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Dusterbusch

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Dusterbusch V
Text: Was in den letzten Wochen der Presse über Finsterwalde zu entnehmen war, gibt wenig Hoffnung Raum, dass sich in dieser liebenswerten und immer noch anziehenden Stadt etwas zum Guten wandeln wird. Der Höhepunkt war wohl die Grundsteinlegung für den neuen Stadtwerkesitz. An sich ein freudiges und hoffnungsmachendes Ereignis, schließlich sind die Stadtwerke trotz aller berechtigter wie unberechtigter Kritik der stabilste Wirtschafts- und Infrastrukturfaktor in der Stadt. Und was tut Bürgermeister Wohmann? Er bleibt der Grundsteinlegung demonstrativ fern, pflegt damit seine ganz persönlichen Feindschaften. Ein regelrechter Skandal, der potentielle Investoren - vielleicht gibt es sie ja noch - nicht ermutigen wird, sich in der Stadt wirtschaftlich zu engagieren. Bedenklich ist auch, dass der Fraktionsvorsitzende der Stadtverordnetenfaktion von UWG/Bündnis90Grüne sich genötigt sieht, den Bürgermeister öffentlich vor Mobbing gegen einzelne Mitarbeiter der Stadtverwaltung zu warnen. Gleiches gilt für die berechtigte Ermahnung an dieselbe Adresse, sich im Stadtparlament mehr um Konsens statt um Polarisierung zu bemühen sowie die verbalen wie diffamieren Attacken gegenüber missliebigen Abgeordneten und Fraktionen zu unterlassen. Und dann gibt es da noch das so genannte "ZiS"-Programm, dass der Bürgermeister seit einem Jahr als Worthülse vor sich her trägt. Da existiert ein begrüßenswertes Millionenprogramm und Finsterwalde verpulvert nur Geld für Planungen und eine Logistik, die - zumindest bisher - nicht greift. Geschehen ist unter dem Strich wenig. Aber "Zukunft im Stadtteil" hört sich erst einmal gut an, selbst wenn dann der Stadtteil wegen Bevölkerungsflucht keine Zukunft mehr hat. Offensichtlich wird im Schloss noch nicht begriffen, dass es 1 Minute vor Zwölf ist für Fiwa. Zum Schluss noch eins: Da plant die Internationale Bauausstellung Fürst-Pückler-Land ihre erste große Ausstellung, die sicher Tausende anlocken wird, im Feintuchgebäude in Finsterwalde zu präsentieren. Nun ist klar: daraus wird nichts. Die Schuld liegt zuerst bei der Treuhandnachfolgerin BVS, die eine nicht akzeptable Miete verlangt. Schuld trägt aber auch die Stadt Finsterwalde. Sie hat sich nur halbherzig zu dem Projekt bekannt, sich nicht vorbehaltlos dafür eingesetzt. Schade für Finsterwalde. Die vielen Besucher hätten den Händlern und Gastronomen der Stadt sicherlich gut getan, ganz abgesehen davon, dass auch der eine oder andere Handwerker von dem Projekt profitiert hätte. Offensichtlich meint Finsterwalde, darauf verzichten zu können, von den Synergien der IBA zu profitieren. Oder wie anders ist es zu verstehen, dass es zum Beispiel in der Stadt keinen einzigen Hinweis auf den IBA-Leuchtturm "Förderbrücke F60" gibt, ganz zu schweigen von einer auf Kooperation mit dem Umland basierenden Marketingkonzeption für die F60, die inzwischen zigtausend Besucher anzieht. Wir erinnern uns noch sehr genau, dass im letzten Jahr der Wahlkämpfer Wohmann durchaus die F60 thematisierte - aber auch das wieder nur als Worthülse. Von der verpassten Chance Finsterwalder Bahnhof im Rahmen des IBA-Projektes "Lausitzer Bahnhöfe" soll hier erst gar nicht die Rede sein. Schade für Finsterwalde und seine Bürgerinnen und Bürger.