Forum der JUSO Hochschulgruppe Hannover - Aktuelles an der Uni - Proteste - Kürzungspläne etc.

Die PDS-HSG und die Antifa-AG

Die PDS-HSG und die Antifa-AG

Liebe MitstreiterInnen,

am 17. Juni 2003 verschickte die PDS-Hochschulgruppe ein Schreiben an verschiedende Personen und Gruppen bezüglich der Uni-Antifa-AG. In diesem Schreiben werden auch wir Jusos erwähnt und in einem nicht wirklich gutem Licht dargestellt. Den Brief findet Ihr unten, die betreffenden Passagen sind markiert. Bitte um Rückmeldung über das Verhalten unseres bisherigen Kooperationspartner.

CYA Thilo
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Erklärung der PDS-Hochschulgruppe zur Diskussion
um die Antifa-AG der Uni Hannover

Erhalt und Erneuerung fortschrittlicher Strukturen an der Universität Hannover

Die PDS-Hochschulgruppe wird den Erhalt und die Erneuerung von studentischen Strukturen unterstützen, die Neofaschismus, Rassismus und Antisemitismus be-kämpfen, sowie deren Ursachen analysieren und Erscheinungsformen, insbesondere im universitären Bereich, aufzeigen. Aus diesem Grundsatz und auch angesichts zu-nehmender rechter Übernahmen von ASten (zuletzt in Braunschweig unter Ein-schluss von Burschenschaftlern) ergibt sich die Notwendigkeit der Unterstützung ei-ner Antifa-AG mit SB-Stellen.

Die Antifa-AG der Uni ist den Anforderungen an antifaschistische Praxis an der Uni – vor allem in der jüngeren Vergangenheit – nicht in befriedigender Weise nachge-kommen. Anstelle von antifaschistischer Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit an der Uni (beispielsweise durch Veranstaltungen) betreibt die Antifa-AG im Wesentlichen ihre Homepage, die für Studierende (und wahrscheinlich auch die außeruniversitäre Linke) nur dann von Nutzen ist, wenn sie hauptsächlich Interesse an Ereignissen in Italien oder an einer einseitigen Sicht auf den Israel-Palästina-Konflikt haben. Die Mobilisierung von Studierenden gegen den NPD-Aufmarsch vom 24.5.2003 musste hingegen von anderen AntifaschistInnen durchgeführt werden, die keinerlei Förde-rung durch die Studierenden genießen. Auch wenn wir die Kapitalismuskritik der An-tifa-AG für etwas verkürzt halten, bleibt dennoch ihr daraus resultierendes Engage-ment in sozialen Bewegungen, wie dem Anti-Hartz-Bündniss Hannover, welches von ihr mitgegründet wurde, positiv zu erwähnen.

Im Juni 2002 veröffentlichte die Antifa-AG den Text > "Solidarität mit Israel" bedeutet das Ende linker Politik

Re: Die PDS-HSG und die Antifa-AG

Liebe MitstreiterInnen,

bei genauer Lektüre dieses Briefes lässt sich dieser m.E. nur in eine Richtung interpretieren: Es ist der untaugliche Versuch, sich während der laufenden Wahlen deutlich von den Jusos und Ihrer wenig konfliktscheuen Position hinsichtlich der Antifa-AG abzugrenzen, um letztlich bei den Stupa-Wahlen ein bis zwei Prozentpunkte aus dem Lager um die Antifa-AG zu erheischen. Möglicherweise erhofften sich die Verfasser von diesem Vorgehen (das nichts mit Strategie - sondern allenfalls mit hilflosen Rumtaktieren zu tun hat) tatsächlich Erfolg. So viel zum politischen Opportunismus.

Untauglich mag dieser Versuch geblieben sein, weil er politisch nicht ehrlich wirkt. Zum einen formulieren die GenossInnen der PDS-HSG inhaltlich die Kritik an der Antifa-AG, wenngleich auch hier zwischen den Zeilen im Duktus schon Absolution erteilt und "mildernde Umstände" unterstellt werden. Auch der etwas hilflos wirkende Versuch, sich fast schon dafür zu entschuldigen, dass man sich in einem linken Wahlbündnis mit den Jusos befindet, mutet befremdlich und wenig aufrichtig an. Die an den Haaren herbeigezogene Verschwörungstheorie, wonach Jusos scheinbar in einem "Uni-Staatsputsch" die Uni übernehmen wollen, bedarf keiner Kommentierung. Die spricht für sich.

Insgesamt stellt dieser Brief einen handfesten Vertrauensverlust dar und zeichnet von der PDS-HSG das Bild eines politischen Sektierervereins. Unsere Reaktion darauf sollte aber überlegt sein und zu allererst das Gespräch mit der PDS-HSG beinhalten. Sie sollten in einem Gespräch die Chance haben, dieses Bild zu revidieren. Sollte keine Gesprächsbereitschaft auf Seiten der PDS-HSG bestehen oder das Gespräch einen eher enttäuschenden Verlauf nehmen, müssen wir unsere politischen Konsequenzen daraus ziehen.

Mit sozialistischen Grüßen
Torben