "Nienburger Glas" an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt anlässlich des 100-jährigen Firmenjubiläums im Jahre 1991.
Der Bildhauer Kurt Tasotti zeigt die Herstellung eines Glasballons.