Re: Bodenarbeit
Hach, jetzt hats doch geklappt...
Hach, jetzt hats doch geklappt...
Hallo Lovis,
ich denke bei all diesen Kunststückchen ist es prima, wenn man sich ein Stück weit in das Lernverhalten (menschlich, psychologisch betrachtet : "Lerntheorien" einliest - findest Du auch beim Clickertraining gut beschrieben!).
Viele dieser lustigen Kunststücke sind Zufallsprodukte des Moments. Das Pferd schüttelt sich und Du lobst und belohnst sofort. Oftmals machen sie es gleich wieder... - wollen ja gelobt werden , dann wieder loben. Nächster Schritt ist ein Kommando einbauen und das ganze langsam aufs Kommando hin ausführen.
Ein Beispiel hierzu:
Mein Pferd schüttelte den Kopf. Ich lobte sofort und gab Leckerlie. Dann wiederholte sie es - gleich folgte wieder mein Lob (muß innerhalb von 2-3 Sekunden sein sonst hat das Pferd keinen Bezug mehr zu seiner Reaktion!). Daraufhin habe ich zusätzlich (das ist unser Kommando um die Lektion abzurufen) gleichzeitig genickt, während sie sich schüttelte. Dann sofort wieder Lob. Das ganze Spiel (Schütteln/Nicken >> Lob) x mal und sie reagiert nur noch auf mein Kopfnicken. Eigentlich ganz einfach - man muß nur schnell sein und die Reaktionen verstärken. So kannst Du ganz viele Reaktionen des Pferdes festigen.
Hilfreich ist es sicherlich, wenn man sich mal ein wenig einliest, wie " Konditionierung" funktioniert.
Wichtig ist immer schnell zu loben (Zeitspanne 2-3 Sekunden, und Reize zu koppeln) - hört sich schwierig an, liest man aber ein wenig mehr darüber ist es völlig easy und so kann man beliebige Reaktionen des Pferdes, Hundes und des Menschen festigen.
Alles Gute, Tami
Wenn der Mensch je eine große Eroberung gemacht hat, so ist es die,
dass er sich das Pferd zum Freunde gewonnen hat.
(Conte de Buffon)
... mal im Netz gestöbert...
Jedes Säugetier egal ob Mensch oder Pferd verhält sich aufgrund seiner Veranlagung und aufgrund seines erlernten Wissens. Es gibt begnadete Pferde-Ausbilder, die noch nie etwas über klassische Konditionierung oder ähnliches gehört haben, die aber das Gespür für das Pferd mitbringen und daher auch tolle Pferde ausbilden.
Wir anderen fragen uns doch manchmal, ob unser eingeschlagene Weg richtig ist.
Helfen dabei die wissenschaftlichen Grundlagen der Lernmethoden?
Pawlowsche oder klassische Konditionierung
Da bekannte Pawlosche Experiment:
Hunde erhielten Futter nach dem Ertönen einer Glocke. Beim Ertönen der Glocke begann bei den Hunden nach einiger Zeit bereits der Speichelfluss obwohl noch kein Futter in Sicht war.
Der konditionierte Reflex (Speichelfluss) setzte also nicht beim Anblick von Futter ein, sondern bereits beim ertönen der Glocke (konditionierte Reiz).
So ein Verhalten ist absolut erlernt. Fressen und Glockenklang haben eigentlich nichts gemeinsam.
Um aus einem beliebigen Reiz einen konditionieren Reiz zu machen, bedarf es einer Verstärkung (Belohnung). Ist der Reiz erst einmal konditioniert, dann unterstehen diese Reaktionen nicht der Willkür der Tiere, sondern werden vom autonomen Nervensystem (Reflexe) gesteuert.
Instrumentelle Konditionierung
Im Gegensatz zur automatischen Reaktion des konditionierten Reizes, wird nun aufgrund eines Reizes eine Handlung freiwillig vom Pferd ausgeführt.
Beispiel: Ein Pferd wird angeritten
Pferde lernen zuerst einmal unsere Körpersprache zu verstehen.
Vom Boden aus bringen wir Ihnen bei, dass sie vorwärts treten sollen, wenn wir hinter ihnen die Peitsche heben.
Sobald dann ein Reiter auf dem Rücken sitzt, werden Schenkelhilfen z.B. mit der Peitsche des Helfers kombiniert.
Der Helfer gibt wiederum vom Boden die identischen Zeichen (Gerte hochnehmen selber nach vorne schauen und losgehen) der Reiter legt die Schenkel etwas an und das Pferd wird gelobt, sobald es nun vorwärts tritt.
Das Pferd wird konditioniert: Es soll auf die Schenkelhilfen reagieren, indem dieser neue Reiz mit der bereits verstandenen (konditionierten) Reaktion auf die Gertenhilfe verknüpft wird.
In der nächsten Stufe kann die Peitsche incl. der Helfer vom Boden entfallen.
Auch hier gilt: Es muss eine Belohnung erfolgen, damit ein Reiz erfolgreich konditioniert werden kann.
Läßt z.B. der Druck der Schenkel nicht nach wird das Pferd diesen Reiz bald nicht mehr mit der gewünschten Reaktion beantworten. Es lernt, dass dieser Reiz ignoriert werden kann.
Operante Konditionierung:
Thorndike formulierte das "Gesetz der Wirkung", das den Begriff "Lernen am Erfolg" beinhaltet. Zufällige Aktionen, die zu einer positiven Konsequenz für das Individuum führen, werden seiner Meinung nach selektiert und öfter eingesetzt. Für ihn war die Verknüpfung von Reiz und Reaktion, nicht einfach nur durch Wiederholung und Kontiguität vorhanden, sondern ebenfalls an eine Verstärkung gebunden. Diese Verstärkung bezieht sich auf die subjektive Wahrnehmung des Lernenden. Wenn die Verknüpfung von Reiz und Reaktion einen Zustand der Befriedigung (verstärkender Effekt) für das Individuum darstellt, wird die Verknüpfung gestärkt. Im Gegensatz dazu zieht der Effekt einer Nichtbefriedigung eine Schwächung der Verknüpfung nach sich.
Pferde müssen das Lernen lernen
Je mehr Erfahrungen ein Lebewesen sammeln kann, umso eher ist auch die Bereitschaft vorhanden, sich auf etwas Neues einzulassen.
Je mehr Erfarungen also vorhanden sind, desto schneller wird auch etwas Anderes gelernt und das Pferd wird auf immer feinere, leichtere Reize oder Hilfen reagieren.
Dabei sind Pferde (genau wie wir Menschen) unterschiedlich.
Nicht alle Pferde lernen gleich viel und schnell (genau wie nicht alle Menschen).
Darauf gilt es bei einer guten Ausbildung Acht zu geben.
Überforderung schwächt den Spaß und damit die Motivation am Lernen.
Damit kommen wir zum wichtigsten aber manchmal auch zum umstrittensten Punkt:
Motivation zum Lernen ist B e l o h n u n g
ohne Verstärkung ist kein Lernen möglich
Interessante Quelle: www.hundezeitung.de
Wenn der Mensch je eine große Eroberung gemacht hat, so ist es die,
dass er sich das Pferd zum Freunde gewonnen hat.
(Conte de Buffon)
hi ihr lieben!
@tamara:
hab so ein foto mit flähmen schon eingeben bei: tinkerbilder für die startseite oben links!
leider is das bild letztes jahr im herbst bei regen entstanden und ronan wollte der kamera seine zähne gaaaaanz nah zeigen! macht er gern! grins!
mir is auch noch mehr eingefallen, was wir machen:
podest kann er schon, und bauen auch grad eins (aus zwei europaletten), plane is eh kein thema, seis drüber gehen oder ronan einwickeln, dass nur noch nüstern und schweif rausgucken! kein thema! kann ihn dann sogar führen und er bleibt total ruhig! ja und pulli über augen oder handtuch und dann führen is a kein thema! grins!
ach ja und doppellonge machen wir natürlich auch! aber net so auf dem zirkel, sondern fahren vom boden aus! gelände und bahn, aber gelände müssen wir noch a weng üben, weil manchmal meint er dann er wäre frei, wenn er mich hinter sich kurz mal vergißt! grins!
feuer haben wir noch net ausprobiert! grins!
bergziege versuchen wir, wenn das podest fertig is! grins! anders versteht er net ganz was ich mein! aber wenn er dann auf dem europaletten-podest steht, wirds shcon werden!
mit beine kreuzen mein ich des so wie die natalie penquitt des mit ihren hampern macht! sie stellt sich auch mit gekreutzten beinen hin, zeigt es dem pferd, indem sie dessen beine mit der hand kreuzen und mit stimmkommando und irgendwann solls das pferd dann auch nur auf stimme können! tja! ronan hat da irgendwie probleme mit dem hirntechnischen verknüpfen! grins!
oh das mit dem konditionieren!!! grins! ja da hab ich erfahrung! FOS schule, sozizweig, fach pädagogik/ psycholoige! grins! hab ich abi drüber geschrieben! also net übers konditionieren, aber halt in psychologie! grins!
also das mit dem flehmen war so:
immer wenn ich ronan geputzt hab oder so, hat er ohne jeglichen grund angefangen zu flehmen!!!
war anfangs echt nervig! aber dann dacht ich mir, machst das beste, nen trick, draus! grins!
ha ihn dann konditionierungsmäßig immer gelobt wenn ich, vor ihm stehend gewunken hab, und er darauf geflehmt hat! so mit leckerlie und viel kraulen und stimmlob!
´hat ziemlich schnell bei ihm im hirn geklickt, was ich von ihm will und etz macht er das ziemlich gern! auch auf der wippe oder dem podest oder sonst irgendwo! grins! er flehmt zwar auch ohne kommando noch, aber das macht ihn bei den menschlichen zuschauern immer sehr beliebt! grins! er is halt ein kleiner charmeur und ein kleiner clown in einem! grins!
alle meinen immer: gott is der süß! und: uhi, was macht der denn da?
oder: oh guck mal, der lacht!
ja mein kleiner bär! grins!
busserl liz und ronan
Hallo,
mache mit meinem Drachen 1- 2 x die Woche Bodenarbeit, allein schon der Abwechslung wegen. Wir fangen dabei mit Dominanzübungen an, ein bissl "Fahren" vom Boden aus, dazwischen ein paar TTouches, Dehnungsübungen und ein wenig Flexionieren. Dabei versuche ich sie auch noch langsam an das Longieren heranzuführen und am Freitag ist sie schon sechs Runden um mich getrabt ohne auszurasten (großesDrachenbändigerfreu!). Mit den zirsensischen Lektionen habe ich auch wieder angefangen, der Gymnastizierung wegen und einfach auch, weil es Spaß macht (Morna muss nur aufhören, mir ihre Belohnungen in Krümelformat ins Gesicht zu prusten, wenn sie das Lob freut). Inzwischen arbeitet der Drachen auch gut mit und mit kleinen Pausen zum "Nachdenken" nach jeder Übung, schaffen wir auch schon 45 min, ehe die Konzentration dann doch nachlässt.
Ich denke, Bodenarbeit ist zwischen mir und dem Gänseblümchen schon sehr wichtig und daher werde ich auch unbedingt dabeibleiben.
Im AUgenblick bin ich in unserem Ort die einzige, die so etwas macht. Anfangs wurde ich noch belächelt, mittlerweile sind die Leute aber neugierig geworden und fragen schon mal etwas nach oder sprechen auch mal ein Lob aus, wenn etwas gut geklappt hat. Wer weiß? Vielleicht fängt ja bald auch jemand anderes damit an-.
Gruß, Drachenbändiger
Auch ein leerer Kopf kann hell strahlen, wenn man nur glaubt das Licht ist an (Kalkofe)
hi nochmal!
mich haben auch immer alle komisch angeschaut, weil ich net geritten bin, sondern neben meinem pferd hergelaufen bin! "ob mein pferd krank is" kam dann immer, oder "ob er böse war" usw.!
naja! bei den zirkuslektionen hams a alle doof geguckt! aber mit der zeit sans auch neugirieg geworden und im neuen stall fangen etz a immer mehr an! im neuen stall hatten die meisten schon erfahrung mit bodenarbeit, aber nur so sachen wie wippe, stangenarbeit, hütchen, und sowas!
dass man aber noch viel mehr machen kann, wie z.b. rappelsack, in plane einwickeln und net nur drüberreiten, podest, fahren vom boden usw. dass kannten die net! grins!
dank uns werden etz auch deren kreativität geweckt! grins!
busserl liz und ronan
lol =)
ich habe mit meinen tinker auch ein paar zirkuslektionen gelernt
er kann spanischen schritt steigen (erst gestern angefangen)
kompliment aber mit den hinlegen dauert es noch eine weile
Aber sonst ist er total brav macht fast alles Grins grins
Hallo Drache & die anderen,
also unser Stall ist eigentlich ein reiner "Spring-Stall", aber trotzdem haben die Stallbesitzer im April 2004 eine GHP-Prüfung veranstaltet.
Und es waren doch alle begeistert ! Seither werde ich überhaupt nicht mehr belächelt, weil ich ja mit meinem Kleinen eh noch nur Bodenarbeit und Longieren mache (er ist ja erst 3).
Schöne Grüße,
Susanne & Calli
Hihi,
mittlerweile bin ich es, die das Grinsen auf ihrer Seite hat. Während ich meinen Drachen in der Bahnmitte parken kann, um Jacke wegzubringen oder Hufkratzer zu holen, rennen andere (die es auch versuchen) wie blöd hinter ihren davoneiernden Pferden her. Morna steht wie eine eins. Und wenn ich dann Kommando : "Komm" gebe, brauche ich sie nicht einmal abholen
Außerdem ist sie nach einem Jahr unter dem Sattel wesentlich geländesicherer als andere Pferde, die bereits seit 10 Jahren und mehr einen Reiter schleppen. Einfach, weil die armen DInger außer ihrem Reitplatz vielleicht 2x im Jahr etwas anderes sehen und sich dann schon über eine Plastiktüte, eine Dose oder einen Regenschirm furchtbar aufregen. Dann ist es auf einmal ein "dämliches" Pferd, das nichts taugt oder schlimmer noch "ein Problempferd". Solche Problempferde scheinen echt wieder in die Mode zu kommen. Dabei ist zum 99 % der Reiter das Problem. Aber das erklärt mal diesen Von-Oben-Herab-Lächlern.
Dabei macht es doch den meisten Pferden Spaß, auch einfach mal Bodenarbeit zu machen. Und leicht ist es bestimmt nicht...
Gruß, Drachenbändiger
Auch ein leerer Kopf kann hell strahlen, wenn man nur glaubt das Licht ist an (Kalkofe)
hi ihr lieben!
ja ich kann meinen dicker ohne halfter von der koppel holen, er geht durchs tor, bleibt dahinter stehen und wartet bis ich jenes wieder zugemacht hab, dann gehn wir auf "komm" gemeinsam zum putzen! beim putzen bleibt er auch ohne jeglichen kopf oder halsschmuck stehen und anbinden muss ich ihn a net und kann ihn putzen, satteln, absatteln,...
beim duschen brauch ich ihn a net anbinden, aber ich muss gucken dass er net anfängt zu fressen (das gras is da net weit entfernt und er is eh schon etwas zu dick)! grins!
kann meinen dicken a fast überall parken und auf komm kommt er! aber aus sichtferne darf ich mich net entfernen, da weis er dann, dass er machen kann was er will, weil ihn ja keiner sieht! grins!
aber sonst steht er wie ne eins!
viele im stall beineiden uns darum! deren hottehüs halten nix von stehenbleiben, teils a net beim aufsteigen! aber a paar üben dran, den anderen is es schlichtweg egal!
busserl liz und ronan