Full House Forum - Season 4

069 Griechische Woche

Re: 069 Griechische Woche

Die folge ist schon ok, 4 Sterne
Der Gesichtausdruck von Becky ist klasse als sie Jesse von hinten antickt als sie gerade hereinkommt. In dem bild hiervor ist das die szene in der mitte, aber nicht der Gesichtausdruck, den ich meine^^


Re: 069 Griechische Woche

Ich geb 4 Sterne, da mir die Folge gefiel, ich aber schon bessere gesehen habe

Re: 069 Griechische Woche

Ich finde die Folge klasse. Wie die Kids am Anfang die Begrüssung üben. Dann die Hochzeiten. Die Eifersucht. Wie Jesse nicht mehr auf Beckys Name kam

***** Sterne

Re: 069 Griechische Woche

Ich geb der Folge 4-Sterne. Ich fand das mit um den Tisch gehen nen bissl albern (würde mich ja mal interessieren ob das wirklich griechischer Brauch ist )


Re: 069 Griechische Woche

Darüber hab ich nichts bei Google gefunden. Würde ich auch ein bisschen komisch finden.

Hier mal etwas über Griechische HOchzeiten:

Hochzeit in Epirus
Klick auf die Bilder zur größeren Ansicht
Hier sehen Sie eine Hochzeit aus Ioannina Anfang des Jahrhunderts


So wie es in ganz Griechenland unterschiedliche Sitten und Traditionen für
Hochzeiten gibt, sind auch in Epirus die Hochzeitsbräuche von Ort zu Ort unterschiedlich. In Epirus hat die Hochzeit einen besonders hohen Stellenwert bei den Leuten. Schließlich ist die Trennungsrate Griechenlands allgemein eine der niedrigsten Europas. In Epirus ist die Rate eine der niedrigsten Griechenlands!
Also wird wortwörtlich ein Bund fürs Leben eingegangen.


Kennenlernen
Heute lernen sich fast alle Paare wie in ganz Europa selber kennen.
Früher wurde das Paar von Bekannten oder Verwandten verkuppelt,
die sogenannte Proxeniá.
Man stelle sich aber nicht eine moderne Heiratsagentur mit einer Kartei, Videos und Internet vor, sondern eine ältere Frau (Proxenítra) oder Mann (Proxenitís) aus dem gemeinsamen Bekanntenkreis.

Meistens ging die Prozedur vom potenziellen Bräutigam (Gambrós) oder gar seiner Familie aus.
Wenn er sich in eine Frau verguckt hatte, wurde erst mal mit der Familie gesprochen und dann eine ganze verschworene Maschinerie in Gang gesetzt ob die Frau auch seiner "würdig" ist.
Da wurde als erstes der Ruf der Familie gecheckt. Ist sie aus einer kali ikogénia, einer guten Familie? Wie ist die übrige Sippe, Großeltern usw.
Ist die Frau nett und fleißig? Sogar ob die Familie mehr Töchter oder Söhne zur Welt brachte wurde in betracht gezogen.
Noch heute wird man nach einer Geburt von einigen alten gefragt:
"Was habt Ihr bekommen, ein Kind oder eine Tochter?". Soviel auch zum Stellenwert der Frauen früher.

Nächster und oft nicht minderwertiger Checkpunkt waren die Finanzen und damit ist die Príka (Mitgift, Aussteuer) gemeint. Es war so, dass die Töchter, je nach finanzieller Situation, nur eine einmalige Mitgift bekamen an Kleidung, Geld, evtl. Grundstücke und der Rest der Eigentümer dann an den oder die Söhne ging.
Diese Príka war aber oft nicht zu verachten, je nach dem wie gut die Eltern der Braut (Nífi) waren. Durch eine kräftige "Prikaspritze" sind schon einige zu gemachten Männern geworden.
(Die Príka wurde übrigens in den 90er Jahren rückwirkend per Gesetz abgeschafft, was eine Welle an Gerichtsverhandlungen zwischen Geschwistern führte. Sogar alte Omas kämpfen heute noch um einen größeren Anteil vom Erbe der Brüder)

War die Frau als Nífi würdig wurde eine Kupplerin oder Kuppler zur Familie der Frau gesandt um die Heiratsofferte zu überbringen. Der Kuppler lobte natürlich den Bräutigam und seine Familie mit den besten Worten und argumentierte über die positiven Seiten einer Heirat der beiden.
Sobald der Kuppler aus der Tür war ging die selbe Maschinerie von hier aus los.
Wie ist die Sippe des Gambrós, was hat er für einen Beruf, was wird er später erben, wo werden sie wohnen usw.



Heiratsversprechen und Verlobung
War alles geklärt, wurden ein paar (heimliche) treffen bei ihr zuhause vereinbart,
wo sich die beiden kennen lernen konnten und der Bräutigam beim Gespräch mit der Familie bestehen musste. Passte alles wurde der Logos (Ehren-Wort, Heiratsversprechen) gegeben.
Nach einer vorbestimmten Zeit wurde Verlobung gefeiert. Es wurden Verwandte
und engste Freunde eingeladen. Bei einer kleinen Zeremonie wurden beiden Geschenke von den jeweiligen Schwiegereltern gegeben. Wenn es die Finanzen erlaubten waren das meist Schmuck und Lires, Goldmünzen.
Zu gegrilltem Lamm wurde, natürlich mit Musikkappelle, bei Tanz und Wein bis tief in die Nacht gefeiert. Das war für die Verwandten dann die Gelegenheit die zukünftigen Familienmitglieder aus der Nähe unter die "Lupe" zu nehmen.


Hochzeitswoche
Hochzeiten wurden vorwiegend für den Sommer geplant allein schon wegen der hohen Wahrscheinlichkeit das es nicht regnet. Außerdem sind die Gäste oft zu Fuß oder dem Esel aus entfernten Dörfern angereist.

Die Gäste wurden einige Zeit vorher meistens durch Geschwister oder sonstige Jugendliche Verwandte persönlich eingeladen, mit Übergabe von Süßigkeiten meistens Loukoumi (in neueren Jahren Bonbons).

Der Bräutigam (Gambrós) kam ziemlich locker um die Woche rum. Er half bei den allgemeinen Vorbereitungen für die Hochzeit, das Hochzeitsfest und die Betreuung der Gäste die angereist waren.

Für die Braut (Nífi) und Ihre Familie jedoch war es eine anstrengende Woche:

Montag und Dienstag: Allgemeine Vorbereitungen

Mittwoch: Die Prika an Wäsche und Geschirr die über die Jahre von den Eltern angesammelt und von der Braut mit Handarbeit hergestellt war, wird ausgeräumt, gelüftet und auf den Jiko gestapelt. Jikos ist eine Truhe oder flacher Schrank, in den das Geschirr und die feinen Handarbeiten kommen, (Heckellaien, Stickereien usw.).
Verwandte und Freunde kommen den ganzen Tag lang und bringen weitere Geschenke. Alle werden mit Getränken und Süßem empfangen. Das zieht sich bis spät in die Nacht.

Donnerstag: Freunde und Verwandte des Bräutigams kommen (ohne ihn) um die Prika abzuholen. Alle werden von verwandten der Braut empfangen, es gibt Getränke und Süßes. Während die Schwiegerväter letzte Einzelheiten besprechen, gehen die Leute des Bräutigams ins Haus um die Prika zu holen. Vor dem Jikos sitzt ein Junge aus der Familie der Braut und sagt das er die Sachen nicht herausgibt bevor nicht gezahlt wird. Es fängt ein heiterer Handel an und wenn der kleine Hartnäckig ist, kommt er mit einem guten Batzen Geld für die Familie weg.
Während die Prika rausgetragen wird ist es Sitte, dass die Leute des Bräutigams versuchen einen weiteren Gegenstand zu stehlen. Die Familie der Braut passt auf und klopft jedem ertappten auf die Hände. So entseht ein Riesengelächter. Oft bekommen sie nicht mit was weg ist und erfahren es erst von der Braut nach der Hochzeit.

Zuhause angekommen wird der Jikos von den Frauen wieder aufgebaut. Auf das Hochzeitsbett werden Münzen geworfen und ein kleiner Junge wendet sich auf ihm.
Das soll Reichtum, Glück und Fruchtbarkeit bringen.

Freitag und Samstag: Vorbereitungen für das Fest der Braut. Samstag abends versammeln sich alle Gäste der Braut am Festplatz (früher meistens der Hof, ein großes Zelt, heute hochmoderne Säle mit Klimaanlage und sonstigem Komfort).
Beim Händeschütteln bekommt das Familienoberhaupt der Braut, unauffällig einen gefalteten Umschlag mit einer Geldgabe. Dies ist heute noch üblich, um die hohen Kosten der Hochzeit zu unterstützen. (Sachgeschenke werden Mittwochs nur von engen Freunden und Verwandten gegeben).
Es gibt reichlich Vorspeisen und die Kellner haben die Order ständig für ausreichend Nachschub zu sorgen.
Wenn die meisten der Gäste gekommen sind, fängt die Folklorekapelle mit Musik und Gesang an und das geht bis in die Morgenstunden.
(Es werden Ipirotika gespielt, Epirotische Folkloremusik mit Hauptinstrument das Klarino, die Klarinette)

Sonntag: Früh morgens schon wird die Braut gekleidet und geschminkt. Sie steht im Wohnraum und das ganze Dorf kommt vorbei.
Alle geben der Braut kleine Geldgeschenke fürs Glück und die Frauen sind ständig am weinen. Natürlich gibt es wieder Getränke und Kuchen.
Kurz vor der Trauung kommt der Bräutigam mit seiner Sippe um die Braut zur Kirche zu geleiten.
Vorne geht der Vlamis (Blutsbruder, bester Freund des Bräutigams), der Koumparos (Trauzeuge) und ein paar Musiker (Órgana) die Folklore (Ipirotika) spielen.
Alle zusammen gehen zur Kirche, der Bräutigam vorne weg. Er darf die Braut ja die ganze Woche nicht sehen, denn das soll Unglück bringen.

Auf der obersten Stufe der Kirche, wartet er auf seine Braut. Nachdem sie sich kurz küssen, gehen alle in die Kirche und die orthodoxe Zeremonie beginnt.



Griechische Hochzeit
An der Zeremonie der griechischen Hochzeit selbst hat sich in den Jahren nichts verändert.
Lediglich das drum herum wird der Mode angepasst, wie das werfen von Reis.

In der Mitte der Kirche wird ein Tisch aufgestellt auf dem das Hochzeitszubehör des Priesters steht.
Davor steht das Brautpaar und direkt dahinter der oder die Koumpari (Trauzeugen).
Um das Brautpaar wird ein schöner Stoff (Geschenk der Koumpari an die Braut) gehangen, der die Vereinigung des Paares symbolisiert.
Danach werden die Hochzeitsringe getauscht, die offizielle Kirchliche Verlobung.
Das Paar nimmt den Körper und das Blut Jesu zu sich, in Form gesegneten süßen Rotweins (Mavrodaphne) und Brot.
Zwei weiße Hochzeitskränze (Stéfana) miteinander mit einer Schleife verbunden, werden dreimal abwechselnd auf die Köpfe des Paares gelegt um die heilige Dreifaltigkeit zu symbolisieren. Dann beginnt der Tanz des Isaía, die entgültige Vereinigung des Paares vor Gott, auf Leben und Tod. Dabei gehen der Priester, das Paar und der Koumparos drei mal um den Tisch. Sitte ist es dem Paar während des Tanzes Reis über zu werfen. Viele Priester verbieten diesen Brauch aber wegen der Rutschgefahr auf dem glatten Marmorboden.

Kleine Anekdote: Während der Zeremonie sagt irgendwann der Priester:
"i gyní na fovíte ton ándra" was bedeutet, die Frau soll den Mann fürchten (gehorchen). Tritt die Frau, während der Priester diese Worte spricht auf den Fuss des Mannes heißt es, hat diese die Oberhand in der Ehe. Natürlich wird das als Spaß verstanden, bringt aber immer wenn es gemacht wird ein Schmunzeln in die Gesichter. Obwohl einem Freund von mir ist es auch passiert und er hat zuhause kaum was zu melden! ???

Ist die Trauung vollzogen, stellt sich das Paar, der Koumparos und die Eltern vor den Tisch und alle Gäste kommen vorbei und beglückwünschen sie.
Beim verlassen der Kirche, bekommen alle Gäste eine Boubouniera (vom italienischen Boboniére). Das ist ein Beutelchen aus Tüllnetz in dem weisse Kouféta, Mandeln mit weißem Zuckerguss sind. Das Beutelchen ist mit einer Schleife verbunden.
(Boubounieres bekommen auch die Besucher einer griechischen Taufe. Da ist das Tüll Hellblau oder Rosa, je nach Geschlecht des Kindes und an der Schleife wird seit einigen Jahren eine Figur aus Porzellan gehängt)
Wenn das Paar aus der Kirche kommt wird es mit Reis beworfen.

Danach wird das Paar zum Fotografen gefahren um Hochzeitsfotos zu machen.
Abends versammeln sich alle Gäste im Festsaal, um die Hochzeit gebührend zu feiern.



Die Hochzeitsfeier
Die Gäste versammeln sich abends zur Feier und werden von Familienoberhaupt persönlich begrüßt. Dabei wechselt wie bei der Brautfeier, ein gefalteter Umschlag mit einem Geldpräsent, den Besitzer. Das geschieht so unauffällig das man es nur daran ahnt, dass die Hand nach jedem Händeschütteln mit dem Mann der Gäste, kurz in der Hosentasche verschwindet.
Es wird vermutet, dass diese Heimlichtuerei von den Zeiten zurückstammt, als Griechenland noch von den Türken beherrscht wurde. Die sollten ja nicht mitkriegen das die Sklaven Geld hatten.

Alles lacht und begrüßt sich. Es werden Gruppen unter Bekannten gebildet, damit man sich während des Abends unterhalten kann. Es gibt keine Platzvorgaben ausser dem Tisch des Brautpaares (Neónymphi, Frischvermählte)
Von der Familie der Braut kommen auch die engsten Verwandten.
Sind viele der Gäste schon da, beginnt die Musikgruppe (Órgana) mit der Musik. Die ersten stehen auf zum Tanz im Kreis. Der jenige der vorne tanzen wird, bestellt bei den Musikern sein Lieblingslied. Dabei wurde es früher eine Zeit lang zur Sitte, den Musikern Geld zuzuwerfen damit diese auch das beste aus sich rausholen.

Irgendwann erscheint dann das Brautpaar und wird mit Applaus begrüßt. Es hat mit dem Koumpáro und den Eltern einen Ehrenplatz, dort wo alle sie sehen können.
Nach kurzer Zeit hört die Musik auf und der Koumpáros mit dem Paar schreiten zur Tanzfläche. Für jeden gibt es spezielle Lieder während er/sie vorne den Tanz anführt. Dabei tanzen sie abwechselnd mit den allen Verwandten, dem Verwandtschaftsgrad nach.

Der Hauptgang wird erst spät serviert, manchmal erst kurz vor Mitternacht. Danach geht es bis in die Morgenstunden heiter weiter. Wenn ein Gast geht, ist es üblich sich noch mal von dem Paar, Koumpáros und Eltern zu verabschieden.



Die Hochzeitsfeier ist für Griechen immer eine Gelegenheit in Kontakt zu kommen.
In den letzten Jahren feiern immer mehr Paare gemeinsam, nicht zuletzt aus Kostengründen (200-300 Gäste sind eher Regel als Ausnahme).
Wurde doch früher im großen Hof oder dem Dorfplatz gefeiert und die Frauen der Familie kochten und backten alles selber, ist es seit einiger Zeit üblich in Lokalen und Festsälen zu feiern. Dabei werden die Säle immer Luxuriöser und die Speisen weichen auch vom traditionellen Lammgericht ab. Natürlich darf in den warmen Monaten auch keine Klimaanlage mehr fehlen.

Hier noch paar Erläuterungen zu den Beteiligten:
Koumpáros, der Trauzeuge, nimmt einen besonderen Stellenwert an, gehört nach der Hochzeit praktisch zur Familie. Der Koumpáros wurde früher von allen engen Mitgliedern der Familie auch so angesprochen.
Als erstes wurde der Taufpate des Mannes gefragt ob er diese Stelle einnehmen möchte. War er zu alt, wurden seine Kinder gefragt. Heute wird das ganze von vielen lockerer gesehen, so dass eher gute Freunde Trauzeugen werden.
Der Koumpáros taufte auch das erste Kind des Paares.
Vlámis, der Blutsbruder. Es war in Epirus allgemein verbreitet das Männer mit ihrem besten Freund zum Priester gingen und die Freundschaft auf ewig von der Kirche segnen ließen. Der Vlámis hatte einen Stellenwert direkt nach dem leiblichen Bruder

Re: 069 Griechische Woche

Zitat: JessesGirl
Dann beginnt der Tanz des Isaía, die entgültige Vereinigung des Paares vor Gott, auf Leben und Tod. Dabei gehen der Priester, das Paar und der Koumparos drei mal um den Tisch. Sitte ist es dem Paar während des Tanzes Reis über zu werfen. Viele Priester verbieten diesen Brauch aber wegen der Rutschgefahr auf dem glatten Marmorboden.Also da steht schon irgentwas mit um den Tisch gehen drine aber is nen bissl anderes als bei Full House


Re: 069 Griechische Woche

Ach siehste das habe ich glatt überlesen. Kennt jemand diesen griechischen Film wo es auch um eine Hochzeit geht? Darüber habe ich auch etliches bei Google gefunden.

Re: 069 Griechische Woche

Meinst du My Big Fat Greek Wedding? (den kenne ich aber leider nicht, den hab ich über google gefunden )


Re: 069 Griechische Woche

Ja genau den Film mein ich. Gesehen habe ich ihn auch nicht.