japanische Kriegermeditation
黙想 Mokusō
"Mokusō" (u wird nicht gesprochen = "Mokso") bedeutet wörtlich etwa "ruhiges Denken" oder "die Gedanken schweigen".
Es wird im japanischen Sprachgebrauch aber einfach als eine Bezeichnung für "Meditation" benutzt.
Diese Form der Meditation geht auf die mittelalterlichen Krieger Japans zurück, die Samurai.
Vor einem Training oder einer Schlacht meditierten sie auf diese Weise um den Alltag hinter sich zu lassen und sich innerlich auf den Kampf vorzubereiten.
Noch heute wird diese Meditation vor und nach dem Kampfsporttraining durchgeführt, z.B. im Karate, Judo oder Kendo.
Es ist eine Gruppenmeditation im Sitzen.
Der Sensei (Meister) gibt den Befehl zum Mokusō, daraufhin stellen sich alle Schüler in Reihen im gegenüber auf.
Dann nimmt zuerst der Sensei, danach die Schüler die Seiza ein, eine traditionelle Meditationshaltung, die aber auch beispielsweise bei der Teezeremonie eingenommen wird.
Dazu geht man auf die Knie und setzt sich auf die eigenen Fersen.
Dabei kreuzt der rechte große Zeh über dem Linken.
Die Hände formen eine Mudra. (Die Finger liegen übereinander im Schoß, die Daumen berühren sich darüber, so dass die Hände quasi einen Kreis formen.)
Je nach Tradition werden die Augen ganz oder nur zur Hälfte geschlossen.
In letzterem Fall wird der Blick gesenkt, sodass man höchstend 1m weit sehen kann.
Die eigentliche Meditation dauert nur wenige Atemzüge lang (etwa eine Minute).
Der wesentliche Unterschied zur sonst üblichen Meditation ist, dass man nicht völlig in Trance versinkt, sondern der Krieger stets wachsam all seine Sinne auf die Umgebung richtet wobei er dennoch entspannt bleibt.
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden zu Worten
Achte auf deine Worte, denn sie werden zu Handlungen
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal