Eine Weihnachtskrippe ist eine Darstellung der Geburt Christi aus der Weihnachtsgeschichte oder anderer Szenen aus dem Leben Jesu Christi, meist durch Figuren in einer Modelllandschaft Betlehems. Die Weihnachtskrippen verbinden die Bilderwelt der Adventszeit mit dem Dreikönigsfest.
Die heutigen Weihnachtskrippen gehen auf bereits auf das Frühchristentum zurück, doch zeigten die Darstellungen der ersten Jahrhunderte nur das Jesuskind (nach dem Lukasevangelium in der Futterkrippe liegend) mit den zwei Tieren Ochse und Esel. Die Figur der Maria kam erst im Mittelalter dazu (lt. einer Mitteilung des Wiener Diözesanmuseums), der Hl. Josef sogar noch später. Hingegen gab es um 500 bereits bildliche Darstellungen, wo die drei Weisen ihre Geschenke dem Gotteskind darbringen. Belegt ist dies sowohl durch das Mosaik in Sant'Apollinare Nuovo in Ravenna als auch in Santa Maria Maggiore in Rom.
Re: Weihnachtskrippen
Geschichte
Orientalische Krippe Afrikanische Krippe im Missionshaus St. Wendel Von Kindern gebastelte Krippenfiguren in einer Kirche Flucht nach Ägypten (Szene der Krippe in Gutenzell, Oberschwaben) Einzug Jesu in Jerusalem (Szene der Jahreskrippe in Klosterlechfeld) Krippe mit allen wichtigen Figuren: Christkind, Maria, Josef, Hirte, Drei Sterndeuter und Tiere Krippe im Saardom in Dillingen/Saar Die Weihnachtskrippe in der Wallfahrtskirche Ave Maria ist vorwiegend aus Naturmaterialien gebaut worden Barocke Krippe in Gutenzell (Oberschwaben), 1704 Krippe (Portugal) Lebende Krippe auf dem Esslinger Weihnachtsmarkt
Zwar ist im Weihnachtsevangelium nicht von der Armut der Heiligen Familie zu lesen, doch die Bibelstelle, nach der das Kind an einen Platz gelegt wurde, der sonst für das Futter der Tiere vorgesehen ist, da in der Herberge kein Platz für sie war, wurde dementsprechend interpretiert. So mutmaßte man also, dass Jesus nicht eines gehobenen Standes, sondern einer aus dem einfachen Volk war. Dementsprechend realitätsnah waren bereits spätmittelalterliche Darstellungen von der Geburt Christi, so zu sehen in der spätromanischen Burgkapelle in Hocheppan bei Bozen um 1200. In Verbindung mit der theaterhaften Darstellung der Weihnachtsszene von Francisco de Assis Ferreira de Vasconcellos (Franz von Assisi), der 1223 in Greccio mit lebenden Tieren und Menschen das Weihnachtsgeschehen nachstellte, steht möglicherweise das in Frauenklöstern des 13. und 14. Jahrhundert verbreitete Christkindlwiegen. Diese scheinbar kontinuierliche Weiterentwicklung bis hin zur heute bekannten Weihnachtskrippe wurde durch die Reformation schlagartig unterbrochen. Bestärkt durch das Konzil von Trient (1545-1563) versuchten die Orden der Jesuiten, Serviten und Franziskaner die Inhalte der Bibel durch szenenhafte Darstellungen neu zu beleben. Vor allem Weihnachten sowie die Passion zu Ostern wurden solchermaßen näher gebracht. Kästchen mit biblischen Darstellungen wurden in Kirchen aufgestellt und wurden in auch adligen Kreisen bald populär.
Die 1562 von Jesuiten in Prag aufgestellte Weihnachtsdarstellung gilt heute allgemein als erste Nennung einer Krippe im heutigen Sinn. In den folgenden Jahren wurde in Kirchen das Aufstellen von Krippen zur Weihnachtszeit fast zur Prestigesache. Nach dem Vorbild der 1607 in München aufgestellten Krippe errichtete man etwa 1608 in Innsbruck und 1609 in Hall eine solche. Seit dem Jahr 1615 ist eine Weihnachtskrippe im Benediktinerinnenkloster Nonnberg in Salzburg belegt.
Zu den berühmtesten Krippen zählen bis heute die Neapolitanischen Krippen, deren charakterstarke Köpfe an die Masken der italienischen Commedia dell'arte erinnern. Die Szene der Geburt Christi wird dort oft in äußerst aufwendige und detailreiche Straßen- und Marktszenen eingebettet, so daß die Darstellung der Geburt oft nur noch Nebensache scheint. Im Barock wurden auch in Österreich und Süddeutschland (Bayern, Schwaben, Allgäu) viele Krippen nach neapolitanischem Vorbild geschaffen.
Unter Kaiserin Maria Theresia und Joseph II. wurden Weihnachtskrippen durch mehrere Verbote aus den öffentlichen Gebäuden, also vor allem aus den Kirchen, verbannt. Ein ähnliches Verbot erließ Erzbischof Hieronymus Franz Josef von Colloredo-Mannsfeld am 22. November 1784 für das Fürstbistum Salzburg. Dadurch erhielten die Weihnachtskrippen Einzug in den privaten Bereich. Dies blieb, auch nachdem die Verbote aufgehoben wurden.
Bevor im 19. Jahrhundert der Christbaum allgemeine Verbreitung fand, stand die Krippe im Mittelpunkt der katholischen familiären Weihnachtsfeier. Hauskrippen sind noch heute fester Bestandteil des häuslichen Weihnachtsschmucks und werden in allen erdenklichen künstlerischen Stilen und Materialien gefertigt. Beliebt sind auch selbst gebastelte oder fertig gekaufte Krippen für Kinder, bis hin zur Weihnachtskrippe von Playmobil aus dem Jahr 2000.
Eine der größten ganzjährigen Krippenausstellungen aus verschiedenen Jahrhunderten befindet sich im Bayerischen Nationalmuseum in München, eine weitere im Dombergmuseum in Freising.
Eine Besonderheit ist die in Krakau seit etwa 1900 übliche Form der Krippe (polnisch szopka) aus Pappe und bunter Aluminiumfolie, die an Elemente des Puppentheaters erinnert. Die Krakauer Krippen sind bis zu zwei Meter hoch und erinnern in ihrer Form traditionell an die Architektur der Krakauer Marienkirche, manchmal auch an andere Krakauer Kirchen und den Schlosshügel Wawel. Der seit 1937 veranstaltete Krippenwettbewerb gilt als ein Höhepunkt im Leben der Stadt und zieht jedes Jahr viele Teilnehmer an.
Eine weitere Besonderheit ist die Figur des caganers (zu deutsch Scheißerchen), welche in Katalonien eine bis zur Barockzeit reichende Tradition hat. Diese Figur in traditionell-katalanischer Bauerntracht verrichtet mit heruntergelassenen Hosen seine Notdurft.
Größte Wurzelholzkrippe der Welt in Waldbreitbach
1998 baute Gustel Hertling eine Wurzelholzkrippe, die als größte der Welt ins Guinness-Buch der Rekorde dieses Jahrgangs aufgenommen wurde; sie wird alljährlich in der Vorweihnachtszeit im Weihnachtsdorf Waldbreitbach in der katholische Pfarrkirche errichtet und kann dort bis Anfang Februar besichtigt werden. 2006 schlug der Krippenbauer mit einer noch größeren Krippen-Gebirgslandschaft mit fließendem Wasser (8,50 m hoch auf 130 m² Grundfläche, permanent in der Ausstellungshalle) seinen eigenen Rekord.
Dem Vorbild von 1223 nahestehende Varianten der Weihnachtskrippe sind deren Darstellung mit lebenden Tieren sowie das Krippenspiel. Beispielsweise zeigt der Weihnachtsmarkt in Essen alljährlich ein Krippenspiel mit lebenden Schafen, welche für die Dauer des Weihnachtsmarktes in der Krippe leben. Seit den 1920er Jahren führen alljährlich Schüler des Lübecker Katharineums zur Adventszeit das Krippenspiel in der Lübecker Aegidienkirche in niederdeutscher Sprache auf.
Eine andere Variante betont stärker den Heilige Drei Könige geleitenden Stern von Betlehem durch den Adventsstern oder den Herrnhuter Stern.
Re: Weihnachtskrippen
Zeitraum des Aufstellen der Krippe
Heutzutage wird die Krippe meistens wenige Tage vor dem Christfest aufgestellt. In früheren Zeiten wurde dies schon am Anfang der Adventszeit gemacht und nach und nach kamen immer mehr Figuren dazu bis schließlich am 24. Dezember das Christuskind hingelegt wurde. Aufgeräumt wurde die Krippe früher am Ende der Weihnachtszeit. Diese reichte bis zum Fest Darstellung des Herrn (2. Februar), der so genannten Mariä Lichtmess. Aber heuer wird dies eher kurz nach dem 6. Januar geschehen.
Typen von Krippen
Nach dem Aufstellungsort unterscheidet man Kirchenkrippen Hauskrippen Nach der Art der äußeren Gestaltung unterscheidet man Stallkrippen Höhlenkrippen Tempelkrippen Landschaftskrippen Kastenkrippen (die Krippe ist in eine Kiste eingebaut) Bretterkrippen (bühnenartiger Aufbau mit Suffitten) Nach dem Stil unterscheidet man Stilkrippen (ohne erkennbaren Stil, meist nur Figuren) Wurzelkrippen orientalische Krippen Heimatkrippen Schneekrippen (Heimatkrippen in Winterlandschaft) Nach der Machart der Figuren unterscheidet man Loammandl-Krippen (aus Lehm, mit Formen gefertigt) Zinnkrippen Santons (provenzalische Krippenfiguren aus Ton oder Terrakotta) Terrakotta-Krippen geschnitzte Krippen (evtl. auch bekleidet) Wachs-Krippen Pappmaché-Krippen Krippen mit Biblischen Erzählfiguren Nach den dargestellten Szenen unterscheidet man Weihnachtskrippen Krippen mit anderen Darstellungen des Leben Jesu Die Darstellung von Christi Geburt, oft auch mit der Anbetung durch die drei Weisen aus dem Morgenland, ist die gängigste und bekannteste Krippenform. Andere Krippen zeigen weitere Bilder des Weihnachtsgeschehens (darunter die Verkündigung des Herrn und die Flucht nach Ägypten). Häufige Krippenszenen aus der Jugend Christi sind die Darbringung Christi im Tempel und das Hauses Nazareth mit Maria am Spinnrad und Jesus, der Josef in der Tischlerwerkstatt hilft. Besonders im Barock war die Darstellung der Hochzeit zu Kana, des ersten Wunders Jesu, beliebt, da das Motiv mit einer Hochzeitgesellschaft in prächtigen Gewändern und einer großen Festtafel besonders vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Seltener sind Szenen des Ostergeschehens wie der Einzug Christi in Jerusalem, die Kreuzigung oder das Heilige Grab. Die krippenähnliche Darstellung von Szenen, die nicht das Leben Jesu darstellen (historische Szenen, soziale Milieudarstellungen, Berufsdarstellungen etc.) wird als Diorama bezeichnet. Eine zeitweilig beliebtes Motiv waren sogenannte Hochzeitskrippen. Nach der Zahl der dargestellten Szenen unterscheidet man daher Simultankrippen: mehrere Darstellungen gleichzeitig Wechselkrippen: verschiedene Szenen sind mit den gleichen Figuren möglich Jahreskrippen: das gesamte Kirchenjahr kann dargestellt werden Der Wechsel der Szenen gehört zum Wesen jeder Krippe - und sei es nur durch das Hinzustellen der Figuren der Weisen aus dem Morgenland am 6. Januar. Sonderformen sind Papierkrippen Baumschwammkrippen Weihnachtspyramiden Mechanische Krippen Schöne mechanische Krippen befinden sich z. B. in den Wallfahrtsorten Altötting, Maria Taferl, Christkindl und Mariazell sowie in Olenice v Orlických Horách (Gießhübel, Böhmen). Die größte mechanische Krippe der Welt befindet sich in Rajecká Lesná (Freiwald, Slowakei)).
Typische Krippenfiguren
Typische Figuren in Weihnachtskrippen sind:
Jesus als Kind in einer Krippe Maria, Mutter Jesu Josef, gesetzlicher Vater Jesu Ochse und Esel - Sie werden in den biblischen Weihnachtsgeschichten nicht erwähnt, haben aber dennoch eine biblische Begründung; sie findet sich in Jesaja 1,3 einer in der Lesung der Messe am Weihnachtsabend verwendeten Schriftstelle und lautet: Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn; aber Israel kennt's nicht, und mein Volk vernimmt's nicht. Von hier aus, so wird angenommen, hielten Ochs und Esel schon in den ersten christlichen Jahrhunderten Einzug in den Stall zu Bethlehem. Das Trienter Konzil (1545-1563) gelang es später nicht, sie um der Wahrheit der Bibel willen von der Krippe zu verbannen. Hirten und Schafe (meist mit Hütehund) Drei Weise aus dem Morgenland (Caspar, Melchior, Balthasar) mit Geschenken (Gold, Weihrauch, Myrrhe), oft mit Kamel oder Elefant. Hierzu ist allerdings zu sagen, dass in der Bibel eigentlich nur von Weisen, eigentlich Magiern (magoi) die Rede ist. Es tauchen weder Namen auf, noch ist ihre Zahl vermerkt. Die Bibel spricht nicht von Königen. der Verkündigungsengel (teilweise mit Gloria-Spruchband in den Händen dargestellt)
Bekannte Krippenbauer
Sieger Köder Martin Scheible Anna Schuster
Ausstellungen
Auswahl ganzjähriger Ausstellungen:
Krippenstube im Heimatmuseum in Schirgiswalde (Oberlausitz) Krippana im belgischen Grenzort Losheim (Eifel) Krippenmuseum in Bamberg Krippenmuseum Maranatha in Luttach / Ahrntal - Südtirol Schwäbisches Krippenmuseum in Mindelheim (Unterallgäu) Krippenmuseum des Klosters Bonlanden, Berkheim (Oberschwaben) Krippensammlung des Bayerischen Nationalmuseums München Krippensammlung in der Peterskirche in Wien Krippensammlung des Tiroler Volkskunstmuseums in Innsbruck Krippenmuseum in Dornbirn, Vorarlberg Gustl Hertling Krippenausstellung in Waldbreitbach Internationale Krippenausstellung in Großenlüder / Hessen Krippenmuseum in Telgte Krippenmuseum in Oberstadion Krippenmuseum Fulpmes im Stubaital Tirol Andere Länder, andere Krippen, traditionelle Weihnachtsausstellung des Daetz-Centrums
Re: Weihnachtskrippen
Sieger Köder
Sieger Köder (* 3. Januar 1925 in Wasseralfingen) ist ein deutscher katholischer Priester und Künstler. Köder zählt zu den bekanntesten deutschen Malern christlicher Kunst und Krippenbauern des 20. Jahrhunderts. Er gilt als ein kraftvoller und farbgewaltiger Prediger mit Bildern.
Leben
Er studierte 1946 bis 1947 an der Staatlichen Höheren Fachschule für Edelmetalle Schwäbisch Gmünd Ziselieren und Silberschmieden, danach bis 1951 Malerei und Kunstgeschichte an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. 1954 bis 1965 war Köder Kunsterzieher am Schubart-Gymnasium in Aalen. Dann begann er ein Studium der Katholischen Theologie in Tübingen, 1969 trat er ins Priesterseminar Rottenburg ein, 1971 wurde er zum Priester geweiht. Von 1971 bis 1975 war er Vikar in Ulm (St. Maria Suso), ab 1975 Pfarrer in Hohenberg und Rosenberg. Im Jahr 1985 erhielt Sieger Köder von Papst Johannes Paul II. den Ehrentitel Monsignore. Seit 1995 ist Sieger Köder im Ruhestand und lebt und arbeitet in Ellwangen. 1997 wurde er durch das Land Baden-Württemberg zum Professor honoris causa ernannt. Im Jahre 2003 verlieh die Philosophisch-Theologische Hochschule der Salesianer Don Boscos Benediktbeuern ihm die theologische Ehrendoktorwürde.
Werke
Sieger Köder vor einer von ihm gestalteten Brunnenplastik, 2006Die Bibel, mit Bildern von Sieger Köder (Ostfildern 2004) Ellwangen, Franziskuskapelle im Kinderdorf Marienpflege (Eingangstür, Altar, Tabernakel, Kreuz, das große Wandgemälde Franziskus feiert 1223 das Weihnachtsfest in Greccio und die Glasfenster Sonnengesang und Stigmatisation) Ellwangen, Heilig-Geist-Kirche (gesamte Einrichtung der Kirche, Glasfenster) Ellwangen, Michaelskapelle in der Basilika St. Vitus: Altar und zwei Bildfenster Ellwangen, Krippe in der Wallfahrtskirche Schönenberg Aalen-Wasseralfingen, Kirche St. Stephanus (Flügelaltäre, Kreuzweg), Rathaus (Tür), Schlosskapelle (Fenster), Kapelle Ave Maria Aalen-Ebnat Aussegnungshalle (Totentanz-Fenster, Kreuz) Rosenberg-Hohenberg, Jakobuskirche: 26 Bildfenster, Altar, Ambo; drei Bildfenster in der Aussegnungshalle; zwei ganzflächige Giebelbemalungen am Jakobushaus neben der Jakobuskirche; Weihnachtskrippe (zw. dem 24. Dezember und dem 2. Februar eines jeden Jahres) Rosenberg, Pfarrkirche Mater Dolorosa: Flügelaltar, 14 Kreuzwegtafeln, Deckenbild (Marientod), Weihnachtskrippe (aufgestellt jährlich von 24. Dezember bis 2. Februar) Kiel, St. Heinrich (Flügelaltar) Rosenberg: drei Plastiken (Mönch, Pflanzensetzerin, Glasbläser) vor dem Rathaus, Kreuz in der Aussegnungshalle auf dem Friedhof Rosenberg-Hinterbrand, Josefskapelle: fünf Bildfenster, Bretterkrippe (aufgestellt jährlich von 24. Dezember bis 2. Februar) Rosenberg-Hütten, Kapelle zur Mutter vom guten Rat: vier Bildfenster, Kastenkrippe (aufgestellt jährlich von 24. Dezember bis 2. Februar) Hüttlingen, Aussegnungshalle (Kreuz) Hüttlingen-Niederalfingen, Burg Niederalfingen Alte Burgkapelle (Wandgemälde) Hoyerswerda, Katholische Kirche Heilige Familie (mehrere Fenster und ein Altarbild) Ölbilder zu biblischen Themen, Harlekine, Landschaftsbilder Misereor-Hungertuch 1996 Wandgemälde Mahl mit den Sündern im Landhaus des römischen Germanicums San Pastore bei Palestrina, unweit von Rom, 1973 Beinstein Gemeindehaus, Wasser aus dem Felsen und Wen dürstet, der komme zu mir (zwei Glasfenster), 2002 Carmina Burana im Zentrum für Umwelt und Kultur im Kloster Benediktbeuern Piflas bei Landshut, Filialkirche St. Johannes: 16 große und vier kleine Bildfenster, 199599 Hohenmemmingen, Friedhofskirche (2005) Ihlingen bei Horb, Pfarrkirche: Baumstamm-Krippe (2006) Wandttepich Ostern in St. Maria Suso besticht durch die expressionistische Intensität (1972?) Vierung, vier Ölbilder in St. Maria Suso, Handwaschung, Leidensweg, Kreuzigung und Pieta Bad Urach, Altarbild in St. Josef
Re: Weihnachtskrippen
Martin Scheible
(* 10. März 1873 in Neu-Ulm; 9. Juni 1954 in Ulm), auch Johann Martin Scheible (seltener), war deutscher Bildhauer und Holzschnitzer.
Leben
Von 1886 bis 1889 erhielt Scheible eine Steinmetz-Ausbildung bei Professor Heyberger in Ulm und arbeitete anschließend von 1889 bis 1894 in München und Berlin (u.a. am Bau des Reichstagsgebäude). Er absolvierte von 1894 bis 1896 den Militärdienst in München, arbeitete 1897 und 1898 in Münchner Werkstätten und studierte von 1898 bis 1900 in München an der Akademie für Bildende Künste bei Professor Wilhelm von Rümann. Von 1901 bis 1907 betrieb er in München zusammen mit einem Studienkollegen ein Atelier für Bildhauerkunst. Dort beteiligte er sich 1905 und 1906 an den Jahresausstellungen der Münchner Sezession.
1905 heiratete er die Neu-Ulmer Metzgerstochter Emilie Bühler. 1909 zog er von München nach Ulm und eröffnete dort eine eigene Werkstatt für Bildhauerei und Grabmalkunst. Dort führte er erste öffentliche (1912 Figurenrelief am Ulmer Krankenhaus am Safranberg) und private (1912 Relief "Der Kaufmannswagen" über dem Eingangsportal des Kaufhauses Müller, heute Wöhrl-Plaza) Aufträge aus.
1919 war er Gründungsmitglied der Künstlergilde Ulm. Seine Grab- und Kriegerdenkmale schufen ihm einen überregionalen Ruf. Zunehmend beschäftigte er sich auch mit sakraler Kunst, was dazu führte, dass er Kunstbeauftragter der Evangelischen Landeskirche in Württemberg wurde. Bedeutende Werke von ihm finden sich in Ulm (Ulmer Münster, Martin-Luther-Kirche, Christuskirche Ulm-Söflingen, Jakobuskirche Ulm-Grimmelfingen u.a.), in Stuttgart (Stiftskirche, Schlosskirche im Alten Schloss, ehemaliges Bischofshaus am Sitz des Evangelischen Oberkirchenrates, Brunnenfigur im Hof der Stuttgarter Paul-Gerhardt-Kirche, in der Reutlinger (Marienkirche) sowie in Albstadt, Bernstadt, Blaubeuren, Dettingen u. Teck, Freudenstadt, Gammertingen (Mariaberg), Geislingen an der Steige, Gerlingen, Gönningen, Illertissen, Isny, Kusterdingen, Laupheim, Neu-Ulm (figürliche Steinplastik am Gebäude der Sparkasse), Pfahlheim und Truchtelfingen.
Bedeutende Werke
Weihnachtskrippe mit Figuren aus Holz für das Ulmer Münster, 1923 - in der Regel während der Weihnachtszeit auf dem Kreuzaltar hinter einer Glasvitrine ausgestellt. Umfangreiche künstlerische Ausstattung der Martin-Luther-Kirche in Ulm zwischen 1926 und 1928: Kruzifix, Evangelistenfiguren (beides Vollplastiken aus Holz) und Kanzelverkleidung (geschnitzte Reliefs aus Holz), eine große Lutherbüste aus Beton, die Kanzel im Ulmer Münster 1937, Innenausstattung der Evangelischen Kirche von Albstadt-Truchtelfingen 1939 bis 1942. Holzkruzifix in der Evangelischen Stadtkirche St. Peter und Paul, Blaubeuren 1940, Holzkruzifix in der Stiftskirche von Stuttgart 1943, das "Samenhändlerdenkmal" in Gönningen bei (Reutlingen) 1943 Holzkruzifix in der Schlosskirche des Alten Schlosses in Stuttgart 1947 Relief in der Evangelischen Jakobuskirche in Ulm-Grimmelfingen, "Lasset die Kindlein zu mir kommen", (Kindersegnung) aus dem Jahre 1948 Kruzifix in der Evangelischen Christuskirche in Ulm-Söflingen 1949 Schlussstein über dem Choroktogon der Stuttgarter Stiftskirche: das von zwei Engeln gehaltene Kreuz als Bezug zur Stiftskirche als "Kirche zum Hl. Kreuz", um 1950
Re: Weihnachtskrippen
Anna Schuster
geb. Kurz, (* 20. Juli 1872; 9. Mai 1939) war Krippenschnitzerin und Heimatdichterin.
Sie war eine weit über die Region hinaus bekannte Krippenschnitzerin, die das Handwerk von ihrem Vater erlernt hat. Eine ihrer Krippen steht im Bayerischen Nationalmuseum. Als Heimatdichterin, die zumeist in Mundart schrieb, machte sie unter anderem mit einem 1928 erschienenen Gedichtband im Xenien-Verlag Leipzig auf sich aufmerksam. Ihre Erzählung Der Bergbauernbua wurde von 1940 bis 1942 in Fortsetzungen in der Bergheimat abgedruckt.