Re: erschlagen
Das passt schon:-)
Ich hätte sonst was gesagt.
Wenn du mal berühmt wirst und deine Gedichte auf Tassen abgedruckt werden, kriegen wir aber Tantieme oder was man so kriegt, nicht?
Das passt schon:-)
Ich hätte sonst was gesagt.
Wenn du mal berühmt wirst und deine Gedichte auf Tassen abgedruckt werden, kriegen wir aber Tantieme oder was man so kriegt, nicht?
Heißt es wirklich Tantieme
Oder Alimente?
Gema Gebühren?
.........
Naissance
Vie
Décès
Sans moi
Diese Zeilen fand man bei dem französischen Chansonnier Jean Baptiste Suicidante mit einem Gänsekiel in die frisch rasierte Brust geritzt, als er am Neujahrsmorgen 1925 völlig verarmt in einem Pariser Bordell erhängt aufgefundenen wurde. Geht man davon aus, dass die Botschaft aus seiner Feder stammt - und die Umstände sprechen in ihrer Gesamtheit dafür - liegt also eine biografische Interpretation nahe, schließlich scheint dem Dichter die Mitteilung dieser Zeilen wichtig genug für diese doch recht pathetisch wirkende Verpackung gewesen zu sein. Vordergründig liegt die Interpretation auf der Hand, dass dem Dichter die bloße Vorstellung eines einfachen Lebenszyklus des Menschen, dem nach dem Tod nichts folgt, zuwider sei. Mit "Sans moi", also "Ohne mich" schließt er den voranstehenden Zyklus "Geburt-Leben-Tod" ab, um damit seinen Widerwillen gegenüber des Eingeständnisses eines derart profanen Lebenssinns auszudrücken. Mithin wurde diese Interpretation in zahlreichen Publikationen, die der katholischen Kirche nahestehen, geradezu ausgeschlachtet, um den erwiesenen Häretiker Suicidante als einen Verzweifelten darzustellen, den sein fehlender religiöser Halt am Ende in den Freitod getrieben habe. In der jüngsten Ausgabe von "Kändlers Literaturlexikon" räumt das enfant terrible der art de la poitrine-Deutung, Monsieur Tête du Moustique aus Ville du Nord, jedoch mit dieser injustiblen Fehldeutung auf. Was der Dichter ausdrückt, ist schlicht und einfach die Tatsache, dass nach seinem Ableben die Zeit ohne ihn beginnt. Er hat es erkannt, formuliert und für die Verhältnisse seiner Zeit mediengerecht verpackt, wodurch er nicht nur als erster bekannter Vertreter des Body Painting Einzug in die kunsthistorische Literatur fand, sondern auch als Vorbild und Schutzpatron für den nächsten thematischen "Macht-Worte"-Slam dient. Wir freuen uns schon auf den ersten Hannoverschen "Suicide-Slam" am Donnerstag, den 15. Mai 2008.
Owl owl!
suicidante hat doch eine einmalige sammlung der lustigsten abschiedsbriefe hinterlassen.
wie:
quand vous lisez mes mots
je serai sans doute plus là
c´est l´extrème art pour l´art
et j´espère qu´il fera beau
Oh man, da wünsch ich mir doch fast, mein französisch wäre so gut. Aber ich bleibe lieber beim Englisch, gell?
Wenn Sie meine Worte lesen
Ich werde mich wohl dort,
Das im äußersten Kunst für die Kunst
Und ich hoffe, es wird schön
When you read my words
I will be probably more there
It is the extreme art for art's sake
And I hope it will do fine
Die Kunst des Sterben sei
Eine Kunst für die Kunst
Das Lebenskunst dagegen
Eine Kunst nicht für die Kunst?