Ursprünglich von Cheyenne, meine RB Janiro
Dies ist das Tagebuch meiner RB Janiro
Er ist ein 13 jähriger Traber Wallach und kam im Februar 2004 zu uns.
Ich ritt damals die beiden Araber Stuten von Janiros Besi. Wir wollten ein reitbares Beistellpferd um auch mal alleine ausreiten zu können. Wir suchten wochenlang ohne Erfolg.
Eines Tages klingelte das Telefon und eine Frau meldete sich auf die Annonce die wir aufgegeben hatten. Sie habe einen ausgedienten Traber von der Rennbahn gekauft der eindeutig nicht für ihren Westernbetrieb geeignet sei.
Nun, dass hätte sie sich ja schon füher denken können.
Mit Sack und Pack, Hänger und sonstigen Utensilien gings los um dieses Pferdchen anzuschauen.
Uns traf fast der Schlag als wir ihn sahen.
Abgemagert, abgestumpftes Fell und trübe Augen.
Keine Reaktion auf streicheln oder Sonstiges.
Er vermittelte nur. " Ach, macht doch mit mir was ihr wollt. Mir ist alles egal."
Aber er war gesund und irgendwas war da...ein seltsamen Gefühl....ein gutes, seltsames Gefühl.
Er wurde in den Hänger verladen, was natürlich keinerlei Probleme brachte, und ab gings in den Odenwald.
Wir erfuhren noch von der Vorbesi das er wohl bis zu seinem 10. Lebensjahr Rennen gelaufen war und nun "fertig" sei.
Zu Hause angekommen wurde er erst mal in einen abgetrennten Teil des Auslaufs gesperrt und die beiden Arabi-Mädels schauten schon seeehr interessiert rüber.
Aber Janiro war dass alles egal. Er sah das Heu und schaufelte...schaufelte....schaufelte....2 Wochen lang. Er war so ausgehungert dass er sein Futter mit der Machete im Maul verteidigte, auch gegen uns.
Wir dachten schon, "Um Gottes Willen, was haben wir da nur für ein Pferd gekauft"
Die Mädels mochte er auch überhaupt nicht leiden....uns schaute er nicht mal an und er war total aphatisch. Nur fressen,fressen,fressen.
Aber es kam der Zeitpunkt, wo er merkte dass das Heu nicht weniger wird, dass er immer was zu Fressen bekommt, dass ihm niemand was weg nimmt und von diesem Tag an ging es bergauf mit ihm.
Er merkte das Streicheln was Tolles ist und wir ihm nicht wehtun wollen, er fand Spaß daran mit den Arabi-Mädels herumzutollen und er blühte von Tag zu Tag mehr auf.
Nun ließ er sein sanftes Wesen heraus, dass das er die ganze Zeit vor uns versteckt gehalten hatte, in der Angst verletzt zu werden.
Er fand Spaß am ausreiten, dass man auch am langen Zügel durch den Wald spazieren kann, nur im Schritt und ohne Rumraserei.
Seine Renntrab-Starts wurden immer weniger uns die Bodenarbeit bereitete ihm enormen Spaß. Er lernte Fussball spielen und freute sich über die willkommene Abwechslung.
Alles in Allem merkte er dass er nun Pferd sein darf und nicht mehr eine "Rennmaschiene".
Nun lebt er glücklich, mit 2 hübschen, guten Pferdefreundinnen in einem großen Offenstall, kann im Sommer über die großen, saftigen Wiesen laufen, sich im Schlamm wälzen und Freudensprünge machen.
Man sieht und merkt ihm an dass er glücklich ist. Und er dankt es uns, und vor Allem mir, mit seiner sanften, lieben, braven Art die MICH so glücklich macht.
So, dies war nun die Vorgeschichte bis jetzt.
Mittlerweile hat Janiro schon seinen ersten Wanderritt mit uns hinter sich und hat ihn natürlich mit Bravour gemeistert.
Dieses Pferd ist der perfekte Freizeitkumpel!
Im Moment kann ich leider nicht sooo viel reiten denn wir haben keine Halle oder einen Platz. D.h. wir können nur ins Gelände und da ich arbeiten muss und es ja schon früh dunkel wird kann ich nur am WE reiten.
Ich bin nicht auf der Welt um zu sein wie andere mich gerne hätten