Ab November wird JM wieder in einem neuen Stück zu sehen sein. Es heißt "Die sexuellen Neurosen unserer Eltern". Alle weiteren Informationen dazu findet ihr auf der Seite der Landesbühnen Sachsen. Leider liegen die Termine nur in der Woche, also für Auswärtige ist der Besuch kaum möglich, was sehr schade ist. Es ist für Jugendlich ab 16 geeignet. Übrigens, auf der Felsenbühne ist er, laut Angaben der Landesbühne, wieder als Birk in "Ronja Räubertochter" zu sehen. Hoffentlich ist das kein Druckfehler!!! Über den "Schatz im Silbersee" gibt es mit Ausnahme der Termine noch nichts Konkretes. Leider!!! Grüße an alle Fans von JM!
Re: Neues Stück mit Jean-Marc
Das klingt supi, danke für die Info! Ich stell sie auch ma ins Mathis-Forum, wenn das ok is?
Re: Neues Stück mit Jean-Marc
Das geht klar, habe die Info auch schon in dein neues Forum gestellt. Du kannst ja auf die Seite der Landesbühnen Sachsen verweisen, wo es nähere Infos gibt. Die Adresse ist: www.dresden-theater.de. Unter der Rubrik "Schauspiel" wird man fündig. Mal sehen, ob es schon was Neues auf JM's Homepage gibt. Ciao! Katrin!
Re: Neues Stück mit Jean-Marc
daanke süße! Man freut sich ja immer über ein Lebenszeichen und erst recht, wenn er wieder spielt
Re: Neues Stück mit Jean-Marc
Quelle: dnn-online.de
Die einzige Normale in einer verrückten Welt?
Wenn Dora spricht, dann meist mit den Worten, die sie zuvor vom Vater oder der Mutter gehört hat. "Die Leute glauben, das Mädchen sei schmutzig", sagt sie zum Beispiel, als ob es nicht um sie selbst, sondern um eine dritte Person gehe. Dora ist jugendlich und - wie es ein Mediziner ausdrücken würde - "geschlechtsreif". Es scheint normal, dass sie irgendwann die Liebe zwischen Mann und Frau entdecken wird. Von sich selbst aber sagt Dora - und wiederholt, was sie genauso gehört hat: "Ich habe einen Dachschaden." Und wenn sie eine Frage nicht begreift, zuckt sie die Schultern und meint teilnahmslos "Weiß nicht!". Dora ist geistig behindert. Was für sie selbst kein Problem darstellt, wohl aber für ihre Umwelt und die Menschen, mit denen sie zu tun hat. Ihre Eltern, der Arzt, ihr Chef von der Obst- und Gemüseverkaufsstelle, dessen Mutter und und und... Sie alle behandeln Dora rücksichtsvoll; wie eine Kranke eben. Und dann kommt da plötzlich einer, der zu ihr sagt "Du bist etwas ganz Besonderes, Dora", sie ins Hotelzimmer mitnimmt und dort mit ihr schläft. Von ihm lernt sie das Wort "ficken" und assoziiert künftig damit immer ein angenehmes Gefühl; etwas Schönes und Wohltuendes. Ein Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus, wenn sie ihren Eltern erzählt "Wir haben gefickt!". "Ich nenne es, Liebe machen", relativiert ihr Arzt, worauf Dora arglos antwortet "Wo ist da der Unterschied?"
"Die sexuellen Neurosen unserer Eltern" heißt das Stück des Schweizer Autors Lukas Bärfuss, das in der Regie von Karoline Bischoff auf der Studiobühne der Landesbühnen Sachsen seine Premiere erlebte. Es geht darin um nichts weniger als ein gesellschaftliches Tabu; nämlich darum, ob sich geistig behinderte Menschen fortpflanzen dürfen oder nicht. Eine schlüssige Antwort kann und will das Stück nicht geben; vielmehr demaskiert die Inszenierung nach und nach - so, wie man eine Zwiebel schält - die um Dora herum agierenden Personen in ihrer Bigotterie. Den Vater (Holger Fuchs) und die Mutter (Wiebke Adam), die sich in der Ehe abhanden gekommene sexuelle Freuden über Kontaktanzeigen erkaufen. Doras Chef (Jean-Marc Birkholz), der Dora als willige Arbeitskraft lobt, jedoch panisch reagiert, als sie versucht, ihn so zu küssen, wie sie es von ihrem Liebhaber gelernt hat. Der Arzt (Erik Brünner), der sie am Ende belügt und ihr weismacht, dass man eine Sterilisation rückgängig machen kann. Die dominante Mutter ihres Chefs (Anke Teickner), die nichts als Mitleid für Dora übrig hat.Letztendlich auch ihr Freund, "der feine Herr" Parfümvertreter (Jürgen Stegmann), der sich ihrer ganz elegant entledigt, als ihm der Boden unter den Füßen zu heiß wird. Zurück bleibt Dora, glücklich lächelnd - die einzige Normale in einer verrückten Welt?
Die Inszenierung erzählt in dichten, schnell aufeinanderfolgenden Bildern. Eine Stimme aus dem Off (Herbert Graedtke) beschreibt nüchtern, doch nicht unpoetisch Ort, Situation und Stimmung. Sich verändernde Blütenstände - auf eine Leinwand projiziert - unterstreichen die im Titel benannten "sexuellen Neurosen" schlüssig. Und über allem strahlt die von Iris Würgler wunderbar gespielte Figur der Dora. Eine junge Frau, die nicht Mitleid, sondern Liebe will.
W. Zimmermann
Nächste Vorstellungen am 16. November, 14 Uhr, und am 8. Dezember, 10 Uhr, Studiobühne.
Re: Neues Stück mit Jean-Marc
Danke für den Zeitungsartikel, er ist aufschlussreicher als die Inhaltsangabe der Landesbühnen. Ich denke, es lohnt sich, das Stück anzusehen - sofern sich mal die Gelegenheit ergibt. Leider liegen die Vorstellungen immer am Vormittag, also unmöglich, um diese Zeit nach Radebeul zu kommen, wenn amn berufstätig ist. Schade! Hätte mich sehr gefreut, JM mal in einer zeitgemäßen Rolle zu sehen. Dass er den Helden überzeugend spielen kann, hat er ja mehrfach bewiesen. Nochmals danke!