Forum Grundeinkommen - Allgemeine Diskussion zum Grundeinkommen

Das BGE-Modell der PfsG

Das BGE-Modell der PfsG

Einleitung

Bei der Entwicklung des BGE-Modelles der PfsG liegen folgende Randbedingungen zu Grunde:

Der Automatisierungsgrad wird und soll größer werden
Das Volk braucht ein vernünftiges Auskommen
Das BGE-System muß auch unter grenzwertigen Bedingungen funktionieren:
Vollbeschäftigung - Arbeitslosigkeit 100%
Automatisierungsgrad 0% - 100%
4. Das BGE-System darf einer Vollbeschäftigung nicht entgegen stehen, daraus folgt
5. Das BGE-, Steuer- und Abgabensystem darf Unternehmungen nicht zur Abwanderung bewegen

Nach eingehenden Analysen der bestehenden Systeme und der uns verfügbaren Modelle kamen wir immer wieder zu dem Schluß, daß die Fehler aller Systeme in einer eklatanten Überbewertung des Faktors "Arbeit" liegt.

Darauf hin haben wir untersucht, warum das bestehende, auf "Arbeit" basierende Lohnsystem und das seit Bismarck bestehende Sozialsystem, über so lange Zeiträume funktionierte, heute aber am Zusammenbrechen ist.

Im Ergebnis kamen wir überein, "Arbeit" leistet keinen Beitrag zum Volkseinkommen. Erst das verkaufte Produkt, das auch immateriell sein kann, leistet diesen Beitrag. Und zwar unabhängig von der Herstellungsweise (Produktion durch Roboter oder manuell).
Nachdem aber die Produkte, die der Mensch zum Auskommen braucht (Nahrungsmittel, Wohnung, Kleidung etc.) konstant bleiben (Randbereiche werden lediglich ersetzt, z.B. Buschtrommel durch Telefon, Postkutsche durch Omnibus), die Arbeitsproduktivität durch den Einsatz von Werkzeugen, später Maschinen, dann Automaten, heute Roboter, wird deutlich, daß das durch Arbeit finanzierte VolksAUSkommen Grenzen hat.
Bei grenzwertiger Betrachtung: 100% Automatisierungsgrad zieht auch bei einer Produktion gegen unendlich 100% Arbeitslosigkeit nach sich, die (bei Arbeitsbezug) das VolksAUSkommen gegen 0 gehen läßt.
Das Volkseinkommen (BSP, BruttoSozialProdukt) hingegen geht gegen unendlich.

Somit muß das VolksAUSkommen durch das Volkseinkommen (BSP) finanziert werden. Das ist für eine nachhaltige Lösung zwingend!


Die Entkoppelung

Nachdem Arbeitseinkommen, lohnbezogene Steuern und Sozialabgaben für die Unternehmungen faktisch die Wirkung einer Umsatzsteuer (wobei der Steuersatz durch den Automatisierungsgrad bestimmt wird) haben, liegt es nahe, das VolksAUSkommen über eine Umsatzsteuer sicher zu stellen und somit direkt an das BSP zu koppeln.

Die konsequente Fortsetzung dieser Überlegungen führt dazu, Löhne abgabenfrei zu gestalten, das VolksAUSkommen (=BGE) und zumindest Teile der Krankenversicherung über diese (Sozial-)Umsatzsteuer zu finanzieren.

Das führt zu mehr Steuergerechtigkeit, da der Einsatz der Produktionsmittel (Human- oder Automaten-) nicht mehr den faktischen Umsatzsteuersatz bestimmen. Denn die Sozialumsatzsteuer fällt da an, wo des Volkseinkommen (BSP, allerdings ohne Löhne) entsteht.
Durch die Verteilung auf eine wesentlich breitere Basis (z.B. auch Telefongebühren würden einen Beitrag zum BGE leisten) würde der Sozialumsatzsteuersatz in erträglicher Höhe bleiben.


Die Höhe des BGE

Das BGE soll ein Auskommen ermöglichen, als etwas über der Armutsgrenze liegen. Laut breitem, weltweiten Konsens gilt jemand als arm, wenn er weniger Einkommen hat, als die Hälfte des durchschnittlich Pro-Kopf-Einkommens seiner Region. Somit vertreten wir die Auffassung, das BGE sollte bei 60% des Pro-Kopf-Einkommens liegen.

Durch den Wegfall der Lohnsteuer stellt sich natürlich die Frage, was ist noch Lohn? Ab wann beginnt eine als Lohn getarnte Gewinnentnahme?
Da vertreten wir die Auffassung, wenn das halbe Pro-Kopf-Einkommen "Armut" ist, dann ist das doppelte "Reichtum", also Gewinn. Damit setzt die Besteuerung einer als Gewinnentnahme getarnten Lohnzahlung in Höhe vom 4-fachen des BGE ein.

Somit berechnet sich der für die Finanzierung des BGE (und Teile der Krankenversicherng) zweckgebundene Sozialumsatzsteuersatz aus den BGE-Aufwendungen und dem BSP.

Das System ist weitestgehen selbstregelnd und passt sich automatisch allen Wirtschaftseventualitäten an.
Es vereinbart die Vorteile der Komplementärwährungs-Methode mit denen der Soziologie-Modelle, ohne deren Nachteile zu übernehmen.

Abschließend bitte ich um eine harte, aber faire Diskussion und verbleibe Euer

Matthias Dilthey