Fluch der Pharaonen
»Der Tod soll den mit seinen Schwingen erschlagen, der die Ruhe des Pharao stört!«
Diesen Fluch soll der englische Archäologe Howard Carter auf einer kleinen Tontafel in Tut-Ench-Amuns Grab gefunden haben. Aber hat es diese Tafel wirklich gegeben? Gibt es den "Fluch des Pharao" wirklich?
Die Geschichte vom Fund und Öffnung des Grabes des Pharaos Tut-Ench-Amun im Tal der Könige ist oft erzählt worden und über Generationen überliefert. Seit der Bergung der Schätze durch Carter und seine Mitarbeiter sind die Gerüchte, die von einem »Fluch des Pharao« sprechen, nicht verstummt.
26. November 1922 auf der Westseite des Nils bei Theben:
Das Grab des Tut-Ench-Amun wird geöffnet. Hervor kommt ein fast noch unberührtes Grab mit unsagbaren Schätzen. In dieser Stunde, in der das Siegel des Grabes gebrochen wird, tötet eine Schlange den Wellensittich Howard Carters. Die Schlange galt als Beschützer des Pharao. Die Arbeiter deuteten den Vorfall als böses Omen und fürchten, dass dies erst der Anfang sei.
Howard Carter und sein Geldgeber Lord Carnarvon haben aber kein Gehör für derartige Warnungen und machen sich auf, die Katalogisierung und das Ausräumen des Grabes zu organisieren.
8. März 1923
Als Lord Carnarvon an diesem Tag aus dem Grab kommt, wird er von einem Moskito in den Hals gestochen. Am Tag darauf schneidet er sich beim Rasieren den Moskitostich auf. Eine Blutvergiftung ist die Folge, mit der der geschwächte Körper des Lords nicht fertig wurde. Auf Anraten des Arztes reist Lord Carnarvon nach Kairo. Dort verschlechtert sich sein Zustand dramatisch.
5. April 1923
Um 2 Uhr in der Früh stirbt Lord Carnarvon. Genau zu diesem Zeitpunkt fällt auf unerklärlicher Weise in ganz Kairo der Strom aus. Im entfernten England heult Lord Carnarvons Lieblingshund zur selben Zeit laut auf und fällt tot um.
Es lag ein Fluch auf ihnen - der Fluch der Pharaonen, der Fluch des Hohepriesters,
der das Grab versiegelt und den Göttern die Fürsorge für den Toten anvertraut hatte.
Weitere Todesfälle folgten:
1924
- stirbt George Benedit, der Konservator des Louvres Paris am genau dem selben Tag, an dem er zum ersten mal das Grab betrat
- stirbt ebenfalls Arthur Mace, der Sekretär Howard Carters und Konservator des Metropolitan Museums New York, an einem Lungenleiden. Er war derjenige, der den letzten Stein vom Eingang des Grab entfernte
- stirbt Douglas Archibald Reed, nachdem er die Mumie Tut-Ench-Amuns entwickelt hatte
- stirbt der Literaturwissenschaftler La Fleur zwei Tage nach Besuch des Grabes
- Tage später erhängt sich der Assistent La Fleurs. In seinem Abschiedsbrief schreibt er, dass der Fluch ihn zum Selbstmord zwänge.
- stirbt der Milliardär George Jay Gould noch am selben Tag, nachdem er das Grab besucht hat
1929
- der Sekretär Howard Carters, Richard Bethel, wird tot in seiner Wohnung aufgefunden. Die Ursache seines Todes wurde nie aufgeklärt.
- ein Jahr später begeht der Vater Richard Bethels, Lord Westbury, Selbstmord. Auf den Weg zum Friedhof überfuhr der Leichenwagen ein Kind.
- stirbt die Frau Lord Carnarvons ebenfalls aufgrund eines Insektenstiches.
Etliche weitere Menschen, die das Grab besucht hatten, oder die mit der Mumie Tut-Ench-Amuns in Berührung gekommen sind, starben kurze Zeit später.
Wer hat sie getötet? Gift?
Ein Schimmelpilz namens "Aspergillus Flavus"
Des Rätsels Lösung, so wird heute vermutet, war ein Schimmelpilz namens "Aspergillus Flavus" (Gelber Gießkannenschimmelpilz). In alten Grabstätten und Grüften kann die Konzentration von giftigen Schimmelpilzsporen, die über Mund und Nase eingeatmet werden, so hoch sein, dass Menschen mit einer angeschlagenen Gesundheit (insb. Bronchien und Lunge) bzw. schwachem Immunsystem lebensgefährlich erkranken.
Trotz aller wissenschaftlichen Erkenntnisse: Zu schaurig-schön ist die Legende vom "Fluch der Pharaonen" - Ruhe im Sakrophag ist demnach noch lange nicht in Sicht...
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