"Danke!", gab Nick von sich und warf Sebastian einen musternten Blick zu. Ich konnte die Stille auch nicht leiden, die bis vor kurzem noch geherscht hatte, also plapperte ich jetzt lieber drauf los: "Also Sport war.. naja wie immer, wir spielen ja momentan Badminton... Nur ich war heut irgendwie gar nicht beim Thema.. Kurt hat mich ständig mit diesem blöden Ball getroffen!" Nick neben mir lachte, und ich versuchte ihm einen bösen Blick zuzuwerfen.
" Gern!" sagte ich und wandte mich dann wieder meinem Essen zu. " Wir haben übrigens Hausaufgaben in mathe aufbekommen. Kann ich da irgendwie helfen Jeff?" fragte ich nun höflich nach. Dann klingelte auf einmal mein Alarm. Ich nahm mein Handy und kaum hatte ich es gelesen, wurde ich gleich trauriger. Was die wenigsten wussten. Ich hatte einen älteren Bruder, der verflixte Ähnlichkeit mit Jeff aufwies. Doch sein Charakter war so toll. Er war herzensgut und starb durch einen Unfall, bei dem zwei Jugendliche betrunken hinterm Steuer saßen. Heute war jahrestag.
"Wie, wir haben Hausaufgaben auf?", fragte ich mich großen Augen. Seuftzend ließ ich den Kopf hängen, ich sollte wirklich versuchen wenigstens ein bisschen dem Unterricht zu folgen! "Das wäre super nett, wenn du mir helfen würdest!", meinte ich ehrlich, ohne ihn würde ich verzweifeln! "Läufts in mathe immer noch nicht besser?", fragte Nick mich. Blöde Frage!
" Ja wir haben Hausaufgaben auf und na klar helfe ich dir!" antwortete ich, legte mein Handy weg und stand auf. das Thema nahm mich mit und ich wollte nicht, dass ich so gesehen werde. nick hatte meinen Bruder bestimmt noch in erinnerung oder auch nicht. Nun schaffte ich das tablet weg und begab mich in mein Zimmer, wo ich in gedanken versunken auf dem bett lag.
"Na hop!", brummte Nick. "Was?", ich sah Nick komisch an, verstand nicht, was er meinte. "Sebastian geht es offensichtlich nicht so gut.. und du", er zuckte die Schultern, "Irgendwie kann er dich doch sehr gut leiden.. also Hop, versuch ihn ein wenig aufzumuntern", Nick seuftzte, gab mir einen sanften Kuss und nahm mein Tablett mit.
Ich hatte ziemlich lang gebraucht, bis ich endlich vor der Zimmertür angekommen war, und klopfte leise.
Ich lag in meinem Zimmer und wollte etwas allein sein. Mein Bruder war nämlich eine große bezugsperson für mich und der gütigste und freundlichste mensch den ich je kennenlernen durfte. So wie jeff. deshalb tat mir jede Begegnung mit dem Blonden irgendwie weh. jetzt klopfte es an der Tür und ich seufzte. " Herein!" rief ich aber.
"Hey", flüstete ich. Wieso flüsterte ich? Auf jeden Fall trat ich ein. Sebastian lag auf seinem Bett. "Alles ok?", fragte ich, "Du siehst so.. traurig aus" Diesmal blieb ich nicht mitten im Raum stehen, sondern setzte mich gleich auf den Bettrand.
Ich sah zu wer eintrat und seufzte. " Nein nicht wirklich!" antwortete ich und war drauf und dran Jeff mein Herz auszuschütten. " Da ich aber nicht drum herumkomme, werde ich dir auch den Grund erzählen. Nur wenige wissen, dass ich einen älteren Bruder namens Kyle habe..." Kurz stoppte ich und kramte ich in meiner Schublade und holte ein Bild von ihm heraus. Mein Bruder hatte aber braunes haar und jeff blondes. Ansonsten sahen sie sich ähnlich. Sehr ähnlich. "...Jedenfalls ist er genau heute....vor einem Jahr, durch einen Unfall umgekommen. Er musste sterben, weil zwei Jugendliche meinen mussten mit Alkohol im Blut Auto zu fahren!" Ich endete und schluckte. Ich war total aufgelöst und so hatte man mich noch nie erlebt.
Ich sagte nichts, während Sebastian erzählte, vielleicht hatte ich auch einfach Angst, das er aufhören würde zu erzählen, wenn ich jetzt dazwischen geplappert hätte. Die ähnlichkeit zu mir viel mir zwar auf, aber nicht bewusst. Am ende seiner erzählung viel mir nicht einw as ich sagen konnte, ohne das es total plump geklungen hätte, also nahm ich ihn einfach in den Arm. "WIe war Kyle?", fragte ich leise.
" Der gütigste und freundlichste Mensch den ich je kennen lernen durfte!" sagte ich und ließ die Umarmung zu. Sie erinnerte mich an meinen Bruder. " Er war wie ein großer Bruder halt ist. Ein Beschützer und immer ein Gesprächspartner. Außerdem meine, wichtigste Bezugsperson!" erzählte ich weiter und kämpfte mit mir. Denn ich wollte nicht weinen. Es war erst ein Jahr her und tat unheimlich weh. Ich hatte gehofft, es hier zu vergessen und neu anzufangen. Doch da hatte ich mich wohl getäuscht. " Nick kennt ihn. Vermisst er dich nicht?" hakte ich nach.