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Filme, was kann man empfelen?

Re: Filme, was kann man empfelen?

wieso leider? so doof?

jaha also der rote drache und das schweigen der lämmer sind absolut klasse




ich denke und ich weiß was ich denke!

Re: Filme, was kann man empfelen?

ne. leider, weil er so gut ist!^^

Re: Filme, was kann man empfelen?

jaja, ich dachte immer hannibal wäre etwas schlechter als seine vorgänger...

sonst kann ich stardust memories uneingeschränkt empfehlen




ich denke und ich weiß was ich denke!

Re: Filme, was kann man empfelen?

worum gets denn da?

Re: Filme, was kann man empfelen?

das is schwer zu beschreiben, warte ich kopier mal was soo das beschreibt es verdammt gut :

Stardust Memories

 

Kunst und Masturbation

 

Wer nur den frühen, harlekinesken Woody Allen im Kopf oder nur seine allerneuesten, manchmal etwas beiläufiger und milder wirkenden Komödien kennt, mag leicht vergessen, daß die Form, in der er eigentlich brilliert, die Tragikomödie ist. Die selbstzerfleischende Beziehungskatastrophe „Annie Hall“ wäre nur ein halbes Meisterwerk, wenn er im Herzen all seiner gutgelaunten Episoden nicht auch einer der traurigsten Filme wäre, die je über die Liebe geschrieben wurden. Ebenso wäre „Manhattan“ nur verlorener Grandeur, wenn neben Süße nicht auch so viel Bitterkeit herrschen würde.

 

Direkt im Anschluß an diese beiden legendären Werke (und seine Bergmann-Hommage „Interiors“) drehte Allen 1980 seine „Stardust Memories“: Einen Film, der damals Kritiker wie Fans beleidigte und dessen Erwähnung heute gerne in Aufzählungen absichtlich vergessen wird; einen Film, den Allen selbst die längste Zeit als seinen Lieblingsfilm im eigenen Œvre bezeichnete; ein beißendes, wütendes, horrendes Werk, zum Schreien komisch, wunderschön und voller schwerer Tragik; eine unbedingte Wiederentdeckung also.

 

Schnell wird klar, warum dieser böser Zwilling von Fellinis „Achteinhalb“ (künstlerisch in einer sehr ähnliche Phase gefilmt – überfordert von Publikumserwartungen) zu seiner Zeit so schockierte: Das Allen-Alter-Ego Sandy Bates, seines Zeichens Komödienregisseur und Frauenheld, muss sich mit Verrückten an allen Fronten herumschlagen: Seine Haushälterin fackelt fast die Wohnung ab, der Chauffeur ist ein gesuchter Scheckbetrüger, die Studiobosse wollen seinen neuen Film beschneiden und aus dem (herrlich selbstmitleidigen) Stück Sozialtragödie noch schnell einen Slapstickfilm machen und seine Fans bestürmen ihn im Sekundentakt mit Wurstgeschenken, Liebesdiensten und kruden Drehbuchideen. Selbst die herabschwebenden Außerirdischen nerven ihn mit gutgemeinten Ratschlägen.

 

Als wäre das des Rundumschlags noch nicht genug, besetzt Allen den kompletten Zirkus mit hässlichen Freaks, die unablässig auf die Kamera zustürmen, ein Meer an gleichzeitig agierenden Sprechrollen. In der Tat spricht aus dem Werk unbestreitbar so etwas wie ein genuiner Hass auf die gesamte Menschheit, unter besonderer Berücksichtigung der Filmindustrie – aber wer sagt, daß Hass nicht unterhaltsam sein kann? Das war bei Fellini kaum anders, und hier wie dort sorgen die Frauen und die Phantasie für gelegentliche Erleichterung und Entspannung: Ganz Allen-untypisch häufen sich die Traumsequenzen, Film-im-Film-Sequenzen, innerszenische Zeitsprünge, Realitätsbrüche und Nahtoderfahrungen. Frauen gibt es hier weniger als bei Fellini, aber immer noch weit mehr als die übliche Allen-Quote (vor allem die lasziv-medikamentöse Charlotte Rampling fällt auf). Das alles in Gordon Willis’ trostlos-elegischem Schwarzweiß gefilmt und mit den mitreißendsten Jazzrhythmen unterlegt – es ist ja bekannt, daß Allen mit Vorliebe die schwungvollste Musik in die tragischsten Filme mischt, und hier hat man manchmal das Gefühl, ganz New Orleans würde hinter der Kamera vorbeijubilieren. Eine wunderbare Kontrastierung in einem Film, der den berechtigten Mut zeigt, Momente größter Einsamkeit oder Romantik mit gröbsten Gemeinheiten und Lästerungen zusammenzumontieren.

 

Eine ähnliche narrative Dichte (die mehrmaliges Sehen geradezu fordert), ein vergleichbares Stimmgewusel und einen artverwandten Nihilismus hat Allen eigentlich erst wieder in seiner letzten Hochphase Ende der 90er präsentieren können, namentlich mit seinen schonungslosen Showbiz-Satiren „Deconstructing Harry“ und „Celebrity“ – die sein Publikum dann auch ähnlich verstört haben wie dieser viel zu lange vergessene Klassiker. Man eckt eben nur mit zwei Themen so richtig an, wie Sandy Bates lakonisch beklagt: Kunst und Masturbation. Und leider sind ausgerechnet das seine beiden Spezialgebiete.

 

Daniel Bickermann

 

Dieser Text ist nur erschienen in der filmzentrale




ich denke und ich weiß was ich denke!

Re: Filme, was kann man empfelen?

*wäh* dazu brauch ich etwas zeit.
das les ich mal bei gelegenheit.

Re: Filme, was kann man empfelen?

nimm sie dir...das lohnt sich...und hannibal rising inzwischen gesehen?


ich denke und ich weiß was ich denke!

Re: Filme, was kann man empfelen?

ne the rising hab ich noch nicht gesehen. hab im mom noch nicht mal zeit, das schöne wetter zu genießen, geschweige denn ins kino zu gehen.

der film hört sich irgendwie...komisch an. vom inhalt her und der wirkung richtig cool, aber die aufmachung (schw/w und mit jazz) dürften wohl nicht ganz mein geschmack sein.

Re: Filme, was kann man empfelen?

das täuscht, was meinst du wie schön schwarzweiß und jazz sein können^^ (oke da ich ja in maßen eh beides total gerne mag)


ich denke und ich weiß was ich denke!

Re: Filme, was kann man empfelen?

na ich mag beides gar nicht