Meisterschaft geht für Trauner Herren in unerwartete Verlängerung
Meisterschaft geht für Trauner Herren in unerwartete Verlängerung
Eigentlich sollte an dieser Stelle ein Abschlussbericht zu der Hallensaison 2012/2013 der Trauner Herrenmannschaft inklusive der beiden letzten Spiele gegen den HC Graz beziehungsweise HC Wien folgen. Wie so oft im (Hockey-)Leben ist alles anders gekommen und so beschäftigt sich dieser Bericht mit dem unerwarteten Einzug der Herren ins diesjährige Final Four.
Je mehr der Mensch nach dem Glück jagt, desto mehr verjagt er es. (Viktor E. Fankl)
In unserem Fall war dieser Mensch zwar ein Hockeyspieler beziehungsweise eine ganze Mannschaft, nichts desto trotz passt dieses Zitat vom österreichischen Neurologen und Psychiater Viktor Emil Frankl sehr gut zu dieser unerwarteten Wende im Meisterschaftsverlauf.
Nachdem es die Trauner Mannschaft beim Auswärtsspiel gegen Graz verabsäumte sich mit einem Sieg auf Platz 2 festzusetzen und den Vorsprung auf den Drittplatzierten Universitas (2. Mannschaft vom AHTC) auf 5 Punkte auszubauen, sprach die Ausgangssituation vor der alles entscheidenden letzten Meisterschaftsrunde eigentlich klar für die Wiener. Denn selbst wenn Traun gegen die bereits als Meister feststehende Mannschaft vom HC Wien ein Sieg gelungen wäre, hätte es Universitas mit vollen sechs Punkten aus zwei Spielen selbst in der Hand gehabt in die Relegation um den Aufstieg in die Bundesliga einzuziehen.
Traun kann in einem spannenden Spiel gegen den HC Wien auch lange Zeit mithalten und mit einem 3:3-Unentschieden in die Pause gehen. Die Abgebrühtheit und Lockerheit eines Meisters, der im Relegationsspiel sicherlich gute Chancen haben wird in die Bundesliga aufzusteigen, lassen die Oberösterreich schließlich an ihre Grenzen stoßen. Der HC Wien kann sich absetzen und am Ende einen völlig verdienten 8:5-Sieg feiern.
Die Spieler von Universitas verfolgten dieses Spiel von der Tribüne aus (da im Anschluss ihr Spiel gegen Prater HS folgte) und konnten sich vergewissern, dass ihnen nach der Niederlage der Trauner ein Sieg aus Spielen reichen würde, um Platz 2 zu fixieren. Scheinbar konnten die Spieler genau mit dieser Tatsache nicht umgehen und wirkten beim Spiel gegen Prater verkrampft. Irgendwie wollten sie ihr Glück erzwingen und schlitterten in eine 3:4-Niederlage, bei der die 2. (noch dazu ersatzgeschwächte) Mannschaft vom WAC eine tolle Leistung bot. Somit benötigte Universitas am darauffolgenden Tag im Spiel gegen Hernals einen Sieg um die Oberösterreicher noch vom 2. Tabellenplatz verdrängen zu können. Am späten Nachmittag sickerte dann schön langsam die Information in Oberösterreich durch, dass Universitas auch dieses Spiel nicht gewinnen konnte (4:5-Niederlage gegen Hernals) und die Meisterschaft durch Schützenhilfe dieser beiden Teams in die Verlängerung geht.
Gemischte Gefühle über Relegationseinzug
Nachdem die Herrenmannschaft in einer sehr frühen Meisterschaftsphase ihr Saisonziel Klassenerhalt erreicht hat, war in den beiden Spielen gegen HC Wien beziehungsweise gegen Graz bereits die Luft draußen. Und umso weniger hat man damit gerechnet, doch noch auf den Zug Relegation aufspringen zu können. Große Freude herrscht darüber, dass ein oberösterreichischer Verein am wichtigsten Hockeyevent des Jahres teilnimmt und die Trauner Herren damit einen weiteren großen Erfolg für den gesamten Verein erzielen. Andererseits wird das Spiel gegen den Fünftplatzierten aus der Bundesliga Wiener Neudorf alles andere als ein leichtes Unterfangen. Dennoch werden Trauner versuchen so aufzutreten, wie sie es schon über die gesamte Saison über getan haben und werden den Niederösterreichern das Leben so schwer wie möglich machen kampflos ergibt sich Traun nicht.
HC Wien : HC Traun 8:5 (3:3)
Torschützen für Traun: Roland Neubauer (3), Bernhard Brunn, Markus Schicklgruber
HC Graz : HC Traun 7:3 (2:1)
Torschützen für Traun: Bernhard Brunn (2), Markus Lamb
Nachsatz zum Graz-Spiel: Die Trauner Mannschaft agierte in allen Belangen grob fahrlässig und stärkte so unnötigerweise die Heimmannschaft aus Graz, die einen ungefährdeten Sieg einfahren konnte. Letztendlich reicht dieser Sieg den Grazern allerdings nicht für den Klassenerhalt aus und steigt mit nur 7 Punkten und doch etwas abgeschlagen in die C-Liga ab.
Den Abschlussbericht und die Berichterstattung vom Masters gibts dann wirklich spätestens nächste Woche