Neue Regeln im Jugendbereich
Was haltet Ihr von den neuen, "zur Förderung der Handballjugend" diese Saison eingeführten Regeln?
Was haltet Ihr von den neuen, "zur Förderung der Handballjugend" diese Saison eingeführten Regeln?
achja, und alle die mit "was für neue Regeln abgestimmt haben, können sich hier etwas darüber informieren
Meine Erfahrungen mit den neuen Regeln zeigt sich darin, dass die Spieler aus Mannschaften mit Manndeckung deutlich besser ausgebildet sind. Die Erfahrung machte ich bis jetzt im Training der Bezirksfördergruppe. Ihr Zweikampfverhalten im Offensiv- und Abwehrbereich ist deutlich besser gegenüber Spielern defensiver Teams. Diese Mannschaften und Spieler haben im Vorwärtsverhalten gegen Offensive Teams grosse Probleme im Spielaufbau (Spielfähigkeit fehlt!). Auch wenn mit der fast 6:0 Abwehr einiges ausgeglichen werden kann, verlieren diese den Ball schneller. Offensive Mannschaften sind auch in ihrer Spielfähigkeit weiter entwickelt als Defensive.
Leider haben die Schiedsrichter mit den Regeln noch grosse Probleme das defensive Spiel zu ahnden (zumindest in den Spielen, die ich beobachten konnte). Diese Saison ist für viele ein Lernprozess! Wir alle können aber dadurch nur gewinnen. Die Vorteile liegen deutlich im offensiven Spiel für die Ausbildung unserer Spieler in der D-Jugend!
Ralf Siegert
Trainer Bezirksfördergruppe
Zitat: Ralf Siegert
Leider haben die Schiedsrichter mit den Regeln noch grosse Probleme das defensive Spiel zu ahnden (zumindest in den Spielen, die ich beobachten konnte). Diese Saison ist für viele ein Lernprozess! Wir alle können aber dadurch nur gewinnen. Die Vorteile liegen deutlich im offensiven Spiel für die Ausbildung unserer Spieler in der D-Jugend!
Ralf Siegert
Trainer Bezirksfördergruppehi siggi,
klasse dass du dich an der diskussion beteiligst. meine meinung zu dem thema habe ich dir ja bereits in der halle mitgeteilt. trotzdem möchte ich sie hier noch online stellen um die diskussion vielleicht noch etwas zu erweitern ...
der ansatz, die spielerischen fertigkeiten der jungen und mädchen zu fördern mag ja richtig sein. ich sehe in den unterschiedlichen spielformen in den unterschiedlichen klassen aber folgende probleme:
1.) leider gibt es im jugendhandball nicht nur naturtalente und das leistungsgefälle zwischen den einzelenen mannschaften ist teilweise enorm. ich befürchte daher, dass wir viele engagierte handaller verlieren werden, weil sie die lust an dem sport verlieren wenn sie im worst case nicht mal bis über die mittellinie kommen
2.) als schiedsrichter lehrwart im bezirk habe ich persönlich auch ein problem mit den verschiedenen regelauslegungen quer durch die altersklassen (ich spreche ausdrücklich für mich, andere lehrwarte mögen anderer meinung sein!). wir versuchen junge schiedsrichter an die materie des pfeifens heranzführen, dabei werden sie zunächst meist für jugendspiele eingesetzt sollen aber später auch "größere" spiele leiten. welche regeln sollen wir unserem nachwuchs nun wie intensiv vermitteln? ich halte mich da zunächst an das offizielle regelwerk des dhb in der aktuellen fassung. sondervereinbarungen werden erst anschließend behandelt, wobei diese oft zu verwirrungen führen und vielleicht auch etwas zu kurz kommen?
vielleicht mag das ja deine erfahrungen in den bisherigen spielen etwas erklären?
Hallo Heiko,
Für die Antwort habe ich mir bewusst etwas Zeit gelassen. Ich wollte erstmal die Entwicklung meiner BFG und unserer E-Jugend abwarten.
Zu 1)
Es hängt sehr viel vom jeweiligen Trainer ab!
Der muss das vorhandene (!) Talent eines jeden Spielers erkennen (Erfolgserlebnis vermitteln) und zuerst Zielgerichtet entwickeln. Dananch müssen dann die Elemente dazu kommen, die diesem Spieler noch fehlen (schritt für schritt!). Wenn es ein Spätentwickler ist, bei dem platzt dann erst in der C-Jugend der Knoten (bei mir in der C-Jugend bei 2 Spieler). Ein Spieler hört bestimmt nicht deshalb auf, weil Manndeckung oder Offensiv gespielt wird (das sind andere Faktoren). Das beste Beispiel z.b. in der E-Jugend die Teams aus Dettingen, Bolheim oder unsere E-Jugend: am Anfang der Saison haben sie das Problem bestimmt gehabt, nicht aus der eigenen Hälfte herauszukommen. Doch wenn man aber die Spiele am Ende der Saison gesehen hat, war ein deutlicher Aufwärtstrennt erkennbar. Sie konnten zwar nicht über die volle Spielzeit das Tempo halten, aber die Spieler erkennen, dass sie 10min. ebenbürtig sind. So werden dann später aus 10min. -> 15min. oder dann ein komplettes Spiel!
Zu 2)
Es waren es doch die berühmten Anlaufschwierigkeiten.
Vielleicht war auch nicht jeder Schiri bei euren Vorbereitungslehrgängen letztes Jahr. Aber nach und nach habt ihr bestimmt jeden erreicht. Auch musstet ihr sehen, wie ihr Schiris und die Mannschaften mit den Regeln zurecht kommen.
Was hällst du von der Idee einer sog. Spezialisierung? (Schiris die nur Jugendspiele leiten oder andere die Aktive verstärkt pfeifen -wird wohl aber nicht gehen, weil überall Schiris fehlen).
Gruss Siggi
Zitat: Siegert
Zu 2)
Es waren es doch die berühmten Anlaufschwierigkeiten.
Vielleicht war auch nicht jeder Schiri bei euren Vorbereitungslehrgängen letztes Jahr. Aber nach und nach habt ihr bestimmt jeden erreicht. Auch musstet ihr sehen, wie ihr Schiris und die Mannschaften mit den Regeln zurecht kommen.
Was hällst du von der Idee einer sog. Spezialisierung? (Schiris die nur Jugendspiele leiten oder andere die Aktive verstärkt pfeifen -wird wohl aber nicht gehen, weil überall Schiris fehlen).
Gruss Siggi
Hallo Siggi,
die Vorteile einer Spezialisierung sind, sofern dieses Regelkuddelmudel gegen das ich mich weiterhin 200%ig weigere, beibehalten nicht von der Hand zu weisen. V.a. hätte die Mehrzahl der Schiris dann glücklicherwiese für immer Ruhe von diesem Mischmasch!
Ich glaube aber nicht dass es umsetzbar ist. I.d.R. werden Jugendspiele bis hin zur B-Jugend von Schiedsrichter-Neulingen gepfiffen, um diese bei wie die Jugenspieler eben auch an weitere Aufgaben heranzuführen. Es herrscht also auch hier ein Streben nach höheren Aufgaben. Einen Schiri dazu zu verdonnern, nur Jugendspiele zu leiten halte ich deshalb nicht für gut. Die erfahreneren Kollegen widerum weigern sich schon jetzt oftmals, Jugenspiele nach Jugendregeln zu übernehmen, hier köme eine Spezialisierung einer Strafversetzung gleich.
Zudem verstärkt deine Idee meines Erachtens die Tatsache, dass es sich durch diese Änderungen um 2erlei Handball handelt, überspitzt möchte ich fast sagen 2erlei Sportarten. In welcher anderen (Ball)sportart ist es denn bitte noch so, dass die Aktiven und der Nachwuchs nach verschiedenen Regeln spielen?
Sorry, aber denn Sinn will und kann ich einfach nicht erkennen.
Hallo Heiko,
niemand soll zu irgend was verdonnert werden!
Es gibt keinerlei zwei Sportarten beim Handball. Der Ball wir immer noch mit der Hand gespielt und das Runde muss immernoch in das Eckige ;-)
Aber das Spiel muss und soll sich weiterentwickeln! Das geht, so hat leider die Vergangenheit gezeigt, nur mit Regeländerungen. Stillstand bedeutet immer Rückschritt. Man sollte immer bereit sein, was neues auszuprobieren. Ich wage sogar zu behaupten, dass unsere heutigen Jugendspieler durch solche Regeländerungen in der Breite weiter sind, als die vor 10 oder 15 Jahren. Diese Regeln, die heute in der Jugend eingeführt werden, kommen bestimmt irgendwann bei den Aktiven an und dann haben diese Schiris erst recht ihre Probleme.
P.S.
Wenn du irgendwann vielleicht mal eine Jugendmannschaft trainierst, wirst du bestimmt auch von dem Sinn solcher Änderungen überzeugt sein.
Gruss Siggi
Zitat: Siegert
Ich wage sogar zu behaupten, dass unsere heutigen Jugendspieler durch solche Regeländerungen in der Breite weiter sind, als die vor 10 oder 15 Jahren.
Gruss Siggi
Achtung Ironie:
da stimme nicht nur mit dir überein sondern gebe dir sogar recht. das ist aber eine binsenweisheit.
ich bin heute in der breite auch weiter wie vor 10 - 15 jahren als ich noch jugendspieler war
was nicht heißen soll, dass ich heute dick bin !!!!!
Zitat: heiko
Zitat: Siegert
Ich wage sogar zu behaupten, dass unsere heutigen Jugendspieler durch solche Regeländerungen in der Breite weiter sind, als die vor 10 oder 15 Jahren.
Gruss Siggi
Achtung Ironie:
da stimme nicht nur mit dir überein sondern gebe dir sogar recht. das ist aber eine binsenweisheit.
ich bin heute in der breite auch weiter wie vor 10 - 15 jahren als ich noch jugendspieler war
was nicht heißen soll, dass ich heute dick bin !!!!!Sorry, das war gedankliches Frosch hüpfen (lt. meiner Frau). Aber hoffentlich hällt das deine Waage aus. Hast dich trotzdem gut gehalten :-))
Früher gab es immer nur 1-2 Spieler, die techn. was drauf hatten. Heute sind das immer mehr Spieler pro Mannschaft. Auch schauen sich heute die Kids die Bundesliga genauer an (was sie dort sehen probieren sie natürlich aus, wie Dreher, Täuschungen, Bälle rausspielen / rausprellen, usw...).
Gruss Siggi