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Rot wie Blut - Jibbs (logisch)

Rot wie Blut - Jibbs (logisch)

1. Kapitel: In dem sich Jen mit Akten rumquält und endlich erlöst wird…

Müde klappte Jennifer Shepard die Akte zu und legte sie zur Seite. Auf dem Nachttisch, neben ihr, stapelten sich nun schon zehn Hefter und zwei Flaschen Wasser standen geleert auf dem Boden. Der Wecker, der ebenfalls auf dem kleinen Tischchen, neben dem Himmelbett, stand, zeigte elf Uhr abends an und langsam aber sicher, fielen der Direktorin die Augen zu.

Seit heute Abend um 8 Uhr, hockte sie auf ihrem Bett, hatte sich in ihre zwei Kissen gekuschelt und sah Akten durch. Es handelte sich in den meisten Fälle, um gelöste Aufträge, von Gibbs und seinem Team, die sie unterschreiben musste, damit sie in den Keller konnten, wo sich alle Akten stapelten, die nicht mehr aktuell waren. Zu dem kamen noch irgendwelche Anträge vom FBI oder CIA. Diese wollten Zugriff auf die NCIS Datenbank bekommen, weil sie dachten, dass sie dadurch ihre Fälle schneller lösen konnten. Ausgerechnet das FBI stellte diese Anforderung, wo es doch sonst immer strickt dagegen war, andere Quellen zu benutzen. ‚Eigene Arbeit, ist ehrliche Arbeit.’, sagte Fornell, der Chef des Konkurrenten vom NCIS, dazu immer. Er weigerte sich strickt, seine Datenbank für Jens Arbeitsleute zu öffnen, aber selbst, forderte er, dass ihm alle Türen offen standen.

Jennifer schüttelte leicht den Kopf und lehnte sich seufzend zurück. Müde schloss sie die Augen und streckte alle Viere von sich, um sich ein wenig zu entspannen. Schlafen, konnte sie spätestens erst in einer Stunde. Schließlich musste die Direktorin die ganzen Akten noch durchsehen und das, ging nicht in fünf Minuten. Sicher, sie hätte es auch im Büro machen können, doch da hatte sie was Besseres zu tun. Seit Neusten, war eine Inventur, der feinsten Art, im Gange. Der Keller, die Autopsie, also das Reich von Ducky und seinen Kollegen, die Labore, in dem Abby und zwei oder drei Andere arbeiteten,

die ganze obere Chefetage und die einzelnen Büros, im unteren Stock, darunter auch Gibbs`, litten darunter. Und ganz sicher, würde Jen nicht da sitzen, während in ihrem Büro eine Aufräum- und Ordnungsaktion stattfand. Dafür waren ihr ihre Sachen viel zu wertvoll. Immerhin wollte sie danach auch alles noch beisammen haben und nicht die Hälfte verloren haben, weil irgendjemand einen Einfall hatte und was in seine eigene Tasche zu stecken. Nein. Das wollte sie gewiss nicht. Und hätte es ihr höher gestellter Boss nicht angeordnet, hätte sie so etwas auch nie an ihrer Arbeitsstelle geduldet. Warum mussten fremde Menschen diese wichtige Aufgabe übernehmen? Warum nicht die Personen die in den gesagten Räumen arbeiteten?

„Zu wenig Personal, Mrs Shepard. Tut mir leid.“, hatte Jens Vorgesetzter nur gesagt, mit den Schultern gezuckt und war davon gerauscht. Damals, vor circa einer Woche, hätte sich Jenny darüber aufregen können, doch jetzt, hatte sie sich an die Situation gewöhnt und nahm es mit Humor. Das Einzige was sie nervte, war, dass ein Mann, Mitte 40, der ihr Büro aufräumen muss, sie anflirtete. Aber Gibbs passte schon auf, dass er ihr nicht zu nahe kam. Vielleicht war er ja ein klein wenig eifersüchtig.

Jen seufzte laut und öffnete wieder die Augen. Sie atmete noch einmal tief ein und nahm sich wieder eine Akte. Es war Eine von Anthony DiNozzo, die sich um einen abgeschlossenen Fall von letzter Woche handelte. Durch die Brille hinweg, schielte sie auf das Geschriebene und ließ ihre Augen über die kleinen Zeilen huschen. Auf einmal breitete sich eine dicke Falte auf

ihrer Stirn aus und sie begann den Kopf zu schütteln.

„Dieser DiNozzo, Herr Gott. Hatte der damals an der High School keinen Deutschunterricht? Hier sind so viele Rechtschreib- und Grammatikfehler drin, die habe ich ja noch

nicht einmal in meinem ganzen Leben gemacht.“

Ein wenig Schmunzelnd legte die Direktorin den Hefter auf einen Stapel neben dem Bett, wo schon mehr als drei Akten von Tony lagen. Keine Einzige hatte weniger als zehn Rechtschreibefehler, von der Kommasetzung mal abgesehen. Da hat er ja morgen was zu tun., schoss es Jen unwillkürlich durch den Kopf und im selben Moment, zeichnete sich ein breites Grinsen auf ihren Lippen ab. Diese Vorstellung gefiel ihr. Tony, der immer frech war und meistens zu spät kam, musste arbeiten. Freiwillig tat er das auch nicht. Jedenfalls nicht im Büro. Würde Gibbs nicht eingreifen, würde er den ganzen Tag nur PC-Spiele spielen.

Jennifer setzte sich auf und schwang ihre Füße über die Bettkante. Sie stand auf und schlenderte zu ihrem Schlafzimmerfenster. Als sie es öffnete, schlug ihr kalte Luft entgegen und ließ sie leicht erschaudern. Seufzend schloss sie die Augen und ließ sich den frischen Wind durch die Haare wehen. Sie liebte es am Fenster zu stehen oder draußen zu sein und sich frei zu fühlen. Vor allem im Dunkeln fühlte sie sich wohl, wenn die Sterne funkelten und der Mond schien. Sie konnte sich nichts Schöneres vorstellen.

Noch einmal sog sie gierig die Nachtluft ein und schlürfte dann in ihre Küche, um sich ein Glas Wasser zu machen. Auf dem Weg dort hin, band sie sich die Haare zu einem Zopf zusammen und spielte gedankenversunken mit einer Strähne herum.

Am liebsten würde sie jetzt unter ihre Bettdecke kriechen, dass

Licht ausschalten und schlafen, doch das ging nicht. Sie

musste die Akten fertig machen, sonst würde Gibbs wieder rummeckern.

Ach ja. Dieser Mann. Der konnte Einen schaffen. Schon alleine seine Manieren, damit ist der Verstoß gegen jede verdammte Regel gemeint, sind schlimm und dann seine Launen. Mit Kaffee, konnte er sogar richtig nett und liebevoll sein, wie sie damals in Paris feststellen konnte, doch ohne Kaffee oder wenn DiNozzo ihn wieder geärgert hatte, dann war er unausstehlich.

Gibbs war ein Mensch, der nie über seine Gefühle sprach, geschweige denn Emotionen zeigte. Lieber fraß er alles in sich herein und verschanzte sich in seinem Keller, um an seinem Boot weiter zu bauen. Stundenlang konnte er in seinem Haus sitzen und mit irgendeinem komischen Gerät, die Wände seines späteren Bootes bearbeiten ohne auch nur einmal zu sprechen. Kurz nachdem Jen zum NCIS gekommen war, hatte sie ihm dabei zugesehen und war wirklich sehr erstaunt, obwohl er sehr schnell arbeitete, war er schon über drei Jahre damit beschäftigt und eine Ende war noch lange nicht in Sicht.

Außerdem hatte der Mann einen Dickschädel. Seine Meinung musste akzeptiert werden und das war keine Bitte. Jen hatte es oft schwer, ihn umzustimmen und manchmal artete es auch in einem Streit aus. Jedoch vertrugen sie sich sehr schnell wieder.

Mrs Shepard dachte oft an die Zeit vor sechs Jahren zurück. Damals, in Paris, war sie glücklich. Nicht das jetzt einer denkt, sie sei nicht froh so wie jetzt zu leben, sie war so richtig glücklich. Eben so, wie wenn man verliebt ist. Und das war sie in dem Falle ja auch. Sie hatte einen Mann an ihrer Seite, der sie liebte, jedenfalls dachte sie sich das, und vor allem, der zärtlich zu ihr war. Auch wenn Gibbs verheiratet war, in der Zeit, hatten sie tolle Stunden miteinander verbracht. Nicht nur am Tage. Ja, sie hatten eine Affäre. Eine Kurze, aber sehr

Leidenschaftliche, die Jen in keinem Fall bereute. Auch wenn

sie es niemals zugeben würde, aber Gibbs fehlte ihr. Sehr

sogar. Aber, es war für sie glasklar, dass nie mehr etwas zwischen den Beiden sein würde. Doch, hatte sie damit wirklich recht…?

Leise seufzend nahm sie sich einen Glas aus dem Küchenschrank und öffnete den Wasserhahn. Kaltes Wasser plätscherte in den Glasbehälter. Jen hielt ihre Hand unter den Strahl und entspannte sich wieder. Das Wasser floss ihr über die zarte Hand und bewirkte, dass sie ihre Gedanken wieder ordnen konnte.

Nach dem sie den Hahn wieder ausgestellt hatte, legte sie das Glas an die Lippen und trank einen Schluck. Sie schluckte ihn hinunter und goss den Rest in den Ausguss. Jen stellte das Glas in die Spüle und tapste durch die dunkle Küche zurück in den Flur.

Ihr ging es merklich besser. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich, nachdem sie sich wieder auf ihr Bett gesetzt hatte, wieder den Akten zu. Mit neuer Energie, arbeitete sie Hefter für Hefter durch. Ab und zu schloss sie die Augen und sog die kalte Luft, die durch das offene Fenster hereinströmte, gierig ein…

Inzwischen war es weit nach Mitternacht. Die Nacht hatte die Stadt in ein schwarzes, vom Mond leicht erhelltes, Licht getaucht und kleine Nebelschwaden zogen über den Boden hinweg. Dazu kam noch ein kühler Wind, der die Blätter an den Bäumen rascheln und welche herunter gleiten ließ. Tropfen fielen vom Himmel und sammelten sich in kleinen Pfützen auf dem Asphalt der Straße. Vereinzelt fuhren Autos die Wege entlang und irgendwo ging ein Mann mit einem großen Hund spazieren. Doch diese Beiden hielten es nicht lange an der frischen Luft aus. Schnell verschwanden sie wieder in einem Einfamilienhaus und mieden es noch einen Schritt auf die Straße zu machen. In weiter Ferne hörte man das laute Schlagen der Kirchturmuhr, die ankündigte, dass es 1 Uhr morgens war. Die Lichter in den Häusern waren erloschen und es herrschte Stille. Fast schon erdrückend, breitete sich die unendliche Dunkelheit über Washington aus und ganz selten vernahm man den Ruf einer Eule oder einem anderen Tier.

Jen war über der letzten Akte eingeschlafen und atmete tief ein und aus. Den Hefter auf dem Bauch und die Brille auf der Nase, schlummerte sie in ihre Decke einwickelt und drehte sich ab und zu von einer Seite zur anderen. Der Wind wehte zu ihr ins Zimmer und ließ sie leicht erschaudern. Doch das bekam sie gar nicht mit. Dafür schlief sie viel zu fest. Leise grummelnd drehte sie sich zur Seite und zog ihre Decke näher an den Körper heran. Die Akte fiel leise zu Boden und die einzelnen Blätter flogen kurz in der Luft herum, um sich dann auf dem Teppich zu verteilen.

Plötzlich erklang das Läuten des Haustelefons, neben Jen auf dem Nachttisch. Es klingelte ein Mal, zwei Mal, dann war wieder Ruhe.

Jenny blinzelte kurz mit den Augen und hob den Kopf. Hatte sie nicht gerade das Klingeln ihres Telefons vernommen? Nein. Alles war ruhig. Anscheinend hatte sie sich getäuscht. Schlaftrunken bettete sie ihren Kopf wieder in ihren Kissen ein, nahm vorher die Brille ab und schloss die Augen wieder. Sie drehte sich auf die andere Seite, zog die Decke leicht über ihren Kopf und wenig später war wieder das schwere Atmen von ihr zu vernehmen.

Doch zehn Minuten später, klingelte das Telefon wieder. Und diesmal hörte es nicht nach zweimal Läuten auf. Wie ein penetranter Wecker, raubte er Jenny den Schlaf und ließ sie unwillkürlich leise aufknurren.

Mit völlig zerstrubbelten Haaren, tauchte sie unter ihrer

Bettdecke auf und tastete blind nach ihrem Telefon auf dem Nachttisch.

„Shepard.“, nuschelte sie verschlafen in den Hörer.

„Jen, endlich. Ich bin es.“

„Jethro? Was ist denn los? Weißt du eigentlich wie spät es ist?“, langsam begann das Gehirn der Direktorin wieder zu arbeiten. Auf ihrer Stirn bildete sich eine Zornesfalte und ihre Augen weiteten sich gefährlich.

„Ja, weiß ich. Genauso wie du jetzt, habe ich vor zwanzig Minuten reagiert.“, Jethro lachte leise, jedoch wurde er sofort wieder ernst.

„Es tut mir leid, dass ich dich aus deinem wohlverdienten Schlaf trommeln muss, aber eben hat der Nachtwächter unseres Hauptquartiers angerufen.“

„Warum? Ist was passiert?“, mit einem Schlag, war Jen hellwach. Warum rief der Nachtportier so spät abends noch bei Gibbs an? War was passiert? Wurde Jemand verletzt?

„Bei dir im Büro wurde eingebrochen, Jen.“

„Was? Das kann doch gar nicht sein. Wie hat er mein Schloss geknackt?“

„Er hatte anscheinend einen Schlüssel, auf alle Fälle, wurde das Schloss nicht gewaltsam geöffnet.“

„Ich sage es doch. Hätten wir bloß die Inventur selbst gemacht…“

„Was meinst du damit? Was hat die Inventur mit dem Einbruch zu tun?“, Gibbs runzelte am anderen Ende der Leitung die Stirn und lauschte gespannt der Antwort der Direktorin.

„Na wer sonst hat bei uns eingebrochen? Kein Mensch, außer diese Leute die bei uns aufräumen, hat einen Schlüssel.“

„Verstehe… Hättest du auf mich gehört, wäre das wahrscheinlich nicht passiert.“, Gibbs räusperte sich.

„Jethro. Ich weiß, dass du da gegen warst, aber das war ein

Befehl von meinem Vorgesetzten. Das weißt du doch.“, Jen schlüpfte unter ihrer Bettdecke hervor, stand auf und lief mit dem Telefonhörer zu ihrem Kleiderschrank.

„Dennoch hättest du Beschwerde einlegen können. Genau wie…“

„…du es immer tust. Schon klar. Ich habe verstanden.“, Jen lachte leise und öffnete die Schranktüren.

„Also. Ich bin in einer halben Stunde da.“, mit diesen Worten legte sie auf. Hastig warf sie ihren Schlafanzug auf ihr Bett und zog eine schwarze Hose, einen Rollkragenpullover und einen Blazer aus dem Schrank. Nur im BH und Slip stand sie vor dem Spiegel, richtete sich noch einmal die Haare und schlüpfte in ihre Hose und streifte sich den Rolli über. Zu guter Letzt zog sie sich den Blazer über und ging zu ihrem Nachttisch um die Lampe auszuschalten. Auf dem Weg dorthin, schnappte sie sich die durchgearbeiteten Akten, klemmte sie sich unter den Arm und rauschte dann aus dem Zimmer….

2. Kapitel: In dem sich Jen über die Technik von heute aufregt und Gibbs einmal in ihrem Leben Recht gibt…

 

„Guten Morgen, Alfred.“, Gibbs stieg aus seinem Auto und winkte dem Nachtportier freundlich zu. Er drückte einen Knopf auf dem Autoschlüssel und der Wagen schloss sich zu. Schnell versenkte er ihn in der Jackentasche, klappte seinen Mantelkragen nach oben und rannte durch den Regen auf den Eingang des Hauptquartiers zu.

„Guten Morgen, Gibbs. Es tut mir leid, dass ich sie aus dem Schlaf klingeln musste.“

„Ach. Das ist doch nicht schlimm. Die Hauptsache ist doch,

dass sie mich informiert haben über den Einbruch.“, Jethro lächelte leicht und gesellte sich mit dem Portier in die Eingangshalle des NCIS-Gebäudes. Hier war es warm und vor allem trocken. Der Raum war etwa zwanzig Mal fünfzehn Meter groß. In der Ecke neben der Tür, befand sich ein riesiger Kaffeeautomat, auf den Gibbs sofort zusteuerte. Zwar bevorzugte er lieber sein Lieblingscafé, aber ohne Kaffee, würde er nicht auskommen.

„Erzählen sie mal ganz genau wie sie es bemerkt haben. Wie ist ihnen aufgefallen, dass bei der Direktorin eingebrochen wurde?“

„Ich stand wie gewöhnlich hier am Eingang.“, Alfred deutete auf die große Glastür.

„Ich habe seit gestern Abend um 9 da gestanden und hatte seit Stunden nichts mehr getrunken. Ich ging rein, holte mir einen Kaffee, so wie sie…“, er ging ein paar Schritte auf den Automaten zu und lehnte sich dagegen.

„Ich trank einen Schluck Kaffee, als ich ein Geräusch im oberen Stockwerk hörte und den Strahl einer Taschenlampe.“

Gibbs hob kurz die Hand, damit er einen Moment wartete und holte aus seiner Hosentasche einen Block und einen Stift. Eifrig machte er sich Notizen und ging neben dem Nachtwächter her. Dieser deutete die Treppe, die sich neben dem Fahrstuhl befang, hinauf und meinte:

„Ich bin hochgerannt und habe Schritte gehört.“, die beiden Männer schritten die Treppe hinauf und Gibbs lauschte interessiert dem Wächter.

„Haben die sich entfernt? Oder sind sie auf die Schritte zu gegangen?“

„Nein, Sir. Sie haben sich entfernt. Als ich oben, angekommen war…“

Jethro und Alfred standen jetzt in dem Büroräumen des NCIS, in dem sich auch Gibbs` befand.

„…habe ich eine Gestalt den Gang entlang rennen sehen. Ich bin natürlich sofort in die Chefetage gegangen. Die Gestallt rannte in das Büro von Direktor Shepard. Ich hinterher, doch als ich im Sekretariat stand, war der Typ verschwunden und ein Fenster stand offen.“

„Wissen sie, ob es ein Mann oder eine Frau war?“

„Ich denke, es war ein Mann.“, antwortete Alfred knapp und zuckte kurz mit den Schultern.

Gibbs nickte und machte sich noch ein paar Notizen. Dann linste er zur Chefetage hinauf und verstaute den Block wieder in der Hosentasche.

„Wie kommen sie auf die Tatsache, dass es ein Mann war?“

„Er hat beim Wegrennen geflucht. Es war eindeutig eine männliche Stimme.“, antwortete Alfred.

„Haben sie was im Büro angefasst?“

„Nein.“

„Nur die Türklinke, oder stand die Tür offen?“, Jethro durchbohrte mit seinen Augen den Wachmann förmlich. Seine stahlblauen Augen verengten sich zu Schlitzen, so wie er es immer tat, wenn er mit Zeugen sprach. Irgendwas war komisch an der ganzen Sache, bloß was?

„Die Tür war offen, Sir.“

„Okay. Sagen sie mir nur noch, was das genau für Geräusche waren, die sie gehört haben.“

„Schritte. Schleichende Schritte.“

„Das war es dann auch. Sie können gehen, aber Alfred.“, Gibbs deutete mit dem Finger auf ihn.

„Bleiben sie am Besten hier. Vielleicht haben wir ja noch Fragen.“

Der Wächter nickte und drehte sich auf dem Absatz um. Er verschwand. Gibbs schaute ihm mit gerunzelter Stirn nach und machte sich dann auf den Weg zu seinem Schreibtisch. Dabei trank er einen Schluck Kaffee und begann zu überlegen…

„Bitte sehr, junge Dame. Wir sind da.“

Jen schrak aus ihren Tagträumen auf. Verwirrt schaute sie den Taxifahrer an, der sich vom Fahrersitz zu ihr nach hinten gedreht hatte.

„Ja… äh… Wie viel macht das?“

„15 Dollar. Bitte.“

Jen nickte leicht und kramte in ihrer schwarzen Handtasche, nach ihrer Geldbörse.

„Stimmt so.“, murmelte sie und hielt ihm ein paar Geldstücke hin. Sie lächelte den Fahrer noch einmal kurz an und öffnete dann die Tür. Sobald sie offen war, schlug ihr kalte Luft und Regen entgegen. Sie zuckte leicht zusammen.

Flink sprang sie aus dem Wagen und warf die Tür hinter sich zu. Schnellen Schrittes rannte sie auf das Hauptquartier zu.

Ihre Schuhe halten auf der Straße wider und bei jedem Schritt spritzte Wasser auf. Der Wind pfiff ihr nur so um die Ohren und Der Regen durchnässte ihre dünne Jacke, die sie sich nur schnell übergezogen hatte.

Jen fröstelte leicht und schlang sich beim Laufen die Arme um ihren Körper.

„Mistwetter.“, murmelte sie und sah sich hastig um, um die letzte Straße vor dem NCIS-Gebäude zu bewältigen. Doch gerade, als sie mitten auf dem Asphalt stand, hörte sie das quietschen von Rädern und das Hupen eines Autos.

Erschrocken fuhr die Direktorin herum und starrte direkt in die hellerleuchteten Frontlichter eines Wagens. Es raste genau auf sie zu und schien nicht einmal bremsen zu wollen.

Jennifer sprang einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hände. Sie stolperte leicht und wankte weiter zurück. Doch das Auto fuhr eine Schleife und raste ein paar Zentimeter neben ihr vorbei.

Mrs Shepard schrie leise auf und von dem Druck, welcher durch die Geschwindigkeit des Fahrzeuges zu Stande kam, fiel Jen zu Boden. Wasser spritzte auf, Reifen quietschten, der Wind pfiff und eine Autohupe ertönte. Man hörte nur noch wie das Auto davon fuhr, dann war wieder alles ruhig.

Das alles dauerte nicht einmal eine Minute. So schnell wie der Wagen gekommen war, war er auch wieder weg. Er schien wie vom Erdboden verschluckt, vom Nebel verschlungen und auch die Geräusche waren verstummt. Kein Mucks war mehr zu vernehmen, nur der Regen der auf die Straße fiel, verursachte ein Plätschern.

Jennifers Herz raste und in ihren Schläfen pochte es, wie bei einer Pumpe. Ihre Hände zitterten, als sie sich langsam aufrichtete und ihre Augen aufschlug. Angstvoll schielte sie die dunkle Straße entlang und die Auffahrt des Parkplatzes zum Hauptquartier hinunter – Nichts.

Was war das?, diese Frage schoss der Direktorin augenblicklich durch den Kopf, als sie sich die Stirn rieb und langsam aufstand. Ihre Knie waren weich wie Gummi.

War er noch irgendwo hier? Musste sie Angst haben, dass Jen in den nächsten Momenten wieder angegriffen wurde? Sollte sie Jethro anrufen?

Nein Jenny. Du wirst es ja wohl bis zum Eingang schaffen., redete sich die Frau selbst Mut zu. Sie schaute sich noch einmal um, vergewisserte sich, dass nirgendwo jemand war und spurtete los. Sie wollte nicht mehr alleine sein, nicht hier, in der Dunkelheit, wo alles passieren konnte. Wie man gerade sehen konnte.

Ihre Sachen trieften nur so vor Regenwasser und ihre Haare waren leicht zerzaust. Außerdem war ihr kalt. Vielleicht lag es daran, dass gerade jemand einen Mordanschlag auf sie verübt hat oder dass das Wetter nun mal wirklich saumäßig war. Die Tatsache jedoch, dass sie nur haarscharf am sicheren Tot vorbei geschlittert war, brachte sie zum schaudern.

Jen war froh, als sie endlich die Eingangshalle des Hauptquartiers betrat und sie ein Dach über dem Kopf hatte.

„Jethro?“, rief sie so laut sie konnte. Verunsichert schaute sich die Direktorin um und spurtete die Treppe neben den Fahrstühlen hinauf. Ihre Schuhe hallten im Gang wieder und verstummten irgendwo in einer Nische.

„Jen? Was ist denn los?“, verwundert sah Gibbs auf, als Jen in der Etage der Büros ankam. Der Chef-Ermittler saß auf seinem Stuhl am Schreibtisch und schielte zur Treppe hinüber. Er runzelte die Stirn und stand auf.

„Was ist denn mit dir passiert?“

„Da hat mich Jemand versucht umzubringen…“, nuschelte Jen und kam außer Atem neben Zivas Tisch zum stehen.

„Was? Dich wollte Jemand umbringen?“

„Wenn ich es dir doch sage, Jethro.“

Die Direktorin sank auf einen Stuhl in ihrer Nähe und rubbelte sich mit den Händen an den Armen. Vor Kälte zitternd, schloss sie erschöpft die Augen und stöhnte leise auf. Ihr Schädel brummte höllisch und noch dazu kam das ungute Gefühl, dass dieser Vorfall nicht der Einzige sein sollte.

„Wo ist das denn passiert?“

Jethro betrachtete seine Chefin kurz und drehte sich dann zu Tonys Schreibtisch um. Gibbs wusste, dass er in dem Aktenschrank, im ganz unteren Fach, immer seine Sachen aufbewahrte. Darunter befand sich auch eine Decke.

Hastig zog er das Fach auf und stöhnte.

„DiNozzos Ordnung.“, murmelte er und zog unter lautem Poltern eines Zahnputzbehälters, der auf den Boden gefallen war, eine Wolldecke heraus. Mit ihr lief er zur Direktorin und reichte sie ihr, mit den Worten:

„Nicht das du noch krank wirst.“

„Danke.“, Jen lächelte leicht und wickelte sich in die Decke ein. Seufzend sank sie wieder in sich zusammen und spielte mit dem Henkel ihrer Handtasche herum.

Nervös wanderten ihre Augen im Raum herum, nur Jethro sah sie nicht an. Irgendwie war es ihr peinlich vor ihrem Angestellten Schwäche zu zeigen. Schließlich war sie es doch immer, die es hasste, wenn jemand ein Weichei war. War sie jetzt was anderes?

Gibbs währenddessen beobachtete Jen und schüttelte leicht den Kopf.

Sie zittert ja richtig., überlegte er und sah sich um. Die Sachen konnte sie ja nicht ausziehen, was sollte sie stattdessen machen, dass ihr nicht mehr so kalt war?

Sein Blick fiel auf seinen heißgeliebten Kaffee, der halb ausgetrunken aber trotzdem noch dampfend neben seinem PC-Bildschirm stand und darauf wartete, dass jemand ihn trank.

Komm. Gebe dir einen Ruck. Sieh sie dir an. Sie zittert und friert. Warum zögerst du noch?, meinte eine leise Stimme in Gibbs` Ohr. Langsam ergriff der Agent den Pappbehälter und hob ihn hoch.

„Hier. Trink was.“, Jethro hielt ihr den Kaffee unter die Nase und blickte sie weiterhin nachdenklich an. Ihre Reaktion verblüffte ihn:

„Nein danke. Ich habe keinen Durst.“

„Aber du frierst doch. Komm schon. Trink wenigstens einen kleinen Schluck.“

Doch Jen schüttelte wieder nur den Kopf und senkte ihren Blick

wieder.

„Hey. Was ist denn los? Du bist hier in Sicherheit. Keiner kann dir was tun.“

„Das sieht man ja. Wenn ein Einbrecher schon am Wachmann vorbei kommt und bei mir einbricht…“, murmelte Jen und hob leicht den Kopf. Ihre Augen wanderten vom Boden zu Gibbs hinauf und blieben an ihm haften. Irgendwie fühlte sie sich sicher bei ihm, auch, wenn sie gleichzeitig wusste, dass er sie nicht in jeder Situation beschützen konnte. Schließlich war auch er nur ein Mensch.

„Das war einmal. Außerdem ist der Einbrecher anscheinend durch ein Seitenfenster herein gekommen, Alfred ist also nicht Schuld.“

„Ich weiß das doch genauso gut wie du, Jethro. Aber… aber… ach ich weiß doch auch nicht.“

„Wir finden den oder die Übeltäter. Versprochen.“, Gibbs schmunzelte leicht.

„Da bin ich mir sicher.“, Jen lächelte leicht.

„Hast du Alf eigentlich befragt?“

„Sicher. Er sagt eigentlich nur, dass er ein Geräusch in der Chef-Etage gehört habe und darauf hin hoch gegangen sei. Zu dem meint er noch, dass er glaube, dass der Einbrecher ein Mann sei und er ihn gesehen beziehungsweise gehört habe.“, Jethro hielt ihr den Notizblock hin.

Die Direktorin schielte kurz drauf und runzelte leicht die Stirn.

„Er will leise Schritte in der Chefetage gehört haben, während er im Erdgeschoss war?“

„Genau das behauptet er.“

„Da muss er ja ein sehr feines Gehör haben. Glaubst du, er sagt die Wahrheit?“

„Was hat er für einen Grund zu lügen.“, Gibbs zuckte leicht mit den Schultern und steckte den Block wieder ein.

Jen jedoch war sich über den Wachmann nicht ganz im Klaren. Was, wenn sie den Einbrecher im Haus als Angestellten hatten? Das würde ein Skandal werden, wenn es jemand heraus bekommen würde.

„Ist aber gar nicht so abwegig.“

„Ach Jen. Du und dein Misttrauen.“, Gibbs lächelte und legte ihr die Hand auf die Schulter.

„Ich werde es im Hinterkopf behalten. Okay?“

Jennifer nickte leicht und stand auf.

„Warst du schon in meinem Büro?“

„Nein. Ich wollte auf dich warten.“

Jethro zog die Augenbrauen hoch und lief neben Jen her, die sich auf den Weg in ihr Büro macht.

„Gut. Überlegen wir mal…“, murmelte Jen und ergriff nachdenklich mit der linken Hand das Geländer der Treppe, die in die Chef-Etage führte.

„…Warum könnte jemand bei mir im Büro einbrechen?“

„Die Frage ist eher, was hast du in deinem Büro, was einen Einbrecher interessieren könnte?“, fügte Gibbs hinzu und stach mit seinem Zeigefinger in die Luft.

„Oder so.“, Jen verdrehte leicht die Augen und schmunzelte.

Ja, ja. So war Gibbs immer. Alles besser wissen und nie einen Fehler machen.

„Vielleicht denkt Jemand, dass er bei dir wichtige Papiere finden kann.“

„Oder wertvolle Gegenstände. Schmuck oder Geld.“

Jen blieb abrupt stehen.

„Er sucht die neusten Akten. Die sind doch zum unterschreiben normalerweise im meinem Büro.“

Gibbs nickte nachdenklich.

„Stimmt. Aber was will er mit den Akten? Die Fälle sind doch alle abgeschlossen.“

„Nur einer nicht.“

„Den Fall den wir gerade bearbeiten.“

„Genau.“

Vorsichtig drückte Gibbs mit der Hand die Tür von Jennys Büro auf. Die Eisentür zeigte keine erkennbaren Schäden, außer einem Kratzer am Schlüsselloch, aber der stammte anscheinend von dem Benutzen eines Schlüssels.

„Sieht so aus, als ob wirklich Jemand einen Schlüssel zu deinem Büro gehabt hat.“

Jen nickte leicht und schob sich an Gibbs vorbei in den Raum. Kalte Luft schlug ihr entgegen und Rauch.

„Puh. Was ist denn hier passiert?“

Wie ein Fächer, wedelte sie mit ihrer Hand vor dem Gesicht herum und versuchte freie Sicht auf ihr Büro zu bekommen.

„Eine Rauchbombe.“, brummte Jethro und stakste hinter ihr ins Büro.

Der Raum war groß und schick eingerichtet. Normalerweise schien die Sonne in den 7 mal 6 Meter großen Raum und tauchte ihn in ein helles, freundliches Licht. Heute jedoch, war alles abgedunkelt, da es draußen nicht heller als der Schein einer kaputten Taschenlampe war. Noch nicht einmal der Mond schien, nur ein paar Sterne funkelten.

Der Schreibtisch in der Mitte des Zimmers, welcher sonst so ordentlich aufgeräumt war, war völlig unordentlich. Akten lagen quer auf dem Tisch, Blätter waren zerrissen und wurden auf dem Boden verteilt worden, Stifte rollten lose auf der Platte herum und das Glas am PC-Bildschirm war zersprungen. Das Telefonkabel wurde zerschnitten und der Drucker der ein Fach unter dem Tisch hatte, war in zertrümmert worden und die Einzelteile lagen jetzt auf dem Boden verstreut. Außerdem wurde die Tischplatte völlig zerkratzt.

Gegen über des Tisches an der Wand hing ein Plasmabildschirm. Dieser war ebenfalls kaputt. Er wurde von der Wand gehobelt und auf den Boden geschleudert. Seine Einzelteile waren auf dem Teppich verstreut und Scherben verteilten sich überall im Raum.

Die Schrankwand neben dem Fernseher, war ein reinster Haufen von Glasstücken und keines der Gläser war noch ganz.

Der Konferenztisch, der normalerweise immer vor dem Plasmabildschirm stand, wurde zur Seite geschoben und hinter der Tür auf die Seite gestoßen. Doch auch in der Ecke, sah es nicht besser aus. Auch dort, lagen überall Blätter, Stifte, Hefter und was man noch so alles in einem Büro finden konnte.

Doch das aller schlimmste war das Fenster, denn die Scheibe in dem Rahmen, wurde zersplittert und völlig zerstört.

Der Regen von draußen, drang in den Raum und zerstörte alle erdenklichen Beweismittel in der Nähe des Fensters.

„Oh mein Gott.“, Jen erstarrte.

„Das ist doch alles ein Scherz, oder?“

Gibbs schüttelte leicht den Kopf.

„Nein, ich glaube das ist die pure Realität.“

„wenn ich diesen Jemand erwische, mache ich aus dem Hackfleisch. Ich kann mein Büro komplett neu einrichten. Sogar jede einzelne Vase wurde zerschmettert.“

„Ich verstehe, dass du sauer bist, Jenny, dennoch bitte ich dich, mit mir das Büro zu verlassen.“

„Jethro. Ich kann doch nicht einfach gehen. Ich muss gucken, ob die Akte noch da ist.“

Abermals schüttelte Gibbs den Kopf.

„Das machen meine Leute. Wir dürfen hier nichts anrühren.“

Sanft schlang er einen Arm um ihre Taille und zog sie mit sich. Liebevoll drückte er Jen auf den Schreibtischstuhl ihrer Sekretärin und kniete sich vor sie.

 

 

 

 

 

 

Re: Rot wie Blut - Jibbs (logisch)

wieder super story!!

hoffe sie geht noch weiter!!!

 

Re: Rot wie Blut - Jibbs (logisch)

Klar geht sie weiter.

Hier der Beweis:

Neuer Teil *flöt*

Re: Rot wie Blut - Jibbs (logisch)

„Willst du nicht lieber nach Hause fahren? Soll ich dich bringen?“

Nein, Jethro. Ich will euch helfen. Was soll ich denn Zuhause?“, Jennifer sprang auf und wedelte mit den in der Luft herum.

„Es ist besser für dich, Jen. Du musst dich ausruhen.“, vorsichtig zog Gibbs Jenny wieder auf den Stuhl hinab und nahm ihre Hände in seine. Zärtlich drückte er sie und sah ihr in die wunderschönen grünen Augen.

„Lass mich wenigstens ein bisschen noch hier bleiben.“, bat die Direktorin und sah ihn flehend an.

„Wenn du es unbedingt willst…“

Gibbs zuckte leicht mit den Schultern.

„Dann geh dich kurz frisch machen und ich rufe meine Agenten an. Dafür musst du dir aber morgen frei nehmen. Okay?“

Jen nickte. Vorsichtig zog Gibbs sie auf die Beine und legte ihr seine Hände auf die Schultern. Lange sah er sie einfach nur an und lächelte dann. Sanft strich er ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und berührte dabei rein zufällig ihre Wange.

„Ach und ich bestehe übrigens darauf heute und morgen auf dich aufzupassen.“

Jen grinste und nickte abermals.

„Mit dem größten Vergnügen.“, die Direktorin lächelte verführerisch…

 

„Also Leute. Nehmt euch das gesamte Büro vor und wehe, ihr vergesst eine Ecke, dann lernt ihr mich richtig kennen.“, rief Gibbs und hielt, Tony, Ziva und Timothy eine halbe Stunde später die Tür zu Jennys Büro auf.

„Heiliger Strohsack. Da hat jemand aber ganze Arbeit geleistet.“, rutschte es Anthony heraus.

„Wohl war DiNozzo. Deshalb würde ich an deiner Stelle schnell anfangen. Sonst bist du schneller draußen, als du gucken

kannst.“, zischte Gibbs und haute ihm mit der Hand gegen den Hinterkopf.

„Nun los hier.“

„Und was machst…“

„Geht klar, Gibbs.“, hastig schnitt Ziva Tony das Wort ab und schob ihn vor sich ins Büro.

„Bist du bescheuert? Siehst du nicht, das…“, die Agentin warf hinter sich die Tür zu und ihre Worte verstummten.

„Dieser DiNozzo….“

Gibbs schüttelte den Kopf und drehte sich auf dem Absatz um. Eigentlich wollte er seine Agenten bei der Arbeit zu sehen, doch er beschloss es nicht zu tun. Schließlich waren sie alt genug, um ihre Arbeit ordentlich zu verrichten.

„… ist der totale Chaot. Und noch dazu ein schlechter Berichteschreiber.“, erklang eine Stimme hinter Gibbs.

Lächelnd hob der Chef-Ermittler den Kopf.

„Schreibt er immer noch so miserable Berichte?“

„Was denkst du denn? Schlimmer als damals wo ich hier angefangen habe.“, grinste Jen und stemmte die Hände in die Seite.

„Wie viele waren es diesmal?“

„Sechs Akten, die ich überhaupt nicht entziffern konnte und zwei, die lauter Fettflecken waren und eine, wo er noch nicht mal zusammen hängende Sätze geschrieben hat. Ich glaube, das war in der Zeit wo er und Ziva Undercover ermitteln mussten. Du erinnerst dich?“

Gibbs grinste breit.

„Na klar.“

„Aber ich erwarte, dass er die Akten noch einmal überarbeitet.“, Jen zog ihre Augenbrauen hoch.

„Klar. Das hat er gefälligst zu machen.“, Gibbs nickte.

Anerkennend musterte er seine Chefin. Eben noch sah sie völlig zerzaust und ängstlich aus. Ihre Klamotten waren nass und schmutzig, vielleicht sogar an einigen Stellen kaputt.

Unter ihren Augen erkannte man Augenringe und sie wirkte verstört, doch nun, sah sie wieder völlig normal aus. Was heißt normal? Sie sah bildhübsch aus.

Ihre roten Haare, hatte sie ordentlich zu einem Zopf zusammen gebunden und gekämmt, Jen hatte sich neu geschminkt, so dass die Augenringe verschwunden waren und sie wieder frisch und munter wirkte. Verwundert registrierte Gibbs, dass Jenny neue Sachen anhatte. Jetzt trug sie einen schwarzen Rock, der ihr bis zu den Knien reichte, eine weiße Bluse, mit V-Ausschnitt und einen neuen Blazer.

„Bist du noch mal nach Hause gefahren? Oder wo hast du die Sachen her?“

Jennifer schmunzelte. Innerlich explodierte ein ganzer Kasten voller Knallkörper, denn sie freute sich riesig, dass es Gibbs aufgefallen war.

„Ich habe in meinem Spinnt immer Wechselsachen.“, antwortete sie.

Unten im Keller, zwei Räume weiter von Abbys Labor, gab es einen Raum, in dem lauter silberne Kabinen standen. Hier hatte jeder Angestellter seinen Spinnt, auch die Direktorin, in dem die Meisten irgendwelche unwichtigen Dinge aufbewahrten. Wie zum Beispiel: Sportsachen. Der ehemalige Direktor des NCIS, hatte jedem angeordnet, extra Sachen für Sport mitzubringen. Dies jedoch war völlig unwichtig, denn tragen, tat sie eh keiner. Doch eigentlich waren die Kabinen zum Aufbewahren der Tatortklamotten. Diese wurden vor jedem neuen Fall geholt, angezogen und so sah man jedem Special Agent an, dass er zum NCIS gehörte.

Da Jen jedoch nicht so etwas besaß, hatte sie ihre

Wechselsachen da rein getan. Eigentlich waren diese für wichtige, spontane Geschäftsgespräche, aber das war ja jetzt egal.

„Ich staune immer wieder über dich.“, meinte Gibbs und grinste.

Jen wurde leicht rot.

Schnell hob sie die Hand, lächelte leicht und lenkte hastig vom Thema ab.

„Komm. Lass uns die Überwachungsbänder durchsehen. Vielleicht ist da ja etwas drauf.“

Gibbs nickte…

 

Es gab insgesamt drei Kameras, in der Nähe vom Direktorium. Eine die war direkt gegenüber von der Tür des Sekretariats angebracht worden, die Zweite hing an der Wand gegenüber von Gibbs` Büro und die Dritte überwachte die Aufzüge.

Normalerweise, sollten alle angeschallten sein, den der Nachtportier ging immer rum und schaltete sie an, doch als Jen und Gibbs sich die 1. Kamera anschauten, stellten sie fest, dass sie aus war.

„So ein Mist.“, nuschelte Gibbs und riss die Kamera aus seiner Halterung.

„Das gibt es doch nicht.“, rief Jen aufgebracht und betrachtete den Gegenstand in Gibbs Händen.

„Wieso geht die Kamera nicht?“

Gibbs zuckte nur mit den Schultern und legte die Kamera die die Fahrstühle filmen sollte, auf seinen Schreibtisch.

„Ich hoffe bloß, dass die Anderen nicht auch nicht gehen.“, murrte die Direktorin und ging auf die nächste Halterung für die Kamera zu.

„Oh Nein.“, rief Jen wütend und haute mit der Faust gegen die Wand.

„Das darf doch nicht war sein.“, säuerlich nahm sie die Kamera

in ihre Hand und schüttelte sie hin und her.

„Sie ist auch nicht an.“

„Und die vor dem Sekretariat ist verschwunden.“, rief Gibbs von der Treppe aus zu Jen hinunter. Währen Jen nach der 2. Kamera geschaut hatte, war er nach der in der oberen Etage gucken gegangen und hatte mit Verwunderungen festgestellt, dass sie verschwunden war.

„Das darf doch nicht wahr sein.“, schimpfte Jen und verkniff sich dabei jegliches Schimpfwort, was ihr gerade im Kopf herum spukte.

„Diese verdammte Technik von Heute.“

„Siehst du. Das sage ich auch immer. Früher hat man hier Wachposten aufgestellt, aber nein. Heute muss man solche blöden Dinger da nehmen.“, Gibbs zeigte auf die zwei Kameras, die auf seinem Schreibtisch lagen und runzelte wütend die Stirn.

„Was sollen wir jetzt machen?“

„Sie zu Abby bringen.“, meinte Gibbs nur.

Jen jedoch nahm ein Gerät in ihre Hände und inspizierte es richtig.

„Vielleicht ist sie ja zwischenzeitlich einmal angegangen.“

„Das können wir uns schenken, Jethro.“, Jen schüttelte den Kopf und deutete in die Klappe, in der normalerweise das Videoband drin sein sollte. Doch es war keins drin.

„Das hat Jemand manipuliert….“

 

 

3. Kapitel: In dem die Polizei vor Jennifers Tür steht und sie etwas Trauriges erfährt…

 

Nach dem Gibbs doch noch die Kameras zu Abby gebracht

hatte und Tony, Ziva und Timothy wieder an ihren Tischen saßen, zog der Chef-Ermittler die Aufmerksamkeit seiner Agenten durch einen leisen Pfiff auf sich.

Stille trat zwischen DiNozzo, David und McGee ein und alle sahen zu, wie Gibbs Jen seinen Schreibtischstuhl hinschob und ihr zunickte.

„Da wir jetzt alle beisammen sind, möchte ich eine Zusammenfassung hören.“, Gibbs` Blick wanderte von Einem zum Nächsten und blieb zum Schluss an Tim hängen.

„McGee, bitte.“

„Jawohl, Boss.“, der Agent nickte und holte aus seiner Hosentasche sein PDA heraus.

„Also. In dieser Nacht um circa 12.30, hat der Nachtwächter des NCIS Alfred Proster, den Einbruch in Direktor Shepards Büro bemerkt. Seine Aufmerksamkeit zog sich als erstes auf leise Schritte in der Chef-Etage, wegen denen er darauf hin sofort die Treppe hochgerannt ist und eine schwarz gekleidete Gestallt gesehen hat. Phantombild folgt noch, Alfred macht mir morgen Eines zusammen. Dadurch, dass die unbekannte Person geflucht hat, zieht der Nachtwächter die Schlussfolgerung, dass es ein Mann war, da er es an der Stimme gehört haben soll. Er betrat das Büro und bemerkt, dass alles durchfühlt ist. Darauf hin ruft er sofort Gibbs an.“, McGee verharrte kurz und fuhr nach einem kurzen Seitenblick auf sein PDA fort.

„Um circa 1.30 bis 2 Uhr, treffen sie Mrs Shepard und du Boss ein. Bevor Mrs Shepards Eintreffen, vernimmt Gibbs Alfred und erfährt den Tatvorgang, den ich eben geschildert habe. Zusammen mit der Direktorin geht Gibbs ins Direktorium und finden ein totales Chaos vor, so wie Alfred vorher. Gibbs ruft uns alle an. Ich muss dir leider sagen, dass wir außer einem einzigen Fingerabdruck, nichts gefunden haben. Und dieser ist

nicht im Register von uns verzeichnet. Von den Kameras, weiß ich beziehungsweise wissen wir noch nichts, weil Abby ja gerade eben erst angefangen hat. Mehr, wissen wir nicht.“

Gibbs nickte nachdenklich.

„Jethro.“, zischte Jen und stieß ihm einen Ellenbogen in die Seite. Sie nickte Richtung McGee und machte eine fordernde Handbewegung.

„Ach so…“, Gibbs räusperte sich.

„Gut gemacht, McGee.“, lächelte er und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter.

„Also Leute.“, er lehnte sich gegen seinen Schreibtisch und warf Jen einen Seitenblick zu, diese nickte leicht und sank auf den Stuhl.

„Das was ich euch sage, ist echt wichtig.“

„Schieß los, Boss.“, rief Tony und grinste. Doch im nächsten Moment zuckte er zusammen, weil Ziva ihm eine Kopfnuss gegeben hatte.

„Wofür war das denn?“, zischte er ihr zu und runzelte beleidigt die Stirn.

„Weil du nicht immer dazwischen reden sollst.“, flüsterte Ziva zurück und schüttelte leicht den Kopf. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und wandte sich wieder Gibbs zu.

„Hört auf mit dem Mist. Es wirklich ausgesprochen wichtig.“, donnerte Gibbs und stemmte die Hände in die Seite.

„Sorry, Boss.“, nuschelte Tony und zog den Kopf zwischen die Schultern.

„Passt auf.“, Gibbs räusperte sich und fuhr fort.

„Wir haben euch bei den Geschehnissen von heute Nacht nicht alles gesagt.“

Verwundert blickten seine Agenten ihn an.

„Da ist noch was vorgefallen.“, der Chef-Ermittler schaute zu Jen hinüber und seufzte.

„Auf die Direktorin wurde heute ein Mordanschlag verübt.“

„Was? Jen? Ist das wahr?“, erschrocken und starrte Ziva ihre Vorgesetzte und gleichzeitig Freundin an.

„Ja. Es stimmt, und…“

„…Und deshalb werde ich jetzt mit Mrs Shepard nach Hause fahren und auf sie aufpassen.“, Gibbs schnitt Jenny das Wort ab. Er wollte nicht, dass sie unnötig daran erinnert wurde. Er hatte ihre Aussage ja schon aufgeschrieben und wird sie in den nächsten Tagen einmal zu Protokoll bringen.

„Oh. Der Boss fährt mit ihr mit.“, zischte Tony Ziva zu, die ihre Freundin besorgt musterte.

„DiNozzo. Es reicht.“, rief Gibbs wütend und gab ihm eine Kopfnuss.

„Bilde dir nichts darauf ein.“

Tony nickte leicht und verzog sich hinter seinen Computerbildschirm.

„Pass auf dich auf, Jenny.“, bat Ziva und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

„Klar, werde ich das machen. Außerdem ist Gibbs ja auch noch da.“, Jennifer lächelte und nickte dann zu ihrem ehemaligen Kollegen hinüber.

„Da bin ich ja beruhigt. Und wenn was ist, meine Nummer hast du ja. Ich halte hier schon die Stellung.“, Ziva grinste leicht.

„Und hau Tony ruhig Eine über, wenn er nicht artig ist.“, grinste Gibbs und schielte zu seinem Agenten hinüber, der stillschweigend da saß und ab und zu über seinen Bildschirm zu ihnen hinüber schielte.

„Mit Vergnügen.“, grinste Ziva.

„Also. Wir sind weg und werden wahrscheinlich Frühestens erst morgen Abend wiederkommen.“, rief Gibbs seiner Mannschaft zu und hob zum Gruß die Hand.

„Und Tony. Mach bitte einmal, auf das was dir gesagt wird…“

Re: Rot wie Blut - Jibbs (logisch)

Das hast du toll geschrieben und beschrieben muss ich sagen respekt. Also mir gefällt das richtig gut mach weiter so:)



Re: Rot wie Blut - Jibbs (logisch)

ich hoffe du schreibst bald weiter! die geschichte ist richtig gut!




Re: Rot wie Blut - Jibbs (logisch)

Genau.. hoffe ich auch.. kann man ja kaum erwarten wie es weitergeht..


Semper Fi !!!

Re: Rot wie Blut - Jibbs (logisch)

Langsam aber sicher kehrte wieder Ruhe ein, bei Jenny und ihren Kollegen. Die Lichter im Hauptquartier waren erloschen, das Direktorium wurde abgesperrt, Alfred wurde wieder vor dem Eingang postiert und das Haus wurde abgeschlossen. In spätestens 3 Stunden, würden die 1. Mitarbeiter kommen und anfangen zu arbeiten. Abby, Tim, Tony und Ziva waren alle auf dem Weg nach Hause und freuten sich, wenigstens noch ein bisschen Schlaf abzubekommen. Auch wenn Ziva noch ein wenig geschockt war, glaubte sie, dass Gibbs auf Jen aufpassen würde. Da war sie sich sogar hundertprozentig sicher.
Jen und Gibbs waren inzwischen bei Mrs Shepards Wohnung angekommen. Jethro parkte seinen Wagen genau vor dem Eingang des Mehrfamilienhauses und stieg aus. Galant hielt er Jenny die Autotür auf und grinste. Im Schein des Mondes, konnte er ein Lächeln auf ihren Lippen erkennen, und das stimmte ihn glücklich. Sie hatte keine große Angst mehr, darüber war er sehr froh.
Sanft schlang er ihr einen Arm um die Taille, schlug die Tür hinter ihr zu und schlenderte mit ihr zum Eingang des Hauses.
„Und dir geht es wirklich gut?“, fragte er nach einigen Sekunden des Schweigens.
„Mir geht es gut, wirklich.“, Jen lächelte und lehnte sich gegen seine Schulter. Gibbs strich ihr vorsichtig über den Arm, als Zeichen, dass er zufrieden war. Die Beiden brauchten nicht zu reden, sie kannten sich viel zu gut, als dass der Andere dem Einen etwas vormachen konnte. Jeder konnte die Gefühle des Anderen spüren.
Jennifer schloss ohne sich von Gibbs` Umarmung zu lösen, ihre Wohnungstür auf und bat ihn herein.
„Fühl dich wie Zuhause.“, meinte sie lächelnd. Sie nahm ihm
seine Jacke ab und hängte sie an die Garderobe.
„Komm. Ich mach uns einen Kaffee.“
Jen deutete auf eine Tür am Ende des Ganges und zog ihn vorsichtig mit sich.
Jennifers Küche war klein, aber sehr gemütlich. An der linken Wand reihten sich kleine Schränke aneinander und darunter ein Herd, eine Spüle und eine weiße Arbeitsplatte, auf dessen Ecke eine große Obstschale stand. Außerdem wurde an der gegenüberliegenden Wand ein großes Brett montiert auf dem eine Kaffeemaschine und ein kleines Kästchen standen. Ein schöner Tisch, mit Sitzecke, befand sich am Fenster, neben einem großen Kühlschrank. Von dort aus, konnte man schön nach draußen gucken und die Menschen auf der Straße beobachten. In der Ecke neben der Tür spendete ein kleiner Ofen Wärme, natürlich nur, wenn er an war. Außerdem schien der Mond direkt in den Raum und tauchte ihn in ein romantisches Licht.
Jenny zündete den Ofen an und stellte eine Öllampe auf den Tisch. Lächelnd holte sie zwei Tassen aus dem Schrank und begann Kaffee zu machen.
„Setz dich doch, Jethro.“, meinte sie und nickte in Richtung Sitzecke.
„Kaffee kommt gleich.“
Gibbs nickte leicht und sank auf die Bank, am Tisch und stütze sich auf seine Hände. Leise seufzend beobachtete er die Direktorin, wie sie an der Tischplatte herumwerkelte.
Mensch. Ihr Hintern ist immer noch so hübsch, wie vor sechs Jahren., schoss es dem Chef-Ermittler durch den Kopf und unwillkürlich musste er an damals in Paris denken....

Lächelnd schielte Gibbs zu Jen hinüber und wischte sich mit der Hand über die schweißnasse Stirn.
Obwohl es so unendlich heiß hier oben auf dem Dachboden war, fand es Gibbs schon fast angenehm hier oben zu hocken und nach unten auf die Pariser Straßen zu schauen.
Jennifer Shepard und Leroy Jethro Gibbs befanden sich in einem vier Stock großen Haus, am Hafen von Versailles. Ganz oben, unter dem Dach, befand sich eine kleine Kammer mit kleinen Fenstern, durch die man direkt die Boote am Hafen sehen konnte. Hier oben standen nur Kisten, Kartons und allerlei anderer Kram, der nur Staub auffing und weiter nichts tat.
Jen und Jethro waren rein beruflich hier in Paris. Sie beiden waren an einem riesigen Ding dran. Es ging um ein Attentat, hier, in Paris, und das wollten die beiden, zusammen mit dem NCIS verhindern. Im Grunde war es eine Observierung. Sie
mussten eine ganz bestimmte Person finden, die sich hier am
Hafen befinden soll. Da es einen Augenzeugen gab, der den Mann beschreiben konnte, saßen Jen und Jethro nun auf dem Dachboden des Hauses und knipsten alle Menschen, die das Boot, auf dem das Attentat stattfinden soll, betreten.
„Es ist fast 8 Uhr abends und es ist immer noch so heiß.“, stöhnte Gibbs erschöpft und lehnte sich gegen den Rahmen des Fensters. Gierig trank er einen Schluck Kaffee, vom Café um die Ecke, und beobachtete Jen, wie sie durch das Suchobjekt des Fotoapparates schaute und ein Bild schoss.
„Dann trinke doch auch mal was Anderes, als dieses heiße Gebräu.“, meinte sie grinsend ohne auf zu sehen.
„Du wirst dich noch schnell genug daran gewöhnen. Ohne Kaffee kommt man in diesem Job nicht aus.“, lachte Jethro und deutete auf eine weitere Person.
„Da, da ist noch eine.“
Jen nickte und machte ein Foto.
Plötzlich begann das Handy in ihrer Hosentasche zu klingeln.
„Shepard.“
Einen Moment herrschte Stille – dann:
„Ja, Sir. Danke. Wiederhören.“, die Agentin legte auf und sah Gibbs an.
„Wir können Schluss machen.“, meinte sie fröhlich und stand auf. Sie klopfte sich kurz den Po sauber und streifte eine Falte aus ihrem schwarzen Sommerkleid.
„Kommst du?“
„Wohin?“
„Na ins Hotel.“
Gibbs lächelte und stand ebenfalls auf.
„Wollen wir nicht lieber noch eine Runde spazieren gehen?“
Jen, die schon zur Treppe, die nach unten führte, gegangen war, blieb stehen und drehte sich um. Sie begann zu lächeln.
„Gerne.“
Gibbs legte ihr zärtlich eine Hand um die Taille und stieg mit ihr die Treppe hinunter.
„Hey Jethro, Jen.“
„Ben. Bist du unsere Ablösung?“, fragte Jennifer und grinste. Der Mann der vor den beiden Agenten stand, war klein, blond und trug eine Brille. Genauso wie Gibbs, war er Kaffeesüchtig und konnte keine Stunde ohne Koffein aushalten. Noch dazu schlief er bei jeder Gelegenheit ein. Zumindest, wenn er alleine war. Mit anderen, war er recht witzig und fröhlich. Er war ein aufgeweckter, freundlicher Mann, dem man auch ein Geheimnis anvertrauen konnte, ohne das er es weiter sagte.
„Ja. Aber Julian kommt auch gleich noch. Er ist nur was zu essen holen.“
Ben und Julian waren die einzigen Menschen, die Jen und Jethro hier in Paris kannten, außer ihren Boss. Sie hatten das gleiche Ziel wie sie. Das Attentat zu verhindern.
„Na dann wünsche ich euch viel Spaß. Da oben ist es heiß, wie in einer Sauna.“, Jethro lachte und legte wieder einen Arm um Jen.
Zusammen verließen sie das vierstöckige Haus und schlenderten die dunkle Straße von Versailles entlang. Eine leichte Briese wehte vom Meer zu ihnen herüber und ließ Jen leicht schaudern. Außer dem Sommerkleid, das nur Spagettiträger besaß, trug sie sonst nichts, mal ganz abgesehen von den Schuhen.
Gibbs bemerkte, dass Jenny leicht zitterte und zog sein Sakko aus. Er legte es ihr um die Schultern und zog sie dichter an sich heran. Sanft strich er ihr über die Arme.
„Geht’s? Oder sollen wir lieber zum Hotel zurückgehen?“
„Nein, bitte nicht. Es ist gerade so wunderschön.“, flüsterte Jen und zog sich das Sakko enger um den Körper. Sie lächelte
Jethro an und lehnte sich gegen ihn.
„Es ist so schön…“, nach einer kurzen Pause fügte sie ein „…mit dir.“ noch hinter her.
„Das liegt ganz in meinem Interesse.“, grinste Gibbs und drückte sie an sich.
„Komm. Lass uns da vorne was essen.“
Jen nickte leicht und zusammen gingen sie auf ein schönes Café zu. Die Beiden setzten sich auf die Terrasse, die durch ein kleines Feuer in einem Ofen, erleuchtet wurde.
Gibbs zog einen Stuhl zurück und bat Jen, sich zu setzten. Vorsichtig schob er ihren Stuhl wieder ein wenig an den Tisch und setzte sich dann ihr gegenüber.
„Ist schön hier.“, nuschelte Jen und sah sich ein wenig um.
„Was willst du denn haben?“, fragte Gibbs, als er den Kellner auf ihren Tisch zukommen sah.
„Mir würde ein Eis reichen.“, antwortete Jen zurück haltend und lächelte.
„Wirklich? Wollen wir uns so einen riesigen Eisbecher teilen?“, der Agent deutete auf die Eiskarte, auf dem ein riesiges Gebilde von Eis zusehen war. Es bestand aus mindestens sieben Kugeln und drei Waffeln, ganz viel Soße und Kirschen obenauf.
Jen nickte leicht und ihr lief das Wasser im Mund zusammen.
„Gerne. Der sieht echt lecker aus.“
Der Kellner stellte sich an ihren Tisch und fragte:
„Vous désirez, s`il vous plait, Monsieur?“ (wer kein Französisch kann: >Was wünschen sie bitte? <)
Gibbs hielt dem Kellner die Karte hin und meinte dann:
„S`il vous plait.“ (>Bitte!<)
„D`accord, Monsieur. Et avec c,a?“ (>In Ordnung, noch was ?<)
„Was hat er gesagt?“, fragend schaute Gibbs Jen an.
„Ich glaube er hat gefragt, ob wir noch was haben wollen.“, Jenny lachte leise.
„Was muss ich denn jetzt sagen?
„Einfach, dass du nichts mehr möchtest.“
„Und wie sage ich das?“
Jennifer seufzte lächelnd und wandte sich dann an den Kellner.
„Non, Merci. C`est tout.“ (>Nein, danke. Das war alles.<
Der Kellner lächelte und verschwand mit der Bestellung.
„Woher kannst du denn französisch?“, verwundert blickte Gibbs über den Tisch hinweg Jen an.
„Ich kann kein französisch, Jethro. Ich höre einfach aufmerksam zu.“, die Agentin lächelte verführerisch.
Gibbs grinste und ergriff über den Tisch hinweg ihre Hand.
„Mit dir hier zu sitzen, ist so was von schön, Jen.“
„Das finde ich auch.“, Jennifer schaute ihrem Gegenüber tief in die Augen und versank in ihnen. Mit einem Mal, kamen sich ihre Gesichter näher, und…


„Jethro? Hier ist dein Kaffee.“, Jen stellte dem Agenten die dampfende Tasse vor die Nase und setzte sich neben ihn.
„Wo bist du denn wieder mit deinen Gedanken?“
„Weit, weit weg.“, lächelt Gibbs und nahm dankend die Tasse in die Hand.
„Ich habe nur noch einmal an die Vergangenheit gedacht.“
„Hast du an Versailles gedacht?“, fragte Jen erwartungsvoll und rückte ein Stück näher an Gibbs heran. Dieser nickte nur und trank einen Schluck von seinem Kaffee.
Jen lächelte und starrte in ihre Tasse hinab. Im Schein der Öllampe wirkte ihr Gesicht geheinmissvoll und unberechenbar.
„Kennst du Ben und Julian noch?“, fragte Gibbs und lachte leise.
„Klar. Diese beiden Chaoten.“, die Direktorin grinste und trank
ebenfalls einen Schluck Kaffee. Leise seufzend verschränkte sie die Beine und lehnte sich gegen die Wand hinter sich.
„Das waren Zeiten, damals.“
„Schöne Zeiten.“, meinte Gibbs und stach mit dem Finger in die Luft.
„Schöne Zeiten, das stimmt. Sehr schöne Zeiten.“
Gibbs schaute seine Kollegen oder besser gesagt, Chefin von der Seite her an und betrachtete sie kurz.
„Bereust du es?“

„Was?“
„Das weißt du ganz genau.“, brummte er leise.
Jennifer seufzte abermals. Sie wusste, dass diese Frage irgendwann einmal kommen musste, aber nie hatte sie herausgefunden, was sie antworten sollte.
Nach einigen Sekunden schüttelte sie den Kopf. Ihre Augen starrten in die Kerze, der Öllampe und bewegten sich nicht. Es war, als ob sie in ihr die Antwort auf all die Fragen finden würde, die sie sich Jahre lang gestellt hatte.
„Ich habe es nie bereut.“, flüsterte sie und umklammerte ihre Kaffeetasse.
„Aber manchmal…“, meinte die hübsche Rothaarige nach einigen Sekunden des Schweigens.
„…überlege ich, ob es alles nur ein Traum war, mit dir und auch mit dem Auftrag.“
Gibbs lauschte den Worten der Direktorin und wankte nachdenklich mit dem Kopf. Sanft drehte er ihren Kopf in seine Richtung und sah ihr tief in die Augen.
„Mal ganz ehrlich. Wie denkst du über die Zeit von vor sechs Jahren?“
Diese Augen., schoss es ihr durch den Kopf und unwillkürlich musste Jen schluckten.
Was sollte sie darauf antworten? Das sie jede Nacht daran
dachte und oft überlegte, wie es wäre, wenn sie jetzt noch mit Gibbs zusammen wäre?
„Ich kann darüber nur positiv denken.“, nuschelte sie und versuchte sich zusammen zureißen.
„Etwas konkreter bitte.“
„Och man.“, Jen riss sich los und stand auf.
„Ich wünsche mir die alten Zeiten zurück, Jethro. Zufrieden?“, rief sie und ging in der Küche auf und ab. Sie schlang sich die Arme um den Bauch und stellte sich mit dem Rücken zu Gibbs.
„Jen. Ich wollte dich doch nicht ärgern.“, Jethro stand auf und ging auf die Direktorin zu. Er stellte sich dicht hinter sie und drehte sie vorsichtig an den Schultern zu sich um.
„Ich wollte es einfach nur wissen!“
„Was wolltest du wissen? Ob du gut im Bett warst, oder wie?“, traurig senkte Jen den Kopf und schloss die Augen. Tief ein und aus atmend, versuchte sie ihre Gedanken zu ordnen und ihre Fassung wieder zu bekommen.
Reiß dich zusammen, Jen. Versau nicht Alles., redete sich die Direktorin ein und sah in seine stahlblauen Augen. Wie schon vor sechs Jahren, versank sie in ihnen, wie in einem weiten, klaren Meer. Wie hypnotisiert starrte sie ihn an. Der Widerstand gegen seine Berührungen, löste sich und sie genoss es sichtlich, dass Gibbs sie in den Arm nahm und ihren Kopf zwischen seine Hände nahm.
„Bin ich wirklich so ein Idiot, dass du so über mich denkst?“, fragte er leise und sah Jen an. In seinen Augen spiegelten sich die Fragen wider, die die Direktorin sich Jahre lang gestellt hatte. Die, die ihr so lange Kopfschmerzen und schlaflose Nächte eingebracht haben, jedoch saß sie auch manchmal da und lächelte, bei dem Gedanken an ihre gemeinsamen Nächte.
„Du bist kein Idiot, Jethro. Und das weißt du.“, flüsterte Jennifer und lächelte kaum merklich.
Gibbs strich ihr sanft über die Wange und stupste ihre Nase mit seiner an.
„Da bin ich beruhigt.“, nuschelte er und legte seinen Kopf leicht schräg. Ein leichtes Schmunzeln breitete sich auf seinen Lippen aus.
„Ich habe kein einziges Mal bereut, mit dir geschlafen und dich geküsst zu haben. Es war die schönste Zeit in meinem Leben.“, Jen lächelte und drückte ihr Gesicht leicht gegen seine linke Hand, die sich immer noch auf ihrer Wange befand.
Sanft strich Gibbs ihr mit der rechten Hand über den Rücken und zog sie etwas näher zu sich heran. Dann beugte er sich zu ihr herunter und sah ihr tief in die Augen.
„Ich habe es auch nie bereut, Jen. Auch wenn du es manchmal glaubst.“, flüsterte er und strich sanft mit seinen Daumen über ihre Wange. Dann näherte er sich ihren Lippen und küsste sie sanft.
*Ding Dong*
Wie immer, an den unpassendsten Momenten, klingelt es an der Wohnungstür.
Missmutig drückte Jen Gibbs von sich weg und strich ihm über die Wange. Mit einem letzten Blick in seine Augen, verschwand sie im Flur…


Songtext von Lukas Hilbert
Denkst du noch an mich:
Ein Indianer kennt keinen Schmerz - Das hab ich immer gedacht - Aber jetzt wo ich dich seh' - Jetzt tut es doch so weh - Wie haben wir das bloß gemacht - Wie konnte das bloß passier'n? - Wir hatten noch so viel vor - Wieso mussten wir verlier'n? - Wenn du mit ihm schläfst - Denkst du dann immer noch an mich? - Machst die Augen zu und stellst dir vor - Das wäre immer noch ich? - Und wenn du ihn küsst - Denkst du dann noch an mich? - Hör mir die alten Platten an - Und denk zurück an jeden Moment - Der ganze film der zieht vorbei - Doch wo ist das Happy-End? - Ich glaub ich werd es nie versteh'n - Sag mal ist dir überhaupt - klar - Dass du jeden Tag das verrätst - Was eigentlich uns're Sache war? - Wenn du mit ihm schläfst - Denkst du dann immer noch an mich?
Machst die Augen zu und stellst dir vor - Das wäre immer noch ich? - Und wenn du ihn küsst - Denkst du dann noch an mich? - Wenn du mit ihm schläfst - Denkst du dann immer noch an mich? - Weil Indianer kennt kein Schmerz - Das hab ich immer gedacht - Aber jetzt wo ich dich seh' - Jetzt tut es doch so weh - Wie haben wir das bloss gemacht - Wie konnte das bloss passiern? - Wir hatten noch so viel vor
Wieso mussten wir verliern? - Wenn du mit ihm schläfst - Denkst du dann immer noch an mich? - Machst die Augen zu und stellst dir vor - Das wäre immer noch ich? - Und wenn du ihn küsst - Denkst du dann noch an mich? - Hör mir die alten platten an - Und denk zurück an jeden Moment - Der ganze Film der zieht vorbei - Doch wo ist as Happy-End? - Ich glaub ich werd es nie verstehn - Sag mal ist dir überhaupt klar
Dass du jeden Tag das verrätst - Was eigentlich uns're Sache war? - wenn du mit ihm schläfst - Denkst du dann immer noch an mich? - machst die augen zu und stellst dir vor - Das wäre immer noch ich?
Und wenn du ihn küsst - Denkst du dann noch an mich? - Wenn du mit ihm schläfst - Denkst du dann immer noch an mich? - Und wenn du ihn küsst - Denkst du dann noch an mich?


Ein wenig sauer, öffnete Jennifer die Haustür und erstarrte.
„Mrs Shepard?“, erklang eine tiefe Stimme.
„Ja!“, die Direktorin nickte leicht und schaute die Person, die vor ihr stand, verwundert an.
„Tyler mein Name. Ich komme vom Jugendamt.“
Jen runzelte leicht die Stirn.
„Was kann ich für sie tun?“
Der Mann ging ein Stück zur Seite und eine weitere Person trat in den Vordergrund. In den Armen hielt sie ein Baby nicht älter
als ein halbes Jahr alt.
„Dylan?“, ein Lächeln breitete sich auf Jennifers Lippen aus. Fragend schaute die Direktorin den Mann vom Jugendamt an und öffnete den Mund um irgendwas zu sagen, doch ihr Gegenüber schnitt ihr das Wort ab:
„Mrs Gordon hat sich umgebracht.“
Jens Atem stockte.
„Was? Julia Gordon hat sich umgebracht? Warum? Das… das kann doch nicht sein.“, flüsterte Jennifer und schlug die Hände vor den Mund zusammen.
„Jen? Was ist denn los?“, verwundert steckte Gibbs den Kopf aus der Küche und trat in den Flur. Vorsichtig legte er ihr eine Hand um die Hüfte und nickte den beiden Männern zu.
„Gibbs, NCIS.“
„Tyler, Jugendamt.“
Verwundert blickte Jethro erst von Jen, dann zu den beiden Männern und dann zu dem Baby.
„Meine beste Freundin Julia, hat sich…“, sie schluckte heftig.
„… umgebracht.“
Jethros Augen wurden groß und sein Griff um Jen verstärkte sich.
„Wann? Wann hat sie sich umgebracht?“, fragte die Direktorin leise und drückte sich ein wenig an Gibbs.
„Vor einer Stunde. Dylan hat so laut geschrieen, dass die Nachbarn hellhörig geworden sind.“, antwortete der 2. Mann und strich dem kleinen Baby sanft über den Arm.
„Was wird jetzt aus Dylan?“, wollte Jen wissen. Sie musste sich zusammen reißen um nicht anzufangen zu weinen. Ihre beste Freundin hatte sich umgebracht, dass konnte doch nicht war sein.
„Da Mrs Gordon keine Verwandten mehr hat und sie ihre beste Freundin sind, haben wir im Jugendamt entschieden, ihn als 1.
zu ihnen zu bringen.“
Verdutzt blickte Jen das kleine Baby an und lächelte dann traurig.
„Als 1.? Heißt das, Dylan wird mir irgendwann entzogen?“
„Sie können natürlich auch eine Erziehungsberechtigung beantragen.“, antwortete der Mann vom Jugendamt.
Jen nickte nur und nahm dem 2. Mann Dylan ab.
„Die Sachen für das Baby bekommen sie in ein paar Stunden.“, informierte Mr Tyler Jen und schüttelte Gibbs die Hand, da Jenny ja Dylan auf dem Arm hatte.
„Ich werde mich mit ihnen in Verbindung setzten, Mr Tyler. Dylan darf nicht ins Heim kommen.“
„Sehr wohl, Mam. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag und wie gesagt, die Sachen für das Baby kommen in ein paar Stunden. Auf wiedersehen.“
„Auf wiedersehen.“, Jen lächelte noch einmal traurig und schloss dann die Tür hinter den Männern…

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4. Kapitel: In dem ein kleines Baby Beziehungsvermittler spielt und endlich Ruhe im Hause Shepard einkehrt…
Giving me a reason to wanna stay strong – Sarah Connor

Jen schluckte heftig und starrte zu dem kleinen Baby hinunter, das in ihren Armen lag.
„Na du kleiner?“, vorsichtig strich sie ihm mit der Hand über die Wange und lehnte ihren Kopf gegen seinen.
Wie konnte sich ihre beste Freundin umgebracht haben? Wie konnte sie ihr Baby alleine lassen und es sich selbst überlassen?
Langsam lief Jen eine Träne über die Wange und sie musste leise schluchzen.
„Hey Jenny. Nicht weinen. Wir bekommen das hin.“, Jethro stellte sich hinter sie und schlang ihr die Arme um den Bauch.
„Wir?“, fragte Jen leise und drehte sich vorsichtig mit Dylan in seinen Armen um.
„Na denkst du, ich lasse dich jetzt alleine?“, fragte Gibbs leise und zog sie dicht an sich.
Jen schniefte und lehnte sich gegen seine starke Schulter. Mit Tränen in den Augen schaute sie zu dem Baby hinunter und drückte es leicht an sich.
„Danke Jethro.“, flüsterte sie und schluchzte wieder. Tränen rannen ihr über die Wangen und tropften auf ihr T-Shirt.
„Hey Jen. Hör bitte auf zu weinen.“, meinte Gibbs und strich ihr sanft die Tränen weg. Vorsichtig nahm er ihr das Baby ab. Während er den schlafenden Dylan auf dem linken Arm trug, drückte er Jen mit dem Rechten zärtlich an sich und strich ihr über den Hinterkopf.
„Wir schaffen das. Ich lasse dich nicht alleine.“, flüsterte er ihr beruhigend ins Ohr.
„Aber wir haben einen Fall, einen Mord, aufzuklären.“, schniefte sie und drückte sich gegen seine Brust.
„Jetzt kommt noch der Tot meiner besten Freundin dazu.“
Gibbs nickte verständnisvoll.
„Ich stehe dir immer zu Seite, keine Sorge und zusammen, bekommen wir alles hin.“
„Danke. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll.“, Jen lächelte leicht und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
„Hauptsache, du hörst auf zu weinen.“, meinte Gibbs und drückte sie noch einmal fest an sich. Dann schob er sie vor sich her ins Schlafzimmer.
„Du gehst am besten schlafen, Jen.“
„Und du gefälligst auch. Ich schlafe auf der Couch und du in
meinem Bett.“, meinte Jennifer und deutete auf das
Himmelbett.
„Nein, ich werde auf der Couch schlafen und du hier.“, Gibbs schüttelte den Kopf und stieß Jen sanft auf ihr Bett hinab.
„Bitte, Jethro. Bleibe hier.“, flüsterte Jenny und schaute bedrückt auf ihre Hände hinab. Wieder lief ihr eine Träne über die Wange und sie schniefte leise.
„Klar. Kein Problem.“, Gibbs nickte leicht und legte Dylan vorsichtig auf eines der zwei Kopfkissen neben Jen.
Dann legte er sich ganz dicht neben das kleine Baby in die Polster. Vorsichtig lehnte sich der Chef-Ermittler über Dylan und wischte ihr zärtlich mit der Hand die Tränen weg.
„Hör auf zu weinen, ja? Du siehst viel hübscher aus, wenn du lachst.“, flüsterte er und grinste leicht.
Jen lächelte und nickte.
„willst du noch mal schnell nach Hause fahren, um dir ein paar Sachen zu holen?“, fragte die Direktorin leise, um das Baby nicht aufzuwecken.
„Ich bin hier um auf dich aufzupassen, da lasse ich dich nicht eine Minute alleine.“
„Auf diese halbe Stunde kommt es auch nicht an.“, meinte Jen und verdrehte leise seufzend die Augen.
„Keine Wiederrede.“, zischte Jethro lachend.
„Oder willst du mich loswerden?“
„Auf keinen Fall.“
Sanft strich Jen über Dylans Wange und lächelte selig.
„Ist er nicht süß?“
„Nicht so süß wie du.“, antwortete der Chef-Ermittler sofort.
Jen sah ihm in die Augen und lächelte verträumt.
Plötzlich begann sich Dylan zu bewegen. Wenige Sekunden später schlug er die Augen auf und hob quietschend die Hände.
„Na mein Kleiner.“
Sanft strich Jen ihm über den Arm.

Sanft strich Jen ihm über den Arm.
Leise vor sich hin brubbelnd, streckte Dylan seine kleinen Ärmchen aus und schnappte sich eine rote Haarsträhne von Jen. Lachend zog er daran.
„Hey, vorsichtig. Das tut weh.“, Jen schmunzelte und kitzelte ihn sanft am Bauch.
„Jethro?“, Jennifer sah auf.
„Ja?“
„Riechst du das auch?“, fragte Jen und rümpfte leicht die Nase.
„Da hat wohl jemand in die Windeln gemacht.“, lachte Jethro und sah zu Jen hinüber, die nachdenklich den Kleinen anschaute.
„Wir brauchen Windeln. Ich habe hier keine.“, stellte sie fest und hob gedankenversunken den Kopf.
„Wie spät ist es?“, fragte sie.
„Kurz nach 5.“, murmelte Gibbs nach einem Seitenblick auf den Wecker, der auf Jennys Nachttisch stand.
„Okay. Der Laden öffnet um 5. Ich gehe schnell Windeln holen.“, meinte Mrs Shepard und stand auf.
„Das Thema hatten wir doch schon.“, rief Gibbs und hielt Jen am Arm fest.
„Entweder du bleibst hier und ich gehe oder gar keiner. Du gehst nicht alleine auf die Straße.“
Die Direktorin seufzte und nickte dann ergeben.
„Da kannst du ja gleich was zu Essen und ein Fläschchen mitbringen.“
„Aber ich weiß doch gar nicht, was ich da kaufen soll.“, verwundert zog Gibbs seine Augenbrauen hoch.
„Männer.“, nuschelte Jen und grinste.
„Hey. Mach dich bloß nicht über mich lustig.“, brummte Jethro leise und sah ihr bedrohlich in die Augen. Doch nach wenigen Minuten musste er lachen.
„Also?“
„Lass dich beraten. Wir brauchen Milch und Windeln für ein 5 Monate altes Baby.“, antwortete Jen knapp und strich ihm dann, über Dylan hinweg, über die Wange.
„Das bekommst du schon hin.“
Gibbs nickte und stand auf. Mit einem letzten Blick auf das Baby und die Direktorin verließ er das Schlafzimmer und ging in den Flur.
„Ach so.“, Gibbs Stimme ertönte im Flur.
„Wo ist der Laden?“, fragte er und steckte den Kopf noch einmal ins Zimmer.
„Einfach die Straße hinunter und dann siehst du ihn.“
„Okay. Also. Bis später….“

Re: Rot wie Blut - Jibbs (logisch)

mhhh

supppiii die story kenn ich doch irgentwo her !!!



^^