360° - Geo Reportage _ Komparsen in Rom
http://videos.arte.tv/de/videos/360_geo_reportage-3550720.html
Komparsen sind die Menschen im Hintergrund, ohne die kein Kino- und Fernsehfilm auskommt. Zwar nimmt kaum jemand die Nonnen wahr, die in einem Film wie zufällig über den Klosterhof gehen, oder den Landstreicher, der an einer Ecke sitzt, während die Hauptakteure durch die Straßen spazieren. Aber ohne sie bleibt die Filmkulisse unvollständig.
In der Filmstadt Rom sind viele der Komparsen Rentner, die sich zu ihrem mageren Einkommen etwas dazuverdienen. So auch Angelo Amoretti und Paola Carboni. Paola muss mit einer monatlichen Rente von 200 Euro auskommen - nahezu unmöglich ohne ihre Komparsenjobs. Angelo arbeitete ehemals als Postangestellter, seine Leidenschaft fürs Kino begleitete ihn durchs Leben. Nun, als Rentner, hat er es endlich geschafft, selbst in Filmen aufzutreten - als Mönch, Kleinkrimineller oder auch mal als Leiche. Dass er auf seinen Einsatz oft über Stunden warten muss, und dann womöglich nur für Sekunden im Bild erscheint, stört ihn wenig. Im Gegenteil, die Stunden am Set mit laufenden Kameras, hektischen Regisseuren, Stars und befreundeten Komparsen sind die Höhepunkte seines Rentnerdaseins.
Wenn nur die Kostümproben nicht wären. Nach dem Casting müssen die Komparsen eine Anprobe absolvieren, um endgültig akzeptiert zu werden. Wenn ihnen die zugedachte Kleidung nicht passt, verlieren sie den sicher geglaubten Job - bei circa 10.000 Komparsen in Rom ist das Angebot groß genug. Eine frustrierende Situation, die Angelo leider allzu häufig erlebt hat. Doch er gibt nicht auf. Jeder Anruf seiner Agentin bringt neue Hoffnung. Wie wird das nächste Casting ausgehen?