Mit gezielten Kopfschüssen getötet
Gegen 2.30 Uhr zerreißen Schüsse die nächtliche Stille rund um den
Duisburger Hauptbahnhof. Eine Frau, die sich zufällig in der Nähe
aufhält, hört die Schüsse.
Sie reagiert sofort und hält einen gerade vorbeikommenden Streifenwagen
an. Die Beamten eilen zum Ort des Geschehens in die Mülheimer Straße.
Dort, rund 100 Meter vom Bahnhof entfernt bei einem großen
Verwaltungsgebäude, bietet sich ihnen ein grausiges Bild. Sechs Männer
liegen blutüberströmt und regungslos in Autos und auf der Straße.
Auf den ersten Blick haben sie alle Schussverletzungen am Kopf. Fünf
der Opfer sind schon tot. Auch der sechste Mann hat keine Chance: Er
stirbt noch auf dem Weg ins Krankenhaus.
Ein Großeinsatz der Polizei beginnt. Spurensicherer machen sich auf den
Weg zum Tatort im Stadtteil Neudorf. Die zweispurige Fahrbahn und die
nähere Umgebung werden abgesperrt. Scheinwerfer tauchen die grausige
Szenerie in ein künstlich kaltes Licht.
Die Ermittler stellen schließlich weiße Zelte in einer Größe von
mal Metern am Fundort auf. Unter den Zelten verschwinden auch die
Autos, in denen die Leichen liegen. Hinter dem Sichtschutz läuft die
akribische Spurensicherung. «Und wir suchen natürlich nach Zeugen»,
sagt Polizeisprecher Reinhard Pape.
Hintergründe noch unklar
Doch auch am frühen Morgen kann die Polizei noch nicht mit der
Identität der Männer dienen. Zu den Hintergründen der Bluttat ist
ebenfalls noch nichts bekannt. «Wir wissen noch nichts», sagt Pape.
Lediglich die Nummernschilder der beiden Autos, in denen die Männer
gefunden wurden, sind ein Anhaltspunkt. Einer der Wagen - ein VW Golf -
ist in Pforzheim zugelassen. Das andere Auto, laut Pape ein
Kleintransporter, trug ein Duisburger Nummernschild.
Im Morgengrauen fahren Leichenwagen vor, um die Toten
abzutransportieren. Mit mehreren Polizeiwagen wird der Sichtschutz noch
verstärkt. Zudem verhüllen Feuerwehrleute mit Decken den Blick auf den
Tatort. Zwischen den Decken hindurch ist zu sehen, wie blaue
Leichensäcke in die Autos gelegt werden.
Eine Duisburgerin, die kurz vor den Schüssen am Tatort vorbeikam,
starrt noch immer fassungslos auf die Arbeiten der Ermittler. «Kurz
davor war hier alles noch total ruhig», sagt sie.
Quelle RTL-aktuell.de
Bilder>>>> http://www.rtl.de/news/rtl_aktuell_videoplayer.php?article=13