Im Heim haben wir eine Problem, wo wir nicht wissen, wie es gelöst bzw woran es liegen kann.
Die jüngste im Heim ist im Nov. fünf Jahre alt geworden. Sie ist in ihrer Entwicklung aber sehr zurück. Sie kann weder auf einem Bein stehen, noch auf einem Bein hüpfen. Sie kann ihren Namen noch nicht einmal ansatzweise schreiben, selbst wenn man ihn vorschreibt, macht sie nur wahllos striche (was nicht heißen soll das sie in ihrem alter den namen scxhreiben können muss, aber wenigstens nachschreiben, sodass man ein wenig erkennen kann was es sein soll, man kann auch sagen das sie keine striche nachmalen kann, die ihr vorgemalt werden.)
Ebenso kann sie zum Beispiel keine Häuser, Bäume, Menschen etc malen, nur Krikelkrakel. Die wahrnehmung und Feinmotorik sind auch nicht gut ausgereift.
Sprachlich geht es ganz gut, sie hat nur ein paar gramatikalische Probleme und einen geringen Wortschatz.
Sie ist seit dem letzten Sommer im Heim, davor lebte sie bei ihrer Mutter und ab und zu bei ihrer Oma. Als sie aus dem Haus ihrer Mutter geholt hatte, versteckte sie sich hinter der Gardine. Sie ist auch nun immer noch ängstlich. Sie kam Drogenabhängig zur Welt.
Nun aber zu unserem Problem: Das Mädchen schläft nachts sehr wenig. Sie geht umd ca. halb acht ins bett und schläft dann zwischen acht und halb neun. Dann wacht sie um 23 Uhr auf für eine halbe Stunde bis Stunde. Dann wacht sie das nächste mal um zwei Uhr auf und ist dann bis vier bzw auch mal bis halb fünf wach. Dann schläft sie weiter bis ungefähr halb sieben. Während dieser Wachphasen zeigt sie deutlichen hospitalismus dh. sie wippt die ganze Zeit ziemlich soll. Entweder lässt sie sich mit dem oberkörper immer nach hinten fallen, oder sie sitz und lässt sich nach vorne fallen, oder sie haut den Kopf gegen die Wand. Dabei sagt sie aaaaaaaaaaaaa in einem Singsang, manchmal auch mit Namen.
Als nebeneffekt weckt sie oft die im nebenzimmer schlafende Erzieherin auf, da das Bett so laut ist beim wippen, weshalb wir auch wissen wann sie wach ist.
Wir sind uns nicht einig, ob sie weiß das sie wippt, aber sie ist definitiv wach. Wir wissen einfach nicht was wir da machen soll, vor allem da wir uns sorgen machen, da es für ein kleines Kind nicht gesund sein kann ständig so wenig zu schlafen.
Habt ihr eine Idee?
Ich habe die Vorgeschichte etc geschrieben, damit ihr euch besser ein Bild machen könnt von der Situation. Sie wurde auch schon vom Arzt von oben bis unten abgecheckt. Wenn das Mädchen Tagsüber bockig ist, weil sie in ihr Zimmer geschickt wurde, wippt sie auch, da aber beabsichtigt, um aufmerksamkeit zu bekommen.
Was meint ihr zu dem alles?
Nicole
Re: Nachts oft wach
huhu!
puhh nicole, das klingt nicht gut, aber eine idee habe ich so nicht parat, werd mir mal gedanken machen!
ich hoffe, die anderen können dir helfen!
lg, nini
Re: Nachts oft wach
Hallo Nicole,
ich denke, dass dieses Kind ganz schnelle Hilfe benötigt!!! Ich würde euch empfehlen, das Mädchen mal bei einem Kinder- und Jugendpsychologen vorzustellen und nach einer Spieltherapie zu fragen. Oft haben diese Kinder schon so viel erlebt, was sie noch gar nicht verarbeiten können. Sie brauchen jemanden (der nicht weiter mit ihnen beschäftigt ist!), wo sie dies raus lassen können und wo sie wissen, dass dies kein anderer erfährt! Achten solltet ihr darauf, dass der Spieltherapeut eine Zulassung für die Krankenkassen hat. Dies haben leider nicht alle und so eine Stunde kostet schnell 50,- Euro, aber vielleicht könnte das auch von der Eingliederungshilfe übernommen werden. Vielleicht wäre auch noch eine Frühförderung möglich, dort wird auch oft die Spieltherapie eingesetzt und dies wird von der Eingliederungshilfe finanziert (zumindest in Niedersachsen!).
Zusätzlich solltet ihr eine Sprachtherapie anstreben. Wenn bei einem fünfjährigen Kind das Wortverständnis nicht altersentsprechend ist, wird es auch in der Schule massive Schwierigkeiten im Bereich des Erlernens der Schriftsprache geben. Eine Ergotherapie ist sicherlich auch ganz sinnvoll, di hattest ja schon geschrieben, dass die Feinmotorik nicht altersentsprechend ist.
Für das Schlafproblem könntet ihr vielleicht vorerst so ein kleines Licht in die Steckdose stecken, so dass es etwas hell ist. Hat sie denn dann Angst oder ist sie mehr unruhig? Gegen das Schaukeln könntet ihr ihr Reize in der Tiefenwahrnehmung (Propriozeption) bieten, z.B. Massagen mit einem Igelball, fest in eine Decke wickeln, Bällebecken oder auch Angebote zur Gleichgewichtsförderung (Vestibulär) wie z.B. Schaukeln, Rollbrett fahren,...
Nässt oder kotet das Kind auch ein? Wie ist der Kontakt zu anderen Kindern? Und was für einen Kindergarten besucht das Kind?
Vielleicht kann ich dir noch mehr schreiben, wenn du die Fragen beantwortetst. Ich arbeite häufig mit solchen Kindern, von daher kann da noch einiges kommen
Svenni
Re: Nachts oft wach
das klingt doch schon gut schön, dass wir hier fachleute haben !
Re: Nachts oft wach
Hi.
Das mit der Frühförderung habe ich ganz vergessen, diese bekommt sie seit einer Woche dh. heute hatte sie ihre zweite Stunde. Die Frühförderung kommt ins Haus. Dort wird ja soweit ich weiß auch etwas an der Sprache gearbeitet. Ich denke das aber auch Logopäde nicht schlecht ist und sie es sicherlich auch noch bekommen wird.
Das mit den Reizen der Tiefenwahrnehmung finde ich super, dass mache ich nächstes We mit ihr. Haben glaub ich auch noch andere Massagesachen.
Das mit der Spieltherapie werde ich mal ansprechen, danke für den Tipp. An so etwas habe ich nicht gedacht. Sie selber spricht mit uns gar nicht über erlebtes etc, obwohl ich auch nicht weiß, ob sie es nicht verdrängt hat und es vielleicht noch unterschwellig da ist. Sie spricht aber sehr sehr viel mit sich selber wenn sie alleine ist. Es ist wirklich so, als wenn da jemand wäre, also genauso spricht sie. z.B. " Oh man jetzt ist es wieder umgefallen, guck" So spricht sie wenn sie nicht merkt das jemand da ist.
Durch ihren geringen Wortschatz glaube ich aber auch das ihr die Wörter fehlen um ihre Gefühle zu äußern.
Bis vor ca zwei- 2,5 Monaten hat sie so gut wie täglich ins bett genässt. Aber sie hat selber zugegeben, dass sie es absichtlich macht, da es einfacher ist einfach ins Bett zu machen als zur Toilette zu laufen. Einmal hat sie mir vorher gesagt das sie Nachts ins bett machen wird, weil sie da sozusagen lust zu hat. Nach dieser Sache habe ich nocheinmal geredet mit ihr und es schien gefruchtet zu haben. Sie hatte mir versprochen nicht wieder ins bett zu machen und seit da an passiert es nur noch ausversehen ca ein mal im Monat. Ich weiß nicht ob es an dem Versprechen liegt, oder es zufall war, aber ich denke schon das es damit zu tun hat, da es ab dem nächsten Tag des Versprechens nicht mehr passierte.
Ein Nachtlich an der Steckdose hat sie, damit sie die Tür findet. Angst im dunkeln hat sie scheinbar aber nicht.
Das Mädchen geht in einen normalen Regelkindergarten mit zwei Gruppen.
Kontakt zu anderen Kinder außerhalb des Heimes hat sie nicht. Sie sagt sie hat keine Freunde im Kindergarten, was auch daran liegen kann, dass sie immer alles haben will was die anderen haben und die anderen das machen sollen was sie möchte. Und ich denke das die anderen das nicht so in der Art zulassen wollen. Bevor sie zu uns kam war sie auch in einem Kiga und dort hatte sie auch Freunde. Ich weiß auch nicht ob sie einfach nur so sagt das sie mit niemanden spielt oder ob es stimmt. Ich muss das noch mal im Heim erfragen. Die Erzieherin die es wissen müsste arbeitet nicht so oft mit mir und dann muss ich gestehen vergesse ich es auch öfters im Stress.
Einmal hat sie mit der Enkelin der Nachbarin gespielt und ich fand das es richtig gut lief und nach nur einer Stunde hat sie immer wieder von "ihrer Freundin" geredet. Da konnte sie gut spielen auch wenn ich fand das sie etwas unbeholfen wirkte.
Mit den Kindern im Heim spielt sie, aber auch nur wenn diue anderen Kinder lust auf sie haben. Wird dort also auch öfters abgewiesen. Sie spielen aber ganz gut zusammen. Sie ist nur oft bockig wenn sie ihren willen nicht bekommt und deshalb öfters als nervig von den anderen angesehen.
Vielen lieben Dank.
Nicole
Re: Nachts oft wach
Hallo Nicole,
irgendwie liest sich dein zweites Posting etwas widersprüchlich zum ersten, das kann aber auch nur so wirken, da ich das Kind nicht kenne! Du hattest ja geschrieben, dass das Kind nicht altersentsprechend entwickelt sei und dies auch im Bereich der Sparche. Wie sicher kann man sich sein, dass die Aussage, dass das Kind ins Bett einnässt, aus "Bequemlichkeit", auch definitiv zutreffend ist? Kinder in dem Alter können sowas eigentlich so nicht begründen, auch wenn sie normal entwickelt sind. Kann es sein, dass es das irgendwo aufgeschnappt hat?
Ihr solltet vielleicht das Gespräch zur Frühförderin suchen und sie fragen, wie sie das Kind einschätzt. Hier müssen die Kinder immer erst zum Früerkennungsdienst, bevor sie eine Frühförderung (FF) genehmigt bekommen, ist das bei euch auch so? Wenn ja, dann fordert dort einen Bericht an. Aus diesem könnt ihr erlesen, in welchen Berichen die Auffälligkeiten bestehen. Die Frühförderin würde ich fragen, nach welchem Ansatz sie arbeitet. Eine Spieltherapie kann z.B. nicht in den Räumlichkeiten des Kindes stattfinden, ebenso wie eine Sensorische Integrationstherapie (SI).
Von deinen Beschreibungen her würde ich vermuten, dass das Kind auch Wahrnehmungsstörungen hat. Kann es seine Kraft dosieren bzw. einschätzen?
Wichtig wäre auch, dass das Gespräch zum Kindergarten gesucht wird und ihr erfahrt, wie sich das Kind im KiGa verhält und wie die Erzieherinnen das Kind dort sehen. Es ist die Frage, ob es in der Regelgruppe richtig aufgehoben ist, oder ob nach einer anderen Möglichkeit (z.B. Integrationsgruppe) in Frage kommen.
Ich könnte mir vorstellen, dass das Kind viel Aufmerksamkeit fordert. Könnt ihr dem gerecht werden? Sonst müsst ihr da auch nochmal schauen, wie man da einen Dreh ran bekommt.
Zur Wortschatzerweiterung kannst du z.B. auch ein Memory oder ein Lottino einsetzen. Wichtig ist, dass alles, was das Kind macht verbal begleitet wird, erst werden nur die Gegenstände benannt, später werden die Tätigkeiten verbalisiert. Ihr solltet aber dennoch mit der logopädischen Behandlung nicht mehr alzu lange warten, in manchen Praxen gibt es lange Wartezeiten!
Vielleicht war ja nochwas brauchbares für dich dabei! Svenni
Re: Nachts oft wach
Hi,
Sie kann schon ausdrücken, dass sie es schöner findet ins bett zu machen. Sie hat Sprachprobleme, aber das geht schon, ich denke das auch andere Kinder so etwas schon äußern können. Ihre Sprachprobleme sind hauptsächlich wie schon geschrieben die Grammatik und der geringe Wortschatz. Sie redet viel, aber benutzt halt meistens die selben "einfachen" Wörter. Und muss öfters mal überlegen, wie bestimmte Wörter heißen.
Aufmerksamkeit hat sie sehr viel. Am We zum Beispiel ist sie fast rund um die Uhr bei mir und ich beschäftige mich mit ihr. In letzter Zeit arbeiten wir darauf hin, dass sie etwas selbstständiger wird und nicht ständig bei einem großen ist. In der Woche ist auch jemand für sie da. Sie hat also wirklich die Aufmerksamkeit die sie braucht.
Das Mädchen hat Wahrnehmungsprobleme, aber die kraft kann sie trotzdem gut dosieren, dass sieht man z.B. wenn ich mit ihr Ball werfe. Sie kann sehr gut werfen und weiß auch genau wie weit und kräftig sie werfen muss das er bei mir ankommt.