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Hi. Ich trainiere aus Gründen der körperlichen Fitneß und der Selbstverteidigung. Ich denke, daß man im Training aber nur ungefährlichere Techniken üben kann. In einem echten Kampf weiß man dann schon, wohin man treten bzw. schlagen muß, um den Gegner kampfunfähig zu machen. Im Training auf den Kehlkopf zu schlagen ist viel zu gefährlich, um sowas zu üben. Schon die Tritte zum Kopf sollte man nur machen, wenn man weiß, daß der andere schnell genug ist, um sowas abzuwehren. Das Training mit Pratzen halte ich auch für einen wichtigen Bestandteil. Die Situation ist vielleicht nicht ganz realistisch, aber die Härte der Schläge schon. Im Sparring kommt es dann nicht auf die Härte der Schläge sondern die Technik an. Als Anfänger mag dieses Dozieren etwas seltsam klingen, vor allem weil ich selbst weder das eine noch das andere tatsächlich beherrsche, aber ich denke, so sollte es sein. Ich glaube auch nicht, daß wir was an dem Training ändern sollten. Schließlich geht es hier vor allem um die Technik und nicht um die Vorbereitung auf einen (Wett-)Kampf.
Hallo zusammen,
Tatsächlich soll es in diesem Thread, um theoretische und praktische Gemeinsamkeiten und Unterscheide von Kampfkunst, Kampfsport und Selbstverteidigung gehen und war nicht auf unser Thaiboxtraining bezogen!
Zitat: Hammer
Aber ist Kampfsport dann nicht nur eine Form der Kampfkunst, die von unfairen Techniken gesäubert wurde um eine moralische Form der Auseinandersetzung zwischen zwei Gegnern zu ermöglichen? Ersetzen wir den Begriff "moralisch" mit dem Begriff "sportlich" und "unfair" mit "verletzungsfördernd", dann bin ich Deiner Meinung!
Zitat: Hammer
Ich finde einen Tritt in die Genitalien z.B. nicht gerechtfertigt nur weil jemand angeblich eine Kampfkunst betreibt und keinen Kampfsport. Ist und bleibt eine solche Technik nicht hinterhältig, da sie nicht wirklich etwas über das tatsächliche Können des Kämpfers aussagt?
Im Kontext des Sports ist dies natürlich Foul Play.
Ist die Technik jedoch noch immer verwerflich, wenn sich eine Frau damit einer versuchten Vergewaltigung entzieht?
Ursprünglich entstand der Sport aus der Kunst. Doch ist der heutige Sport tatsächlich nur eine abgeschwächte Version dieser?
Gruß
Toni
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Zitat: Hammer
Gibt es wirklich einen so großen Unterschied zwischen Kampfsport und Kampfkunst?
Ist das eine nicht eigentlich eine Form des anderen?
Hi,
wie ihr ja wisst bin ich eigentlich beim renovieren und umziehen, kann ja nicht mal trainieren. Nur will ich auch etwas dazu sagen..
Ich bezeichne mich ebenfalls als Kampfkünstler, ich trainierte vor einigen Jahren in einem solchen Verein, bin zwar etwas aus der Übung, aber das wird schon wieder, lol..
Ich sehe sehr deutliche Unterschiede im Training, die Art zu lernen beruht auf ausprobieren und hinterfragen des Systems, entsprechend ist das Training aufgebaut. Das Training in Sportschulen läuft ganz anders ab, Fitness, Pratzen, Technik, Sparring, oder?
Im wesentlichen besteht ein Kampfkunsttraining aus "Körperertüchtigungsübungen" und einem Technikteil, der für Anfänger der thailändischen Kampfkunst geleitet wird. Später gestaltet jeder sein Training und die Frequenz selber. Und jeder entscheidet, welche Kampfdisziplin er erlernen möchte.
Der Sandsack wird meist weniger benutzt und Pratzen gibt es überhaupt nicht. Gekämpft wird meist mit Boxhandschuhen, Tiefschutz und Mundschutz, kann aber variieren, alle anderen Schützer werden nicht benutzt, da diese ein realistisches Üben nahezu unmöglich machen.
Jeder Kämpfer entscheidet zusammen mit seinem Sparringspartner, wie hart und mit welchen Techniken gekämpft wird. Da Anfänger ihre Kraft meist nicht einschätzen können, passen alle beim Kampf mit Ihnen doppelt auf und lassen den Anfänger durch geeignete Techniken merken, das dieser seine Angriffe nicht ausreichend kontrolliert, sprich zu hart durchgezogene Techniken werden ihm Schmerzen verursachen, er wird seine Kraft reduzieren und kontrollierter vorgehen.
Ach, und noch ein Zusatz: Im Sport gibt es sehr viele Regeln, damit alles in diesem sportlichen (=fairen) Rahmen abläuft. Die Kampfkunst ist für den Krieg, und da gibt es bekanntlich keine Regeln. Um sich aber auf einen Krieg vorzubereiten, wurden grundliegende Regeln eingeführt, z.b. darf man seine Trainingspartner nicht töten oder "zerschlagen", etc.
Ein Tritt in die Genitalien ist also nicht wirklich "verboten", du kannst ja deinem Gegenüber nicht vorschreiben, wie er dich anzugreifen hat, nicht wahr?
Hoffentlich konnte ich es ungefähr rüberbringen...
Grüsse
Peer
Übrigens, der Konditionsteil ist wirklich nett
Zitat: Hammer
habe ich etwa das Thema verfehlt ??????
Zitat: Hammer
Der Sport ist nach meiner Meinung keine schwächere Form der Kampfkunst. Ich denke, daß man ihn ebenso in wirklichen Gefahrensituationen einsetzen kann.
Ein anderer Ansatz der Erklärung des Unterschiedes zwischen diesen beiden Formen ist doch der, daß der Kampfsport der Stärkung des Körpers dient, die Kampfkunst aber mehr dazu dienen soll sein "inneres Zentrum" zu finden. Dies wäre dann ein philosophischer und religiöser Aspekt an der Kampfkunst.
Hi,
natürlich ich Sport keine schwächere Form der Kampfkunst, Kampfsport ist nur eine regelmentierte Sportart und Kampfkunst eben nicht. Und das geht auch gleich wunderbar in den 2.Teil über, auch in der thailändischen Kampfkunst ist der sportliche Teil ganz wichtig.
Kampfkunst ist auch Sport, aber eben kein Kampfsport.
In der thailändischen Kampfkunst geht es nicht in erster Linie darum, sein innerliches Zentrum zu finden, sondern den Gegner "platt" zu machen, nichts theoretisches oder mentales etc.
Zumindest die thailändische Kampfkunst ist sportlich recht anspruchsvoll, trainiert durch traditionelle Übungen, die den Körper auf körperliche Auseinandersetzungen vorbereiten sollen.