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Revision

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Marco-Urteil: Revision eingereicht

Nach dem türkischen Schuldspruch gegen den deutschen Schüler Marco aus Uelzen ist die Verteidigung wie angekündigt in Revision gegangen. Eine rein formale Berufung sei bereits an den Kassationshof in Ankara geschickt worden, teilte Marcos deutscher Anwalt Jürgen Schmidt mit. Eine genaue Begründung folge, sobald das Gericht in Antalya die Begründung für den Schuldspruch schickt. Marco war in der vergangenen Woche zu zwei Jahren und gut zwei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.

24. September 2009
http://www.bild.de/BILD/news/telegramm/news-ticker.html


Re: Revision

http://www.focus.de/panorama/vermischtes/urteil-marco-weiss-legt-revision-in-ankara-ein_aid_438904.html


Re: Revision

Endloser Prozess

Warten auf den Freispruch

  Uelzen (ddp). Für die Familie von Marco Weiss aus dem niedersächsischen Uelzen fällt die aktuelle Jahresbilanz ähnlich aus wie schon im Vorjahr. «Zurückblickend war 2009 ebenso wie das Jahr 2008 von quälender Warterei auf ein Ende des Prozesses in Antalya bestimmt», erklärte die Familie auf ddp-Anfrage. Wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen war dem heute 19-jährigen Marco in der Türkei zwei Jahre lang der Prozess gemacht worden. Zwar wurde dort im September endlich ein Urteil gesprochen, das aber sei «in keiner Weise für uns akzeptabel», betonte die Familie.

Mehr als 2 Jahre Prozess
  Statt des ersehnten Freispruchs wurde Marco wegen sexuellen Missbrauchs zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren, zwei Monaten und 20 Tagen verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Begonnen hatte das Drama um Marco am 10. April 2007 nach einem Discoabend, der für den damals 17-Jährigen und die 13-jährige Britin Charlotte in einem Hotelzimmer in Side endete. Zwei Tage später wird Marco festgenommen. Der Prozess gegen ihn wird am 6. Juli 2007 eröffnet. Er spricht von gemeinsamen Zärtlichkeiten, sie von sexueller Belästigung.

247 Tage im  türkischen Gefängnis
  Die Verhandlung wird immer wieder vertagt. Marco bleibt in einem türkischen Gefängnis in Haft - 247 Tage lang. Erst am 14. Dezember 2007 kommt er frei und kehrt nach Deutschland zurück. Seine Eltern beschrieben die Zeit der Haft als «Hölle». Marco sei damals wie ein Schwerverbrecher behandelt worden, sagte sein Vater. Auch in der deutschen Öffentlichkeit hatte es immer wieder Kritik an der Inhaftierung des Jungen gegeben.

Immer wieder Prozessvertagung
  Der Prozess in der Türkei geht weiter - und scheint kein Ende zu nehmen. Zum nächsten Verhandlungstermin am 1. April 2008 erscheint Marco nicht mehr in Antalya. Seine Anwälte machen eine medizinische Empfehlung des Therapeuten geltend. Derweil reiht sich in Antalya weiter Prozessvertagung an Prozessvertagung.

Starke Belastung für Marco
  Für den Jugendlichen ist die Situation belastend. Auch wenn er auf freiem Fuß ist, trägt er nach Angaben seiner Familie «schwer an seinem Schicksal». «Kein Außenstehender kann sich ausmalen, welche Ängste und Befürchtungen Marco bereits durchgestanden hat und auch heute noch durchstehen muss», heißt es

Ermittlungen eingestellt
  Schließlich gibt es im Mai dieses Jahres einen Hoffnungsschimmer. Die Lüneburger Staatsanwaltschaft, die ebenfalls gegen Marco ermittelt hatte, stellt die Ermittlungen ein. Es fehle ein hinreichender Tatverdacht, um Anklage zu erheben, heißt es. In der Türkei findet indessen auch ein medizinischer Bericht, der für Weiss entlastend ist, kein Gehör. Stattdessen plädiert die Staatsanwaltschaft in Antalya am 5. Juni auf schuldig.

Revision eingelegt
  Mit dem Antalya-Urteil gegen Marco vom September ist aus Sicht der Familie die Sache noch nicht beendet. Man habe Revision dagegen eingelegt. Das Urteil gegen Marco sei jedenfalls somit noch nicht rechtskräftig, und das heiße auch, dass Marco in der Türkei nicht vorbestraft sei. «Wir haben gehört, dass es ein bis zwei Jahre oder länger dauern kann, bis es zu einer weiteren Entscheidung kommt», erklärte die Familie.

Das Warten geht weiter
  Für Marco, der sich mittlerweile im ersten Ausbildungsjahr zum Mechatroniker befindet, und seine Familie geht das Warten auf einen Freispruch damit weiter. Gerade um Weihnachten kämen bei Marco immer wieder die Erinnerungen hoch, teilte die Familie mit. 2007 sei für Marco ein ganz besonderes Weihnachten gewesen, weil er es nach der Untersuchungshaft in der Türkei im Kreis seiner Familie zu Hause feiern durfte.

28.12.09 FR




Re: Revision

Türkische Justiz

Marco kämpft nach Urteil weiter um seine Ehre

6. April 2010, 06:00 Uhr

Uelzen. Drei Jahre nach seiner verhängnisvollen Türkeireise kämpft Marco Weiss (20) weiter um seine Ehre - und gegen die Mühlen der türkischen Justiz. Ob und wann es zu einem Revisionsverfahren nach dem Urteil wegen Missbrauchs kommt, steht in den Sternen.

Als der damals 17-jährige Marco aus dem niedersächsischen Uelzen zu Ostern 2007 Richtung türkische Riviera startet, ahnt er nicht, dass er erst zu Weihnachten heimkehren wird. Der Vorwurf, die 15-jährige Britin Charlotte nach einem Discobesuch missbraucht zu haben, bringt ihn für 247 Tage in türkische Untersuchungshaft. Erst im September 2009 wird Marco in Antalya wegen sexuellen Missbrauchs zu zwei Jahren und gut zwei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Marco pocht weiter auf seine Unschuld und geht in Revision - bislang aber rein formal. Denn die schriftliche Urteilsbegründung ist noch immer nicht bei seinen Anwälten eingetroffen, sagte sein Verteidiger Jürgen Schmidt jetzt in Uelzen. Marco absolviert inzwischen eine Lehre als Kfz-Mechatroniker. Er kämpft weiter um seine Ehre - und die will er mit einem Freispruch wiederherstellen.(dpa)

Re: Revision

Die für Marco so belastende Justizposse setzt sich fort. Auf welcher Grundlage wurde denn dieses Fehlurteil gegen Marco ausgesprochen, wenn nach 6 1/2 Monaten nach Urteilsverkündung die Urteilsbegründung immer noch nicht vorliegt. Also muss man doch davon  ausgehen, dass das Urteil nicht auf einer wie auch immer gearteten Grundlage erfolgte sondern aus dem hohlen Bauch des Richters stammt. Der wollte die für das türkische Gerichtswesen so peinliche Sache nur noch loswerden. Egal, dass er damit einen Unschuldigen getroffen hat. Merkt das türkische Justizministerium eigentlich nicht,, was sie da für Flöten in Antalya sitzen haben. Uns kann es ja nur Recht sein, wenn sich die türkische Justiz weiter bis auf die Knochen blamiert.

Helmuth

So scheint es im Gericht von Antalya zuzugehen !:

Re: Revision

Marco's Leben im Türkei-Knast wird verfilmt

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Re: Revision

um es mit aller Deutlichkeit auszudrücken:

eine Verfilmung hat ein Geschmäckle!

eigentlich würde ich von der Familie eine Unterlassungsklage erwarten. Ich jedenfalls habe mich seinerzeit dafür eingesetzt, dass ein Kind nachhause kommt und damit basta. Das haben wir erreicht und nun sollte Ruhe sein!

es gibt nun wirklich Wichtigeres. Und wer unbedingt mal wieder ans Licht der Öffentlichkeit will, kann ja eine Mahnwache veranstalten unter dem Titel:

Freiheit für den Wetterfrosch! In memoriam Fernsehfutzi Türk...

Re: Revision

Zitat: muesia

Marco's Leben im Türkei-Knast wird verfilmt

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Da schlagen bei mir zwei Herzen in einer Brust. Einerseits wünsche ich Marco, dass die  inzwischen um seine Person eingetretene Ruhe bleibt, andererseits dürfte ein hoffentlich dann gut gemachter Film Warnung für reisende junge Menschen sein. Den Film zu verhindern, halte ich für nicht machbar, denn Marco ist zwangsläufig eine Person des öffentlichen Interesses geworden und die Rechte an seinem Buch, das sicher ein Teil des Drehbuches sein wird, dürften wohl eher beim Verlag als bei ihm liegen. Und wenn die handelnden Personen in dem Film noch leicht verändert werden besteht aus meiner Sicht keine Möglichkeit des Eingreifens. Ich halte es daher für zweckmäßiger, wenn seitens der Familie Weiss eine Zusammenarbeit mit dem Produzenten und Regisseur erfolgt um ggf. Einfluss nehmen zu können. Im übrigen dürfte eine derartige Zusammenarbeit auch finanzielle Auswirkungen haben. Und wir wissen doch alle, was Marcos Schicksal der Familie gekostet hat und möglicherweise noch kosten wird.

Auch wenn ich persönlich bestimmte Teile der türkischen Administration konsequent ablehne, so hoffe ich, dass der Film nicht die Türkei in Bausch und Bogen verdammt. Alles was im Fall Marco falsch gelaufen ist und die Art der Unterbringung des jungen U-Häftlings sollte allerdings deutlich herausgearbeitet werden. Diese Kritik müssen sich die entsprechenden Stellen in der Türkei gefallen lassen. Wobei mir heute schon klar ist, sie werden wieder die Beleidigten spielen.

Helmuth




Re: Revision

"sie werden wieder die Beleidigten spielen"

dank Bild-Ableger Hyrriet oder so springen die schon auf und nieder!

deshalb halte ich jegliche Beteiligung und Unterstützung für einen Streifen aus der ihn jetzt schon bejubelnden Ecke der Meinungsverbildung für übel.




"man muß für die Freiheit kämpfen" (Herbert Wehner)

Re: Revision

Hallo,

es ist wohl davon auszugehen, dass dieser Film mit Wissen und wohl auch unter der Mirwirkung von Marco und seiner Familie entsteht. Von einer Unterlassungsklage kann also nicht die Rede sein. 

Wenn die Sache aber okay für die Familie ist, dann sollten wir auch keine Probleme damit haben. In den USA, wo es erheblich mehr unschuldig Inhaftierte gibt, werden die wichtigsten Fälle natürlich auch verfilmt. Die Leute schreiben Bücher und besuchen Schulen, um über ihr Schicksal zu erzählen. Für die Betroffenen ist das auch eine gute Methode, um mit ihrem Schicksal offensiv umzugehen.

Meiner Meinung nach hat Marco ohnehin keinen Grund sich zu verstecken.  

Wenn man so liest, was die verantwortlichen Leute bereits verfilmt haben, kann man durchaus Qualität erwarten. Wichtig ist vor allem, dass der Film möglichst glaubwürdig rüberkommt und sich an die Fakten hält.

Viele Grüße

Andreas

Gerechtigkeit für Marco!