"Cain" sagte er leise. Auch wenn es schrecklich war, das zu denken, war er froh, dass Damian hier war. Dass er nicht ganz allein war mit seinem Vater und William, der ebenfalls verständlicherweise den Verstand verloren hatte. Wenn er die Wahl gehabtr hätte, hätte er Damian trotzdem die Freihait geschnekt, aber jetzt war er froh, dass er hier war. "es geht schon mit meinem Arm" Das war eine reine Lüge. Sein Arm fühlte sich an, als würde er ihm bei lebendigem Leibe ausgerissen, aber das war jetzt nicht das schlimmste. Er sah besorgt zu William. Der hatte jetzt seine Augen geschlossen und atmete unruhig. Auf seinem Gesicht hatten sich Schweißtropfen gebildet. Plötzlich war Cain auch wild entschlossen raus zu kommen. Sie mussten einfach. William durfte hier nicht so sterben und Damian auch nicht und er selbst ... er musste Sylver noch einmal wiedersehen udn ihm dieses Mal ins Gesicht sagen, wie sehr es ihm Leid tat. Und William ... Sylver würde es nicht aushalten wenn sein vater so starb. Das durfte er nicht zulassen. Das war er Sylver schuldig. "Ja, wir müssen hier raus" flüsterte er. "Wir müssen ihn hier rausbringen." Sein kopf fuhr nach oben, als er hörte, wie die schwere Steintür sich bewegte.
Damian war erleichtert, als er das hörte. Wenigstens hatte Cain noch nicht aufgegeben, und jetzt fühlte er sich nicht mehr ganz so allein. Wenn sie überhaupt eine Chance hatten, dann nur zu zweit. Die Frage war nur, wie sie es anstellen sollten. Im Moment gab es nicht die geringste Hoffnung auf Freiheit, so angekettet wie sie waren. Wenn überhaupt konnten sie sich nur helfen wenn Kiran für längere Zeit weg war, und ob das jemals der Fall sein würde war fraglich. Schließlich wurde er sicherlich bereits überall gesucht. "Sie suchen sicher nach uns", sagte Damian, kurz bevor die Steintür sich wieder bewegte. Er sah kurz zu William, der die Augen aufriss und dessen ganzer Körper sich anzuspannen schin. Sein Mund öffnete sich, aber es kam kein Ton mehr heraus. Damian fühlte, wie es ihm selbst plötzlich kalt wurde. Wenn Kiran William vergewaltigt hatte, stand ihm das wahrscheinlich auch bevor. Immerhin hatte er hier eine klare Sonderstellung, und Kiran behandelte ihn ganz anders als die anderen. Das Hemd hatte er ihm schon im Wald aufgerissen, und seine Lippe war angeschwollen von Kirans Biss. Er spürte, wie die Angst nach seinem Herzen griff, aber nie und nimmer würde er einen Rückzieher machen. Er würde durchmachen, was immer er durchmachen musste, um es William zu ersparen.
"So, jetzt wird uns hier niemand finden udn wir können es uns richtig gemütlich machen" Kirans Grinsen jagte Cain eiskalte Schauer über den Rücken. Er versuchte scih rückwärts gegen die Wand zu drängen,w as wieder unerträgliche Schmerzen in seinem Arm auslöste. Er wusste nicht, wie lange er das noch aushalten würde. Er wünschte sich in Ohnmacht zu fallen. das wäre im Moment wie eine gande. Kiran durchquerte den winzigen raum ohne Cain und William eines Blickes zu würdigen und ließ sich neben Damian auf dem Bett nieder. Er hielt etwas in der Hand und Cain bemerkte jetzt,d ass es ein Wasserglas war. Kiran strich Damian über die Haare, hob dann seinen kopf und setzte ihm das Glas an die lippen. "Das wird dir gut tun" flüsterte er. "Endlich ahbe ich dich gefunden, mein Schöner. Ich habe jeden tag an dich gedacht. Das schwör ich." Er beugte sich vor, um ihn zu küssen. Sanft diesmal. Und dann löste er die Eisenringe um seine Gelenke etwas. Nicht so weit, dass Damian entkommen konnte, aber doch so, dass die Stacheln nciht mehr in die Haut einstachen. "Du bist das Wertvollste, das ich jemals besessen habe, William. Kein anderer wird dich jemals wieder berühren." Cain hoffte, dass ihm rechtzeitig die Sinne schwinden würden, um nicht mehr sehen zu müssen, was gleich passieren würde. Aber er durfte Damian nicht ganz alleine lassen. Entschlossen straffte er sich. "Damian braucht auch etwas zu trinken." sagte er udn hoffte Kiran damit abzulenken. Der sah sich kurz zu ihm um. "Habe ich dich gebeten zu sprechen?" zischte er. "Ihr beide könnt von mir aus verrecken. Und das werdet ihr auch, wenn ihr nicht genau tut was ich sage."
Damian fragte sich, wie Cain das aushielt. Von seinem eigenen Vater derart behandelt zu werden, und dann noch die Geistesgegenwart zu haben, so etwas zu sagen. Er hätte es dem Jungen nicht übel genommen, wenn er ganz genauso wie William gehandelt hätte, aber er war doch froh dass er nicht alleine war. Er warf Cain einen dankbaren Blick zu, aber er fürchtete, dass nichts auf der Welt das aufhalten konnte, was noch kommen würde. Und er hoffte inständig, dass der Junge wegsehen würde - er hoffte es für sich und für Cain. Und er wünschte, jemand hätte William dann die Augen zuhalten können. Das Wasser hatte gut getan in seiner Kehle, aber sein Herz klopfte ihm bis zum Hals, und er bezweifelte einen Moment, ob sein Magen das Wasser behalten würde. Ihm war schlecht vor Angst, aber er zwang sich, sich nicht zu übergeben. Wer wusste, wann er wieder etwas zu trinken bekommen würde. Die Fesseln um seine Gelenke schmerzten nicht mehr so sehr, aber es war wahrscheinlich ohnehin nichts im Vergleich zu dem gewesen, wie Cain sich fühlte. Sein Arm musste unerträglich schmerzen. "Ihr Sohn hat einen gebrochenen Arm", sagte er eindringlich. "Er braucht einen Arzt! Sie können ihn doch nicht einfach so da hängen lassen!" Sein Blick wanderte von Cain zu William. "Und mein Bruder... Er ist krank! Er - er braucht seine Medizin! Dringend!" Jetzt sprach auch die Angst aus ihm, jetzt suchte er selbst nach Ablenkung für Kiran. Er versuchte, sich zusammenzureißen. Was immer auch geschah, er musste einen klaren Kopf bewahren. Für Cain. Für William. Und für - Ludwig. Wenn er ihn je wiedersehen würde.
Cain sah ein, dass es keinen Sinn hatte mit Kiran zu reden. Er schwor sich, dass er sich bei allen entschuldigen würde, denen er jemals weh getan hatte, wenn er hier wieder lebend hreauskam. Wie hatte er es nur genießen könen, wenn jemand angst gehabt hatte? Es hatte ihm ein Gefühl der MAcht gegebe, der Überlegenheit. Aber das einzige was er damit wirklich gezeigt hatte,w ar wie unbedeutend er selbst war. Er hatte die Schmerzen anderer gebraucht, um selber etwas zu bedeuten, um zu spüren, dass er lebte. Aber wie sehr hatten andere unter ihm leiden müssen? Er hatte es wirklich nicht anders verdient als hier zu sein. Aber nicht William und Damian. Und er würde alles tun, um sie hier raus zu holen. Kiran beugte sich jetzt wieder über Damian und er erkannte, wie dieser vor ihm zurückwich. Nein, er konnte es einfach nicht ertragen das anzusehen. Das konnte er nicht. Aber noch schlimmer würde es für William sein, das anzusehen. Er drehte den Kopf zu ihm und versuchte seinen Blick aufzufangen. Das schien fast unmöglich, da William in seiner Panik ncht mehr fokkussieren konnte. "Schließ die Augen" flüsterte er. "Bitte. Schließ die Augen."
Kiran strich an Damians Körper entlang. Man hätte es für eine zärtlich Geste halten können, wenn nicht sein teuflsiches Grinsen gewesen wäre. "Genieß jetzt erstmal das was ich mit dir mache" Er riss Damians Oberteil in der Mitte durch. "Dann binde ich Cain los und der andere bekommt etwas zu trinken. Also genieß es."
Damian fragte sich verzweifelt, wie Kiran sich das vorstellte. Hatte jemals jemand eine Vergewaltigung genossen? Er musste versuchen, sich so weit wie möglich abzuschotten. Es sich nicht zu nahe gehen zu lassen. Aber das würde so verdammt schwer werden, wenn jemand seinen Körper benutzte, und das noch vor seinem eigenen Bruder und einem etwa 18jährigen Jungen. Es würde schlimm werden. Aber er würde es überstehen. Für William. Er hoffte so sehr, dass die beiden wenigstens wegsehen würden. Er wollte nicht, dass sie so ein Bild im Kopf behalten würden, vor allem Cain nicht. Immerhin ging es hier um seinen Vater, und er hatte sicher schon genug schreckliche Erinnerungen. Er sah erst zum einen, dann zum andern, und stöhnte gequält auf, als er bemerkte, dass Williams Augen ihn völlig fokusiert ansahen. In dem Moment wirkte er normal, und Damian schüttelte ganz leicht den Kopf. William sah weg.
Will erlebte einen wachen Moment. Das erste, was er merkte, war, dass seine Hose nass war, aber das hielt ihn nur kurz auf. Das zweite was er jetzt erst wirklich völlig bewusst wahrnahm, war, dass Damian da an seiner Statt auf dem Bett lag und vermutlich gleich von Kiran Montague vergewaltigt werden würde. Das durfte einfach nicht geschehen. Er wollte sagen dass er William war, dass Damian gelogen hatte, aber in dem Moment schüttelte Damian leicht den Kopf und Will verstand. Und es schmerzte unsäglich. Er sah weg.
Re: Kirans Versteck
Cain dachte im Moment nicht an sich selbst. E5r dachte nicht daran, wie unerträglich es sein würde, dieses Bild immer wieder vor Augen zu haben. Denn dass es ihn nie wieder loslassen würde war klar. Er dachte an William und an Sylver. Er war es Sylver schuldig ihm den Vater zurückzubringen, den er kannte und nicht ein völlig zerstörtes Wrack. Das konnte er ihm nicht antun. Vor allem nicht, da er wusste, wie Sylver und William auseinandergegangen waren. Sylver würde es sein Leben lang bereuen, wenn sein Vater nicht mehr in der Lage war, ihm zu verzeihen. Aber es ging ihm auch wirklich um William. Er hätte alles dafür getan, dass dieser nicht dieses furchtbare Trauma, das wahrscheinlich dazu geführt hatte, dass vieles in seinem Leben schief gelaufen war, noch einmal erlebte. Aber was konnte er schon dagegen tun? Er versuchte noch einmal William Blick aufzufangen udn diesmal gelang es ihm. "Sieh nicht hin" formte er mit den Lippen und er hoffte, dass William ihn verstand. Er selbst musste hinsehen. NIcht nur, weil er Damian nicht im Stich lassen wollte. Seine Augen wurden wie magnetisch angezogen. Mit schreckgeweiteten Augen sah er, wie Kiran Damians Kleidung zerriss. Er machte sich gar nicht die Mühe irgendetwas zu öffnen. Seine Hände strichen über Damians Haut, aber nicht so wie man einen Liebhaber streichelte, sondern eher so wie man eine Beute ertastete. Selbst von hier konnte er diese gier in Kirans Augen erkennen.
Re: Kirans Versteck
Damian sah an die Decke. Er wollte nicht sehen, was Kiran mit ihm machte, es war schlimm genug dass er es fühlte, und er wollte gar nicht wissen ob sie hinsahen oder nicht. Es war ein furchtbar intimer Augenblick, für seinen Bruder vergewaltigt zu werden, und es war noch nicht einmal richtig losgegangen. Er würde sich so anstrengen müssen, sich seinen Verstand und seine Würde zu bewahren. Er wusste nicht, ob er es schaffen würde. Kiran zerriss seine Kleidung, und am liebsten hätte Damian ihn von sich gestoßen. Er konnte es nicht haben, wie diese Hände seine Haut abtasteten, es fühlte sich einfach nur falsch an, so wahnsinnig falsch.
William traten die Tränen in die Augen. Er wünschte, er wäre in seinem Wahnsinn geblieben, aber nun musste er klaren Verstandes zusehen wie sein Bruder anstatt von ihm vergewaltigt wurde. Vielleicht würde es das letzte Mal sein, da er bei Verstand war. Er war sich nicht sicher, ob er sich danach nicht vollständig verabschieden würde. Er sah, wie Kiran an Damians Kleidung riss, wie er dessen Haut berührte, und ihm wurde schrecklich übel. Das durfte nicht sein, Damian durfte nicht das gleiche passieren wie ihm! "Ich bin William!", sagte er, aber er hörte sich selbst nicht. Seine Stimme war dahin, er brachte nur ein heiseres Fiepen zustande, das ungehört blieb. Verzweifelt rüttelte Will an den Ketten. "Er ist der Falsche! Ich bin es!" Aber je mehr er seine Stimme anstrengte, um so mehr davon verschwand, und er gab es auf. Er sackte in seinen Fesseln zusammen, ließ den Kopf hängen und weinte.
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~ I know it's not considered right The way I live my days and nights But I always thought I'd rather be Considered lucky than good ~
~ Sevvie kann man nicht vergessen... er ist ein markerschütternder Schrei in der Geschichte der Menschheit... ~
Re: Kirans Versteck
Cain mussste hilflos mit ansehen, wie Kiran sich schließlich über den nackten, völlig wehrlosen Mann hermachte. er konnte sehen, wie angespannt Damians Körper war. Er würde fürchterliche SChmerzen haben. Sicher versuchte er, etwas von seiner Würde zu bewahren, etwas von seiner Selbstachtung. Und bisher gelang ihm das ganz gut. Noch kein Laut war über seine Lippen gekommen, lediglich seine Hände verkrampften sich auf der Matratze. "Das wirst du bezahlen" flüsterte Cain hasserfüllt, aber Kiran hörte ihn nicht. Er war zu beschäftigt mit dem Mann vor sich, den er zu seinem Eigentum machen wollte. Cain spürte seinen Arm jetzt nicht mehr. Er wusste nicht, ob es davon kam, dass die schmerzen jetzt so groß waren, dass sein Gehirn sich einfach weigerte sie wahrzunehmen, oder ob es der SChiock war, über das was jetzt passierte. "NEIN! HÖR AUF!" schrei er plötzlich. Aber es war zu spät. Er konnte sehen wie Kiran auf Damian niederstieß, wie ein Raubvogel und Damians Körper sich vor SChmerzen zusammenkrümmte. Cains Magen drehte sich um und er würgte weißen Schaum auf den Fußboden.
Re: Kirans Versteck
Damian kniff die Augen zusammen. Seine Hände hatten sich in die Matratze gegraben, und überall am Körper war ihm der Schweiß ausgebrochen, obwohl es kalt war im Keller. Er spürte, wie Kiran über ihn kam, fühlte sein Gewicht dass die Matratze niederdrückte, und er versuchte verzweifelt, sich wenigstens ein bisschen zu entspannen. Er hätte genausogut versuchen können, wegzufliegen. Es tat höllisch weh, als Kiran sich in ihn schob, und Damian liefen die Tränen aus den Augenwinkeln. Er hörte jemanden weinen, er hörte jemanden schreien, er hörte jemanden würgen, aber was er vor allem hörte, war das Keuchen über sich, während er verzweifelt versuchte, etwas in sich zusammenzuhalten, das kurz vorm Zerbrechen war. Er schaffte es nicht. Er hatte sich seine ohnehin schon lädierte Lippe wieder blutig gebissen in der Anstrengung, sich nichts anmerken zu lassen, es sich nicht zu nahe gehen zu lassen, aber er konnte nicht mehr. Er warf den Kopf zurück und schluchzte auf, die Augen immer noch fest zusammengekniffen, um sich das letzte Bißchen Distanz zu schaffen, das ihm möglich war. Er wünschte nur noch, es wäre endlich vorbei. Es tat weh, und es war das schlimmste, das allerschlimmste, das er je erlebt hatte. Und trotzdem dachte er 'Besser ich als William.' Das wiederholte sich in seinem Kopf bis er völlig ausgefüllt war von diesen Worten, und er drehte den Kopf und öffnete die Augen, um William anzusehen.
William konnte nicht wegsehen. Nur am Rande nahm er wahr, dass Cain seinen Vater anschrie, doch aufzuhören, und er ham auch sein eigenes Weinen kaum mehr wahr. Er konnte nur auf Damian blicken, sein eigener Bruder der das für ihn tat, und es war furchtbar. Er riss an seinen Ketten, aber natürlich war es vergebens, und am liebsten hätte er laut aufgeheult - wenn er gekonnt hätte. Sein Verstand hing nur noch an einem seidenen Faden, und als Damian auch noch den Kopf drehte und ihn so ansah, schnitt William den Faden mit nur allzu großer Bereitwilligkeit ab. Von da an verschwamm alles zu einem einzigen großen Durcheinander aus Schmerz, Wahn und Angst. Weinen musste er immer noch.
Re: Kirans Versteck
Cain kam es vor wie eine Ewigkeit, bis es endlich vorbei war. Er sah, wie Kiran sich aufbäumte und er hatte das Gefühl Damian untre ihm zerbrechen zu sehen. Er fühlte sich selbst ausgelaugt, am Ende, völlig kaputt. Aber jetzt war es vorbei... Eigentlich wusste er, dass es noch lange nicht vorbei war. Sie würden hier nicht rauskommen. Wahrscheinlich würde es sogar immer wieder von vorne beginnen udn niemand wusste, wie lange es dauern würde. Aber erstmal war es vorbei. Er sah zu William und erschrak. ZWar hatte er schon die ganze Zeit schlimm ausgesehen, aber jetzt ... Seine Wangen schienen eingefallen, seine Augen waren rot unterlaufen. Es schien als habe er einen völlig anderen Menschen vor sich. Kiran richtete sich auf dem Bett auf und sah auf Damian hinab. "Endlich gehörst du wieder mir, William" flüsterte er. "Ich passe ab ejtzt auf dich auf. Ich lasse dich nie mehr weg. Ich muss dich jetzt eine Weile allein lassen, da ich noch etwas zu erledigen habe. Aber keine Angst. Ich komme bald wieder." Er streichelte über Damians Körper, der unter ihm vor Abscheu erzitterte und zeigte dann beiläufig auf Cain und William. "Was soll ich mit den beiden machen? Soll ich sie töten? Ich brauche sie nicht mehr. Oder freust du dich über etwas Gesellschaft?"
Re: Kirans Versteck
Damian fühlte sich wie ein Stück Dreck. Anders konnte er es nicht beschreiben, und als Kiran mit den Fingern über seine Haut strich, hätte er sich fast übergeben. Mit ziemlicher Anstrengung konzentrierte er sich auf die Frage. Es war sehr wichtig. "Lass sie am Leben", flüsterte er. "Cain braucht... einen Arzt. Oder wenigstens eine Schiene. Und gib ihnen etwas zu trinken...bitte", fügte er mit großer Überwindung hinzu, aber es stand zuviel auf dem Spiel. Er merkte, wie sein ganzer Körper zitterte, und er zog die Beine an, um sich so klein wie möglich zu machen. "Mir ist kalt", murmelte er und schloss die Augen. Er wollte, dass Kiran weg ging, nur weg, und er wollte nicht nackt vor den anderen beiden herumliegen. Er hatte sich noch nie gedemütigt und benutzt gefühlt, und er hoffte, dass es auch das letzte Mal sein würde. Er durfte gar nicht daran denken, wie lange sie hier sein würden, und wie oft sich alles noch wiederholen würde. Wenn es so weiterging, wäre er am Ende noch genauso zerstört wie William, und wer sollten dann dem Jungen helfen?
Re: Kirans Versteck
Kiran zog William kurz an sich. "Warte, ich bin gleich wieder da" sagte er fast freundlich. Er verließ den Raum und Cain atmete auf. Es war fast so, als hätte eine böse Präsenz den Raum verlassen. Als könne er jetzt wieder freier atmen. Aber Kiran kehrte fast sofort zurück. Über einem Arm hatte er eine schäbige, aber warm aussehende Decke. In der Hand trug er ein Gals Wasser und in der anderen ein Stück Brot. Beides stellte er auf eine Kiste neben Damians Bett. Dann breitete er die Decke sorgfältig über ihn. "Mehr kann ich dir im Moment nicht bieten" sagte er leise. "Aber bald... das verspreche ich dir. bald können wir hier raus. Ich sorge schon dafür. Du musst mir nur etwas Zeit geben. Solange kannst du die beiden zur Gesellschaft hier behalten." Er richtete seinen Zauberstab auf Cain und der krümmte sich ängstlich zusammen. Aber Kiran löste nur seine Ketten. Sofort kehrten die Schmerzen in seinen Arm zurück, als würde der gerade durch den Fleischwolf gedreht. Er schrie leise auf und presste den verletzten Arm in eienr Art Schonhaltung an seinen Körper. Wimmernd krümmte er sich zusammen vor Schmerzen. "Mach dir aber keine weiteren Gedanken über sie" wandte sich Kiran wieder an Damian. "Sie sind nur Spielzeug für dich." Er löste auch Williams Ketten und schließlich Damians, nachdem er sich noch für einen Kuss zu ihm herabgebeugt hatte. Endlich verließ er das Zimmer wieder und Cain wäre froh gewesen, wenn die Schmerzen in seinem Arm nicht zu stark gewesen wären. Mit vor SChmerz verzerrtem Gesicht kroch er auf das Bett zu. "Damian?" flüstertte er verzweifelt. Was sollte er tun, wenn der Mann ebenfalls den Verstand verloren hatte? Wenn er jetzt ganz allein war?
Re: Kirans Versteck
Damian krümmte sich zusammen. Er zog die Beine ganz eng an den Körper und schlang fest seine Arme darum, und dann fing er an zu weinen. Dieser Schmerz war nur zu vergleichen mit damals, als seine beiden Väter im Krieg gestorben waren, aber es war ja nicht nur der Schmerz. Eine entsetzliche Unsicherheit griff nach ihm, und er fühlte sich plötzlich wertlos, herabgesetzt, benutzt und entwürdigt. Am liebsten wäre er jetzt ganz allein gewesen. Keiner hätte ihn so sehen sollen. "Trinkt... Wasser", brachte er hervor während er sich die Hände übers Gesicht legte um seine Schluchzer zu dämpfen. Er wusste, es war wichtig, dass er sich wieder fing. Sein Bruder und Cain brauchten ihn, aber im Moment konnte er nichts tun als sich gehen zu lassen. So etwas schlimmes hatte er noch nie erlebt, und eigentlich wollte er lieber sterben als es noch einmal durchzumachen. Aber es hing soviel davon ab. Und immerhin waren sie jetzt alle von ihren Fesseln befreit. Wenigstens das.
Re: Kirans Versteck
Cain atmete auf, als er Damians Worte hörte. Das bedeutete, dass er noch bei Verstand war. Eine Welle der Erleichterung überkam ihn. Und wahrscheinlich war es auch ein gutes zeichen, dass Damian weinte. Immerhin war er noch zu Gefühlen fähig. Zögernd streckte er seinen gesunden Arm aus und streichelte Damian über die Wange. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie benutzt und entwürdigt der sich jetzt fühlen musste. "Damian" flüsterte er leise. "Es tut mir so..." er brach ab. Worte reichten dafür einfach nicht. Willliam fiel ihm wieder ein. Schnell griff er nach dem Wasserglas und versuchte sich aufzurichten, was ihm schließlich gelang. Mit zitternden Knien ging er zu William und ließ sich neben ihm nieder. Sein vor Schmerzen pochender Arm baumelte nutzlos an seiner Seite. "Hier. Du musst etwas trinken. Bitte" flüsterte er. Er hätte Williams Kopf gerne gestützt, aber sein Arm war zu nichts zu gebrauchen. Er hielt das Glas an Williams Lippen und hob es etwas an.