hey, ihr streikt doch wohl nicht wirklich aktiv mit?!? ist zwar ganz nett von euch, aber mal ehrlich: nur demos und besetzungen von gebäuden, die womöglich sogar zur eigenen uni (z.b. tu-hauptgebäude oder rost-und silberlaube der fu) gehören, bringen rein garnichts! euch hört doch kaum einer zu. ihr vertretet damit nur das klischee des faulen studenten, der lieber streikt als zu studieren. es muss doch andere wege geben, etwas zu ändern, bwz. die bevorstehenden änderungen nicht so krass ausgehen zu lassen.
Re: Streik
@Inchen
Wen meinst du denn mit "ihr"??
Ich persönliche machen insofern aktiv mit, dass ich zur Demo am WE gehe oder auch zu einem öffentlichen Seminar, aber die Besetzung von Gebäuden usw. befürworte ich auch nicht.
Tja, nur wie willst du dein Studium ordentlich beenden oder überhaupt anfangen, wenn in manchen Seminaren 100 bis 200 Stundenten sitzen? Das ganze ist dann doch kein Studieren mehr, sondern nur noch Zumutung.
Insgesamt muss man sich natürlich überlegen wen man ansprechen will oder dann ob dieser Jemand überhaupt etwas ändern kann. Der Senat wird die Summe sicherlich nicht kürzen, aber das Präsidium zum Beispiel sollte seine Giftliste doch noch einmal überdenken und überarbeiten. Viele Fachbereiche gehen doch von Hauptfächern Richtung Nebenfach und dann gen "Tod". (Bei mir ist das bei einem meiner Hauptfächer und das zweite kann man im Endeffekt auch nicht mehr als Vollfach ansehen.)
Aber ich würde schon sagen, dass "uns" jemand zuhört. Immerhin gibt es doch einige öffentliche Reaktionen, die ja auch nicht von irgendwoher kommen.
Hast du denn eine Idee, welchen Weg es geben könnte, die Kürzungen, denn solche sind die Änderungen nun einmal, zu ändern bzw. "nicht so krass ausgehen zu lassen"?
...
Muss mich korrigieren: Ich befürworte die Besetzungen insofern, dass die Dozenten sich solidarisch erklärt haben - was die meisten ja auch getan haben, wenn auch nicht alle, zum Beispiel einer meiner Profs, der wirklich sauer war, dass er daran gehindert wurde sein Proseminar zu halten - und einverstanden sind. So findet sich "Raum für Aktionen", aber nicht auf Schein-Verlust u.ä..
Inwieweit bist du eigentlich von den Kürzungen betroffen, wenn ich fragen darf?
Re: Streik
@all, damit meine ich Studenten und die, die es noch werden wollen und andere "soziale Gruppen, die von den Kürzungen betroffen sind".
Gleich der nächste Termin: DIE Demo überhaupt, regelmäßige Samstagsdemo gegen Bildungskürzungen - bringt jeden mit & was zum Krachmachen! Zeit: Samstag, 06.12.2003 um 13Uhr Ort: Brandenburger Tor zum Roten Rathaus
Es gibt auch eine Belohnung Schüler-Studenten-Party/Abschlussparty des Jugend-Forum Zeit: Samstag, 06.12.2003, 20:00Uhr Ort: Ostflügel der HU
Lichtermeer Stiller Protest, Kerzen mitbringen & anzünden Zeit: Sonntag, 07.12.2003, 16:00Uhr Ort: vom Berliner Dom zur Siegessäule
Bundesweite Großdemo Beim Treffen am 29.11.2003 im Jena hat der FZS (Freier Zusammenschluss der StudentInnenschaft) beschlossen, zu einer gemeinsamen Demonstration am 13.12.2003, 14:00Uhr zu mobilisieren. Zeit: Samstag, 13.12.2003, 13:00Uhr Ort: Frankfurt am Main, Leipzig und Berlin (Pariser Platz/Brandenburger Tor zum Roten Rathaus), desweiteren ganz Frankreich, Schweiz, Großbritannien und Italien
WEITERSAGEN!
Re: Streik
@sara: ich bin persönlich nicht wirklich sonderlich betroffen von den kürzungen. ich bin im moment im oas (ostasiatisches seminar). das einzige was die da vorhaben, ist, dass der gesamte fachbereich der hu, der sich mit der ostasiatischen kultur beschäftigt, zu uns verlegt werden soll. das problem ist aber, dass wir dafür weder die lehrkräfte noch die räumlichkeiten haben. bei uns wird es also in einiger zeit genauso zugehen, wie in anderen fachbereichen auch. bis jetzt waren die studienbedingungen im oas noch recht moderat. zu den spielchen mit den besetztungen: ich denke nicht, dass es viel bringt die eigenen gebäude zu besetzten. damit wird nur das feuer gegen die streikenden geschürt, denn es gehen sowieso nur noch diejenigen in die unis zum studieren, die keinen sinn in diesem streik sehen. und der effekt, der mit solchen besetzungen erzielt werden sollen, ist der, dass mehr studenten aufmerksam werden und zu demos gehen u.s.w. demos find ich übrigens klasse. noch besser sind die aktionen, bei denen die veranstaltungen öffentlich stattfinden. das macht auf mich immer den eindruck, als würden die studenten sagen wollen: "hallo, schaut mal, wir können streiken und gleichzeitig lernen. wir sind multitalente und gewillt zu studieren, aber ihr lasst uns ja keine wahl!" das problem ist nur, das bei diesen aktionen das lernen extrem schwer fällt. ich meine, es herrscht eine schlechte akkustik, sodass kaum einer etwas mitbekommt, und es ist noch dazu saukalt. aber die bevölkerung kommt nicht drum herum, davon notiz zu nehmen. vorschläge zur lösung des finanzproblems hab ich aber leider nicht. ich hätte mich sonst schon längst gemeldet, glaub mir. ich denke aber genau das ist das problem: berlin hat nunmal ein riesig finanzloch und nix zum flicken. es muss also gespart werden. und ich denke, da können die studenten noch soviele argumente bringen, warum an der bildung möglichst wenig gespart werden sollte, ohne lösungsvorschläge beißen da auch streikende studenten auf granit. schade eigentlich.
ach so, entschuldige bitte sara. ich wollte dich vorhin nicht beleidigen. ich bin zwar gegen den streik, aber für solche aktionen, die in ganz berlin im moment stadtfinden. und ich bin ganz strikt gegen die besetztung uniinterner gebäude! das wollte ich nur noch einml gesagt haben.
noch ein kleine frage an sara: studierst du an der fu und was studierst du?
inchen
Re: Streik
Die Öffentlichen Seminare und Aktionen sind fantastisch, gell?! So geniale und kreative Ideen.
Und von wegen "faule Studenten". Es wäre sinnvoll den Seminarstoff zusammenzufassen und irgendwie den Studenten zugänglich zu machen und ebenfalls toleranter bei der Scheinvergabe zu sein, also keine direkte Besetzung, sondern "Raum für Aktivitäten", da könnte der besagte faule Student lernen und sich aktiv gegen die Sparpläne engagieren. Na ja ...
Nun, diese schlechten Bedingungen, die jetzt auf dich im OAS durch die Zusammenlegung (von HU und FU?) zukommen, sind bei mir in fast allen Seminaren. Und diese gehen nun noch eine Etage tiefer. *Luftsprung*
Ich glaube eigentlich schon, dass die Studenten sich engagieren wollen, nur geht das nicht, wenn man möglicherweise dadurch seine Chance auf einen Schein verliert. Deswegen mein obengenannter Vorschlag.
Tja, die Kürzungen müssten schon in gewissem Sinne geändert bzw. zurückgenommen werden und dann vom Präsidialamt anders verteilt werden. Warum verlieren manche Fachbereiche eigentlich nicht eine einzige Professur und manche 50%??
Bin an der FU und studiere auf Magister Geschichte und Religionswissenschaft, welches keine Theologie ist, weder evangelische noch katholische, auch nicht Judaistik oder Islamistik, wie das leider viele Menschen glauben, u.a. das Präsidialamt, wodurch sich auch nur die Kürzung von zwei Professuren auf eine erklären lässt: Unwissen. Na ja, das führt zu weit. Die Kürzungen jedenfalls bedeuten für meine beiden Hauptfächer elendige Bedingungen (der Mittelbau wird ja auch fleißig weggekürzt) und für ReWi so gut wie das Ende. Bye, bye Aus- und Bildung.