Hier eine Neuigkeit für unsere auswärtigen Leser und für all jene, die heute noch nicht die Schaufensterscheibe der LR-Lokalredaktion geputzt haben.
Seit Mittwoch ist es amtlich- daß Fördergeld für ZIS-Projekte wurde nicht nur halbiert, nein, es wurde um sage und schreibe zwei Drittel gecancelt!
Wo nun genau die schmerzhaften Einschnitte angesetzt werden sollen, scheint noch nicht hundertprozentig klar, aber sicher ist, daß diese Einschränkungen dementsprechend gravierend sein müssen. Da die Stadt an einigen Punkten der ZIS-Programmstrategie festhalten will, rechnet Bürgermeister Wohmann mit 650 000 Euro Mehrausgaben für die Stadt Finsterwalde.
Vor dem völligen Aus, so die LR., steht dagegen die Feintuch-Immobilie. Dort sollte das größte städtische Vorhaben, ein Innovationszentrum entstehen.
Halt! Wie bitte? Wenn ich mich recht entsinne, gab es in Sachen Feintuch-Gelände bereits die abenteuerlichsten Vorhaben. Ich verweise nur auf die verlorene Landesgartenschau. Aber ein Innovationszentrum?
Im vorliegenden Sterbefall sollte die Frage gestattet sein, weshalb wir eine Einrichtung aus dem Boden stampfen, die es bei unseren Nachbarn in Massen bereits seit 10 Jahren gibt? Etwa so ein Alibi-Wirtschaftsgebilde für andere nicht in die Tat umgesetzte Wirtrschaftsprojekte?
_______________________________________ Die Erde überläßt euch ihre Früchte, und wenn ihr nur eure Hände zu füllen wißt, wird es euch an nichts mangeln (Khalil Gibran - der Prophet)
Re: Tschüß- ZIS
@steno
Das mit dem "Innovationszentrum" hat schon seine Richtigkeit. Es hieß einmal vor Jahren, auf dem Feintuchgelände soll so was ähnliches entstehen. Die "treibende" Kraft hieß damals noch Herr Feinbube. Damals noch Geschäftsführer von Kjellberg. Später in "Unehren" entlassen! Herr Wohmann hat sich, wie immer, natürlich gleich "mitreißen" lassen. Das "ganze" sollte ein internationales Schweißzentrum (oder so ähnlich) werden.
mfg Kalle007
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Re: Tschüß- ZIS
Danke für die Gedächtnisstütze, Kalle. Stimmt, da war mal was!
Aber Fakt ist- trotz aller Visionen (zusammen mit den Sängerstädtern) sind die Massener zweigleisig gefahren und haben ihren Inno-Park hochgezogen!
In Sachen Kjellberg weiß ich nur, daß der Betrieb unter der Leitung von F. (ich will nicht behaupten WEGEN F.) in schweres Fahrwasser geraten war und der Unternehmenslenker ausgewechselt wurde.
Übrigens eine Konsequenz, die in der Politik viel zu selten angewandt wird!
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Re: Tschüß- ZIS
@steno
Es stimmt schon. Der Firma (Kjellberg) ging es damals schlecht, weil er sich damals eben voll auf dieses neue Projekt ("Innovationszentrum") konzentriert hat, und Kjellberg dabei vernachlässigt hat. Ich kann's behaupten, weil ich zu der Zeit dort gerade gearbeitet habe.
mfg Kalle007
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Re: Tschüß- ZIS
Kann mal einer einem Auswärtigen immer noch an Finsterwalde Interessierten erklären, was ZIS ist. Es leben die Abkürzungen, die keiner versteht. Übrigens den Udo Feinbube kenne ich auch noch aus meiner Lehrzeit. Er war meines Wissens nach ein ehemaliger nicht systemkonformer Politoffizier der Nationalen Volksarmee der DDR und wurde deshalb entlassen. Er wurde dann im VEB Schweisstechnik als Leiter des Schreibbüros eingesetzt oder extra für ihn wurde dieser Posten geschafffen, war ja so üblich in der DDR. Weiss übrigens jemand was der Udo heute macht. Ich habe an ihn eigentlich nur gute Erinnerungen, habe seinen späteren Weg aber auch nicht mehr weiter verfolgt.
Re: Tschüß- ZIS
ZiS-Programm heißt "Zunkunft im Stadtteil" und solllte den Fiwa-Stadtteil Südwest /was auch immer das sein soll) konsolidieren. Fiwa wurde schon vor Jahren in das ZiS-Programm aufgenommen und ist dann nicht aus dem A... gekommen. Aber auf der HP der Stadt wurde das ZiS-Symbol immer wieder wie eine Standarte vor sich hergetragen (man hatte ja sonst nicht vorzuweisen). Es wurde eine ZiS-Büro mit feinster Computertechnik eingerichtet und mehreren Leuten. Die sollten u.a. auch die Mitsprache und Beteiligung der Bevölkerung koordinieren. Gemacht haben die trotz anständiger Gehälter fast nichts, wenn man vom Surfen absieht. Achso - einen ZiS-Beauftragten hat der Pöbelmeister auch ernannt - Herrn Auerbach, der offensichtlich überfordert war oder nicht selbstständig handeln durfte. Und so wurde ein Haufen Geld für Planung und Administration verpulvert. Ach so: Das Feintuchgelände sollte als Wirtschaftsstandort (versch. Variationen, u.a. "Innovationszentrum") entwickelt werden, was auch vom Ansatz her vernünftig war. Aber auch hier wie immer in Fiwa: Heiße Luft, viel Blabla vom Pöbelmeister und ein Straßenkreisel der völlig funtktionslos ist (Nähe Westplatz, kann als ZiS-Ruine bewundert werden). Als Zwischenlösung zur Nutzung des Feintuchgebäudes hatte die IBA angeboten, hier ihre große Landesausstellung "Zeitmaschine Lausitz" zu präsentieren. Stadt, d.h. J.W., blockierte und hat damit wieder mal eine CHance vergeben, zigtausende Besucher in die Stadt zu locken. Und, und und - insgesamt ein Trauerspiel, wie so oft in Fiwa! Jetzt wird das Geld bei den Fördermittelgebern knapp und FIwa ist Nase, weil ... siehe oben.
Re: Tschüß- ZIS
@didl
Also was Herr Feinbube jetzt direkt macht weiß ich nicht genau. Er wurde mal in den Kreistag gewählt, für die SPD, glaub' ich. Er hat damals die Firma (Kjellberg) mit gerettet, als die Belgier sich den Betrieb unter den Nagel reißen wollten! Die wollten schon damit beginnen, die Maschinen und Anlagen abzubauen, und nach Osten zu "velagern"! Er hat sich also schon verdient um die Firma gemacht, aber Jahre später lief es dann nicht mehr so, weil er sich voll auf dieses "Innovationszentrum" gestürzt hatte. Dabei hat er dann wohl Kjellberg etwas vernachlässigt. Es ging dann auch um Geld und so.
mfg Kalle007
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Re: Tschüß- ZIS
Der Herr Feinbube hat Kjellberg nicht vernachlässigt, sondern es wurden Gelder "umgelagert". Stiftungen nennt man diese, wo Herr Feinbube seinen Vorsitz hat. Er wollte dann ebenfalls Mitglied des Jungunternehmervereins werden, um auch dort gewisse Bereiche "lenken" zu können. Er wurde aber nicht "hereingelassen" Die gesamte Feintuchimmobilie gehört abgerissen und neu bebaut. Als Standort für eine Eigenheimsiedlung ist diese mit Sicherheit sehr attraktiv. Wer Eigentümer vom Anwesen ist, ist mir nicht bekannt. ZIS war schon immer ein totgesagtes Projekt gewesen und geht nun seinem Ende entgegen - was auch seine Richtigkeit hat. LG Einlieber :o)
Re: Tschüß- ZIS
@einlieber
Ich hatte mich nicht getraut, das Wort "umgelagert" auszusprechen. Aber ich glaube auch zu wissen, daß es so war. Kjellberg stand damals schon wieder kurz vor dem Abgrund.
mfg Kalle007
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