Zu teuer sei die PS3, tönt die Kritik aus der Gamerszene. Doch Sony sieht in seiner "Next Generation"-Konsole viel mehr als nur eine Spielekiste
Playstation 3 Viel mehr als eine Spiele-Kiste
Playstation 3 (Bild: Sony Computer Entertainment)
Für Sony Computer Entertainment (SCE)-Boss Ken Kutaragi ist die PS3 ein Computer. Und als solcher sei die Playstation 3 bei Preisen von 499 Euro für die Basis-Konsole und 100 Euro mehr für den besser ausgestatten großen Bruder eine sehr günstige Investition. Kutaragi reagierte damit auf Kritik, dass Sonys Powerkonsole, die in Deutschland am 17. November auf den Markt kommen soll, für ein Spielgerät um einiges zu teuer sei. "Wenn man die PS3 als 'Home Appliance' betrachtet, ist sie unglaublich günstig. Wer sie als reine Spielekonsole sieht, könnte denken, gut, dann kaufe ich stattdessen eine PS2", zitiert das Online-Magazin Impress Watch den Sony-Manager. Einmal in Fahrt gekommen, legt Kutaragi gleich mächtig nach: "Wenn Steve Jobs ein Apple-Logo auf die PS3 machen würde, dann glaube ich, dass die Kunden sagen würden, man könnte die PS3 für 2000 US-Dollar verkaufen."
Volks- und Luxuskiste Der Preis dürfte selbst für die Luxus-PS3 etwas zu heftig sein. Und die wird, wie Sonys UK-Boss Ray Macguire gegenüber dem Branchenblatt MCV erklärte, aller Voraussicht nach in Europa zum Start ohne Begleitschschutz durch die Basis-PS3 auf den Markt kommt. Bleibt die Frage: Ist man mit dem "Core"-Gerät gut bedient oder ist die Ausstattung der "Luxus"-Konsole so gut, dass man für den Mehrwert tiefer in die Tasche greifen sollte?
Preisaufschlag für Europäer
Playstation 3 (Bild: Sony Computer Entertainment)
Ein Punkt ist in jedem Fall ärgerlich: Die hiesigen PS3-Fans müssen für die Konsole ihrer Wahl tiefer in die Tasche greifen als beispielsweise die US-Daddler. Der Grund dafür ist ganz einfach: Der unterschiedliche Wechselkurs zwischen Dollar und Euro findet keine Berücksichtigung. In den USA wird die Luxus-PS3 599 Dollar kosten, hierzulande laut Sony-Preisliste 599 Euro - ein satter Aufschlag. Ähnlich war bereits Microsoft beim Launch der Xbox 360 vorgegangen. Auch die Redmonder hatten den Preis für ihre Konsole 1:1 von Dollar nach Euro umgerechnet. Da Sony bei der Playstation 3 keinen fixen Regionalcode für Spiele implementieren will, könnte sich angesichts der Preisdifferenz ein USA-Import fast schon rechnen. Neben den Zollgebühren muss man dabei allerdings auch bedenken, dass wegen der unterschiedlichen Stromspannung vermutlich ein neues Netzteil fällig wird.
Gemeinsamkeiten Die von Sony besonders gepriesenen Hightech-Komponenten sind in beiden Playstation-Varianten gleich: Die Geräte verfügen jeweils über den Cell-Prozessor, das neue Blu Ray-DVD-Laufwerk sowie den leistungsstarken, von Nvidia entwickelten RSX-Grafikchip. Auch die Hauptspeicher-Bestückung mit je 256 MB XDR- und GDR3-Speicher, die Kontaktpflege mit der Außenwelt via USB 2.0 sowie Gigabit-Ethernet und Bluetooth-Funkverbindung (die den Anschluss von bis zu sieben Controllern erlaubt) ist gleich. Daneben ist auch der Multi-AV-Ausgang in beiden Konsolen mit von der Partie. In Sachen Betriebssystem zeigt sich die PS3 für vieles offen: Laut Ken Kutaragi ist schon zum Start ein passendes Linux vorgesehen. Allerdings sollten auch Windows oder Mac OS X für den Cell-Chip kein Problem darstellen, da für die Multicore-Architektur der PS3 das Betriebssystem nur eine Anwendung unter vielen sei. Sogar ein reines Cell-Betriebssystem liege im Bereich des Möglichen, äußert sich der SCE-Chef.
und Unterschiede
Playstation 3 (Bild: Sony Computer Entertainment)
Von diesem Punkt an trennen sich die Wege der PS3-Brüder. Während das 499 Euro teure Basismodell mit einer Festplattenkapazität von 20 GB an den Start geht, verfügt die 599 Euro teure Luxus-Variante der Playstation 3 über den dreifachen Speicherplatz: Satte 60 GB stehen ihr zur Verfügung. Für das Speichern von Spielständen sind beide Festplatten mehr als ausreichend dimensioniert. Geht man allerdings einen Schritt weiter und rechnet mit ein, dass sich die Festplatte recht schnell mit online herunter geladenen Demos, Spiele-Items und Bonus-Material füllt, dann dürfte die Core-Variante der PS3 je nach Nutzungsintensität bereits nach relativ kurzer Zeit nach Luft schnappen. Klar, dass bei gut gefüllter Festplatte dann auch die Zugriffs- und damit die Wartezeiten für den Spieler steigen. Immerhin hat Sony hier bereits einen Ausweg aufgezeigt: Die Japaner planen, später größere Festplatten auf den Markt zu bringen, die sich in beiden Modellen einsetzen lassen.
Die PS3 als Multimedia-Station
Playstation 3 (Bild: Sony Computer Entertainment)
Jenseits ihrer wichtigsten Fähigkeiten als Spielstation ist die PS3 von Sony auch vorgesehen für die Wiedergabe von Spielfilmen im hochauflösenden Blu Ray-DVD-Format. Und da liegt der Hase im Pfeffer, denn mit der Core-PS3 besteht die Gefahr, im wahrsten Sinn des Wortes in die Röhre zu schauen. Um illegale Kopien zu verhindern, besteht die Filmindustrie nämlich auf einem geschlossenen Kopierschutz-System. Das bedeutet: Um Spielfilme in bestmöglicher Qualität ansehen zu können, muss auch das Abspielgerät über einen mit dem HDCP-System kopiergeschützten DVI- oder noch besser über den zukunftssicheren HDMI-Port (der auch das Tonsignal überträgt) verfügen. Letzteren hat nur die Luxus-Playstation 3 an Bord. Da in diesem Fall auch keine Nachrüst-Option besteht, muss der Core-Käufer entweder auf die Bereitschaft Hollywoods vertrauen, den Kopierschutz weniger rigide als bisher vorgestellt zu handhaben, oder den HD-Film in simpler Standardauflösung ansehen.
Eine Frage der Bequemlichkeit
Playstation 3 (Bild: Sony Computer Entertainment)
Wer mit seiner PS3 in vertretbarer Geschwindigkeit Anschluss ans hausinterne Netzwerk oder ans Internet finden will, der darf entweder Strippen ziehen oder 600 Euro über die Ladentheke schieben. Denn nur die Luxus-PS3 bringt einen WLAN-Anschluss (nach Standard IEEE 802.11 b/g) mit, der die WAF ("Womens Acceptance Factor")-Wertigkeit bei der Aufstellung im Wohnzimmer entscheidend erhöht. Ein weiterer Punkt ist zu bedenken: Auch für Playstation Portable-Konsoleros, die Kontakt mit dem großen Bruder aufnehmen wollen, ist der WLAN-Kontakt die entscheidende Voraussetzung. Die richtige Interessenabwägung muss man auch hier bereits beim Kauf treffen; eine WLAN-Nachrüstmöglichkeit hat Sony nach aktuellem Stand nicht vorgesehen.
Informationen austauschen Klare Sache: Für eine Multimedia-Zentrale von Rang ist auch der Austausch von Bildern und sonstigen Informationen über Speicherkarte eigentlich unverzichtbar. Den entsprechenden Slot (für Memory-Stick, SD-Card und Compact Flash) dürfen sich die Core-Besitzer in der Grundausstattung aber erst einmal abschminken. Damit ist natürlich auch der schnelle und unkomplizierte Austausch von Spiel-Speicherständen unmöglich gemacht. Ein Ärgernis, denn über den Online-Dienst wird nicht jeder Gamer diese Daten schieben wollen. Immerhin kommt hier der schnelle USB 2.0-Port als entspannende Maßnahme ins Spiel: Der Austausch über USB-Kartenleser beziehungsweise über USB-Sticks sollte eigentlich kein Ding der Unmöglichkeit sein.
Re: Playstation 3
Anpfiff für die Playstation 3
Die Vorbestellungsphase für die PS3 läuft. Am Preis für die Luxus-Variante gibt es keine Abstriche, Frühbesteller werden mit einem Gratis-Game geködert.
Die Playstation 3 kommt so langsam ins Rollen. Hersteller Sony hat jetzt die offizielle PS3-Homepage gelauncht und präsentiert Informationen zu den technischen Daten, dem finalen Konsolen-Design sowie zu den zum Start am 17. November zur Verfügung stehenden Spielen. Auch der Handel beginnt schon einmal leise mit den Hufen zu scharren. Die zum Metro-Konzern gehörenden Media Markt und Saturn sowie Karstadt nehmen mittlerweile in den Märkten vor Ort erste Vorbestellungen auf.
Spiele-Zugabe für "First Buyers"
Motorstorm (Bild: Sony)
Um Scherzkekse abzuschrecken, verlangen die Elektronik-Discounter eine Anzahlung von 50 Euro. Angesichts der 599 Euro, die für das bei Media Markt und Saturn ausschließlich angebotene Luxus-PS3-Paket mit 60 GB-Festplatte, WLAN und HDMI-Anschluss fällig werden, eine im Rahmen bleibende Investition. Wer bis Ende Juli zuschlägt, bekommt zudem ein Spiel gratis dazu. Zur Auswahl stehen bisher die Rennspiel-Simulation Formel Eins 2006, das Kampfspiel Genji 2, das futuristische Action-Game Lair, der Offroad-Racer Motorstorm, der düstere Ego-Shooter Resistance: Fall of Man, der Partyspaß Singstar und das kartenbasierte Strategiespiel The Eye of Judgement.
Der Preis ist heiß Für Sony Computer Entertainment (SCE)-Boss Ken Kutaragi ist die PS3 ein Computer. Und als solcher sei die Playstation 3 bei Preisen von 499 Euro für die Basis-Konsole und 100 Euro mehr für den besser ausgestatten großen Bruder eine sehr günstige Investition. Kutaragi reagierte damit auf Kritik, dass Sonys Powerkonsole für ein Spielgerät um einiges zu teuer sei. "Wenn man die PS3 als 'Home Appliance' betrachtet, ist sie unglaublich günstig. Wer sie als reine Spielekonsole sieht, könnte denken, gut, dann kaufe ich stattdessen eine PS2", zitiert das Online-Magazin Impress Watch den Sony-Manager. Einmal in Fahrt gekommen, legt Kutaragi gleich mächtig nach: "Wenn Steve Jobs ein Apple-Logo auf die PS3 machen würde, dann glaube ich, dass die Kunden sagen würden, man könnte die PS3 für 2000 US-Dollar verkaufen."
Volks- und Luxuskiste "Alle in 2006 gefertigten PS3 werden aufgrund der hohen Kundenerwartungen auch verkauft", ist sich Yves Guillemot, Vorstandsvorsitzender des Spiele-Publisher Ubisoft, sicher. Langfristig müsse Sony aber den Preis der Playstation 3 senken, um im Kampf gegen Microsofts Xbox 360 bestehen und genügend Konsolen verkaufen zu können. Der Preis von 599 Euro dürfte selbst für die Luxus-PS3 etwas zu heftig sein. Und die wird, wie Sonys UK-Boss Ray Macguire gegenüber dem Branchenblatt MCV erklärte, aller Voraussicht nach in Europa zum Start ohne Begleitschschutz durch die Basis-PS3 auf den Markt kommt. Bleibt die Frage: Ist man mit dem "Core"-Gerät gut bedient oder ist die Ausstattung der "Luxus"-Konsole so gut, dass man für den Mehrwert tiefer in die Tasche greifen sollte?
Re: Playstation 3
Geheimpapier zur PS3
Playstation 3 (Bild: Sony Computer Entertainment)
Neue Details zur Playstation 3 Das Projekt Playstation 3 gewinnt an Fahrt. In diesem Monat laufen die ersten Konsolen beim Produzenten Asustek vom Band, kurze Zeit später wird Hon Hai Precision die zweite Fertigungslinie eröffnen. Insgesamt sollen bis zum Release der PS3 Mitte November 200.000 Konsolen pro Monat gefertigt werden. Auf der offiziellen PS3-Homepage präsentiert Sony Informationen zu den technischen Daten, dem finalen Konsolen-Design sowie zu den zum Start zur Verfügung stehenden Spielen. Dass es verschiedene Versionen der PS3 geben wird, stellt der japanische Hersteller glatt in Abrede und spricht von "einem Modell in verschiedenen Konfigurationen". Angesichts des bevorstehenden Mega-Launchs finden aber auch nicht autorisierte Dokumente den Weg an die Öffentlichkeit, die durchaus brisante Informationen enthalten. Ein Beispiel dafür ist das "Q&A"-Papier ("Questions and Answers") zur Playstation 3, in dem Informationen auftauchen, die bisher nicht in der Öffentlichkeit bekannt waren. Die wichtigsten Punkte dieser inoffiziellen, sich aber plausibel ins bisherige Bild einfügenden Quelle stellt die onSpiele-Redaktion im Folgenden vor.
Playstation 3 (Bild: Sony Computer Entertainment)
"Ein Computer in verschiedenen Konfigurationen" Dass Sony-Boss Ken Kutaragi die PS3 als flexibel erweiterbaren Computer ansieht und deshalb auch die Kritik am Preislevel (in Europa 499 Euro für die "Basis"- und 599 Euro für die "Luxus"-PS3) nicht nachvollziehen kann, gehört noch zu den bekannten Facts. Sony Computer Entertainment hebt in diesem Zusammenhang im "Q&A"-Papier hervor, dass man die PS3 wie einen PC mit Standard-USB-Adaptern flexibel erweitern könne. Dazu zählten Kartenlese-Geräte ebenso wie USB-Verteiler oder der Anschluss der Konsole an ein Heimnetzwerk beziehungsweise das Internet via Router. Wie die gegebenenfalls notwendige Verheiratung der Peripherie-Geräte mit der Playstation 3 durch Treiberprogramme stattfinden soll, wird nicht spezifiziert. Stattdessen zeigt man sich stolz darüber, dass die Fertigung des Cell-Hauptprozessors bereits zur E3 gestartet ist. Die fertig montierte PS3 soll mit 29 Dezibel Betriebslautstärke in etwa auf dem Niveau der Slimline-PS2 liegen - ein erstaunlicher Wert angesichts der verbauten Hightech-Hardware.
Playstation 3 (Bild: Sony Computer Entertainment)
Die Sache in der Hand haben Der erste Design-Entwurf für den neuen PS3-Controller löste in der Gamer-Szene wegen seiner verblüffenden Ähnlichkeit mit einem Bumerang heftige Schockwellen aus. Prompt berief sich Sony auf das millionenfach erfolgreiche Referenz-Design des PS2-Controllers und kehrte zum bewährten Outfit zurück. Auf eine Novität wollte der japanische Hersteller dann aber doch nicht verzichten und rüstete das Bediengerät mit einem sechsachsigen Bewegungssensor aus, der in Echtzeit sowohl die Bewegungsrichtung als auch die Beschleunigung - und zwar ohne zusätzliche Sensoren vor dem TV-Gerät - misst und als Information weitergibt. Die traditionelle Bedienphilosophie via Steuerkreuz und Knöpfe werde so revolutioniert, meint Sony. Dafür werden die Daddler nicht mehr durchgeschüttelt, wenn sie vom Weg abkommen oder die eigene Spielfigur unter Feuer steht: Nach Differenzen mit dem Patent-Inhaber "Immersion" wurde die Rumble-Funktion entfernt. Trotzdem ist nach Ansicht von Sony das Spielerlebnis nicht geschmälert. Die Japaner setzen darauf, dass die Spiele-Hersteller in ihren Games die neuen Funktionen des ausschließlich in der "Wireless"-Variante erscheinenden Controllers aktiv unterstützen. Jeweils ein Controller wird in den "Boxed"-Packungen der PS3 mitgeliefert; insgesamt können bis zu acht Controller an der Konsole andocken. Ob die Playstation Portable als Remote Controller unterstützt wird, ist laut Sony noch nicht entschieden.
Playstation 3 (Bild: Sony Computer Entertainment)
"Blu Ray Disk Live": Nachladen aus dem Netz Die Playstation 3, betont Sony, ist das erste "Home Appliance"-Gerät mit voller Unterstützung der "Blu Ray Disk Live"-Funktionalität. Damit soll es möglich sein, aus der laufenden Anwendung heraus ergänzende Inhalte aus dem Internet nachzuladen und auf der Festplatte abzuspeichern. Dazu gehören auch interaktive Elemente, die über eine "Bild im Bild"-Darstellung in das Hauptfenster eingeblendet werden. Zu beachten ist beim Einsatz von Blu Ray-basierter Hardware das verglichen mit der gängigen Einteilung bei CD/DVD vereinfachte, auf drei Regionen (A: USA und Japan, B: Europa, Australien, Neuseeland und andere Länder mit PAL-Fernsehsystem, C: Russland und Asien) reduzierte Regionalcode-System. Ob die Inhalte-Anbieter ihre Filme oder Spiele mit Regionalcode versehen heraus bringen, bleibt ihnen überlassen. Sony wird bei seinen PS3-Spielen darauf verzichten, so dass die Games unabhängig von der Herkunft der Hardware überall gezockt werden können.